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Die Erfindung bezieht sich auf eine Filtriervorrichtung für eine Vorrichtung zum Extrudieren von thermoplastischem Kunststoffmaterial, mit einem wenigstens einen mit einer Einlassöffnung für die Zufuhr des zu filtrierenden Materials in Verbindung stehenden Einlasskanal sowie wenig- stens einen mit einer Auslassöffnung für die Abfuhr des filtrierten Materials in Verbindung stehen- den Auslasskanal aufweisenden Gehäuse, in dem wenigstens zwei Trägerkörper verschiebbar angeord- net sind, wobei jeder Trägerkörper eine Siebanordnung trägt, durch die in der Betriebsstellung des Trägerkörpers das zu filtrierende Material von der mit dem Einlasskanal verbundenen Einlasssei- te der Siebanordnung zur in den Auslasskanal mündenden Auslassseite hindurchtritt.
Vor allem bei der Herstellung dünnwandiger Gegenstände aus thermoplatischem Kunststoff muss die aus dem Extruder austretende Kunststoffschmelze filtriert werden, um ein fehlerloses
Produkt zu erhalten. In der Regel erfolgt die Filtrierung durch eine im Flusskanal zwischen der Extruderschnecke und der Extruderdüse angeordnete Lochplatte und eine in Flussrichtung der extrudierten Kunststoffschmelze vor der Lochplatte befindliche Siebanordnung.
Bei der Wiederverwertung von Kunststoffabfall im Extruder ist es nun, bedingt durch den höheren Schmutzanteil, erforderlich, dass die verschmutzte Siebanordnung während der Extru- sion gereinigt und/oder gewechselt werden muss. Hiefür sind bereits verschiedene Vorrichtungen bekannt.
So wurde bereits vorgeschlagen, mehrere Siebanordnungen in einem Trägerkörper anzuord- nen, der quer zur Flussrichtung des zu filtrierenden Materials verschiebbar angeordnet ist.
Der Trägerkörper kann dabei beispielsweise linear verschoben werden oder aus einem verdreh- baren Revolverkopf bestehen. Bei einer Verschmutzung einer Siebanordnung wird durch Verschieben bzw. Verdrehen des Trägerkörpers diese durch eine neue Siebanordnung ersetzt. Nachteilig ist, dass in der Wechselphase eine Unterbrechung des Schmelzenflusses erfolgt und dass während dieser Unterbrechung im Flusskanal in Flussrichtung vor der Siebanordnung ein unerwünschter Druckanstieg stattfindet.
Bei einer weiteren bekannten Anlage der eingangs beschriebenen Art (DE-OS 2811771) sind im Druckkanal zwei Siebanordnungen parallel angeordnet, wobei der Austausch der verschmutzten Siebanordnungen nacheinander erfolgt, so dass immer zumindest eine Siebanordnung in Betriebsstellung ist. Dadurch wird zwar eine vollständige Unterbrechung des Schmelzenflusses verhindert, bei einem Austausch einer Siebanordnung erfolgt jedoch auch hier ein unerwünschter Druckanstieg im Flusskanal in Flussrichtung vor den Siebanordnungen.
Um auch diesen unerwünschten Druckanstieg weitgehend zu vermeiden, hat man bereits vorgeschlagen, vier Siebanordnungen vorzusehen, wobei stets zwei Siebanordnungen parallel im Flusskanal angeordnet sind. Jede dieser beiden Siebanordnungen befindet sich gemeinsam mit einer weiteren Siebanordnung auf einem Trägerkörper, so dass bei dessen Verschiebung sofort eine verschmutzte Siebanordnung durch die andere auf dem gemeinsamen Trägerkörper befindliche Siebanordnung ersetzt wird. Nachteilig ist bei dieser Ausführung der hohe konstruktive Aufwand, den die Verwendung von vier Siebanordnungen bewirkt.
Es ist auch bereits bekannt, zwei parallele Flusskanäle mit Siebanordnungen vorzusehen, wobei in Flussrichtung vor den Siebanordnungen ein Mehrwegeschieber vorgesehen ist, bei dessen Umlegen das zu filtrierende Material kurzzeitig im Gegenstrom durch eine der beiden Siebanordnungen geleitet wird, wodurch der an der Eintrittsseite dieser Siebanordnung abgesetzte Schmutz abgehoben und über einen gesonderten Kanal ausgetragen wird. Nachteilig ist hiebei die Anordnung eines gesonderten Mehrwegeschiebers. Vor allem aber ist bei dieser bekannten Vorrichtung das Wechseln der Siebanordnungen nur nach Stillsetzung der Anlage möglich. Bei starker Verschmutzung ist aber eine Reinigung der Siebanordnungen im Gegenstromverfahren nicht ausreichend, sondern es muss ein Siebaustausch vorgenommen werden.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die Nachteile der bekannten Konstruktionen zu vermeiden und eine Filtriervorrichtung zu schaffen, bei welcher in konstruktiv einfacher Weise nicht nur eine Reinigung der Siebanordnungen möglich ist, sondern ohne Stillsetzen der Vorrichtung, in welche die Filtriervorrichtung eingebaut ist, auch ein Austausch der Siebanordnungen möglich ist.
