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Die Erfindung betrifft ein transportables Bühnensystem, insbesondere für Freiluftveranstaltungen, mit untereinander verbindbaren Plattformen, die auftragenden Unterbaueinheiten aus einzelnen Stützelementen montiert sind.
Transportable Bühnensysteme, wie sie beispielsweise bei Freiluftveranstaltungen oder älmlichen Grossveranstaltungen verwendet werden, sind grundsätzlich bekannt. So ist beispielsweise
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der das Podium aus untereinander verbindbaren Elementen, bestehend aus einer Bühnenfläche, getragen von Gerüstbauelementen, gebildet ist.
Diese klassische Bühnenanordnung umfasst also eine Aufführungsfläche für die Musiker, Künstler, Schauspieler etc. und einem vor diesem angeordneten Zuschauerraum, wie sie bei einer typischen Konzertveranstaltung anzutreffen ist.
Die herkömmliche Anordnung hat den Nachteil, dass sie den zeitgenössischen Unterhaltungsformen in der Musikbranche, die sich durch räumlich und zeitliche Besonderheiten auszeichnet, nicht gerecht wird. Einerseits können Zuschauer, die, von der Bühnenfläche her betrachtet, sich in den hinteren Bereich des Zuschauerraumes befinden, die Ereignisse der Aufführungsfläche meistens nur unter Zuhilfenahme von optischen und/oder akustischen Hilfsmitteln verfolgen. Andererseits ist die Aufenthaltsdauer der Zuschauer bei einem Konzert meistens mit dessen Ende ebenfalls beendet, da Konsumationsmöglichkeiten, wenn überhaupt, nur in den Pausen angeboten werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Bühnensystem zu schaffen, das den Anforderungen moderner Unterhaltungsformen, insbesondere in der Musikindustrie, Rechnung trägt, welches dabei rasch an unterschiedliche räumliche und zeitliche Erfordernisse angepasst werden kann und somit räumliche Variabilität unter Zuordnung der Szenenflächen möglichst nahe an die Besucher bietet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Bühnensystem eine Hauptbühne mit anschliessenden Seiten laufstegen umfasst und dass die Stützelemente des Unterbaues im Bereich mindestens eines Seitenlaufsteges derart angeordnet sind, dass eine oder mehrere stützelementfreie Raumeinheiten gebildet sind, die eine Mindesthöhe bzw. horizontale Abmessungen derart aufweisen, dass die Raumeinheiten jeweils begehbar sind sowie zur Aufnahme von Verkaufsstätten dienen.
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Durch die erfindungsgemässe Anordnung der Hauptbühne mit anschliessenden Seitenlaufstegen wird ein intensives Erlebnis des darin befindlichen Publikums an den auf den Bühnenflächen passierenden Darstellungen erreicht. Desweiteren ermöglicht das modulare Bühnensystem, bestehend aus einzelnen Unterbaueinheiten samt Plattform, eine optimale Anpassung der Bühnengrösse, d. h. insbesondere durch die variable Längserstreckung der Seitenlaufstege, an die voraussichtliche Teilnehmeranzahl.
Durch die Schaffung einer begehbaren Mindesthöhe sowie eines stützelementefreien Raumes unter den Seitenlaufstegen können darunter Verkaufsstätten angeordnet werden und somit kann in vorteilhafter Weise auch auf die zeitliche Dimension, d. h. die Dauer der Veranstaltung Einfluss genommen werden.
Dieser stützelementfreie Raum innerhalb einer Unterbaueinheit kann dabei vorteilhaft durch konstruktive Anordnung der vertikalen Stützelemente in deren seitlichen Randbereiche erhalten werden.
Vorteilhaft sind die dabei Verkaufsstätten gastronomische Einrichtungen, wie Bars, Cafes, Restaurants etc.
Durch die U-förmige Anordnung von Hauptbühne und Seitenlaufstegen wird die Forderung optimiert, dass sich alle Zuschauer möglichst nahe an den Szenenflächen befinden.
Eine noch intensivere Zuschauer-Darsteller-Konstellation wird durch
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Hauptbühne und Seitenlaufstegen gebildetem Raum erreicht, wobei die Zentrumsbühne vorteilhaft eine kreisrunde Form aufweist.
