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Der in Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kathetergerät mit zusätzlicher Injektionsmöglichkeit zu schaffen, das bereits vor dem Anlegen vollständig und kontrolliert mit Infusionsflüssigkeit gefüllt werden und bei dem die Infusion nach Sichtbarwerden der erfolgreichen
Punktion sofort beginnen kann.
Aus der US-PS Nr. 3, 459, 184 ist bereits ein Kathetergerät mit einem Y-förmigen Verteilerstück bekannt, das dazu dienen soll, den Katheter vorwärtszuschieben und den Anschluss an ein Infusionssystem herzustellen. Es handelt sich um ein Gerät mit massiver Nadel, das zwar eine Anzeige des erfolgreichen
Anstichs einer Vene, nicht jedoch ein vorheriges Füllen des Geräts mit Infusionsflüssigkeit ermöglicht.
Aus dem DE-GM 7023249 ist anderseits ein Katheter mit Y-förmigem Verteilerstück zur gleichzeitigen
Einfüllung mehrerer Substanzen in den Blutkreislauf bekannt. Das Wesen dieses Geräts liegt darin, dass die Menge des einzuführenden Medikaments über längere Zeit konstant gehalten werden kann. Die beiden
Rohre des Verteilerstücks setzen sich im Katheter fort und sie sind so angeordnet, dass ein grösseres Rohr das kleinere umfasst. Die durch die beiden Rohre zulaufenden Flüssigkeiten mischen sich innerhalb des
Rohres mit dem grösseren Durchmesser, das später endigt als das innenliegende Rohr.
Auch in der US-PS Nr. 3, 495, 594 ist in Fig. 1 ein Katheter mit einem Y-förmigen Ansatzstück dargestellt, dessen Rohre sich als Kanäle im Katheter fortsetzen. Hier liegt jedoch der eine, dem
Transport der Injektionsflüssigkeit dienende Kanal 20 neben dem zweiten Kanal 24, der dem Transport von unter Druck stehender, zum Aufblasen eines Sacks dienender Flüssigkeit vorbehalten ist.
In einer Veröffentlichung von L. Lachhein und G. Jaenecke in "Medizinische Klinik", 64, (1969)
Nr. 29, Seite 1317 bis 1320 sind sogenannte Doppellumenkatheter beschrieben, die mit Vorteil bei
Hämodialyse von Nierenkranken angewendet werden können. Es handelt sich hiebei um eine Methode, bei der transparenter doppellumiger Polyäthylenschlauch mit achtförmigem Querschnitt verwendet wird und die es ermöglicht, die Einführung von zwei Einzelkathetern mit der damit verbundenen Unbequemlichkeit und zusätzlichen Komplikationsmöglichkeiten zu vermeiden.
Das erfindungsgemässe Infusionskathetergerät, das ein Verteilerstück mit seitlich einmündendem
Ansatzstück zum Anschluss an einen Infusionsbehälter-während die Punktionsnadel in Position liegt-aufweist, ist demgegenüber dadurch gekennzeichnet, dass die im geraden Rohr des Verteilerstücks innerhalb des Katheters liegende Punktionsnadel des Geräts eine in ihrer Aussenwand in Längsrichtung verlaufende Rinne aufweist.
Der Infusionskatheter besteht dabei aus biegsamem Kunststoff (z. B. PTFE) und enthält innenliegend die Punktionsnadel. Das gerade Rohr des Verteilerstücks umgibt dabei Katheter und Nadel rohrförmig an ihren proximalen Ende, während das zweite Rohr ("Anschlussstück") in spitzem Winkel in das gerade Rohr einmündet und zum Anschluss an einen zum Vorratsgefäss führenden Verbindungsschlauch dient.
Mittels des oben erwähnten, seitlich in das Verteilerstück einmündenden Anschlussstücks kann nun (beispielsweise durch Erhitzen verursachtes Einschmelzen) ein sehr weicher Plastikschlauch von etwa 20 bis 25 cm Länge mit dem Verteilerstück und damit auch mit dem Infusionskatheter verbunden werden.
