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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der Griffigkeit und der Verschleissfestigkeit von
Strassenbaustoffen an Probekörpern, bei der ein Kraftfahrzeugrad auf einer antreibbaren Welle angeordnet ist, die drehbar in einem Gestell gelagert und im Gestell mit wählbarem Druck in Richtung auf die zu prüfende
Oberfläche verschiebbar ist.
Für die Beurteilung der Brauchbarkeit eines Strassenbauwerkstoffes sind zwei wesentliche Eigenschaften von besonderer Bedeutung. Die erste Eigenschaft ist die Griffigkeit, d. h. die Fähigkeit, einem Gleiten oder
Rutschen eines Kraftfahrzeugrades entgegenzuwirken. Die Griffigkeit eines Strassenbauwerkstoffes beeinflusst infolgedessen die Länge der Bremswege sowie die Haftung des Kraftfahrzeuges beim Durchfahren von Kurven.
Die zweite wichtige Eigenschaft ist die Verschleissfestigkeit ; denn sie ist massgebend für die Standzeit einer
Strassendecke unter bestimmter gegebener Verkehrsbelastung.
Bei den meisten Strassenbauwerkstoffen nimmt mit steigender Verschleissfestigkeit die Griffigkeit ab und mit verbesserter Griffigkeit sinkt die Verschleissfestigkeit. Darüberhinaus besteht die Möglichkeit, dass
Strassenbaustoffe bzw. Fahrbahndecken nach einem bestimmten Verschleiss eine Verschleissfestigkeit und
Griffigkeit zeigen, die erheblich von den Werten abweicht, die sich bei der noch nicht verschlissenen
Fahrbahndecke unmittelbar nach deren Herstellung ergeben.
Aus dem vorstehenden ergibt sich, dass die Griffigkeit und die Verschleissfestigkeit von Strassenbaustoffen exakt bestimmt werden müssen, wenn Fahrbahndecken hergestellt werden sollen, die den jeweiligen
Erfordernissen entsprechen. Zur Durchführung derartiger Untersuchungen dienen Vorrichtungen der eingangs genannten Art. Die bekannten Vorrichtungen lassen sich in zwei Gruppen unterteilen, u. zw. in Vorrichtungen, bei welchen Probekörper untersucht werden, und in Vorrichtungen, welche die Untersuchung fertig erstellter
Fahrbahndecken gestatten.
Die bekannten Vorrichtungen, welche die Untersuchung von Probekörpern gestatten, unterscheiden sich wieder dadurch voneinander, dass bei der einen Gruppe Bohrkerne geprüft werden können, welche aus einer fertig erstellten Fahrbahndecke entnommen werden können, während bei der andern Gruppe
Probekörper labormässig erstellt werden müssen.
Zu den bekannten Geräten, mit denen aus Fahrbahndecken entnommene Probekörper geprüft werden können, gehört ein Prüfgerät zur Untersuchung der Verschleissfestigkeit, bei welchem der Bohrkern bzw.
Probekörper einer Rollbeanspruchung durch Stahlkugeln ausgesetzt wird. Durch Messung des Abriebes wird die
Verschleissfestigkeit bestimmt. Es ist offensichtlich, dass die Rollbeanspruchung der Oberfläche eines
Strassenbaustoffes durch Stahlkugeln nur Näherungswerte für das Verhalten des Baustoffes bei einer
Beanspruchung durch die Räder von Kraftfahrzeugen liefern kann. Exakte Ergebnisse, die mit der tatsächlichen
Verschleissbeanspruchung von Strassenbaustoffen durch den Verkehr vergleichbar sind, können nicht gewonnen werden. Die bekannte Vorrichtung erlaubt darüberhinaus keinerlei Messungen der Griffigkeit.
Proben, die durch die Rollbeanspruchung einem bestimmten Verschleiss ausgesetzt wurden, besitzen eine zerstörte Oberfläche und können auch nicht mehr einer Griffigkeitsmessung unterzogen werden, so dass auch keinerlei Möglichkeit besteht, die sich mit zunehmendem Verschleiss gegebenenfalls ändernde Griffigkeit eines Strassenbaustoffes zu bestimmen.
