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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalplatte mit einer Schalhaut und zumindest randseitig angeordneten, vertikalen Flanschen zur festen, jedoch lösbaren Verbindung von nebeneinander angeordneten Schalplatten zu einem Schalring, insbesondere zur Erreichung von umfangsgeschlosse- nen, runden Baukörpern.
Für die Errichtung der erwähnten Baukörper, wie Silos, Rundbehälter od. dgl. m. werden
Schalplatten zu Schalringen zusammengesetzt, u. zw. zu einem äusseren Schalring und zu einem inneren Schalring. Dies geschieht dadurch, dass die vertikalen Flansche miteinander verbunden werden, sei es durch Spannschrauben, sei es durch Spannkeile. Die beiden so gefertigten ineinander- liegenden Schalringe werden dann mittels eines Baugerüstes schrittweise hochgefahren, wie dies in der US-PS Nr. 3, 521, 335 näher beschrieben ist, wobei das Bauwerk dadurch gefertigt wird, dass Schritt für Schritt Ringe aus Beton gegossen werden.
Ist ein solcher Betonring gefer- tigt und hat der Beton entsprechend abgebunden, werden die inneren und äusseren Schalungsringe gelöst und mittels des erwähnten Baugerüstes so weit hochgefahren, dass der obere Rand des zuletzt gegossenen Betonringes noch von den unteren Rändern der Schalungsringe, die aus einzel- nen Schalplatten gefertigt sind, überdeckt ist. Bevor dann der Beton eingegossen wird, müssen die Schalringe gegeneinander verspannt werden.
Sowohl der innere wie auch der äussere, aus einzelnen Schalplatten gefertigte Schalring nach der US-PS Nr. 3, 521, 335 weisen je eine Trennfuge auf, die in Achsrichtung der Schalringe verläuft. Der äussere Schalring und auch der innere Schalring werden dann mittels eines Keils, der sich über die gesamte Höhe des Schalringes erstreckt, verspannt, wobei der Spannkeil für den Aussenring eine Zugkraft ausüben muss, der Keil für den inneren Schalring jedoch eine Druckkraft.
Über die Höhe des aus Beton zu giessenden Ringes verteilt sich der Druck des feuchten Betons auf die Schalung nach den Gesetzen der Hydrostatik, d. h. die Druckverteilung über die Höhe der Schalringe ist dreieckförmig, wobei der grösste Druck im Bereich der Unterkante der Schalringe auftritt. Es ist daher notwendig, besonders im unteren Randbereich der Schalringe hohe Vorspannkräfte aufzubringen, damit die Schalringe unter dem Druck des eingefüllten Betons nicht ausweichen. Mit Hilfe der oben erwähnten, sich auf die gesamte Höhe der Schalringe erstrekkenden Spannkeile ist dies jedoch nicht möglich, aber auch nicht mit Spannzangen, wie sie beispielsweise für solche äussere Schalringe in der US-PS Nr. 894,549 beschrieben worden sind.
Die DE-PS Nr. 2034377 beschreibt ein Klettergerüst für eine Kletterschalung zur Errichtung von trumartigen Beton- oder Stahlbetonbauten. Das Klettergerüst weist zwei übereinanderliegende, durch eine Hubvorrichtung miteinander verbundene Tragringe auf, die nach Aufbringung von Kräften durch Reibungsschluss am äusseren Umfang des bereits errichteten Teils des Bauwerkes gehalten und schrittweise gegeneinander höhenverstellbar sind, wobei für den Klettervorgang jeweils in wechselnder Folge einer der Tragringe als Stütze bzw. Aufhängung dient. Diese Tragringe besitzen horizontal verschiebbare, gegen die Aussenwand des Bauwerkes gerichtete Druckstücke, die durch Druckschläuche beaufschlagt werden.
Abgesehen davon, dass diese Tragringe unmittelbar auf den gefertigten Baukörper einwirken und nicht zum Anpressen der Schalungsringe dienen, sind sie sehr aufwendig und kompliziert aufgebaut. Damit sie bestimmungsgemäss eingesetzt werden können, sind zusätzliche Aggregate notwendig, mit welchen der erforderliche Druck in den Druckschläuchen aufgebaut wird.
Zum Anpressen der Schalungsringe wurde auch schon vorgeschlagen (DE-PS Nr. 852150), den äusseren Schalungsring, der aus einzelnen Blechtafeln zusammengesetzt ist, mittels Spannseilen zu umschlingen. Zu diesem Zweck sind über die Höhe des Schalungsringes mehrere umlaufende Spannseile angeordnet, die über Seiltrommeln, die auf einer gemeinsamen Welle sitzen, gespannt werden können. Auch hier liegt eine aufwendige Konstruktion vor, die darüber hinaus das anstehende Problem nur unbefriedigend löst, muss doch bedacht werden, dass die Reibungsverhältnisse entlang des Umfanges ausserordentlich gross und darüber hinaus auch noch unterschiedlich sind.