Dieser Schlauch trägt seinerseits an seinem proximalen Ende einen weiblichen Anschlusskonus (z. B. einen Luer-oder Luerlok-konus), welcher für die Verbindung mit dem Schlauch des Vorratsgefässes bestimmt ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Arbeiten am Anschlusskonus (z. B. das Anschliessen oder Auswechseln des Vorratsgefässes) keine Verletzungen der Venenwandungen durch Übertragung von Druckoder Zugspannungen hervorrufen kann. Ein in die gleiche Richtung zielender Effekt wird auch durch die Verwendung eines biegsamen (z. B. aus PTFE bestehenden) Katheters erreicht, da die scharfe Punktionsnadelspitze während des Infusionsvorganges dann-im Unterschied zu ähnlichen Geräten - nicht mehr in der Vene verbleiben muss.
Während die Infusionskanüle innerhalb des geraden Rohrs des Verteilerstücks und noch vor der Einmündung des Anschlussstücks endet, so dass durch das Anschlussstück in das gerade Rohr des Verteilerstücks gelangende Infusionsflüssigkeit sofort in den Infusionskatheter fliesst ; ragt die Punktionskanüle noch über das proximale Ende des Verteilerstücks hinaus. Sie ist zweckmässigerweise mit einem Handgriff versehen, um eine sichere Venenpunktion sowie eine rasche Entfernung nach erfolgter Einführung des Katheters zu ermöglichen, wobei dann eine am proximalen Ende des geraden Rohres des Verteilerstücks befindliche Dichtungsscheibe, die z.
B. aus Weichgummi bestehen kann, das proximale Ende des geraden Rohres abdichtet und so das Herauslaufen von Infusionsflüssigkeit verhindert.
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Soll nun neben der vom Vorratsgefäss über Schlauch und Anschluss in den Katheter gelangenden Infusionsflüssigkeit noch eine weitere Flüssigkeit injiziert werden, so kann dies dadurch geschehen, dass die (nach dem Zurückziehen der Punktionsnadel selbsttätig abdichtende) Dichtungsscheibe am proximalen Ende des geraden Rohres des Verteilerstücks mittels einer normalen Injektionsspritze durchstossen und die in der Injektionsspritze befindliche Flüssigkeit in das gerade Rohr hinein ausgespritzt wird.
Als Handgriff für die Punktionskanüle zur Erleichterung des Herausziehens aus Katheter und Verteilerstück kann prinzipiell jede bekannte Art von Handgriff dienen. Besonders zweckmässig ist es jedoch, die Punktionsnadel mit einem Handgriff in Form eines einstückig geformten pyramidenstumpf-
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eines seitlich geneigten dreiseitigen Prismas besitzen, dessen Querschnitte näherungsweise die Form von untereinander ähnlichen, gleichschenkeligen Dreiecken haben, dessen grosse seitliche Begrenzungsfläche konkav und dessen schmale Grundfläche konvex ausgebildet sind, wobei alle Begrenzungsflächen facettenartig geriffelt sein können. Dieser Handgriff hat den Vorteil, dass er die anatomisch richtige Handhabung des Geräts beim Einführen in die Vene garantiert und eine Orientierung der einführenden Person über die Lage des Nadelschliffs in der Vene ermöglicht.
Der Handgriff kann gleichzeitig als Kammer für die Aufnahme des beim Einstich austretenden Bluts dienen, welches infolge der facettenartigen Riffelung der Begrenzungsflächen auch besser sichtbar wird. Infolge der Abdichtung durch eine Membran, die die im Handgriff vorhandene Luft durchlässt, erübrigt sich auch die Verwendung eines besonderen Verschlussstopfens.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist es auch möglich, an der Unterseite des Verteilerstücks eine am Handgriff ansetzende und etwa am Austritt des Katheters aus dem geraden Rohr des Verteilerstücks endende flache trapez- oder dreieckförmige Auflagescheibe (in der Art einer Schwimmhaut bei Flossen von Wasservögeln) anzubringen. Eine derartige Auflagescheibe, die zweckmässigerweise am Handgriff am breitesten ist und sich zum Austritt des Katheters hin verjüngt, erleichtert das Fixieren des Geräts am Arm mittels Pflastern od. ähnl. und verbessert das flache Auflegen. Durch die vereinfachte Anbringung des Verbindungsschlauches zum Vorratsgefäss wird überdies ein sehr flacher Bau des Geräts erleichtert, wodurch die Lage des Katheters am Patientenarm ebenfalls verbessert wird.