Die Erfindung geht hiebei aus von einer Filtriervorrichtung der eingangs beschriebenen Art und besteht im wesentlichen darin, dass in jedem Trägerkörper ein mit der
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Austrittsseite der in diesem Trägerkörper vorgesehenen Siebanordnung in Verbindung stehender
Spülkanal vorgesehen ist, der bei einer Verschiebung des Trägerkörpers in eine Spülstellung mit dem Auslasskanal verbindbar ist, und dass in dieser Spülstellung des Trägerkörpers die
Einlassseite der Siebanordnung zumindest teilweise mit einem die Siebverunreinigungen aufnehmenden
Raum in Verbindung steht bzw. ins Freie offen ist.
Die erfindungsgemässe Ausbildung ermöglicht es, lediglich durch eine Verschiebung eines Trägerkörpers diesen aus der Betriebsstellung in eine Stellung, nämlich in die Spülstellung zu bringen, in der durch die besondere Ausbildung der erfindungsgemässen Filtriervorrichtung eine Reinigung der auf diesem Trägerkörper befind- lichen Siebanordnung im Gegenstrom erfolgt, d. h., bei welcher ein Teil der bereits durch die andere Siebanordnung filtrierten Schmelze von der Auslassseite her durch die Siebanordnung gedrückt wird, so dass die an der Einlassseite dieser Siebanordnung befindlichen Verunreinigungen von dieser Einlassseite abgehoben und in den diese Verunreinigungen aufnehmenden Raum transpor- tiert werden bzw. ins Freie austreten können.
Es ist somit bei der erfindungsgemässen Filtrier- vorrichtung kein gesonderter Mehrwegeschieber erforderlich, der bei seiner Betätigung über zusätzliche Strömungskanäle eine Umkehr der Strömungsrichtung in einer Siebanordnung bewirkt, sondern es ist lediglich die Anordnung eines einzigen Spülkanals im Trägerkörper erforderlich und es wird die Umkehr der Strömungsrichtung nur durch Verschiebung dieses Trägerkörpers hervorgerufen.
Eine besonders einfache Ausführungsform ergibt sich dann, wenn jeder Trägerkörper in einer an wenigstens einer Gehäuseseite offenen Ausnehmung verschiebbar gelagert ist, wobei in der Spülstellung die Siebanordnung zumindest teilweise aus dem Gehäuse hinausragt, so dass die Umgebung des Gehäuses den die Siebverunreinigungen aufnehmenden Raum bildet.
Wie bereits erwähnt, ermöglicht die Erfindung auch auf einfache Weise einen Austausch der Siebanordnungen, ohne dass hiezu die Vorrichtung, in der das erfindungsgemässe Filter angeordnet ist, stillgesetzt werden muss. Hiezu ist erfindungsgemäss jeder Trägerkörper über die Spülstellung hinaus in eine Stellung verschiebbar, in der die Siebanordnung zur Gänze ausserhalb des Gehäuses angeordnet ist und daher leicht ausgebaut und durch eine neue Siebanordnung ersetzt werden kann.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung ist jeder Trägerkörper in einer an beiden gegenüberliegenden Gehäuseseiten offenen Ausnehmung angeordnet und an einem seiner Stirnenden mit einem Druckmittel betätigten Kolben verbunden, der die Verschiebung dieses Trägerkörpers bewirkt. Diese Verschiebung kann hiebei automatisch dadurch gesteuert werden, dass erfindungsgemäss im Einlasskanal ein Druckfühler vorgesehen ist, der die Druckmittelzufuhr zu den Kolben steuert, so dass bei einer Verschmutzung der Siebanordnungen, durch welche ein Druckanstieg im Einlasskanal hervorgerufen wird, Druckmittel den einzelnen Kolben nacheinander zugeführt wird und dadurch ein Trägerkörper nach dem andern in die Spülstellung gebracht wird.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels dargestellt, welches schematisch eine erfindungsgemässe Filtriervorrichtung zeigt.
Die Fig. l bis 3 zeigen die erfindungsgemässe Filtriervorrichtung mit in der Betriebsstellung befindlichen Trägerkörpern, wobei Fig. 1 einen Schnitt nach der Linie 1-1 in Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. l und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2 darstellt. Die Fig. 4 bis 6 zeigen die erfindungsgemässe Filtriervorrichtung, wobei sich einer der beiden Trägerkörper in der Spülstellung befindet. Fig. 4 stellt wieder einen Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 5, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 4 und Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5 dar.
Fig. 7 zeigt in einer Darstellung analog zu den Fig. 2 bzw. 5 die erfindungsgemässe Filtriervorrichtung, bei welcher einer der beiden Trägerkörper eine das Auswechseln der Siebanordnung ermöglichende Stellung aufweist.
Die erfindungsgemässe Filtriervorrichtung weist ein Gehäuse-l-auf, das mit einer Einlass-
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trierte Material versehen ist.
Die Einlassöffnung --2-- setzt sich in einem Einlasskanal --4-- fort, der in der Betriebsstellung mit den Einlassseiten --5-- zweier aus je einem Doppelfilter bestehender Filteranordnungen --6-- in Verbindung steht. Jede der beiden Filteranordnungen --6-- ist in einem Träger-
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