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Die Erfindung betrifft eine Hackschnitzelfeuerung, insbesondere für Heizkessel, mit einer über eine Förderschnecke beschickbaren Brennkammer, die eine Schamotteauskleidung od. dgl. aufweist und durch einen Rost vom unteren Aschenraum getrennt ist, wobei einerseits eine gebläse- beaufschlagbare Luftleitung zur Primärluftzufuhr in den Aschenraum, anderseits eine Zweiglei- tung der Luftleitung zur Sekundärluftzufuhr in die Brennkammer münden und eine einen Sicherheits- schalter für den Schneckenantrieb und/oder das Gebläse betätigende Sicherheitseinrichtung vor- gesehen ist.
Eine der Hauptschwierigkeiten bekannter Hackschnitzelfeuerungen liegt in der Regelung der Heizleistung, da, bedingt durch die unsichere Zündung, nur recht kurze Stillstandszeiten möglich sind, ohne das Risiko einer händischen Zündung bei neuem Anfahren eingehen zu müssen.
Eine Regelung des Heizbetriebes in Abhängigkeit vom jeweiligen Wärmebedarf, also beispielsweise je nach der Heizkesseltemperatur, verlangt daher bisher nach dem Stillsetzen der Feuerung beim Überschreiten einer bestimmten Kesseltemperatur ein periodisches Weiterfahren der Feuerung mittels einer zusätzlichen Zeitschaltuhr auch ohne eigentlichen Bedarf, um durch entsprechend geringe Stillstandszeiten sicher Glut erhalten und sicher wieder anfahren zu können.
Auch wenn dieses periodische Weiterfahren der Feuerung auf Grundlast erfolgt und erst das Absinken der
Kesseltemperatur bis zu einem unteren Grenzwert der Feuerung auf die gewünschte hohe Heizlei- stung bringt, kommt es zu einer Verschlechterung des Wirkungsgrades, zu einem erhöhten Bau- aufwand und nicht zuletzt zu einem ständigen Bedarf an elektrischer Energie für den Schneckenund Gebläseantrieb, so dass schon kürzere Stromausfälle od. dgl. Störungen zu einem Stillstand der Feuerung führen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Hackschnitzelfeuerungen ist darin zu sehen, dass die erforderlichen Sicherheitseinrichtungen, die bei fehlender Zündung eine weitere Brennstoffzufuhr und damit die Gefahr von Beschädigungen vermeiden sollen, bisher in den Brennkammern selbst angeordnet sind, wo sie den hohen Brenntemperaturen ausgesetzt werden und dadurch sehr verschleissanfällig sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Hackschnitzelfeuerung der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die einfach aufgebaut ist, Zündschwierigkeiten weitgehend vermeidet und einen materialschonenden, funktionssicheren Betrieb gewährleistet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Brennkammer eine an die Förderschnecke anschliessende Glutkammer bildet, die ausserhalb des Rostfeldes angeordnet und zusätzlich zur Wandauskleidung auch am Boden mit Schamotte od. dgl. ausgelegt ist, und dass die Sicherheitseinrichtung im Bereich der Glutkammer liegt bzw. den Sicherheitsschalter in Abhängigkeit von der Glutkammerbefüllung betätigt. Das durch die Glutkammer in die Brennkammer gelangende Brennmaterial verbrennt auf dem Rost der Brennkammer durch Primär- und Sekundärluftzufuhr unter üblichen Verhältnissen und liefert je nach Einstellung von Luft- und Brennstoffzufuhr die gewünschte Wärmemenge.
Auch nach dem Stillsetzen der Feuerung durch Abschalten von Luftund Brennstoffzufuhr verglüht das Brennmaterial in der Brennkammer wie bisher relativ schnell, da durch den Rost in der Brennkammer ein gewisser Luftzutritt nicht auszuschalten ist, doch in der Glutkammer, in der es keinen Rost gibt, ist der Brennstoff weitgehend vor Luftzutritt geschützt und die Glut bleibt langzeitig erhalten, wobei die Schamotteauskleidung an den Wänden und am Boden die Gluterhaltung verbessert. Sobald die Luftzufuhr eingeschaltet ist und die Förderschnecke wieder arbeitet, wird das Brennmaterial mit dem Glutnest in die Brennkammer auf den Rost hinausgeschoben und die zutretende Verbrennungsluft entfacht sofort wieder das Feuer.
Es sind keine Zeitschaltuhren und kurzzeitige Anheizvorgänge mehr erforderlich, der Brennstoff wird allein bei tatsächlichem Wärmebedarf verbraucht und nur ein wirklich stundenlang anhaltender Stromausfall könnte den automatischen Weiterbetrieb gefährden. Darüber hinaus wird durch die Glutkammer die eigentliche Brennzone von der Förderschnecke entfernt, was die Rückbrandgefahr wesentlich verringert und ausserdem kann auch die Sicherheitseinrichtung durch die der Brennkammer vorgeschaltete Glutkammer ohne zu starke Temperaturbelastung und daher materialschonend und störunanfällig untergebracht werden.