Zweckmässig ist die Zentrumsbühne mit der Hauptbühne über einen Mittellaufsteg verbunden, der wiederum vorteilhaft über eine Brücke geführt ist, die so hoch ist, dass das Publikum darunter gehen kann.
Für besondere Ereignisse ist es auch denkbar, die Zentrumsbühne höhenverstellbar auszuführen und somit eine schwerpunktsmässige Darbietung noch mehr ins Blickfeld zu rücken.
Durch die vorteilhafte Anordnung von lichttechnischen und/oder akustischen Geräten, d. h. Lautsprecher, Scheinwerferbatterien etc. sowie Grossbildprojektionsflächen jeweils an den Ecken des durch Hauptbühne und Seitenlaufstege gebildeten Raumes wird, eine allseitige Beschallung sowie eine allseitige Bebilderung erreicht.
Damit wird der Zuschauer, nahezu unabhängig von seiner aktuellen Position im Publikumsraum, intensiven akustischen und visuellen Erfahrungen ausgesetzt.
Weiters kann die Rückwand der Hauptbühne als Grossbildprojektionsfläche ausgebildet sein, und somit die Darstellungsmöglichkeiten weiters zu erhöhen.
Vorteilhaft können die Seitenlaufstege jeweils an der der Szenenfläche abgekehrten Seite eine Seitenbewandung aufweisen, die als Träger
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für Dekorationen und/oder Werbung dienen, womit Werbemöglichkeiten vergrössert werden.
Mit Vorteil kann das Bühnensystem eine Überdachung, beispielsweise in Form von Zeltplanen oder ähnlichen, als Wetterschutz aufweisen.
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des Bühnensystems flächenmässig möglichst gering zu halten.
In einem vorteilhaften Verfahren zur Nutzung eines Bühnensystems mit einem oder mehreren Videoschirmen, können über die Videoschirme bzw. Grossbildprojektionsflächen wahlweise Aufnahmen des oder der Künstler, des Publikums sowie weiters Werbefilme oder vorproduzierte Videos gezeigt werden. Dadurch ergeben sich in Kombination eine Vielzahl von Kommunikationsmöglichkeiten. Beispielsweise kann Life-Musik zu Life-Bildern des Publikums oder zu vorfabrizierte Videoclips, die wiederum von Lichteffekten begleitet sein können. Spezialeffekte, wie der Blue-Box Effekt könne realisiert werden, indem beispielsweise zwei Life-Kameras das Publikum und die Darbietungen des Künstlers filmen und diese Videos dann übereinanderprojezieren, wodurch der Eindruck vermittelt wird, sich in direkter Nähe des Künstlers zu befinden.
Zudem bietet die Verwendung eines Dolby Circle-Surround Systems
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In Figur 1 ist ein erfindungsgemässes Bühnensystem in schematisch perspektivischer Ansicht beispielhaft dargestellt, ohne dass die Erfindung auf diese Ausführungsform allein beschränkt ist.
In Figur 2 ist eine Unterbaueinheit eines Seitenlaufsteges des Bühnensystem als Teilausschnitt perspektivisch dargestellt.
Gemäss Figur 1 umfasst das transportable Bühnensystem eine Hauptbühne 1 sowie die Seitenlaufstege 2, 3, die durch Aneinanderreihung von einzelnen Plattformen 6, jeweils auf eine tragende Unterbaueinheit 4 montiert, gebildet sind. Bevorzugt sind die Seitenlaufstege 2, 3 dabei derart an die Hauptbühne angebaut, dass sich insgesamt eine etwa U-förlmige Anordnung ergibt, die im wesentlichen den Zuschauerraum 7 definiert.