Das andere bekannte Gerät, welches die Untersuchung kleiner Proben, d. h. die Untersuchung von Bohrkernen gestattet, die aus fertigen Fahrbahndecken entnommen wurden, besitzt ein Pendel, bei dem durch die Abbremsung der Fallgeschwindigkeit Rückschlüsse auf die Griffigkeit der Oberfläche des Strassenbaustoffes möglich sind. Diese bekannte Vorrichtung liefert auch dann, wenn die Beanspruchung der Oberfläche des Probekörpers mit einem Kraftfahrzeugrad erfolgt, nur unbefriedigende Ergebnisse ; denn die mit dem Pendel maximal erzielbaren Geschwindigkeiten liegen in der Grössenordnung von etwa 10 bis 12 km/h. Der Druck, mit welchem die Oberfläche bei der Griffigkeitsmessung beansprucht wird, kann bei Pendelversuchen ebenfalls nur sehr niedrig gehalten werden.
Deshalb liefert auch diese bekannte Vorrichtung keinerlei Ergebnisse, die Auskunft darüber geben, welche Griffigkeit der jeweils untersuchte Strassenbaustoff bei hohen Geschwindigkeiten oder höheren Raddrücken besitzt.
Auch die Geräte, welche die Untersuchung labormässig hergestellter Probekörper gestatten, sind nicht in der Lage, Ergebnisse zu liefern, die in enger Relation zu den tatsächlichen Belastungen des Strassenbaustoffes im Verkehr stehen. Bei diesen bekannten Vorrichtungen werden relativ grosse Probekörper benötigt, so dass die Entnahme derselben aus Fahrbahndecken nicht in Betracht kommt. Probekörper aber, die labormässig hergestellt werden, sind in ihren Eigenschaften nicht mit Körpern vergleichbar, die einer Fahrbahndecke entnommen werden, weil sich labormässig die Herstellungsbedingungen, beispielsweise die Walzverdichtung, nicht exakt reproduzieren lassen. Abgesehen davon muss bei diesen Vorrichtungen eine Relativbewegung zwischen einem Rad und dem Probekörper erzeugt werden.
Dabei wird in der Weise vorgegangen, dass der Probekörper auf einem Tisch aufgespannt wird, der entweder in hin- und hergehende oder bei ringförmigen Probekörpern in rotierende Bewegung versetzt wird. Als beanspruchendes Element wird ein Rad unter bestimmter Last auf den Probekörper aufgesetzt und dabei zugleich schräg zur Bewegungsrichtung des Probekörpers eingestellt. Dieses Rad wird entweder abgebremst oder angetrieben, so dass sich eine zusätzliche Relativbewegung zwischen dem Probekörper und dem beanspruchenden Rad ergibt.
Die hin- und hergehende Bewegung des Tisches oder der Antrieb grosser Spanntische setzen den möglichen Relativgeschwindigkeiten zwischen dem Rad und dem Probekörper Grenzen, so dass, abgesehen von der Verfälschung der Ergebnisse durch die Konsistenz der Probekörper selbst, auch noch
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dadurch unbefriedigende Werte ermittelt werden, dass die Belastung der Probekörper im Sinne hoher
Relativgeschwindigkeiten nicht reproduziert werden kann.
Zur letzten Gruppe der bekannten Vorrichtungen gehören Ausführungen, bei denen ein Kraftfahrzeugrad an Fahrzeugen befestigt bzw. abgestützt und von diesen Fahrzeugen in geeigneter Weise über Fahrbahndecken geschleppt wird. Dabei werden die Räder, mit welchen die Untersuchung durchgeführt wird, entweder abgebremst oder angetrieben sowie gegebenenfalls schräg zur Fahrtrichtung eingestellt.
Die Ergebnisse, die mit solchen Vorrichtungen erzielt werden können, bilden nur statistische Mittelwerte der tatsächlichen Werte des jeweiligen Strassenbauwerkstoffes, weil das zu prüfende Rad über eine längere Fläche der Strassenoberfläche geschleppt wird und keine punktförmig konzentrierte Beanspruchung des
Strassenbaustoffes durchführt. Ausserdem besteht aber eine gesetzliche Vorschrift, welche derartige Versuche nur bis zu Höchstgeschwindigkeiten von etwa 60 km/h ohne Absperrmassnahmen des laufenden Verkehrs zulassen.
Messungen bei Höchstgeschwindigkeiten sind unmöglich.
