AT331044B - Verfahren zur umkehrbeschichtung von flachengebilden - Google Patents

Verfahren zur umkehrbeschichtung von flachengebilden

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AT331044B AT410174A AT410174A AT331044B AT 331044 B AT331044 B AT 331044B AT 410174 A AT410174 A AT 410174A AT 410174 A AT410174 A AT 410174A AT 331044 B AT331044 B AT 331044B
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Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



    Für das Beschichten und Kaschieren von Flächengebilden nach dem Rakelverfahren kommen die Techniken der Direkt- und der Umkehrbeschichtung in Frage. Als Trennträger bei Umkehrbeschichtungen werden in der Industrie Spezialpapiere, Gewebe, Gewirke u. dgl. verwendet, die ein-oder beidseitig mit einer Trennschicht versehen sind. An diese Trennschicht werden verschiedene Anforderungen gestellt : i l. Gleichmässige Verteilung der Beschichtungsmasse (durch Spreitung) ; 2. ausreichende Haftung der Beschichtung am Trennträger so lange, bis sie zum gewünschten Zeitpunkt von diesem abgehoben wird ; 3. gleichmässige Haftung über Länge und Breite des Trennträgers, jedoch nur so stark, dass ein be- schädigungsfreies Abheben des Filmes ermöglicht wird. 



  Bei den bisher bekannten Trennträgern wird die Trennschicht im allgemeinen aus Siliconen, Wachsen und Epoxyden aufgebaut. Trennträger ohne Trennschicht sind ebenfalls bekannt, es handelt sich hiebei in erster Linie um Stahlbänder, wie sie z. B. in der Beschichtungsindustrie für Beschichtungen mit PVC nach dem Umkehrverfahren verwendet werden. 



  Kontinuierliche Umkehrbeschichtungen mit Polyurethan-Systemen auf Stahlbandanlagen sind möglich, wenn das Stahlband während des Betriebes fortlaufend in ausreichendem Mass, z. B. mit einem Silicon, behandelt wird. Das Silicon wird aber beim Abheben des Filmes teilweise mit diesem vom Band abgehoben. 



  Diese Siliconisierung der Oberfläche der Beschichtung erschwert die anschliessende Weiterverarbeitung des Materials, z. B. durch Bedrucken oder Auftragen eines Finishs, ausserordentlich oder macht eine derartige Oberflächengestaltung überhaupt unmöglich. 



  Da eine quantitative Entfernung des Silicons vom Stahlblech technisch schwer realisierbar ist, beeinträchtigt darüber hinaus das auf dem Stahlband verbleibende Silicon bei einer Produktionsumstellung, z. B. auf PVC, die Trenneigenschaften und die Oberflächenbeschaffenheit dieser PVC-Massen während einer nicht vorhersehbaren Anlaufperiode in unkontrollierbarer Weise. 



  Es bestand daher die Aufgabe, Stahlbandanlagen für die Umkehrbeschichtung so auszustatten, dass Polyurethan-Systeme auf ihnen betriebssicher gefahren werden können. Zu diesem Zweck mussten Trennmittel aufgefunden werden, die allen vorher genannten Ansprüchen (1 bis 3) genügen, die Bedruckbarkeit od. dgl. nicht beeinträchtigen und sich in einfacher Form rückstandslos vom Stahlband entfernen lassen. 



  Es wurde nun überraschend gefunden, dass diese Anforderungen von einer Reihe von Produkten verschiedenartiger chemischer Zusammensetzung erfüllt werden. Es wurde ferner gefunden, dass durch Vermischen dieser Verbindungen die Trennmittel auf die spezifischen Eigenschaften einzelner PUR-Systeme optimal eingestellt werden können. Überraschenderweise handelt es sich bei diesen Verbindungen in keinem Fall um Substanzen, die bisher im üblichen Sinne als Trennmittel angesprochen werden, d. h. beispielsweise nicht um Silicone, Wachse u. dgl. 