Jede Unterbaueinheit 4, wie besser aus Figur 2 ersichtlich ist, besteht aus einzelnen Stützelementen 41, die dabei im Randbereich 61,62 der einzelnen Plattformen 6 derart angeordnet sind, dass unterhalb der Plattform eine stützelementefreie Raumeinheit 5 erhalten wird. Zur Bildung eines Seitenlaufsteges 2, 3 werden die einzelnen Unterbaueinheiten 4 derart aneinandergereiht, dass die Randbereiche 61, 62 der Plattformen zueinanderweisen und jeweils eine
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stützelementefreie Raumeinheit 5 mit stützelementfreier Frontseite
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gewählt, dass der gebildete stützelementfreie Raum 5 begehbar ist, beispielsweise eine Mindesthöhe 51 von etwa zwei Meter aufweist.
Desweiteren soll der Abstand der vertikalen Stützelemente etwa so
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Grundfläche des gebildeten stützelementfreien Raumes 5 die Aufnahme von Verkaufsstätten ermöglicht. Typischerweise kann diese Grundfläche etwa 6 bis 10 Quadratmeter betragen, um entsprechende Verkaufsstätten, wie beispielsweise Bars oder Buffets aufzunehmen. Dabei ist es auch denkbar mehrere Raumeinheiten 5 gestalterisch, beispielsweise zu einem Restaurant zusammenzufassen oder eine Raumeinheit 5 bei entsprechender Grösse hinsichtlich ihrer Nutzung zu unterteilen. Selbstverständlich ist es auch möglich, eine oder mehrere Raumeinheiten als Standort für Toilletanlagen heranzuziehen.
Für die Stützelemente 4 sind an sich alle im Bereich des Bauwesens einsetzbaren Traggerippe verwendbar. Jedoch ist im Sinne der gegenständlichen Erfindung darauf zu achten, dass die verwendeten Teile zusammenfügbar und verbindbar sowie wieder zerlegbar sind, um die das Bühnensystem ohne zu grossem Aufwand von einem Ort zum Anderen verlegen zu können. Durch das modulare Baukastensystem ist es möglich, die Grundfläche des Bühnensystems, und dabei insbesondere Hauptbühne 1 und der Seitenlaufsteg 2, 3 beliebig zu vergrössern und zu verkleinern.
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Bühnensystem in dem von Hauptbühne 1 und Seitenlaufstegen 2,3 eingeschlossenen Raum 7 weiterhin eine Zentrumsbühne 8, die bevorzugt eine kreisrunde Grundfläche aufweist, welche wiederum in ihrer Grundfläche der jeweiligen Veranstaltung angepasst werden kann.
Dabei ist die Zentrumsbühne an ihrem Umfang mit Traggerüsten zur Aufnahme von lichttechnischen Geräten versehen.
Diese Zentrumsbühne befindet sich sohin etwa mittig in dem durch Hauptbühne 1 und Seitenlaufstegen 2,3 definierten Zuschauerraum 7 und ist über einen Mittellaufsteg 9 mit der Hauptbühne 1 verbunden.
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über eine Brücke 91 geführt ist, die von solcher Höhe ist, dass das Publikum darunter durchgehen kann. Der Unterbau der Zentrumsbühne 8 kann dabei vorteilhaft mit auf unterschiedliche Höhen einstellbare Stützen oder unter Zwischenschaltung von Hubantrieben 81 höhenverstellbar ausgeführt sein. Dadurch kann eine
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Jeweils beidseitig (rechts und links) zur Hauptbühne 1, insbesondere im Übergangsbereich zu den Seitenlaufstegen 2,3 sind turmartig Traggerüste 10,11 zur Aufnahme von lichttechnischen und/oder akustischen Geräten 12, 13, wie Scheinwerfer oder Lautsprecherboxen, angeordnet. Diese Traggerüstes 10, 11 weisen eine ausreichender Festigkeit auf, beispielsweise in Form eines Prismentragwerks. Die Geräte 12, 13 sind dabei vorteilhaft am oberen Ende des Traggerüstes 10, 11 angeordnet, wobei für die lichttechnischen Geräte 12, 13 auch eine Beleuchterbrücke vorgesehen sein kann. Weiters dienen die Traggerüste 10,11 jeweils auch zur Aufnahme von Videoschirmen 14,15, bzw.
Grossbildprojektionsflächen.
Besonders vorteilhaft erweist sich auch die Anordnung zweier weiterer Traggerüste 16,17 zur Aufnahme von weiteren lichttechnischen und/oder akustischen Geräten 18,19 sowie Videoschirmen 14,15 in den Endbereichen der Seitenlaufstege 2, 3.