Vom aufgezeigten Stand der Technik ausgehend zielt die Erfindung darauf ab, eine Schallplatte der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass beim betriebsmässigen Einsatz gezielt am unteren Rand eine hohe Vorspannkraft aufgebracht werden kann, u. zw. individuell für jede Schalplatte des mehrere Schalplatten aufweisenden Schalringes, wobei die dafür erforderlichen
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Massnahmen konstruktiv einfach aufgebaut und ebenso einfach zu handhaben sein sollen, und dass im Prinzip ein und dieselbe Konstruktion sowohl für die Aussenringe wie auch für die Innenringe der Schalung verwendet werden kann.
Erfindungsgemäss gelingt die Lösung dieser Aufgabe dadurch, dass zumindest im Bereich der unteren Kante der Schalplatte mindestens ein in seiner wirksamen Länge durch Keile, Exzenter, Schrauben od. dgl. veränderbares Zug- bzw. Druckglied angeordnet ist und dieses Zug- bzw. Druckglied an den Flanschen in deren unteren Bereich angelenkt ist und das Zug- bzw. Druckglied über den wesentlichen Teil seiner Länge an der Schalhaut anliegt.
Zur Veranschaulichung der Erfindung wird sie an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 die Ansicht einer Schalplatte für einen inneren Schalring ; Fig. 2 die Draufsicht und Fig. 3 eine Seitenansicht ; die Fig. 4 und 5 ; 6 und 7 ; 8 und 9 zeigen in vergrössertem Massstab gegenüber den Fig. 1 bis 3 das in der Fig. 1 mit A bezeichnete Detail, u. zw. jeweils in Draufsicht und in Ansicht, zum Teil geschnitten ; die Fig. 10 und 11 sowie 12 und 13 sind korrespondierende Details, jedoch bei Schalplatten für äussere Schalringe.
Eine Schalplatte für einen inneren Schalring ist in den Fig. 1 und 3 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Schalplatte weist eine Schalhaut --1-- auf, die am oberen Rand und im Mittelbereich durch Profilschienen --2 und 3-- versteift und von diesen getragen ist. Die Schalhaut ist mit diesen Schienen --2 und 3-- verschweisst. Diese Schienen --2 und 3-haben einen gebogenen Verlauf, das ist aus Fig. 2 ersichtlich. Am oberen Rand der Schalplatte --1-- sind mit Abstand voneinander zwei Bügel --4-- angeschweisst, die für die Manipulation der Schalplatte dienen. An ihren vertikalen Rändern ist die Schalplatte mit Flanschen-5 und 6-- bestückt, die Öffnungen oder Bohrungen --7-- aufweisen zum Durchstecken von Verbindungsschrauben oder Verbindungskeilen.
An den einander zugewendeten Seiten der Flansche--5 und 6--, u. zw. am jeweils unteren Rand, sind Zapfen --8 und 10-- angeschweisst. Der Zapfen --8-- am rechten unteren Ende (Fig. l) ragt endseitig in das Druckglied, das hier als Kastenprofilschiene --9-- ausgebildet ist und das ebenfalls einen gebogenen Verlauf über seine Länge besitzt und welches im wesentlichen korrespondierend zur Krümmung der Schaltafel gebogen ist. Diese Kastenprofilschiene --9-liegt über ihre Länge an der Schalhaut --1-- an. Im gezeigten Beispiel ist in Fig. 1 rechts unten die Verbindung zwischen Zapfen --8-- und Kastenprofilschiene --9-- dargestellt, die hier ein einfaches Stecklager bildet.
Auf der linken Seite (Fig. l) ist ebenfalls ein Zapfen --10--
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als Druckglied ausgebildeten Kastenprofilschiene --9-- vergrössert werden kann. Einfache Konstruktionen für diesen Zweck sind in den Fig. 4 und 5,6 und 7 ; 8 und 9 jeweils in Aufriss und in Ansicht und in einem gegenüber Fig. 1 erheblich vergrösserten Massstab dargestellt.
Beim ersten Ausführungsbeispiel (Fig. 4 und 5) besitzt die Kastenprofilschiene --9-- endseitig zwei Schlitze --11 und 12-- in diametraler Anordnung, durch welche ein Keil --13-- steckbar ist, der mit seiner einen Keilfläche an der Stirnfläche des Zapfens --10-- anliegt. Wird der Keil --13-- eingetrieben, so vergrössert sich die wirksame Länge des Druckgliedes --9--, wodurch beim betriebsmässigen Einsatz die Vorspannkraft erhöht werden kann. Zweckmässig ist dabei mindestens einer der beiden Flansche in seinem unteren Bereich beispielsweise bis zur Höhe der Rahmenprofilschiene --3-- gegenüber der Schalhaut --1-- lose und damit etwas im elastisch verformbaren Bereich bewegbar.
Zur Bildung des Schalringes werden mehrere Schalplatten der in Fig. 1 gezeigten Form über ihre Flansche --6 und 7-- miteinander verbunden. Benachbarte Flansche können dabei mittels Schrauben oder auch mittels mehrerer über die Höhe der Flansche verteilter Keile miteinander verspannt werden. Ist der Schalungsring auf diese Weise erstellt, so werden, um die Schalringe im Bereich ihrer Unterkante vorzuspannen, bei jeder Schalplatte, die diesen Ring bildet, Keile-11-- eingeschlagen.