  Die gefundenen Trennmittel sind durch folgende gemeinsamen Eigenschaften charakterisiert : 1. Löslichkeit, Quellbarkeit oder leichte Verpastbarkeit in Wasser ; 2. Die aufgespritzte oder aufgerakelte wä sserige Lösung bzw. Paste des Trennmittels geht nach völliger Trocknung und bei mechanischer Beanspruchung in ein Pulver über (keine Filmbildung) ; 3. Klebfreiheit bei den Temperaturen, die während der Trennung des Polymerfilmes vom Trennträger herrschen, d. h. bis etwa 400C. 



  Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Umkehrbeschichtung von Flächengebilden mit Polyurethanen durch Behandlung eines Trennträgers mit einem Trennmittel, Aufbringen der PolyurethanBeschichtungsmasse und des zu beschichtenden Substrates und anschliessende Entfernung des ausgehärteten Materials vom Trennträger, dadurch gekennzeichnet, dass als Trennmittel Verbindungen oder Gemische von Verbindungen verwendet werden, die in Wasser löslich, quellbar oder verpastbar sind, beim Auftrocknen kristallisieren, nicht filmbildend sind und klebfrei bis 400C sind. 



  Erfindungsgemäss besonders geeignete Trennmittel sind Lactam-Assoziate, wie sie in den deutschen Offenlegungsschriften 2062288 und 2062289 beschrieben sind. Diese Verbindungen können in einfacher Weise aus Lactamen der allgemeinen Formel   
 EMI1.1 
 worin
X entweder eine CH-Gruppe darstellt, wobei dann
R Wasserstoff und m eine ganze Zahl zwischen 0 und 9 bedeuten, oder 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
X für ein Stickstoffatom steht, wobei dann
R einen aliphatischen Rest, einen araliphatischen Rest oder einen gegebenenfalls durch niedere Alkyl- reste substituierten Pyridinrest und m die Zahl 3 bedeuten, und Wasser, einem Oxim, Amin bzw. einem beliebigen Alkohol und/oder Thioalkohol hergestellt werden.

   Pro Mol des Lactams und/oder Azalactams gelangen bei 0, 3 bis 4 Mol, bevorzugt 1 bis 3 Mol, Wasser bzw. eines Oxims, Amins oder mono-oder polyfunktionellen Alkohols oder Thioalkohols zur Anwendung. 
 EMI2.1 
 tam und 1 Mol Äthanol sowie 1 Mol   e-Caprolactam   und 1 bis 2 Mol Wasser, Äthylenglykol oder Diäthylen- glykol. Ebenso gut können erfindungsgemäss auch die Additionsverbindungen von Butyrolactam und Valero- lactam mit den genannten Hydroxylverbindungen bzw. Wasser eingesetzt werden. Selbstverständlich kann man auch Gemische der genannten Verbindungen verwenden. 



   Alle diese zunächst flüssigen, niederviskosen Lactam-Assoziate werden durch Zufuhr geringer Wärme- energien (etwa zwischen 1 und 2 Kcal/Mol) leicht unter Entfernung des flüchtigen Adduktbildners in hoch- kristallisiertes Lactam umgewandelt. 



   Erfindungsgemäss sind daher als Trennmittel auch   e-Caprolactam   selbst bzw. seine Homologen brauch- bar. Weitere geeignete Verbindungen, die alle die erwähnten Eigenschaften aufweisen, sind z.   B. :   Harnstoff und substituierte Harnstoffe, Thioharnstoff, Rohrzucker und andere Zuckerarten, Alginate, Celluloseäther und -ester, Methylendiharnstoff, Methylenthioharnstoff, Acetamid, Propionsäureamid, Formanilid, bis- formyliertes   4, 4'-Diaminodiphenylmethan, Diacetylharnstoff,   Diacetylthioharnstoff, Dicyandiamid, Hexa- methylendiharnstoff, Bis-methoxymethylharnstoff, Bis-methoxymethylthioharnstoff, Melamin, Trimethyl-   olmelamin,   methyloliertes Dicyandiamid, Äthylurethan, Adipinsäuredihydrazid, pulverige Bis-urethane,

   die durch Umsetzung von   Bis-chlorameisensäureestern   von Diolen, wie   z. B. 1, 4-Butandiol   oder 1, 4-Hexan- diol, mit Ammoniak erhalten werden, Hydrazodicarbonamid, Biuret, kristallisierende Alkohole wie Penta- erythrit, Trimethylolpropan, Sorbit usw.,   Glykolearbonat,   Hydroxyurethane aus   Glykolcarbonat   und Ammoniak, Diaminen oder Polyaminen, usw. 



