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Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloss, mit einem in einem Gehäuse drehbar angeordneten Zylinder, der mit einem Schliessbart versehen ist.
Noch nicht veröffentlichte Vorschläge (Österr. Patentanmeldung A 5623/72 und österr. Patentschrift Nr. 315011) beschreiben Schliessvorrichtungen, bei welchen der Schlüssel zwar einen mechanisch relativ einfachen Aufbau aufweist, jedoch mit einem zusätzlichen Codierungselement versehen ist. Dieses Codierungselement wird elektrisch abgetastet und in einer Auswerteschaltung der Schliessvorrichtung auf vorgegebene Merkmale hin überprüft. Nur wenn diese Überprüfung positiv ausfällt, wird in der Schliessvorrichtung eine elektromechanische Zusatzsperre gelöst und erst danach kann das Schloss mittels des Schlüssels betätigt werden.
Es ist ein Ziel der Erfindung, insbesondere für Schliessvorrichtungen der beschriebenen Art ein Schloss zu schaffen, bei welchem auf elektromechanischem Weg eine Übertragung der Drehbewegung des Schlüssels auf einen Riegel od. dgl. vorübergehend verhindert bzw. ermöglicht werden kann. Die Abmessungen des Schlosses sollen dabei in den gebräuchlichen Grenzen liegen und den diversen Normabmessungen entsprechen ; der Aufbau soll sowohl eine bezüglich der verwendeten Ausgangsmaterialien als auch des Arbeitsaufwandes eine billige Fertigung erlauben.
Dieses Ziel lässt sich bei einem Schloss mit einem in einem Gehäuse drehbar angeordneten Zylinder, der mit einem Schliessbart versehen ist, dadurch erreichen, dass erfindungsgemäss der Zylinder als Hohlzylinder ausgebildet ist, in welchem eine mittels eines Schlüssels drehbare zylindrische Nuss und koaxial zu dieser ein längsverschiebbares, mit dem Hohlzylinder drehfest verbundenes Gleitstück vorgesehen ist, dass die einander zugekehrten Stirnflächen von Nuss und Gleitstück mit eine drehfeste Kupplung ermöglichenden Vorsprüngen und Vertiefungen od. dgl. ausgebildet sind, und die beiden Stirnflächen entgegen der Kraft einer Feder mittels eines Elektromagneten in kuppelnden Eingriff bringbar sind.
Ein erfindungsgemässes Schloss kann so kompakt aufgebaut werden, dass es auf Grund seiner Abmessungen beispielsweise gegen herkömmliche Zylinderschlösser in Türen austauschbar ist. Das Schloss kann, besonders wenn es zusammen mit einer alarmgesicherten Schliessvorrichtung verwendet wird, grösstenteils aus Kunststoffen hergestellt werden. Somit ergeben sich, auch unter Einbeziehung einer elektronischen Decodierung und Alarmsicherung, Herstellungskosten, die noch weit unter jenen etwa für Zylinderschlösser aus Messing liegen.
Es ist sehr zweckmässig, das Gleitstück mit dem Anker des Elektromagneten zu verbinden, da man so eine gewisse Freiheit bezüglich der Anordnung des Elektromagneten hat.
Es kann aber auch von Vorteil sein, wenn das Gleitstück aus einem dauermagnetischen oder ferromagnetischen Werkstoff gefertigt und im Einflussbereich des Elektromagneten angeordnet ist. Insbesondere bei einem nur einseitig betätigten Schloss kann man so die Anzahl der Einzelteile reduzieren.
Um ein erfindungsgemässes Schloss auch bei unterschiedlichen Türblattstärken bequem einbauen zu können, ist es günstig, wenn das Gleitstück über eine Mitnehmerstange mit einem Betätigungsgriff drehfest verbunden ist.
Die Betätigung eines elektrischen Kontaktes zur Aktivierung der elektronischen Einrichtungen einer Schliessvorrichtung erfolgt sehr zweckmässig über eine an der Nuss vorgesehene Nocke.
Wenn in dem Aussenmantel des Hohlzylinders zwei um 1800 versetzte, zur Aufnahme eine Fixierschraube des Schliessbartes vorgesehene Bohrungen angeordnet sind, kann der Schliessbart in zwei um 1800 versetzten Lagen an dem Hohlzylinder fixiert werden, so dass man ein Schloss sowohl für links als auch für rechts angeschlagene Türen verwenden kann.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform näher erläutert, die in den Zeichnungen veranschaulicht ist. Es zeigt Fig. 1 ein erfindungsgemässes Schloss in einem schematischen Schnitt, Fig. 2 den Endteil eines Schlüssels für das Schloss in einer Seitenansicht und Fig. 3 eine gleiche Ansicht bei um 900 gedrehtem Schlüssel.
Wie der Fig. 1 entnehmbar, ist in einem Gehäuseblock-l-ein Hohlzylinder-2--drehbar angeordnet. Auf der Aussenseite des Zylinders--2--ist ein Schliessbart --3-- mittels einer Schraube --4- fixiert, welche mit ihrem Ende in eine von zwei um 1800 versetzte Bohrungen-5, 6-des Zylinders --2-- eingreift. Eine zylindrische Nuss--7--ist zum Teil in dem Gehäuseblock --1--, zum Teil im Inneren des Hohlzylinders--2--untergebracht und gegen Block und Zylinder verdrehbar. In der zur Schlossaussenseite gerichteten Endfläche der Nuss-7--ist eine Ausnehmung --8-- vorgesehen, in welche der unrunde Endteil--9-eines Schlüssels--10-- (Fig. 2, 3) genau passt.
