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Die Erfindung betrifft einen Kunststoffbehälter für parenterale Lösungen, welcher einen an einem
Ende vorspringenden rohrförmigen, am Ende geschlossenen Ansatz aufweist, der an seiner Mantelfläche unter Verminderung der Wandstärke des Ansatzes mit einer rillenförmigen Ausnehmung versehen ist, die zur Anzeige einer Trennstelle dient und an welcher der Ansatz durchtrennbar ist. Als parenterale
Lösungen kommen z. B. physiologische Kochsalzlösungen, Ringerlösungen und andere elektrolytische
Lösungen und Kohlehydratlösungen, Aminosäurelösung und andere Nährlösungen in Frage.
Unter den oben erwähnten, zur Verabreichung an Patienten vorgesehenen Lösungen werden verhältnismässig billige Lösungen, z. B. die physiologische Kochsalzlösung oder die Ringerlösung auch zur
Reinigung der angegriffenen Teile während einer Operation verwendet. Daher müssen Behälter für diese
Lösungen zur Abgabe derselben mit Hilfe einer Spendeeinrichtung ausgebildet sein, und weiters ist wünschenswert, dass sie leicht an ihrer Auslassöffnung geöffnet werden können. Die Spendeeinrichtung weist im allgemeinen eine durch den Behälterverschluss einführbare Hohlnadel, eine Leitung zur
Verbindung derselben mit einer Injektionsnadel und eine auf der Leitung zur Regulierung der
Durchflussmenge angebrachte Klemme auf.
Bisher für die genannten Lösungen verwendete Glasflaschen mit Gummipfropfen sind schwer und vor allem zerbrechlich. Seit einiger Zeit besteht das Bestreben, an Stelle von Glasflaschen Kunststoffbehälter vorzusehen.
Bisher bekannte Kunststoffbehälter für parenterale Lösungen sind a) Behälter mit einem Verschluss, der aus demselben Material wie der Behälter besteht und mit dessen Auslass verschweisst ist, b) Behälter mit einem Gummipfropfen zum Verschluss der Auslassöffnung des Behälters und c) Behälter mit einem Gummipfropfen zum Verschluss der Behälteröffnung und mit einer
Kunststoffmembran, die innerhalb des Behälterhalses hinter dem Gummipfropfen angeordnet ist.
Bei den unter a) genannten Behältern ist der Auslass nicht sofort zu öffnen, und weiters sind keine Überlegungen angestellt, dass die Lösung auch zur Reinigung für den menschlichen Körper verwendbar sein soll.
Im Falle der unter b) genannten Behälter steht der Gummipfropfen in unmittelbarem Kontakt mit der Lösung, so dass deren Kontamination infolge einer Reaktion der Lösung mit dem Gummi möglich ist.
Kunststoffbehälter der unter c) genannten Art, bei denen sowohl eine Kunststoffmembran als auch ein Gummipfropfen vorhanden ist, sind aufwendig in der Konstruktion und schwierig herzustellen.
Zusätzlich lässt sich der Auslass nicht sofort öffnen, und diese Behälter weisen dieselben Nachteile auf wie die erstgenannten.
Bei sämtlichen Arten von Behältern (a, b, c) muss ferner zur Entnahme der Lösung der Verschlussteil mit der Hohlnadel der Spendeeinrichtung durchstossen werden, so dass die Hohlnadel zumindest eine scharfe Metallspitze aufweisen muss. Dabei besteht die Gefahr, dass ein Gummi-oder Kunststoffteilchen den Kanal der Hohlnadel an ihrer Spitze verstopft, wenn die Hohlnadel durch den Verschlussteil aus Gummi oder Kunststoff gestossen wird. Daher sollte die Nadelöffnung an der Seite vorgesehen sein. Aus diesen Gründen wird die Konstruktion der Nadel kompliziert und teuer.
Aufgabe der Erfindung ist die Beseitigung der genannten Nachteile und die Schaffung eines Kunststoffbehälters für parenterale Lösungen, welcher einen Auslass aufweist, der im Bedarfsfall leicht zu öffnen ist, um höchste Annehmlichkeiten bei der Verwendung der Lösung als Reinigungsmittel für kranke Körperteile zu gewähren.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Kunststoffbehälters für parenterale Lösungen, der keinen Gummipfropfen aufweist, damit sichergestellt ist, dass keine Kontamination der Lösung infolge eines Reaktionsproduktes zwischen Gummi und Lösung auftreten kann.
Weiters soll mit der Erfindung ein Kunststoffbehälter für parenterale Lösungen geschaffen werden, der einfach im Aufbau und leicht herzustellen ist. Ferner soll mit der Erfindung ein Kunststoffbehälter für parenterale Lösungen geschaffen werden, aus dem die Lösung mit Hilfe eines einfachen Gerätes abgezogen werden kann, so dass die Verwendung einer teuren Hohlnadel entbehrlich ist.
Die gestellten Aufgaben werden bei einem Kunststoffbehälter der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass erfindungsgemäss der Ansatz an seiner Mantelfläche mit einer zweiten rillenförmigen Ausnehmung zur Aufnahme eines komplementär ausgebildeten Anschlussstückes einer mit dem Behälter nach Art eines an sich bekannten Rastverschlusses verbindbaren Spendeeinrichtung versehen ist, wobei die
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beiden rillenförmigen Ausnehmungen als umlaufende Nuten mit vorzugsweise halbkreisförmigem Querschnitt ausgebildet sowie parallel zueinander in einem Abstand angeordnet sind, und wobei das Anschlussstück der
Spendeeinrichtung an seiner Mündung einen zur zweiten Ausnehmung komplementären Ringwulst aufweist.