   Auch anorganische Salze, wie z. B. Alkali- und Erdalkalihalogenide oder -sulfate, können erfindungsgemäss in Form ihrer wässerigen Lösungen bzw. wässerigen Pasten als Trennmittel Verwendung finden. 



   Erfindungsgemäss arbeitet man jedoch vorzugsweise mit solchen kristallisierenden oder sich verfestigenden, nicht klebenden Trennmitteln, die einen Schmelzpunkt oder Zersetzungspunkt unter   220 C,   bevor- zugt zwischen 40 und   140 C   besitzen, in Wasser leicht löslich oder anquellbar sind und die in ihrem Molekülverband zur Assoziation neigende Gruppen, wie eine cyclische Amidgruppe, eine unsubstituierte oder monosubstituierte Amidgruppe, eine Harnstoffgruppe und/oder Thioharnstoffgruppe, eine unsubstituierte Urethangruppe, eine monosubstituierte Urethangruppe, eine gegebenenfalls substituierte Biuretgruppe, eine gegebenenfalls substituierte Hydrazodicarbonamidgruppe oder Aminogruppen enthaltende Triazingruppe wie im Melamin oder substituierten Melaminen besitzen, weiters Dicyandiamid,

   methylolierte oder alkoxymethylierte Derivate all dieser Verbindungen sowie   Substanzen, die Sulfonamidgruppen   oder substituierte Sulfonamidgruppen im Molekül enthalten und/oder mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen. Auch höhermolekulare wasserlösliche Polysaccharide, Polyvinylalkohol, höhermolekulare Celluloseäther, Dextrin, sowie wasserlösliche oder in Wasser quellbare Stärkearten sind brauchbar. 



   Die Trennwirkung aller dieser Produkte ist nicht auf Stahlbänder beschränkt ; sie kommt auch bei den andern üblicherweise verwendeten Trennträgern, z. B. bei Papieren, zur Geltung. 



   Wie eingangs erwähnt, sind unter den genannten Verbindungen Lactam-Additionsprodukte für das erfindungsgemässe Verfahren speziell geeignet. Dies liegt nicht nur an ihrer besonders guten Trennwirkung, sondern auch an einer Reihe von sehr vorteilhaften Begleiteffekten. 



   Überraschenderweise wurde nämlich gefunden, dass die vorher definierten Lactam-Additionsverbindungen eine ausgezeichnete reinigende Wirkung auf das Stahlband und auch auf andere Oberflächen zeigen. Verunreinigungen der verschiedensten Art, die sich bei kontinuierlichen Beschichtungsverfahren gewöhnlich auf demStahlband ablagern (Beschichtungsreste, Flusen, Staub usw.) werden bei Anwendung des erfindunggemässen Verfahrens nach kurzer Zeit entfernt. Derselbe Effekt tritt auch bei Trennpapieren auf : Die Trennpapiere, die normalerweise bei Polyurethan-Beschichtungen infolge nicht mehr betriebssicherer Trenneigenschaften nach etwa drei- bis fünfmaliger Verwendung nicht mehr brauchbar sind, können im erfindungsgemässen Verfahren um ein Vielfaches öfter verwendet werden, wenn als Trennmittel Lactam-Addukte eingesetzt werden.

   Es ist sogar möglich, alte Trennpapiere wieder zu regenerieren, die nach mehrmaliger Verwendung in herkömmlichen Beschichtungsverfahren keine genügende Trennfähigkeit mehr aufweisen. 



   Ein besonderer Vorteil der Verwendung von Lactam-Additionsprodukten als Trennmittel liegt in den völlig neuartigen, sehr ästhetischen Farbeffekten, die sich überraschenderweise erzielen lassen, wenn die Addukte vor ihrer Anwendung mit Farbstoffen vermischt werden. Wie sich zeigte, dringen dabei die Farb- 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 stoffe in die Oberfläche der Beschichtung ein und weisen daher eine ganz ausgezeichnete Haftung auf. Je nach Dicke der aufgetragenen Trennmittelschicht kann dabei eine mehr oder weniger starke Einfärbung der
Beschichtung erreicht werden. Besonders ansprechende unregelmässige Musterungen entstehen, wenn das mit dem Farbstoff versehene Trennmittel, z. B. durch Verwischen von Hand aus oder mittels   gegenläufiger  
Bürstenwalzen, in ungleichförmiger Verteilung auf das Stahlband aufgetragen wird.