Zwischen der Endfläche der Nuss und einer Schlüsseltasche--11--in dem Gehäuseblock-l-ist noch ein feststehendes Plättchen-12- mit einer durchgehenden, dem Profil des Schlüsselendteiles-9-entsprechenden Öffnung--13- angeordnet. Der Endteil des Schlüssels ist mittels einer Ringnut abgesetzt, die zusammen mit dem Plättchen --12-- ein axiales Fixieren des Schlüssels während der Drehbewegung sicherstellt. Die Nuss --7-- trägt eine Nocke-14--, von welcher ein Kontaktsatz-15-mittels eines Bolzens-16--betätigt werden kann.
In dem Hohlzylinder --2-- ist weiters, koaxial zu der Nuss, ein Gleitstück-17-vorgesehen. Das Gleitstück ist mit Hilfe von Stiften--18--, die in Längsnuten --18-- der Innenwand des Hohlzylinders --2-- gleiten können, drehfest mit dem letzteren verbunden. Die einander zugekehrten Stirnflächen von Nuss --7-- und Gleitstück-17-sind mit Vorsprüngen--20, 21-und Vertiefungen-22, 23-- od. dgl. ausgestattet, die bei einem Aneinanderliegen der Stirnflächen eine drehfeste Kupplung zwischen Gleitstück und
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Nuss ermöglichen.
An der der Schlüsseltasche gegenüberliegenden Seite des Hohlzylinders--2--ist ein Elektromagnet-24-, hier als Rundspule ausgeführt, untergebracht. Ein Bolzen-25--, der die Achse der Rundspule durchsetzt, ist an seinem einen Ende mit dem Gleitstück --17-- verbunden und trägt an seinem andem Ende eine Eisenscheibe-26--, welche mittels einer Feder --27-- gegen den Elektromagneten --24-- abgestützt ist und als dessen Anker dient.
Nach Fig. 1 ist das erfindungsgemässe Schloss in ein Türblatt-28-eingebaut. Um den Gehäuseblock --2-- in einfacher Weise mittels einer Schraube befestigen zu können, ist in ihm in bekannter Weise eine Gewindebohrung --29-- vorgesehen. An der Innenseite der Tür-in Fig. l links-ist ein Betätigungsgriff --30-- angeordnet, der über eine Mitnehmerstange--31--mit dem Bolzenbund so mit dem Gleitstück-17-verbunden ist. Die Mitnehmerstange--31--weist einen unrunden, z.
B. rechteckförmigen Querschnitt auf und greift im Inneren des Betätigungsgriffes --30-- in eine diesem Querschnitt entsprechende Ausnehmung--32--ein, so dass eine leichte Montage des Griffes möglich ist. Auch erlaubt diese Konstruktion die Verwendung einer einzigen Gehäusegrösse für verschieden starke Türblätter, da Unterschiede in der Türblattstärke durch Verschieben der Mitnehmerstange innerhalb des Griffes bzw. durch verschieden lange Mitnehmerstangen ausgeglichen werden können.
Im folgenden wird nun die Arbeitsweise des erfindungsgemässen Schlosses skizziert : Wenn ein Schlüssel
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zylindrischen Nuss-7--. Ein Verdrehen des Schlüssels führt über die Nocke--14--der Nuss und den Bolzen--16--zur Betätigung eines Kontaktsatzes--15--, über welchen eine Auswerteschaltung aktiviert wird. Die Auswerteschaltung dient zur Überprüfung eines zusätzlichen Codierungselementes des Schlüssels, welches elektrisch abgetastet wird. Fällt die Überprüfung des Codierungselementes durch die Auswerteschaltung positiv aus, so wird der Elektromagnet--24--erregt. Das Codierungselement, die Abtastvorrichtung und die Auswerteschaltung sind hier nicht gezeigt, da sie auf die Erfindung nicht unmittelbar bezug nehmen.
Die Verwendung eines falschen Schlüssels führt zu keiner Erregung des Elektromagneten, es kann zusammen mit dem Schlüssel--10--nur die Nuss --7-- gedreht werden, alle übrigen Teile des Schlosses bleiben jedoch in Ruhe. Wird hingegen ein richtiger Schlüssel verwendet und folglich der Elektromagnet erregt, so wird die Eisenscheibe--26--gegen die Kraft der Feder--27--von dem Magnet angezogen und das
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werden, dass das Gleitstück aus einem dauermagnetischen oder ferromagnetischen Werkstoff gefertigt und in dem Einflussbereich des Elektromagneten angeordnet sein kann. So könnte etwa bei einem Schloss nach Fig. 1 das
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ohne dabei die Auswerteschaltung oder den Elektromagnet zu aktivieren.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schloss, mit einem in einem Gehäuse drehbar angeordneten Zylinder, der mit einem Schliessbart
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welchem eine mittels eines Schlüssels (10) drehbare zylindrische Nuss (7) und koaxial zu dieser ein längsverschiebbares, mit dem Hohlzylinder (2) drehfest verbundenes Gleitstück (17) vorgesehen ist, dass die einander zugekehrten Stirnflächen von Nuss (7) und Gleitstück (17) mit eine drehfeste Kupplung ermöglichenden Vorsprüngen (20,21) und Vertiefungen (22,23) od. dgl. ausgebildet sind, und die beiden Stirnflächen entgegen der Kraft einer Feder mittels eines Elektromagneten (24) in kuppelnden Eingriff bringbar sind.
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