Die zuletzt genannten bekannten Vorrichtungen sind fast ausnahmslos zur Durchführung von
Griffigkeitsmessungen geeignet und liefern, wie erläutert wurde, nur Anhaltswerte, die unter Bedingungen gewonnen wurden, die sehr erheblich von denen des tatsächlichen Verkehrs abweichen. Wenn Verschleissfestigkeitsmessungen durchgeführt werden sollen, dann ist ein erheblicher Zeitaufwand erforderlich ; denn es muss entweder durch Wägung oder durch Dicken-, gegebenenfalls Rauhigkeitsmessung der Oberfläche versucht werden, den Abrieb zu ermitteln, der durch eine langdauernde Beanspruchung, wie beispielsweise durch die erwähnten Stahlkugeln, erzielt wurde. Die bekannten Vorrichtungen sind lediglich jeweils zur Bestimmung einer der beiden wesentlichen Eigenschaften geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die wichtigen
Oberflächeneigenschaften von Fahrbahnoberflächen, nämlich die Griffigkeit und die Verschleissfestigkeit, mit ein und demselben Gerät unter Versuchsbedingungen gemessen bzw. festgestellt werden können, die den tatsächlichen Belastungen der Strassenoberfläche durch den Verkehr so exakt wie möglich nachgebildet sind.
Ausgehend von der eingangs genannten Vorrichtung wird die vorgenannte Aufgabe durch die folgende Kombination von Merkmalen dadurch gelöst, dass das Gestell mit einer Antriebseinrichtung für das
Kraftfahrzeugrad und mit hydraulischen oder pneumatischen Arbeitsgliedern zum Andruck des Kraftfahrzeugrades an den Probekörper ausgerüstet und an einem an Fundamenten verankerten Rahmen befestigt ist, der eine um eine lotrechte Achse drehbar gehaltene, mit der Achse durch seitliche Verschiebung aussermittig zum Kraftfahrzeugrad einstellbare Spannvorrichtung für den Probekörper aufweist, und dass auf dem Gestell neben einem Drehzahlwählschalter und-anzeiger für das Kraftfahrzeugrad zwei schreibende Registriergeräte vorgesehen sind, von denen das eine mit einem an der Welle des Kraftfahrzeugrades angeordneten Drehzahlmessgerät verbindbar ist,
während das andere sowohl mit dem Drehzahlmessgerät als auch mit einer Messeinrichtung für den Andruck des Kraftfahrzeugrades verbindbar und mit einer weiteren Messeinrichtung zur Registrierung der Energieaufnahme zum Antrieb des Kraftfahrzeugrades ausgerüstet ist.
Die erfindungsgemäss ausgebildete Vorrichtung erlaubt es erstmalig, aus fertigen Fahrbahnen entnommene kleine Probekörper in Form von Bohrkernen zu untersuchen und dabei die Bedingungen des Verkehrs exakt nachzubilden. Die Beanspruchung der Oberfläche der Fahrbahn wird, wie bei andern bekannten Vorrichtungen, mit einem Kraftfahrzeugrad durchgeführt, jedoch wird die Messung nicht im Sinne eines Bremsversuches wie bei den bekannten geschleppten Vorrichtungen oder im Sinne einer hin- und hergehenden Relativbewegung ausgeführt, sondern sie erfolgt bei relativ zur Fahrbahnoberfläche bzw. zum Probekörper stillstehendem Gestell.
Die Griffigkeitsmessung wird mit der neuen Vorrichtung auf völlig neuartige Weise durchgeführt. Das als Prüfkörper dienende Kraftfahrzeugrad wird nämlich auf eine so hohe Drehzahl angetrieben, dass die jeweils gewünschte Prüfgeschwindigkeit erreicht wird. Das bedeutet, dass sich beliebig hohe Geschwindigkeiten erzielen lassen. Danach wird der Anpressdruck dieses Rades auf die Fahrbahnoberfläche bzw. die Probe gewählt, und es werden anschliessend das Rad und der Probekörper bzw. die zu prüfende Oberfläche gegeneinandergepresst. Da keine Relativbewegung zwischen Prüfkörper und Probe im Sinne einer Ortsveränderung stattfindet, ist die Untersuchung von Proben geringster Abmessungen, d. h. also von Proben in Form von Bohrkernen, möglich.
