<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Abdeckung an zutretendem Wasser ausgesetzten unter-oder oberirdischen Wandungen von Tunneln, Stollen, Schächten, Keller- wänden, Bodendecken od. dgl., bei welchem die vliesförmige Haftschicht der eine Haftschicht sowie eine Dichtfolie enthaltenden Abdeckung örtlich mit der Wandung oder einer auf diese aufgebrachten Schutzschicht verhaftet wird.
Mit auf diese Weise hergestellten Abdeckungen (z. B. DE-OS 2008598) wird primär eine gute Ableitung zusitzenden Wassers angestrebt und erreicht, denn die vliesförmige Haftschicht bietet einen nur kleinen, praktisch vernachlässigbaren Strömungswiderstand. An der dem tragenden Ausbau zugewendeten Seite des Faservlieses kann eine Kunststoff- oder Bitumenbeschichtung oder auch eine Folie aufgebracht sein. Damit wird aber der Mangel derartiger Abdeckungen offenbar, denn auf die mit Vlies verbundene Folie werden alle Belastungen des ersteren übertragen. Viele der in Betracht kommenden Folien, namentlich Polyäthylenfolien, sind viel zu unnachgiebig und reissen deshalb, so dass die Abdeckung undicht wird. Dieser Umstand ist nur dann unbedenklich, wenn in den tragenden Ausbau eine sichere Dichtung eingebaut wird, was selbstverständlich Kosten verursacht.
Es ist weiters aus der DE-OS 1914174 bekanntgeworden, langgestreckte Streifen eines thermoplastischen Kunststoffes an den Wänden des Gebirges zu befestigen, wobei auf diese Streifen dann die Kunststoffbahnen geschweisst werden. Hiebei ergeben sich aber im Gegensatz zu einer vollflächigen Haftschicht keinerlei Schwierigkeiten für diese Befestigungsstreifen auf Grund von Gebirgsbewegungen. Es darf hiebei nicht ausser Acht gelassen werden, dass die Streifen mittels Stifte an den Wänden befestigt werden, also dass sich eine Verschweissung der Kunststoffbahnen mit den Streifen im Befestigungsbereich der Streifen mit den Wänden erübrigt, da eine Verschweissung mit den Stiften nicht möglich ist. Gleiches gilt auch für den unmittelbaren Bereich der Stiftverbindung, da die Streifen durch die Stifte perforiert und damit der unmittelbare Bereich der Streifen beschädigt ist.
Auch hier ist eine Verschweissung nicht möglich.
Der CH-PS Nr. 515387 ist eine Isolierfolie entnehmbar, bei welcher an Stelle von Befestigungsstiften einzelne, mit der Folie durch Kleben oder Schweissen befestigte Haltelappen vorgesehen sind, mit denen die Folie am Gebirge befestigt wird. Dies heisst aber nichts anderes, als dass die Befestigungsstellen der Haltelappen mit dem Gebirge und die Befestigungsstelle der Folie mit den Haltelappen übereinstimmen, so dass im Fall einer Übertragung auf eine vliesförmige Haftschicht die Folie unmittelbar die auf die Haftschicht übertragenen Gebirgsbewegungen aufnehmen müsste.
Ziel der Erfindung ist es, die Abdichtfolie möglichst geringen Belastungen auszusetzen, insbesondere zu verhindern, dass Gebirgsbewegungen, die sich durch die Verhaftungsstellen des Faservlieses in das Vlies übertragen, auf die Kunststoffolie übertragen werden können.