Erfindungsgemäss kann die Sicherheitseinrichtung in an sich bekannter Weise eine um eine
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Horizontalachse schwenkbare Fahne aufweisen, die in der Glutkammer gelagert ist und einen an die Zweigleitung angeschlossenen, sich aus der Glutkammer bis in die Brennkammer erstrecken- den Luftkanal bildet. Diese Fahne wird durch das zugeführte Brennmaterial nach oben gedrückt und löst ab einem bestimmten Schwenkwinkel den Sicherheitsschalter aus. Erfolgt also kein ausrei- chender Abbrand, beispielsweise durch eine fehlende Zündung, häuft sich das Brennmaterial in der Glutkammer zu stark an und betätigt über die Fahne den Schalter, der Gebläse und
Förderschnecke stillsetzt.
Die in der Glutkammer vorgesehene Fahne braucht nicht mehr wie bei den bekannten Einrichtungen den heissen Temperaturen der Brennkammer mit der Gefahr von Beschädigungen durch Ausglühen des Materials ausgesetzt zu werden, sondern ist in der
Glutkammer vor Überhitzung geschützt. Auch wird durch die sich in die Brennkammer erstrecken- de Fahne die Sekundärluft direkt in die Flammzone geleitet, so dass es zu einer ausgezeichneten
Verbrennung kommt, wobei ausserdem die Sekundärluftzufuhr für eine zusätzliche Kühlung der
Fahne und der Lagerung sorgt.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Förderschnecke gegenüber der
Glutkammer anschlagbegrenzt axialverschiebbar gelagert und die durch einen Brennmaterialstau in der Glutkammer gegen die Förderrichtung zurückgedrängte Förderschnecke betätigt als Sicher- heitseinrichtung selbst den aussenliegenden Sicherheitsschalter. Hier dient also die Schnecke als Sicherheitseinrichtung, wobei der sich eventuell in der Glutkammer aufbauende Brennmaterial- stau eine den Sicherheitsschalter auslösende Förderschneckenverschiebung verursacht. Diese
Sicherheitseinrichtung arbeitet ohne zusätzliche Konstruktionsteile innerhalb der Brennkammer und zeichnet sich somit durch besondere Störunanfälligkeit aus.
Günstig ist es, wenn Brennkammer und Glutkammer samt Förderschnecke, Gebläse und Siche- rungseinrichtung eine montagefertige Baueinheit bilden, da so die Herstellung eines Heizkessels mit Hackschnitzelfeuerung einfach und problemlos wird. Ausserdem lässt sich dadurch die Hack- schnitzelfeuerung auch mit bestehenden Heizkesseln anderer Befeuerung, wie Koks- oder Ölfeuerung, kombinieren, wozu die Baueinheit lediglich durch die Aschentüre bzw. statt des Ölbrenners in den bestehenden Kessel eingesetzt werden muss.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 und 2 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Hackschnitzelfeuerung im Längsschnitt bzw. im Querschnitt, die Fig. 3 und 4 ein anderes Ausführungsbeispiel ebenfalls im Längsbzw. Querschnitt sowie die Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel im Längsschnitt.
Gemäss dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist zur Beheizung eines nur angedeuteten Heizkessels --1-- eine Brennkammer --2-- vorgesehen, die eine Schamotteauskleidung --3-aufweist und durch einen Rost --4-- von einem Aschenraum --5-- getrennt ist. Die Brennkammer - wird über eine Förderschnecke --6-- mit Hackschnitzeln --7-- beschickt, die in einem Vorratsbehälter --8-- lagern. Die Brennkammer --2-- bildet zur Förderschnecke hin eine Glutkammer --9--, die ausserhalb des Rostes --4-- liegt. und neben der seitlichen Wandauskleidung --3a-- auch am Boden mit Schamotte --10-- ausgelegt ist.
Ein Gebläse --11-- sorgt für die Verbrennungsluftzufuhr, wobei Primärluft über eine Luftleitung --12-- in den Aschenraum --5-geblasen wird und zur Sekundärluftzufuhr eine Zweigleitung --13-- zu einer rohrförmigen Fahne --14- führt. Diese Fahne --14-- ist mittels einer horizontalen Hohlwelle --15-- in der Glutkammer --9-- oberhalb der Förderschneckenmündung schwenkbar gelagert und erstreckt sich mit ihrem Ausblasende in die Brennkammer --2-- hinein. Die Fahne --14-- dient dabei gleichzeitig als Sicherheitseinrichtung, wozu die Hohlwelle --15-- ausserhalb des Heizkessels-l- über einen Betätigungshebel --16-- mit einem Sicherheitsschalter --17-- für den Antrieb von Förderschnecke --6-- und Gebläse --11-- zusammenwirkt.