Weitere, von andern Geräten her bekannte vorteilhafte Konstruktionsmerkmale, wie die Verwendung eines röntgenopaken PTFE-Katheters, das Bezeichnen der Kanülengrösse am Anschlusskonus sowie des sogenannten Luerlok-Systems, können bei dem erfindungsgemässen Gerät ebenfalls eingesetzt werden. Das Gerät kann in gewöhnlicher Grösse hergestellt werden, Spezialausführungen für die Verwendung in speziellen Venen wie V. suvclavia, V. saphena magna oder V. femoralis sind ebenfalls möglich.
Im folgenden wird an Hand eines in den Fig. 1 bis 3 beispielhaft dargestellten Geräts die Erfindung näher erläutert :
Fig. 1 stellt eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäss ausgestattetes Gerät von schräg oben dar. Darin bedeutet --1-- den Infusionskatheter aus PTFE, --2-- die innenliegende, mit Rinne versehene Punktionskanüle aus Stahl mit ihrem abgeschrägten Nadelschliff,--3--zeigt das Verteilerstück, das aus Kunststoff gefertigt sein kann, --4-- ist die schwimmhautartig ausgebildete dünne Auflagescheibe aus Kunststoff, die am Handgriff --6-- ansetzt und sich in Richtung der Austrittstelle der Kanülen --1 und
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Ende hin pyramidenstumpfähnlichen verjüngenden, und gekrümmte Oberfläche aufweisenden Körpers ausgebildet,
dessen Querschnitt in etwa unter sich ähnlichen gleichschenkeligen Dreiecken entsprechen.
Dabei sind jedoch infolge der konkaven Ausbildung der grossen Seitenflächen bzw. der konvexen Ausbildung der (seitlich verlagerten) Grundfläche des Prismas die Schenkel der Dreiecke keine Geraden, sondern nach innen eingesogene bzw. nach aussen ausgebauchte bogenförmige Linien. Der Handgriff --6-- ist hohl ; er ist aus facettenartig geriffeltem Kunstglas ausgebildet und an seinem proximalen Ende durch eine luftdurchlässige Membran --7-- abgedichtet. Er kann somit als Kammer für die Aufnahme des am proximalen Endender Punktionskanüle in ihn eintretenden Bluts dienen und macht dieses durch seine facettenartige Riffelung gut sichtbar ; die Luft in dem Handgriff kann durch die Membran --7-entweichen.
Gleichzeitig ermöglicht er durch seine spezielle Formgebung ein gutes Erfassen, eine Orientierung der die Kanüle einführenden Person über die Lage des Nadelschliffs in der Vene sowie die anatomisch richtige Handhabung bei der Einführung der Kanülen. Nach dem Einführen des Infusions-
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katheters-l--dient er zum Herausziehen der Punktionskanüle --2-- aus Katheter --1-- und Verteiler- stück --3--, wobei das gerade Rohr des letzteren anschliessend durch die Gummidichtung --5-abgedichtet wird. --9-- stellt den am Ansatzstück --11-- befestigten, aus sehr weichem Plastikmaterial bestehenden Verbindungsschlauch mitsamt aufgesetztem weiblichen Luerkonus --10--, der zum direkten Anschluss an die Schläuche einem Vorratsgefäss dient, dar.
In Fig. 2 ist das Gerät gemäss Fig. 1 von hinten dargestellt. Die Numerierung ist die gleiche wie in Fig. l, so dass --3-- das Verteilerstück, --5-- die Dichtungsscheibe, --9-- den weichen Verbindungsschlauch und --11-- das Ansatzstück darstellt.
In Fig. 3 ist ein Querschnitt durch die beiden Kanülen-l und 2-- des Geräts nach Fig. 1 dargestellt. Hiedurch ist die längs der Aussenseite der Punktionskanüle --1-- in ihrer gesamten Ausdehnung verlaufende Rinne --12--, die zur Ableitung der austretenden Infusionsflüssigkeit bei der Vorbereitung der Venenpunktion über das Kanülenende --8-- in den Handgriff-6- (s. hiezu Fig. 1) dient, deutlich erkennbar.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Infusionskatheter-Gerät, das ein Verteilerstück mit seitlich einmündendem Ansatzstück zum Anschluss an einen Infusionsbehälter - während die Punktionsnadel in Position liegt - enthält, d a -
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Katheters (1) liegende Punktionsnadel (2) des Geräts eine in ihrer Aussenwand in Längsrichtung verlaufende Rinne (12) aufweist.