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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abwasserkläranlage, mit mehreren vorzugsweise mit drei, vom Abwasser durchströmten, im wesentlichen quaderförmigen Kammern, mit Verbindungskanälen in den Trennwänden, deren Öffnungen abwechselnd im Bereich der rechten oder linken gemeinsamen Aussenwand angeordnet sind, wobei die Öffnung des Verbindungskanals zwischen vorletzter und letzter Kammer etwa in der halben Wasserhöhe liegt, und mit einer Einström- und einer Ausströmöffnung, die jeweils im Bereich einer Kammerdecke der Öffnung eines Verbindungskanals diagonal gegenüberliegen.
Neben einer grösseren Anzahl tonnenförmiger Kläranlagen ist auch eine Ausführung der eingangs genannten Art bekanntgeworden (DE-PS Nr. 206743), die mehrere rechteckige Kammern hintereinander aufweist, die durch abgestufte Trennwände getrennt sind. Zur Überführung des Abwassers von einer Kammer zur nächsten dienen Tauchrohre, deren Steigrohr etwa in halber Kammerhöhe beginnt und deren Fallrohr die Trennwände schräg, von oben nach unten führen, an der Abstufung durchsetzen.
Nachteilig bei diesen Kläranlagen ist der Umstand, dass durch die Tauchrohre, bzw. die in der Nähe des Kammerbodens mündende Zuflussleitung der Faulprozess, der sich in Ruhe abwickeln soll, durch die Turbulenzen, die sich an den Mündungen der Tauchrohre einstellen, ständig gestört wird. Durch die mangelhafte Klärung entstehen ausserdem leicht Verstopfungen an den Tauchrohrmündungen, bzw. werden unverfaulte Stoffe bis zum Abfluss geführt.
Eine weitere bekannte Anlage (CH-PS Nr. 31279) zeigt eine mehrkammrige Anlage, bei der der Durchtritt zwischen der ersten und der letzten Kammer direkt am Boden über die gesamte Anlagenbreite erfolgt.
Der Durchtritt zwischen vorletzter und letzter Kammer erfolgt durch eine Vielzahl von Öffnungen in der unteren Hälfte der letzten Trennwand. Der Nachteil dieser Anlage liegt einmal in der grossen Durchtritts- öffnung in der ersten Trennwand unmittelbar am Boden, so dass dort schwere bzw. unverfaulbare Stoffe in die nächste Kammer mitgerissen werden. Weiters werden durch die Vielzahl von Öffnungen im unteren Bereich der letzten Trennwand die Teilströme beim Durchtritt wieder vermischt und verwirbelt. Es ist daher notwendig, die letzte Kammer mit Filtermaterial zu versehen, um einen Durchfluss nicht verfaulter Stoffe in den Ablauf zu vermeiden.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Kläranlagen ist der, dass infolge der ungenügenden Klärung ein oftmaliges Reinigen der Anlagen erforderlich ist.
Die Abwasserkläranlage nach der Erfindung vermeidet die den bekannten Anlagen anhaftenden Nachteile dadurch, dass in an sich bekannter Weise die Verbindungskanäle als Durchbrechungen der Trennwände ausgebildet sind, und eine lichte Weite von zirka 10% der Kammerhöhe aufweisen, wobei der Verbindungskanal zwischen der ersten und zweiten Kammer knapp über dem Kammerboden angeordnet ist.
Der grosse Vorteil der erfindungsgemässen Kläranlage liegt in ihrer einfachen und billigen Bauweise, da Überleitungsrohre, Tauchbleche, besondere Kammerformen usw. entfallen. Störende Turbulenzen, wie sie durch Tauchbleche, Überleitungsrohre usw. entstehen, werden zusätzlich vermieden.
Durch die an sich bekannte Ausbildung der Verbindungskanäle und deren erfindungsgemässe Anordnung wird der sonst als Nachteil empfundene Effekt rechteckigen Becken, dass sich Zonen mit geringerer Strömung ausbilden, ausgenützt, um die noch unverfaulten und ungeklärten Wassermassen möglichst ungestört zurückzuhalten und sie längere Zeit der Verfaulung auszusetzen, während die jeweils sauberste Wasserschicht ohne Turbulenzen in die nächste Kammer entweichen kann. Die Lage dieser saubersten Wasserschicht befindet sich in der ersten Klärkammer knapp über dem Kammerboden in der vorletzten Klärkammer etwa in der halben Höhe.