Zum Beheizen des Kessels-l-werden die Hackschnitzel --7-- aus dem Vorratsbehälter --8-- über die Förderschnecke --6-- in entsprechender Menge durch die Glutkammer --9-in die Brennkammer --2-- gefördert, wo sie bei angemessener Luftbeaufschlagung über das Gebläse verbrennen. Die Sekundärluftzufuhr über die Fahne --14-- führt dabei mitten in die Flammen, so dass es zu einer vollständigen, rauchlosen Verbrennung kommt.
Ist nun der Wärmebedarf gedeckt und eine bestimmte Kesseltemperatur erreicht, wird über eine nicht weiter dargestellte Steuerung die Förderschnecke --6-- und das Gebläse --11-- abgeschaltet. Der Brenn-
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stoffrest aus dem Rost --4-- in der Brennkammer --2-- verglüht durch den nicht zu vermeidenden Luftzutritt durch den Rost recht rasch und nur in der wand- und bodenseitig schamottierten Glutkammer --9-- hält sich ein Glutnest über längere Zeiträume.
Ist die Kesseltemperatur dann unter einen bestimmten Grenzwert gesunken, schalten sich Gebläse --11-- und Förderschnecke --6-- wieder ein und durch die Brennstofförderung wird das Glutnest der Glutkammer --9-- in die Brennkammer --2-- auf den Rost --4-- geschoben, wo es durch den Primärluftzutritt entflammt und den Brennstoff zündet. Trotz langer Stillstandszeiten ist eine problemlose automatische Steuerung der Hackschnitzelfeuerung gewährleistet.
Sollte durch Stromausfall od. dgl. eine rechtzeitige Inbetriebnahme der Feuerung unterbleiben und wird dann zu einem verspäteten Zeitpunkt nach Behebung des Schadens der Betrieb in Gang gesetzt, sorgt die Fahne --14-für eine Stillsetzung der Anlage, da der Brennstoff innerhalb der Glutkammer --9-- und der Brennkammer --2-- bei fehlendem Abbrand gehäuft wird und die Fahne --14-- hoch drückt, wodurch über die Hohlwelle --15-- und den Betätigungshebel --16-- der Sicherheitsschalter - 17-- Förderschnecke --6-- und Gebläse --11-- abschaltet. Die Glutkammer dient weiters als Sicherheitspolster gegen Rückbrände, die ausserdem durch eine thermostatgesteuerte Sprinkler-Ein- richtung --18-- bekämpft werden könnten.
Wie in den Fig. 3 und 4 angedeutet, können Brennkammer --2'-- mit lutkammer --9'--
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Sicherheitseinrichtung aus Fahne --14'--, Hohlwelle --15'--, Betätigungsgestänge --16'-- und Sicherheitsschalter --17'-- zu einer montagefertigen Baueinheit --19'-- zusammengefasst sein, die beispielsweise als austauschbarer Einsatz in einem bestehenden Heizkessel mit Koksfeuerung montierbar ist. Bei diesem Kessel muss dann nur die Aschentür ausgebaut werden, worauf die Baueinheit in den Heizkessel eingeschoben und mit einer vorbereiteten Abdeckplatte-20'-, die dann die Aschentür ersetzt, dicht abgeschlossen wird. Dadurch lässt sich eine einfache Umrüstung eines Heizkessels erreichen und die Befeuerung entsprechend dem Brennstoffangebot wählen.
In Fig. 5 ist eine dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 und 4 ähnliche Hackschnitzelfeuerung
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--1"-- eingesetzt- eine montagefertige Baueinheit --19"--, die durch die Aschentüre des Kessels --1"-eingesetzt und mit der Abdeckplatte --20"-- am Kessel --1"-- fixiert ist. Die schalenförmige
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selbst ist ausserdem in einem Führungsschacht --21-- der Glutkammer --9"-- gegen Federkraft axialverschiebbar angeordnet, wobei Anschläge --22-- die Beweglichkeit begrenzen, und über die Förderschneckenbewegung kann ein Sicherheitsschalter --17"-- betätigt werden, der mit
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dass ohne Fahne od. dgl. in der Brennkammer bzw. Glutkammer eine funktionstüchtige Sicherheitseinrichtung gegeben ist.
Um die Förderschneckenbewegung auf einfache Weise zu ermöglichen, kann der Vorratsbehälter --8-- auf Rädern --23-- abgestützt sein.
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