Dieses Ziel lässt sich mit einem Verfahren der eingangs genannten Art erreichen, welches erfindungsgemäss gekennzeichnet ist durch die Kombination der beiden Merkmale, dass in an sich bekannter Weise die Abstände benachbarter Verhaftungsstellen voneinander nach den für zulässig erachteten Werten der Belastung und/oder des Durchhanges der als Kunststoffvlies ausgebildeten Haftschicht vorbestimmt werden und dass die Abdichtfolie mit der vliesförmigen Haftschicht im wesentlichen an von den Verhaftungsstellen abliegenden Stellen punktförmig verbunden, insbesondere verschweisst wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist deshalb besonders vorteilhaft, weil zufolge der Elastizität des Vlieses zwischen den Verhaftungsstellen von Vlies und Abdichtfolie die Gebirgsbewegungen nicht auf die Folie übertragen werden. Weiters wird dank der punktförmigen Verbindung eine geringe örtliche Ausdehnung der Verhaftungsstellen in Vlies und Folie erreicht, welche die Belastung der Folie weiter vermindern. Schliesslich stellt die besondere Wahl der Abstände benachbarter Verhaftungsstellen sicher, dass eine Überbelastung des Vlieses und der Folie verhindert wird.
Zweckmässig ist es, wenn die Haftschicht mit der Abdichtfolie über eine mit der letzteren verbundenen Faserauflage, wie ein Faservlies oder eine Faseraufflockung, verschweisst und vorzugsweise die Schweissenergie mittels Ultraschalles durch die Folie hindurch an die Schweissstelle übertragen wird.
Auch ist es von Vorteil, wenn die Abdichtfolie an ihrer der Haftschicht abgewandten Seite punktförmig mit einem Faservlies verschweisst wird.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Erfindung ist im folgenden an Hand beispielsweiser Ausführungsformen und den Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 im Querschnitt eine erste Ausführung einer
EMI2.1
Ansicht in Richtung des Pfeiles A der Fig. 2, Fig. 4 und 5 im Querschnitt je eine andere Ausführung einer ausgebauten Strecke, Fig. 6 eine Abdeckung der unterirdischen Wandung eines Hochbauwerkes und Fig. 7 die Abdeckung eines Flachdaches.
In dem durch grobe Schraffur wiedergegebenen Gebirge-l-wird eine Strecke --2-- mit etwa bogenförmigem Querschnitt aufgefahren. Der freigelegte Gebirgsstoss --3-- erhält eine Haftschicht --4--, deren Einzelheiten aus der Fig. 2 erkennbar sind. Die Haftschicht --4-- besteht aus einem Kunststoffaservlies, dessen einzelne Fasern schematisch bei --5-- angedeutet sind, und wird mit Hilfe von Nägeln --16-- mit Köpfen --17-- an dem freigelegten Stoss --3-- des Gebirges befestigt.
Auf die Haftschicht-4-- folgt eine Abdichtfolie-20--, die auf ihrer dem Gebirgsstoss --3-- zugekehrten und allgemein mit --21-- bezeichneten Seite eine Aufflockung aus einzelnen Fasern - trägt, welche fest mit dem Material der Folie verbunden sind. Sie bestehen aus einem Material, das sich durch Aufbringung von Wärme durch die Folie --20-- punktförmig mit dem Material der vliesförmigen Haftschicht --4-- verschweissen lässt.
Gemäss Fig. 2 können auf der mit --21-- bezeichneten Seite der Folie --20-- in regelmässigen Abständen über- und untereinander Noppen --25-- ausgebildet sein, welche rechteckigen Grundriss haben können (Fig. 3). Im Bereich der Oberflächen --26-- liegen die Punktverschweissungen, so dass sich zwischen den neben den Noppen liegenden Vertiefungen --27-- und dem Gebirgsstoss - bzw. der Innenseite der Haftschicht --4-- durchgehende Räume --28-- ausbilden. Diese Räume dienen zur Ableitung des Wassers aus dem mit --30-- bezeichneten Firstbereich über die Stösse - 31 bzw. 32-- eine eine bei --33-- vorgesehene Wasserseige.
Den eigentlichen Ausbauwiderstand liefert eine Tragschicht --34--, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Spritzbeton besteht. Üblicherweise ist diese Schicht bewehrt ; es kann sich aber auch um Paneele, Stahlbetontübbinge od. dgl. handeln.