Weiters ist auch die Grösse der Durchbrechungen in den Trennwänden von entscheidender Bedeutung für das Funktionieren der Anlage, da ihre Grösse die Durchtrittsgeschwindigkeit und auch die Grösse und Form der Zone erhöhter Strömungsgeschwindigkeit des Wassers in der Umgebung dieser Öffnung bestimmt. Versuche haben ergeben, dass bei einer Öffnung, deren lichte Weite zirka 10% der Kammerhöhe beträgt, ideale Verhältnisse herrschen.
Für eine Wohnhauskläranlage wurde die Grösse der Durchtrittsöffnungen mit zirka 20 x 20 cm als ideal ermittelt.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Kläranlage mit drei Kammern dargestellt. Die Fig. 1 zeigt einen vertikalen Längsschnitt, die Fig. 2 den Grundriss.
Die erste Kammer --1-- besitzt eine Grösse von 30 bis 35%, die mittlere Kammer --2-- etwa 40 bis 45% und die dritte Kammer --3-- etwa 20 bis 30% des Gesamtinhaltes der Anlage. Die Einströmöffnung --6-- ist über dem Wasserspiegel nahe der einen Seitenwand der Kammer und die Ablfussöffnung --9-- nahe der
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etwa der halben der Wasserhöhe. Der Strömungsweg durch die Anlage ist durch die strichlierte Pfeillinie dargestellt. Die lichte Grösse der Durchtrittsöffnung beträgt zirka 10% der Kammerhöhe und beträgt vorzugsweise 20 x 20 cm.
Die Kammer --1-- dient als Sammel- und Beruhigungsraum. Die schweren Bestandteile --10-- setzen
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sich vor allem am Boden unterhalb der Einflussöffnung --6-- ab, während die bereits angefaulten und daher spezifisch leichter gewordenenTeile mit dem Abwasserstrom die Kammer-l-raumdlagonalmässig durchwandern und durch die Öffnung --7-- in die Kammer --2-- eintreten. In dieser grossen Kammer findet der eigentliche Faulprozess statt ; er dauert zirka 2 Tage. Die spezifisch leichteren Faulstoffe --11-- wandern an die Oberfläche.
Da die in der Trennwand --5-- angeordnete, gegenüber der Öffnung --7-- wieder seitlich versetzte Öffnung --8-- in etwa der halben Wasserhöhe liegt, kann das sauberste Wasser, das sich wie sich in Versuchen ergeben hat, in etwa dieser Höhe befindet, in die Kammer --3-- strömen, ohne den darüber sich abspielenden Faulprozess zu stören. Der ohne Zwang auf einem genügend langen Weg nach oben gerichtete Durchlauf des Wassers in der dritten Kammer --3-- bewirkt eine Fein- bzw. Nachklärung.
Durch die Kläranlage nach der Erfindung wird dem Abwasser ein die verschiedenen Anteile von unterschiedlichen spezifischen Gewichtes berücksichtigender und daher natürlicher Weg gegeben. Gegenüber den bekannten Anlagen ergibt sich daher die Möglichkeit einer Verkleinerung des Gesamtinhaltes, eine vereinfachte Reinigung und Wartung, d. h. eine erhöhte Betriebsdauer zwischen zwei Reinigungen und damit eine Verbilligung der Erstehungs- und Betriebskosten. Die besonders günstige Wirkungsweise wurde durch Untersuchungen des ablaufenden Klärwassers bestätigt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Abwasserkläranlage, mit mehreren vorzugsweise mit drei, vom Abwasser durchströmten, im wesentlichen quaderförmigen Kammern, mit Verbindungskanälen in den Trennwänden, deren Öffnungen abwechselnd im Bereich der rechten und linken gemeinsamen Aussenwand angeordnet sind, wobei die Öffnung des Verbindungskanals zwischen vorletzter und letzter Kammer etwa in der halben Wasserhöhe liegt, und mit einer Einjström- und einer Ausströmöffnung, die jeweils im Bereich einer Kammerecke der Öffnung eines Verbindungskanals diagonal gegenüberliegen, dadurch gekennzeichnet, dass in an sich bekannter Weise die Verbindungskanäle (7,8) als Durchbrechungen der Trennwände (4,5) ausgebildet sind, und eine lichte Weite von zirka 10% der Kammerhöhe aufweisen, wobei der Verbindungskanal (7) zwischen der ersten und zweiten Kammer (1, 2)
knapp über dem Kammerboden angeordnet ist.