An Stelle von Keilen können Exzenter --14-- vorgesehen werden (Fig. 6 und 7). Zu diesem Zweck ist endseitig in der Kastenprofilschiene --9-- um eine zu ihrer Längsachse rechtwinklig angeordnete Achse --16-- schwenkbar eine Exzenterscheibe --14-- eingebaut, welche mit ihrer
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Exzenterfläche an der Stirnseite des Zapfens --10-- anliegt. Die Schwenkachse --16-- des Exzen- ters --14-- ist nach aussen geführt und auf den vorspringenden Achszapfen ist ein Spannschlüs- sel --15-- aufsteckbar, mit welchem der Exzenter verdreht werden kann, wodurch auch hier wieder die wirksame Länge der Kastenprofilschiene --9-- vergrössert wird, die auch hier als
Druckglied arbeitet.
Nach den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 8 und 9 ist in einer die Stirnseite der Kasten- profilschiene --9-- abschliessenden Platte --17-- eine Gewindebohrung, in welche ein Gewindezap- fen --18-- eingedreht ist. Dieser besitzt auch einen Schraubenkopf --19--, an welchem ein
Schraubenschlüssel angesetzt werden kann. Mit seinem gewindelosen Ende --20-- ragt dieser
Gewindebolzen --18-- in eine Aussparung des Zapfens --10-- am Flansch --6--. Durch Drehen des Gewindezapfens --18-- wird die wirksame Länge der Kastenprofilschiene --9-- verändert, so dass auch diese als Druckglied arbeiten kann.
Wird aus Schaltafeln der in Fig. 1 gezeigten
Bauart, jedoch mit konvexer Krümmung ein äusserer Schalungsring hergestellt, so ist es notwendig, die Stelle --S-- (Detail A) in Fig. 1 so auszubilden, dass die Kastenprofilschiene --9-- als
Zugglied wirkt, also Zugkräfte bei ihrer Verkürzung übertragen kann. Ihr eines Ende ist dabei mit dem Flansch --5-- fest verbunden. Ausbildungsformen für die Stelle --S-- zeigen die Fig. 10 und 11 sowie 12 und 13. Im ersteren Falle ist der Zapfen --10-- mit einem Schlitz --21-- ausgestaltet, durch welchen der Keil --13-- ragt. Wird der Keil --13-- eingetrieben, so wandert die Kastenprofilschiene --9-- nach links und verkürzt dabei ihre wirksame Länge.
Die Ausführungsform nach den Fig. 12 und 13 unterscheidet sich von jener nach den Fig. 8 und 9 dadurch, dass der Gewindestift --18'-- hier einen Ankerkopf --22-- trägt, der im Zapfen --10-- des Flansches --6-- drehbar gelagert ist.
Die erfindungsgemässe Einrichtung kann bei metallischen Schalungen verwendet werden, aber auch bei solchen aus Kunststoff oder Holz. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäss den Zeichnungen wurde das in seiner wirksamen Länge veränderbare Zug-Druckglied stets am unteren Rand der Schalungsplatte angeordnet. Je nach Beanspruchungsverhältnissen und Grösse der Schalplatten können über deren Höhe auch mehrere Zug- bzw. Druckglieder angeordnet werden. Das gilt auch dann, wenn beispielsweise nicht nur ein Schalungsring verwendet wird, sondern auch bei solchen Schalungen, bei welchen mehrere Ringe übereinander angeordnet werden. Auch in einem solchen Fall können über die Höhe der einzelnen Schalungsringe solche Druckbzw. Zugglieder vorgesehen sein.
Dank des erfindungsgemässen Vorschlages ist es möglich, jede einzelne Schalplatte des Schalringes am unteren Rand individuell vorzuspannen, unabhängig davon, ob es sich um eine Schalplatte des äusseren oder um eine solche eines inneren Schalringes handelt. Die dafür notwendigen konstruktiven Mittel sind relativ einfach. Vor allem können diese individuellen Vorspannhilfen auch bei solchen Schalringen eingesetzt werden, die für runde Bauten mit grossem Durchmesser gedacht sind. Bei Schalringen für Bauten mit grossem Durchmesser kann mit umlaufenden Spannorganen keine ausreichende Vorspannkraft erzielt werden, weil mit solchen umlaufenden Spannorganen die Reibungskräfte nicht mehr überwunden werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schalplatte mit einer Schalhaut und zumindest randseitig angeordneten, vertikalen Flanschen zur festen, jedoch lösberen Verbindung von nebeneinander angeordneten Schalplatten zu einem Schalring, insbesondere zur Errichtung von umfangsgeschlossenen, runden Baukörpern, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest im Bereich der unteren Kante der Schalplatte (1) mindestens ein in seiner wirksamen Länge durch Keile, Exzenter, Schrauben od. dgl. veränderbares Zug- bzw. Druckglied (9) angeordnet ist und dieses Zug- bzw. Druckglied (9) an den Flanschen (5,6) in deren unteren Bereich angelenkt ist und das Zug- bzw. Druckglied (9) über den
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