Die Tragschicht (Fig. 4 und 5) kann als aus Ortbeton bestehendes Innengewölbe gestal- tet sein. Zwischen diesem tragenden Gewölbe und dem bei --112-- wiedergegebenen Gebirge bzw. einer auf das Gebirge aufgetragenen Sicherungsschicht --113--, beispielsweise aus Spritzbeton, befindet sich die nachfolgend beschriebene Abdichtung :
Ein Kunststoffvlies als Haftschicht --114-- ist an einer vorbestimmten Anzahl von Stellen mit der Schutzschicht --113-- durch Schuss- oder Schlagbolzen und/oder Spreizdübel mit Schrauben befestigt worden. An einer Vielzahl von Punkten ist auf die von dem Kunststoffvlies gebildete Haftschicht eine Abdichtfolie --115-- aus Kunststoff aufgeschweisst. Die Folie bildet die Sickerwasser bzw.
Druckwasser haltende Abdichtung und dient gleichzeitig als Haftschicht für eine nachfolgend angebrachte innere Schicht, die ebenfalls aus einem Kunststoffvlies besteht, das punktförmig mit der Folie --115-- verschweisst ist.
Die diagonalen Linien --117 bzw. 118-- in Fig. 4 deuten die Abgrenzung der Firstzone --129--, der Ulmen --120 und 121-- und der Sohle --123-- an.
Bei dem Ausbau nach Fig. 5 ist bei --134-- eine Ableitung für aus dem Gebirge zufliessendes Wasser und ausserdem ist für die Sohle-133-- eine Fahrbahnentwässerung-135-- vorgesehen.
Die Sohle trägt eine Ausgleichsschicht --136-- aus Beton, eine sogenannte Fulldepth-Schicht - -137-- und eine Betonfahrbahn --138--.
In den Fig. 6 und 7 bezeichnen gleiche Bezugszeichen einander entsprechende Teile.
Die Wände einer Baugrube zur Errichtung eines Bauwerkes --221-- sind mit --222-- bezeichnet. Auf den Boden --223-- der Baugrube ist eine übliche Betonschicht --225-- aufgebracht, auf
EMI2.2
--226-- deszusitzende Wasser abgedichtet werden.
Zu diesem Zweck ist auf die Aussenfläche --227-- des Gebäudes als Haftschicht -228-- ein Kunststoffvlies aufgeheftet. Das Anheften erfolgt punktförmig mit Hilfe von Schuss- oder Schlagbolzen und/oder Spreizdübeln mit Schrauben. Auf das Vlies ist ebenfalls an einer Vielzahl von nebeneinander liegenden Punkten eine Abdichtfolie aus Kunststoff --229-- aufgeschweisst. Die Schweissung erfolgt vorzugsweise mit Hilfe von Ultraschall durch die Folie --229-- hindurch.
<Desc/Clms Page number 3>
Die Folie bildet eine durchgehende Abdichtung, wogegen das Vlies die Rauhigkeiten der Ober- fläche-227-überbrückt und als Haftschicht für die Folie --229-- dient.
Auf die Folie --229-- ist wieder an einer Vielzahl von Punkten ein Kunststoffvlies --210-aufgeschweisst, um sie vor Beschädigungen bei den nachfolgenden Arbeiten, z. B. beim Verfüllen der Baugrube nach dem Errichten des Bauwerkes zu schützen. Es hat ausserdem die Aufgabe einer wasserableitenden Drainageschicht.
Mindestens das äussere Vlies --210-- kann aus Kunststoffasern, z. B. Polyesterfasern und einem Acrylat-Bindemittel bestehen. Ein solches Vlies kann bis zu zirka 450 g/m"aufweisen. Es lässt dann bei einem Wasserdruck von 100 mm WS 90, bei einem Wasserdruck von 200 mm WS, aber schon 170 m/m h Wasser durch (Prüffläche 12, 56 cm" und Prüfdauer mindestens 1 min).