Diese Traggerüste 16,17samt ihren technischen Geräten sind im wesentlichen den vorstehen beschriebenen Traggerüsten 10, 11 ident.
Durch diese spezielle weitere Anordnung der Traggerüste 16, 17 wird einerseits die räumliche Begrenzung des Zuschauerraumes optimiert, andererseits, wie nachfolgend noch näher erläutert, die Möglichkeit für akustische und/oder optische Spezialeffekte geschaffen.
Selbstverständlich ist die exakte Position der vier Traggerüste 10, 11, 16,17 in den Eckbereichen des Bühnensystems im Hinblick auf eine bestmögliche Beschallung sowie Bebilderung zu optimieren.
Auch die Rückwand der Hauptbühne 1 kann vorteilhaft als
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Wie aus der Figur 1 weiters zu ersehen ist, sind die beiden Seitenlaufstege 2, 3 jeweils an ihrer dem Publikumsraum 7 abgewandten Seitenfläche mit Seitenwänden 23,24 versehen. Diese Seitenwände 23,24 sind jeweils, wie der restliche Bühnenaufbau, aus einzelnen Seitenwandteilen lösbar zusammengesetzt. Weiters können die zum Publikum hingewandten Innenflächen der Seitenwände 23,24 jeweils für Dekorations- und/oder Werbezwecke genutzt werden.
Bei Freiluftveranstaltungen kann es vorteilhaft sein, dass die Hauptbühne 1, die Seitenlaufstege 2, 3, die Zentrumsbühne 8 sowie die Traggerüste 10, 11, 16,17 eine Überdachung aufweisen, um neben dem Ensemble und dessen Instrumentarium die akustischen und/oder lichttechnischen Einrichtungen 12, 13, 18,19 gegen mögliche Witterungseinflüsse zu schützen. Hierzu können beispielsweise leichte Unterkonstruktionen verwendet werden, die dann mit Zeltplanen oder ähnlichem überspannt werden und wobei diese Überdachung an Gestänge befestigbar ist, wiederum ausgewählt nach dem Gesichtspunkt einer leichten Montage bzw.
Demontage.
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Vorteilhaft kann der durch den Unterbau der Hauptbühne 1 gebildete
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Die vorstehend beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemässen Bühnensystems, und dabei insbesondere die Anordnung der lichttechnischen und akustischen Geräte 12, zo 20, 21 sowie der Videoschirme 14,15, 20,21 in den Eckbereichen der Uförmigen Bühnenflächen, ermöglicht eine neue Dimension der Darbietung akustischer und visueller Möglichkeiten.
Beispielsweise können die Videozuspielungen an die Videoschirme 14,15, 20,21, 22 Aufnahmen des Künstlers und/oder des Publikums enthalten. Dabei kann mit Hilfe zweier Aufnahmegeräte einerseits das Publikum und andererseits die Darstellung des Künstlers aufgenommen werden, wobei beide Aufnahmen dann übereinander auf einen oder mehreren Videoschirme 14,15, 20,21, 22 projiziert werden. Diese als "Blue-Box"-Effekt bekannte Darstellung vermittelt den Zuschauer den Eindruck, sich besonders nahe am Geschehen auf der Bühne zu befinden.
Des weiteren ist es denkbar, dass die Videozuspielungen von Werbebildem und/oder Werbefilmen begleitet ist, was insbesondere für etwaige Sponsoren von Interesse sein dürfte.
Anstatt Life-Aufnahmen können die Videozuspielungen auch vorproduzierte Videos sein, und somit eine durchgehende Bespielung der gesamten Veranstaltung ermöglichen.
Neben den vorstehend beschrieben visuellen Effekten, können durch die erfindungsgemässe Anordnung auch besondere akustische Effekte bewirkt werden. Beispielsweise können die akustischen Geräte 12, 13, 18,19 nach dem Dolby Circle Surround System" betreibbar sein, das den räumlichen Höreindruck zu steigern vermag, sowie akustische Spezialcffekte ermöglicht.