Wie schon erwähnt, erlaubt die neue Vorrichtung erstmals zugleich auch die Durchführung von Verschleissmessungen. Dabei wird zwar, wie bei der eingangs bereits genannten bekannten Vorrichtung, ein Probekörper in Form eines Bohrkernes in einer Spannvorrichtung aufgenommen, die drehbar ist, jedoch wird der Probekörper nicht in der das Ergebnis verfälschenden Weise mit Stahlkugeln, sondern mit einem Kraftfahrzeugrad beansprucht. Durch Wahl der Drehzahl des Kraftfahrzeugrades lassen sich nunmehr unterschiedliche Rollgeschwindigkeiten einstellen, wobei durch eine exzentrische Lage der Drehachse der Spannvorrichtung für die Probe relativ zum Kraftfahrzeugrad bei dem Abrollen eine Gleitkomponente zwischen Prüfkörper und Probe entsteht.
Die alleinige Wahl der Drehzahl des Kraftfahrzeugrades erlaubt die Verwirklichung derjenigen Bedingungen, die sich bei hohen Fahrgeschwindigkeiten von Kraftfahrzeugen ergeben.
Durch entsprechende Druckbeanspruchung bzw. Steuerung der hydraulischen oder pneumatischen Arbeitsglieder lassen sich auch die gewünschten Druckbelastungen verwirklichen, die die in der Praxis tatsächlich auftretenden Verhältnisse exakt wiedergeben.
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Verschleissmessungen, die auf diese Weise durchgeführt werden, zeichnen sich dadurch aus, dass infolge der geringen Abmessungen der Probe eine Vervielfachung der Beanspruchungsdichte eintritt ; denn ein bestimmtes
Flächenelement einer Fahrbahndecke wird auch bei fliessendem dichtem Verkehr nur in mehr oder weniger grossen zeitlichen Abständen von einem Kraftfahrzeugrad überrollt und beansprucht. Bei der erfindungsgemäss ausgebildeten Vorrichtung findet stattdessen eine ständige kontinuierliche Beanspruchung unter exakt kontrollierten und dem tatsächlichen Verkehr getreu nachgebildeten Bedingungen statt. Das bedeutet, dass auf diese Weise die Verschleissbeanspruchung einer Fahrbahndecke, die sich normalerweise über Jahre hinaus erstrecken würde, innerhalb weniger Tage oder Stunden labormässig verwirklicht werden kann.
Durch die Verschleissbeanspruchung tritt am Probenkörper keinerlei verfälschende Veränderung oder
Oberfläche bzw. Zerstörung der Oberfläche ein, wie etwa durch die eingangs genannten Stahlkugeln. Das wieder ermöglicht es, zwischenzeitlich in beliebigen Abständen bzw. nach beliebigem Fortschritt des Verschleisses
Griffigkeitsmessungen vorzunehmen, um festzustellen, wie sich die Griffigkeit eines Strassenbaustoffes im Verlaufe seiner Abnutzung ändert. Auch derartige Untersuchungen waren mit bekannten Vorrichtungen undenkbar.
Bei einer zweckmässigen Ausgestaltung der neuen Vorrichtung ist die Welle, auf welcher das Kraftfahrzeugrad angeordnet ist, mit einem Elektromotor getrieblich verbunden und dieser wieder ist entweder drehzahlregelbar ausgebildet oder mit einem Regelgetriebe ausgerüstet. Auf diese Weise können beliebige Drehzahlen kontinuierlich gewählt werden.
Eine besonders vorteilhafte Art, Messwerte bei den Prüfungen zu ermitteln, besteht darin, dass der Elektromotor mit dem die Energie-bzw. Stromaufnahme auch beim Abbremsvorgang registrierenden Gerät verbunden ist.
Bei einer weiteren Ausbildung der Vorrichtung ist der Antriebsmotor über eine Schaltkupplung mit der Welle verbunden, die das Kraftfahrzeugrad trägt. Bei dieser Ausbildung sind besonders einfache Griffigkeitsmessungen durchführbar, indem das Kraftfahrzeugrad vom Antriebsmotor auf eine bestimmte Drehzahl beschleunigt wird und der Prüfvorgang dann eingeleitet wird, wenn die Schaltkupplung zwischen dem Antriebsmotor und der Welle ausgerückt wird. Danach wird die Welle mit dem Rad in Richtung auf den Prüfkörper verschoben und angedrückt. Die Zeit, welche vergeht, bis das Rad bei einem bestimmten Anpressdruck bis zum Stillstand abgebremst wird, wird gemessen und gibt Aufschluss über die Griffigkeit der Oberfläche des betreffenden Strassenbaustoffes.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der neuen Vorrichtung wird die Abbremszeit dadurch auf besonders zweckmässige Weise gemessen, dass zur Zeitmessung die Antriebseinrichtung für den Schreibstreifen eines der schreibenden Registriergeräte verwendet wird und zur Inbetriebnahme eine Auslöseeinrichtung vorgesehen ist, welche wahlweise entweder beim Ausrücken der Schaltkupplung oder bei einem bestimmten Druck der Arbeitsglieder betätigbar ist, welche die Anpressung des Kraftfahrzeugrades bewirken.