Bei Anwendung der Erfindung auf die Abdichtung von unter Grund liegenden Bauwerksteilen wird auf die Folie vorzugsweise eine äussere Schicht aus einem Vlies punktförmig aufgeschweisst. Die innere Schicht aus Vlies dient zur Überbrückung der Rauhigkeiten des Baukörpers und arbeitet als Haftschicht für die mit ihr punktweise verschweisste Folie. Die Folie selbst hält Sickerwasser und Druckwasser ab und dient als Haftschicht für die äussere, aus einem Vlies bestehende Schicht. Dieses äussere Vlies schützt die Folie vor Beschädigungen bei den Nachfolgearbeiten. Vorzugsweise erfolgt das Verschweissen der Folie mit dem Vlies bzw. des Vlieses mit der Folie nicht wie bekannt mittels eines Heissluftschweissgerätes oder eines Heizkeiles, weil diese Schweissverfahren in der Praxis bezüglich ihrer Handhabung und ihres Arbeitsfortschrittes erhebliche Nachteile aufweisen.
Vorteilhaft erfolgt die Verschweissung vielmehr mit einem transportierbaren UltraschallSchweissgerät. Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass die Verschweissung durch die Vliesbzw. Folienbahn hindurch erfolgen kann, ohne diese aufzuschmelzen oder zu zerstören. Der Arbeitsfortschritt ist entsprechend grösser. Die Verschweissung kann an einer beliebigen Zahl von Punkten vorgenommen werden, deren Anordnung im einzelnen von der zugelassenen polygonalen Durchbiegung bzw. Belastung der Schichten abhängt.
In Fig. 7 ist eine aus Stahlbeton bestehende Konstruktion --211-- eines Flachdaches im Schnitt wiedergegeben. Auf die mit --212-- bezeichnete Aussenfläche ist ein Kunststoffvlies mit geringer Wasseraufnahme ausgelegt, was sich durch geringe Dicke und/oder durch eine Erhöhung des Bindemittelanteiles erreichen lässt. Dieses Vlies, welches als Haftschicht --228-- dient, ist punktweise auf der Fläche-212-befestigt, z. B. aufgenagelt oder aufgeschraubt.
Eine Abdichtfolie --229-- ist vorzugsweise mittels Ultraschalles von oben her punktweise auf das Vlies geschweisst. Die Anzahl der Schweisspunkte hängt von der zu erwartenden Belastung, insbesondere vom Windsog ab. Sofern die Kunststoffolie die oben wiedergegebene Zusammensetzung aufweist, ist sie gegen UV-Strahlung unempfindlich. Die beschriebene Abdichtung bedarf daher keiner Abdeckung.
Die Abdichtung eignet sich selbstverständlich auch für geneigte Dächer.
Bei nach dem erfindungsgemässen Verfahren hergestellten Abdeckungen ist die Dichtfolie mit der abzudeckenden Wandung nicht unbewegbar, verbunden, vielmehr dieser gegenüber verlagerbar u. zw. in einem Ausmass, das festgelegt werden kann. Die gebotene Variationsmöglichkeit gestattet es, in jedem Fall alle vorliegenden Erfahrungen zu berücksichtigen, ohne dass hieraus Schwierigkeiten in irgendeiner Richtung entstünden.
Die erzielbare Flexibilität gestattet eine Anpassung auch an unvorhersehbare Gegebenheiten, wie über das übliche hinausgehende Senkungen oder Verlagerungen der Wandungen, so dass wenig dehnbare Dichtfolie, wie die vielfach üblichen Polyäthylenfolien verwendet werden können. Die Dehnfähigkeit der gesamten Abdeckung kann aber gesteigert werden, wenn dehnfähige Folien eingebaut werden. Solche Folien können 45 bis 50 Gew.-% eines Gemisches aus Äthylencopolymerisaten und einem geringen Bitumenanteil, dessen Spannungsrisskorrosion mindestens 6000 h beträgt, 40 Gew.-% Anthrazitstaub und als Rest Hochdruckpolyäthylen enthalten. Der Anthrazitstaub, dessen Kornobergrenze bei oder unter 30 p liegen kann, darf bis zu 30% seines Gewichtes mit Asche gestreckt sein.
Solche Folien sind dehnbarer als Folien aus purem Polyäthylen, billiger und alterungsbeständig und werden daher vorzugsweise verwendet, wegen ihrer Unempfindlichkeit gegenüber UV-Licht vor allem bei Dachabdeckungen.