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Die Erfindung betrifft eine Schleif- und Schneidevorrichtung zur Erzielung von parallelen, keilförmigen, gestaffelten oder wellenförmigen Flächen, vorzugsweise zum Ausarbeiten von Riemenenden, mit einer rotierenden Bearbeitungswalze.
Die der Erfindung zugrundeliegenden Probleme werden im Zusammenhang mit der keilförmigen
Ausarbeitung von Riemenenden als Vorbereitung für deren Verklebung erörtert. In der modernen
Treibriementechnik werden bevorzugt Kunststoffbänder, insbesondere Polyamidbänder, verwendet, da dieses
Material nach erfolgter molekularer Orientierung Reissfestigkeiten bis zu 4000 kp/cm2 gegenüber dem
Riemenleder mit etwa 300 kp/cm2 aufweist. Polyamidzugbänder werden entweder mit aufgeklebten Reibbelägen aus Leder oder mit aufgeklebten oder aufgerakelten Adhäsionsschichten aus einem andern Kunststoff, z. B.
Polyurethan, versehen. Der kommerzielle Erfolg eines derartigen Riemens hängt in hohem Masse von der einfachen und raschen Herstellbarkeit der Schlussverbindung, das ist in der Regel die Endloskittung, ab. Zur
Erzielung einer dauerhaften Verbindungsstelle müssen die keilförmig ausgearbeiteten Riemenenden in ihrer
Summe und gegenseitig genau deckend die Riemenstärke voll einhalten und auf der gesamten Schnittfläche miteinander verkittet sein. Schlechte, ungleichmässige oder buckelige von Hand aus ausgearbeitete Abschrägungen der Riemenenden führen nur zur stellenweisen Verkittung und damit zum Misserfolg.
Nachdem sich Polyamidflächen mit Messern bzw. Schärfmessern nicht bearbeiten lassen, werden zur
Herstellung der abgeschrägten Kittstellen nach dem Ausschleifprinzip arbeitende Ausarbeitungsapparate verwendet. In dem Bestreben, Riemenkeilflächen (auch Schiftflächen genannt) rasch und genau herzustellen, wurden zwangsläufig arbeitende Vorrichtungen entwickelt, die aber folgende Nachteile aufweisen : ein entsprechend der zu erzielenden Keilabschrägung schräg geführter Untertisch, der als solcher nicht verstellbar ist, darf nur sehr langsam bewegt werden, damit keine Verklemmung der Schleifwalze mit dem noch nicht ausgearbeiteten Profil eintritt ;
durch die langsame Relativbewegung zwischen der Angriffstelle der Schleifwalze und dem Riemenende besteht die Gefahr einer örtlichen überhitzung des Riemenmaterials, wodurch unter anderem Klebestellen zwischen Zugband und Reibbelag aufgehen können ; infolge der starren Maschinenkonstruktion und den dadurch bedingten Anpressdruck kann das dünne Riemenende ausreissen bzw. weggerissen werden.
Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und die Schaffung einer möglichst einfachen und betriebssicheren Vorrichtung und sie besteht im wesentlichen darin, dass zur Aufnahme des Werkstückes ein quer zur Achse der Bearbeitungswalze bewegbarer und seitlicher Führungsleisten aufweisender Hobel vorgesehen ist, wobei für die Führungsleisten Anschläge mit einer wenigstens über einen Sektor zur Achse der Bearbeitungswalze koaxialen Umfangsfläche zur Begrenzung des kleinsten jeweiligen Abstandes zwischen Hobel und Bearbeitungswalze vorgesehen sind.
Durch die Anschläge für die Führungsleisten wird in jeder Stellung des Hobels nur der kleinstmögliche Abstand zwischen diesem und der Bearbeitungswalze festgelegt, der Abstand kann aber auch grösser sein. Die Bearbeitung beispielsweise eines Riemenendes erfolgt derart, dass der Hobel mit dem daran befestigten Werkstück von Hand aus in Richtung quer zur Achse der als Schleifwalze ausgebildeten Bearbeitungswalze hin- und herbewegt und dabei elastisch gegen die Schleifwalze gedrückt wird, bis auf dem gesamten Weg der Hin- und Herbewegung die Führungsleisten die Anschläge berühren, wodurch keine weitere Materialabtragung vom Werkstück mehr erfolgt und somit die Bearbeitug beendet ist.
Durch die hin- und hergehende Bewegung bei der Bearbeitung und den Wegfall einer zwangsläufigen Zustellung ist die Gefahr einer örtlichen überhitzung auch von empfindlichen Werkstoffen gering und im Falle der Bearbeitung eines Riemenendes kann der mit der Hand ausgeübte Anpressdruck in der Stellung beim dünnen Riemenende so vorsichtig werden, dass der Riemen nicht ausreisst.
Je nach der Art der Bearbeitung des Werkstückes und des Werkstoffes kann als Bearbeitungswalze aber auch eine Messerwalze mit einem oder mehreren Messern zur Anwendung gelangen, so dass mit der Vorrichtung ausser einem Ausschleifvorgang auch ein Schneide- bzw. Hobelvorgang durchführbar ist.