   Selbstverständlich ist es auch möglich, verschieden gefärbte oder gefärbtes und nicht bzw. weniger gefärbtes Trennmittelneben- einander auf das Stahlband aufzutragen, sei es durch Aufsprühen, Auftropfen, Giessen, Bürsten, Rakeln,
Flaschen oder durch andere mechanische Arbeitsvorgänge, wodurch ebenfalls die erwünschten Farbeffekte entstehen. 



   Als Farbstoffe können bei dieser besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemässen Verfahrens die verschiedenartigsten Produkte eingesetzt werden. Geeignet sind sowohl anorganische und organische
Farbpigmente als auch die üblichen löslichen Farbstoffe, z. B. basische, saure, Metallkomplex- und direkt- ziehende Farbstoffe. 



   Erfindungsgemäss können zur Umkehrbeschichtung Polyurethansysteme der verschiedensten Art einge- setzt werden. Die Trennwirkung der neu gefundenen Trennmittel tritt sowohl bei Ein- und Zweikomponentenlösungen als auch bei lösungsmittelfreien Reaktivsystemen auf ; es können aber mit gleichemErfolg auch   Polyurethanpulver,-Suspensionen und-dispersionen   als Beschichtungsmaterialien verwendet werden. 



   Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu begrenzen. Die in den Beispielen genannten Teile sind, sofern nicht anders vermerkt, Gewichtsteile. 



     Beispiel l : Ein plangesohliffenes   Stahlband wird mit 10 g/m2 des Adduktes von Äthylenglykol an   &num;-Caprolactam   (Molverhältnis   l : l)   bestrichen. Auf das so vorbehandelte Stahlband wird ein Polyurethanpulver mit einem Schmelzpunkt von 165 C aufgerakelt, das nach dem Präpolymerverfahren aus 100 Teilen Adipinsäure-Butandiol-Polyester (Molekulargewicht   2250 ; Säure zahl 0, 7), 35 Teilen 4, 4' -Diphenylmethan-   diisocyanat und 9 Teilen   Butandiol-1, 4 (N00 :   OH = 1   : l) hergestellt wurde. Durch indirekte Beheizung   wird das Pulver auf   170 C   aufgeheizt und zu einer Folie zusammengesintert. Nach dem Abkühlen lässt sich der Film ohne Schwierigkeiten vom Stahlband trennen. 



   Der Versuch lässt sich in analoger Weise und mit dem gleichen Erfolg unter Verwendung der Addukte von   e-Caprolactam   an Methanol bzw. Diäthylenglykol (Molverhältnis   l : l)   wiederholen. 



   Das Addukt von Äthylenglykol an   e-Caprolactam   hat neben der ausgezeichneten Trennwirkung vorteilhafterweise auch einen starken Reinigungseffekt auf das Stahlband. 



     Beispiel 2 :   Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, nur dass als Trennmittel das Addukt von    HO an     &num;-Caprolactam   (Molverhältnis   l : l)   verwendet wird. Der Film lässt sich wieder leicht vom Stahlband trennen. 



   Vergleichsbeispiel :
Das Stahlband wird ohne vorherige Präparation gemäss Beispiel 1 bzw. 2 mit der Polyurethanpulverbeschichtung versehen. Der fertige Film lässt sich auf mechanischem Wege nicht ohne Zerstörung vom Blech trennen. 



   Beispiel 3 : Ein Stahlblech wird mit einer   5% eigen   wässerigen Alginatverdickung bestrichen und bei   120 C   getrocknet. Anschliessend wird ein Polyurethanpulver aufgerakelt und auf dem Blech zu einer Folie geschmolzen. Nach dem Abkühlen lässt sich die Folie einwandfrei vom Blech trennen. 