Der erfindungsgemässe Kunststoffbehälter kann durch Abschneiden des rohrförmigen Ansatzes an der richtigen Stelle, nämlich an der rillenförmigen Ausnehmung geöffnet werden. Die Lösung im Behälter kann an einen Patienten mit einer Spendeeinrichtung abgegeben werden, die an das offene Ende des rohrförmigen Ansatzes flüssigkeitsdicht angeschlossen werden kann. Weiters kann die Lösung zum Spülen erkrankter Körperteile verwendet werden, indem sie unmittelbar aus dem geöffneten rohrförmigen Ansatz ausfliessen gelassen wird.
Weitere Vorteile der Erfindung liegen darin, dass wegen der genau festgelegten Trennstelle bezüglich der zweiten rillenförmigen Ausnehmung der flüssigkeitsdichte Anschluss der Spendeeinrichtung stets gewährleistet ist, dass ein Abrutschen der Trennvorrichtung vermieden ist und dass das Anschlussstück der
Spendeeinrichtung in der richtigen Lage zuverlässig festgehalten wird.
Der erfindungsgemässe Kunststoffbehälter ist somit sowohl zur Spendung der Lösung an Patienten als auch zum Spülen erkrankter Körperteile mit der Lösung geeignet. Da der Behälter zur Gänze aus
Kunststoff besteht, ist die Gefahr einer Kontamination ausgeschlossen, wie sie früher bei Verwendung von
Gummipfropfen auftreten konnte ; der Behälter ist einfach im Aufbau und leicht herzustellen.
Da der Kunststoffbehälter selbst leicht geöffnet werden kann und die mit diesem zusammenwirkende
Spendeeinrichtung leicht an die Öffnung des Behälters anschliessbar ist, um die Lösung abzuziehen, ist es nicht erforderlich, die Spendeeinrichtung mit einer teuren Hohlnadel zu versehen, wie dies bisher zum Durchstossen des Verschlusses nötig war.
Erfindungsgemäss wird der Behälter aus Kunststoff auf bekannte Weise, z. B. im Blasformverfahren hergestellt. Als Kunststoff kommt vorzugsweise Polyäthylen, Polypropylen od. dgl. mit hoher Transparenz und guter Biegsamkeit in Frage. Der Behälter kann oben im mittleren Bereich mit einer Lasche zum Aufhängen des Behälters versehen sein. Die Wandstärke des Behälterteiles ist nicht beschränkt, jedoch vorzugsweise derart gewählt, dass der Behälter verformbar ist, wenn der Innendruck mit der Entnahme der Lösung absinkt. Um dies zu gewährleisten, beträgt die Wandstärke vorzugsweise etwa 0, 3 bis 1, 0 mm, wenn der Behälter aus Polyäthylen oder Polypropylen besteht.
Der rohrförmige Ansatz am unteren Ende des Behälterteiles ist einstückig angeformt oder aber auch als eigener Bauteil gestaltet. Wenn er getrennt hergestellt wird, so wird er mit der Öffnung des Behälterteiles durch Hochfrequenz-oder Ultraschallschweissung nach Einfüllung der Lösung in den Behälterteil verbunden.
Der rohrförmige Ansatz hat einen Aussendurchmesser von etwa 5, 0 bis 25, 0 mm, vorzugsweise von 7, 0 bis 15, 0 mm, und einen Innendurchmesser von etwa 3, 0 bis 15, 0 mm, insbesondere von 4, 0 bis 8, 0 mm. Der Innen-und Aussendurchmesser sind passend aus Werten innerhalb dieser Grenzen ausgewählt, so dass die Differenz bzw. die Wandstärke des rohrförmigen Ansatzes zwischen 2, 0 und 10, 0 mm, vorzugsweise zwischen 3, 0 und 7, 0 mm liegt. Zur Erleichterung der Verbindung des rohrförmigen Ansatzes mit einer Spendeeinrichtung kann der Ansatz leicht konisch ausgebildet sein.
Der rohrförmige Ansatz ist an seiner äusseren Mantelfläche mit einer rillenförmigen Ausnehmung versehen, um die Stelle anzuzeigen, an der er durchtrennt werden soll, um die Wandstärke an der Trennstelle zu vermindern und um den Angriff einer Schere od. dgl. zu erleichtern. Die rillenförmige Ausnehmung kann um die gesamte Mantelfläche des rohrförmigen Abschnittes herumlaufen ; es können aber auch wenigstens zwei Ausnehmungen vorgesehen sein, die sich jeweils um einen Teil der Mantelfläche erstrecken, z. B. an zwei einander gegenüberliegenden Stellen. Oberhalb der rillenförmigen Ausnehmung kann der rohrförmige Ansatz mit einem Anschlussstück zur Verbindung mit einer Spendeeinrichtung versehen sein.
Wenn der unterhalb der rillenförmigen Ausnehmung liegende Abschnitt, nämlich der Endabschnitt des Ansatzes, der zwecks Öffnung des Behälters abgeschnitten wird, derart ausgebildet ist, dass er eng in die entstandene Öffnung einpassbar ist, so kann der abgeschnittene Abschnitt als Pfropfen für den Behälter verwendet werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand bevorzugter Ausführungsformen näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind und in der Fig. l eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht des erfindungsgemässen Behälters mit einstückig ausgebildetem Ansatz, Fig. 2 eine teilweise im Schnitt
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