Falls die bearbeitete Fläche eines Werkstückes nicht eben sein, sondern ein vorbestimmtes Profil aufweisen soll, erhalten die Führungsleisten an ihrer den Anschlägen zugewandten Seite ein entsprechendes Profil, das durch den Bearbeitungsvorgang kopiert wird.
Vorzugsweise sind die Führungsleisten am Hobel verstellbar angeordnet. Dann kann die Länge einer zu bearbeitenden schrägen Fläche je nach den Erfordernissen zur Erzielung eines kürzeren oder längeren Keiles variiert werden.
Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die nur einseitig begrenzende Höhenführung mit der Seitenführung für den Hobel kombiniert werden, indem die Anschläge Führungsnuten für die Führungsleisten
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Bei einer besonders günstigen Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung sind die Anschläge als beiderseits der Bearbeitungswalze koaxial zu deren Achse angeordnete Führungsrollen ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform kann der Hobel theoretisch an jeder beliebigen Stelle rund um die Bearbeitungswalze angesetzt werden und wird immer im richtigen Abstand und ausserdem in einer die Achse der Bearbeitungswalze senkrecht kreuzenden Richtung bewegbar sein, wenn die Führungsrollen Führungsnuten für die Führungsleisten aufweisen.
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Praktisch wird nicht der volle Winkel um die Bearbeitungswalze zum Ansetzen des Hobels in Frage kommen, sondern nur ein begrenzter Winkelbereich, in welchem der Arbeiter die erforderlichen Bewegungen des Hobels am besten ausführen kann.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1 die Vorrichtung mit einer Schleifwalze und Fig. 2 eine Messerwalze, die an Stelle der Schleifwalze gesetzt werden kann.
Die als Schleifwalze-l-ausgebildete Bearbeitungswalze der Vorrichtung gemäss Fig. 1 ist eine mit Schleifpapier bespannte Trommel. Beiderseits der Schleifwalze sitzt auf ihrer Welle--2--je eine leerlaufende Führungsrolle--3--, von welchen in den Zeichnungen nur die vordere sichtbar ist. Über der Schleifwalze - l-befindet sich ein mit zwei Griffkugeln versehener Schleifhobel-4--, an dessen Längsseitenkanten
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Verkanten des Schleifhobels als auch ein Verschieben desselben in Achsenrichtung der Schleifwalze verhindert. Der Schleifhobel-4-kann somit nur um die Achse der Schleifwalze geschwenkt und in einer die Achse der
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Die Nuten der Führungsrollen können beispielsweise eine radiale Tiefe von 10 mm aufweisen und die Führungsleisten am Schleifhobel können derart ausgebildet und eingestellt sein, dass ein 4 mm starker Riemen über eine Länge von 150 mm bis auf eine Endstärke von 0, 5 mm keilförmig ausgeschliffen wird, indem der Schleifhobel mit dem eingespannten Riemen unter leichtem Andrücken gegen die rotierende Schleifwalze in Längsrichtung des Riemens hin- und herbewegt wird, bis auf der gesamten Bewegungsstrecke die Führungsleisten am Nutengrund der Führungsrollen anliegen.
Während also in der bekannten Vorrichtung der Keilschleifvorgang in einem einmaligen verlangsamten Prozess mit hoher Wärmeentwicklung und starken Bremserscheinungen vor sich geht, ist bei Anwendung der erfindungsgemässen Schleifvorrichtung der Schleifprozess in eine vielfache hobelartige Bewegung in Richtung des auf der vorderen Führungsleiste-5-angedeuteten Doppelpfeiles zerlegt, wobei der Hobel einem erhöhten Schleifdruck so lange nach oben ausweichen kann, bis durch Wegschleifen des überschüssigen Materials das Schleifprogramm erfüllt ist.
Für manche Werkstoffe, insbesondere solche, deren abgetragene Materialteilchen sich an der Oberfläche einer Schleifwalze festsetzen können, ist die Bearbeitung mit einer Messerwalze vorteilhafter. Eine Messerwalze --la--, die an Stelle der Schleifwalze--l--in der erfmdungsgemässen Vorrichtung verwendet werden kann, ist in Fig. 2 dargestellt. Sie trägt, über den Umfang verteilt, vier Messer deren Schneiden etwas über den Umfang vorragen und die im Walzenkörper durch nicht dargestellte Klemmvorrichtungen festgehalten sind. Durch die Möglichkeit der wahlweisen Verwendung einer Schleif- oder einer Messerwalze in der erfindungsgemässen Vorrichtung ergibt sich eine Schleif- oder Kleinhobelmaschine, die nicht nur in der Treibriemenindustrie, sondern auch auf zahlreichen andern Gebieten zweckdienlich einsetzbar ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schleif- und Schneidevorrichtung zur Erzielung von parallelen, keilförmigen, gestaffelten oder wellenförmigen Flächen, vorzugsweise zum Ausarbeiten von Riemenenden, mit einer rotierenden
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