   Die Oberfläche der Folie kann ohne Schwierigkeiten gefinisht, bedruckt. dgl. werden. 



   Das in diesem Beispiel verwendete Polyurethanpulver wurde auf folgende Weise hergestellt :
1008 g eines   Adipinsäure/Neopentylglykol/Hexandiol-Polyesters   (MG = 1900) werden bei   1200C/15   Torr entwässert. 



   Bei 1060C fügt man 151 g Hexamethylendiisocyanat zu, hält 1   h bei 1000C   und lässt im Verlauf einer weiteren Stunde auf   600C   abkühlen. Nun fügt man 8 g N-Methyldiäthanolamin in 75 g Aceton gelöst zu, hält etwa 3 h bei   600C   und verdünnt mit weiteren 200 g Aceton. Am nächsten Tag wird auf    550C   erwärmt und mit   6, 2 m1 Dimethylsulfat,   in 842 g Aceton gelöst, quarterniert. 



   Man erhält 2292 g einer etwa 50%igen Lösung eines schwach kationischen Präpolymeren   (1, 06 Gew.-%   NCO). 
 EMI3.1 
 gerührt. Es entsteht ein   Polyurethan-Polyharnstoffpulver   mit einem Schmelzpunkt von 164 bis   1700C.   



   Vergleichsbeispiel :
Das Blech aus Beispiel 3 wird ohne Alginatschicht in gleicher Weise mit derselben Pulverbeschichtung versehen. Die fertige Folie lässt sich auf mechanischem Wege nicht ohne Zerstörung vom Blech trennen. 



     Beispiel 4 :   Beispiel 3 wurde mit qualitativ gleichen Ergebnissen unter Verwendung einer Reihe von weiteren Trennmitteln wiederholt. Die eingesetzten Trennsubstanzen sind im folgenden nach abnehmender Trennwirkung geordnet; Dimethylacetamid; Bis-urethan aus Bis-chlorameisensäureester von Butandiol-1,4 und   Ammoniak ; Natriumchlorid ; Sorbit ; Methylthioharnstoff ; Trimethylolpropan ; Adipinsäuredihydrazid ;   

 <Desc/Clms Page number 4> 

   BaSO ; Methylcellulose ; Propionamid ; Dimethylharnstoff ; Phenylgualazol ; Na, SO ; Rohrzucker. 



  Beispiel 5 : Die Beispiele 3 und 4 wurden mit ähnlichen Ergebnissen unter Verwendung der folgen-   den Beschichtungsmaterialien wiederholt : a) 40%ige wässerige, anionische Polyurethandispersionen aus :
82   Gew. -Teilen Hexandiol/Neopentylglykol/Adipinsäure-Polyester   (MG = 1700),
15 Gew. -Teilen Hexamethylendiisocyanat,
2 Gew.-Teilen Na-äthylendiaminoäthansulfonat und
1   Gew.-Teil Äthylendlamin.   
 EMI4.1 
 
SuspensionHexandiolpolycarbonat (MG = 2000)
Butandiol   4,   4' -Diphenylmethandiisocyanat (Herstellung im one-shot-Verfahren bei   NCO/OH   von 1, 2) e) Zweikomponentensystem   (30% zig   gelöst in Äthylacetat) bestehend aus :

     OH-Präpolymerem   aus 82 Teilen Hexandiol-Adipinsäure-Polyester (Molekulargewicht 2000) und 18
Teilen Toluylendiisocyanat (Molekulargewicht etwa 25000) und Umsetzungsprodukt aus 15 Teilen Tri- methylolpropan, 6 Teilen Butandiol und 79 Teilen Toluylendiisocyanat sowie als Beschleuniger 1 Teil des Adduktes von Äthylenglykol an   c-Caprolactam (1:   1) f) Zweikomponentensystem analog zu e), wobei die halbe Menge des Polyesters Im OH-Präpolymeren durch Adipinsäure-Diäthylenglykol-Polyester (Molekulargewicht 2000) ersetzt ist. 



   Die Beschichtungsmasse wurde in allen Fällen a) bis f) bei Raumtemperatur aufgetragen und dann bei etwa   1000C   zur Bildung einer homogenen Folie   ausgeheizt.   



     Beispiel 6 :   Ein Kartonpapier wird in dünner Schicht mit einer Mischung von : 
 EMI4.2 
 
<tb> 
<tb> 1000 <SEP> g <SEP> 5% <SEP> iger <SEP> Alginatverdickung <SEP> 
<tb> 100 <SEP> g <SEP> Harnstoff <SEP> und
<tb> 20 <SEP> g <SEP> Glycerin
<tb> 
 bestrichen, bei 1200C getrocknet und in   üblicher Weise   mit der Lösung eines thermoplastischen Polyurethans (Beispiel 5, c) und d)) beschichtet. Nach Abdampfen des Lösungsmittels und Abkühlung kann der entstandene Film mühelos vom Karton abgezogen werden. Bei einem Kontrollversuch ohne Präparierung des Trennträgers lassen sich Karton und Film nur unter Zerstörung des Kartons trennen. 



     Beispiel 7 : Das   Stahlband wird mit dem Addukt von Äthanol an   e-Caprolactam   (Molverhältnis 1 : 1) bestrichen und anschliessend mit einer mit Alginat verdickten Paste einer 40%igen wässerigen, anionischen Polyurethandispersion gemäss Beispiel 5a) beschichtet. Die fertige Beschichtung lässt sich einwandfrei vom Stahlband trennen. 



     Beispiel 8 :   Das Stahlband wird mit dem Addukt von Diäthanolamin an   e -Caprolactam (2: 1)   präpariert und mit einer wässerigen, alginatverdickten Suspension eines Polyurethans, gemäss Beispiel 2 beschichtet. 



   Die Beschichtung lässt sich einwandfrei vom Stahlband trennen. 



   Beispiel 9 : Das Stahlband wird mit   dem Addukt vonDiäthylenglykol an #-Caprolactam (2:1) prä-   
 EMI4.3 
 präpariert und jeweils mit den nachstehend aufgeführten Polyurethansystemen beschichtet. Der Auftrag erfolgt bei Raumtemperatur, danach wird das Band zur Filmbildung auf etwa 100 C aufgeheizt. Das Lösungmittel wird dabei mittels eines Luftstromes entfernt. 



   In allen Fällen ist eine einwandfreie Trennung der Beschichtung vom Band möglich. a)   25% ige Losung   in DMF/Butanon (3 : 2) eines Polyurethans gemäss Beispiel 5d) b) Zweikomponentensystem   (30%ig gelöst   in Äthylacetat) gemäss Beispiel 5e), enthaltend 2 Gew.-% des
Adduktes von s-Caprolactam an Äthylenglykol (Molverhältnis 1 :

   1). c) Zweikomponentensystem analog zu b) unter Mitverwendung von   Adipinsäure-Diäthylenglykol-Poly-   ester bei der Herstellung des OH-Präpolymeren. d) Reaktives Gemisch aus :
100 Teilen eines Polyesters aus Adipinsäure und Diäthylenglykol vom Molgewicht 2000
30 Teilen eines Isomerengemisches von Diisocyanaten, mit einem Hauptanteil an Diphenylmethan- 

 <Desc/Clms Page number 5> 

 - 4, 4'-diisocyanat, das durch Phosgenierung des technischen Amingemisches erhalten wurde, wie es bei der Anilin-Formaldehyd-Kondensation entsteht. 



   2 Teile des Adduktes von c-Caprolactam an Äthylenglykol (Molverhältnis 1 : 1) 
Beispiele 11 bis 16 : Die Beispiele 1, 2 sowie 7 bis 10 wurden wiederholt, mit dem Unterschied,   j   dass als Trennträger Trennpapiere verwendet wurden, die   nass- und lösemittelfest   sind, beispielsweise   URECAST&commat;-Papiere.   (FEIKES,   Stripcoteusw.).   



   Die Beschichtungen lassen sich einwandfrei vom Trennpapier abnehmen. Dabei ist es ohne Belang, ob es sich um fabrikneue Papiere handelt oder um bereits gebrauchte, die in herkömmlichen Beschichtung- verfahren wegen unzureichender Trennfähigkeit nicht mehr verwendet werden können. Solche Papiere lassen ) sich durch Behandlung mit den   E -Caprolactamaddukten   mehrfach regenerieren und wiederverwenden. 



     Beispiel 17 :   Das Stahlband wird mit dem Addukt   e-Caprolactam/Äthylenglykol   (Molverhältnis 1 : 1) präpariert, in das vorher jeweils 5 bis 10 Teile eines der folgenden Pigmentfarbstoffe eingerührt wurden : 
 EMI5.1 
 
<tb> 
<tb> Color <SEP> Index <SEP> Pigment <SEP> Blue <SEP> 15,7416
<tb> Color <SEP> Index <SEP> Pigment <SEP> Orange <SEP> 43, <SEP> 71105
<tb> 
 
 EMI5.2 
 beschichtet. Der Farbstoff dringt dabei in die Beschichtung ein, wird zusammen mit ihr vom Band abgeho- ben und haftet nass und trocken reibecht in der Oberfläche des fertigen Films. 



     Beispiel 18 :   Beispiel 17 wird mit gleichem Ergebnis auf einem Trennpapier wiederholt. 



  Beispiel 19 : Es wird analog zu Beispiel 17 und 18 verfahren, mit dem Unterschied, dass an Stelle der Farbpigmente die nachstehenden löslichen Farbstoffe verwendet werden. Es treten ähnliche Farbeffekte wie im Beispiel 17 auf. 
 EMI5.3 
 
<tb> 
<tb> 



  C. <SEP> I. <SEP> Acid <SEP> Yellow <SEP> 9,13 <SEP> 015
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Acid <SEP> Red <SEP> 18, <SEP> 16 <SEP> 255 <SEP> 
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Acid <SEP> Blue <SEP> 104,42 <SEP> 735
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Basic <SEP> Red <SEP> 77
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Basic <SEP> Violet <SEP> 16,48013
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Basic <SEP> Violet <SEP> 14,46 <SEP> 510
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Basic <SEP> Violet <SEP> 2,42 <SEP> 510
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Basic <SEP> Yellow <SEP> 2,41 <SEP> 000
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Acid <SEP> Blue <SEP> 76
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Acid <SEP> Red <SEP> 81,68200
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Acid <SEP> Yellow <SEP> 49
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Direct <SEP> Red <SEP> 46, <SEP> 23 <SEP> 050 <SEP> 
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Direct <SEP> Yellow <SEP> 12,24 <SEP> 895
<tb> C. <SEP> I. <SEP> Direct <SEP> Blue <SEP> 1, <SEP> 24 <SEP> 410 <SEP> 
<tb> C. <SEP> I.

   <SEP> Acid <SEP> Blue <SEP> 199
<tb> 
 
PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Umkehrbeschichtung von Flächengebilden mit Polyurethanen durch Behandlung eines Trennträgers mit einem Trennmittel, Aufbringen der Polyurethan-Beschichtungsmasse und des zu beschichtenden Substrates und anschliessende   Entfernung des ausgehärteten Materials vom Trennträger, da-durch   gekennzeichnet, dass als Trennmittel Verbindungen oder Gemische von Verbindungen verwendet werden, die in Wasser löslich, quellbar oder verpastbar sind, beim Auftrocknen kristallisieren, nicht filmbildend sind und klebfrei bis   400C   sind.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Trennmittel Lactame oder Additionsverbindungen von Wasser, Oximen, Aminen oder mono-oder polyfunktionellen (Thio) alkoholen an Lactame, gegebenenfalls in Form von Verschnitten, verwendet werden. EMI5.4 oder Farbpigmente verteilt sind.
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das gefärbte Trennmittel mittels Düsen, Bürsten, Rakeln, Flaschen oder durch andere mechanische Arbeitsvorgänge auf dem Trennträger in gleichmässiger Schicht oder musterartig gegebenenfalls in mehrfarbiger Ausführung aufgetragen wird. <Desc/Clms Page number 6>
    5. Verfahren nach einem-der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Trennträger Stahlbänder, Trennläufer sowie ungebrauchte und/oder bereits gebrauchte, geprägte oder glatte Trennoder Trägerpapiere verwendet werden.
AT410174A 1973-05-19 1974-05-17 Verfahren zur umkehrbeschichtung von flachengebilden AT331044B (de)

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