Ein Ausführungsbeispiel des neuen Prüfgeräte ist in den Zeichnungen dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht des Prüfgerätes. Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht des Gerätes gemäss Fig. 1 in einem Zustand, bei welchem der Rahmen mit der Spannvorrichtung vom Gestell, welches die Welle mit dem Kraftfahrzeugrad aufnimmt, getrennt wiedergegeben ist. Fig. 3 zeigt das Prüfgerät gemäss Fig. 1 in einer Schnittansicht bei längs der
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2 verlaufenderPrüfgerätes gemäss Fig. 1 bis 3.
In der Fig. 1 ist das neue Prüfgerät zum Messen der Oberflächeneigenschaften von Strassenbaustoffen in einer Seitenansicht gezeigt. Zur Beaufschlagung der zu prüfenden Oberfläche dient ein normales Kraftfahrzeugrad - -1-- (s. auch Fig. 2 und 3), das auf einer Welle--2--befestigt ist. Diese Welle-2-ist über geeignete
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Bei dem im Beispiel gezeigten Prüfgerät ist die Welle --2--- (s. Fig. 2 und 3) an einem Ende mit einer elektromagnetisch betätigbaren Schaltkupplung --7-- ausgerüstet und über diese Kupplung --7-- über Treibriemen --8-- mit einem drehzahlregelbaren Elektromotor --9-- getrieblich verbunden. Bei dem Motor --9-- handelt es sich um einen Getriebemotor mit vorzugsweise stufenlos regelbarer Abtriebsdrehzahl.
Wie die Zeichnungen erkennen lassen, sind das Gestell --4-- sowie der Getriebemotor --9-- auf einem gemeinsamen Grundrahmen --10-- angeordnet, wobei der Getriebemotor auf einer Konsole-l l-- befestigt ist, die gelenkig mit dem Grundrahmen --10-- verbunden ist und von einer Feder-12beaufschlagt wird, welche dafür sorgt, dass die gewünschte Spannung der Treibriemen-8-während der Höhenbewegungen der Welle --2-- konstant gehalten werden kann.
Zur Durchführung von Messungen wird das Prüfgerät mit dem Grundrahmen --10-- an einem Rahmen --13-- befestigt, der an geeigneten Fundamenten --14-- verankert ist. Dieser Rahmen --13-- ist mit einer Spannvorrichtung-15-für Probekörper-16-aus dem zu prüfenden Strassenbauwerkstoff
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der pfeile --18-- in Fig. 2 seitlich verschoben werden, bis die Drehachse in bezug auf das Kraftfahrzeugrad - l-aussermittig verläuft.
Auf dem Grundrahmen --10-- sind eine Wasserpumpe --19-- und ein Wasserbehälter-20- angeordnet, welche eine Wasserausspritzdüse --21-- speisen, die zur Benetzung der Oberfläche des Probekörpers--16--dient.
Zur Messung derjenigen Grössen, welche die Bestimmung der Oberflächeneigenschaften des Strassenbaustoffes ermöglichen, dient eine Reihe von Mess- und Registriergeräten. Im gezeigen
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bzw. den Probekörper-16--gedrückt wird.
In der Fig. 4 ist ein Steuerkasten--24--gezeigt, welcher zwei registrierende Schreibgeräte --25 und 26-aufweist, von denen das eine ein Papier- oder Schreibband mit einer Vorschubgeschwindigkeit von 60 mm/sek und das andere ein mit einer Geschwindigkeit von 1200 mm/sec bewegtes Schreib- oder
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--25-- zeichnet- gemessenen Anpressdruck auf. Der Steuerkasten weist schliesslich noch einen Drehzahlanzeiger - -26a--, einen Drehzahlwählschalter--27--sowie weitere elektrische Schalter--28--auf, die zum
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Die Durchführung von Verschleissmessungen erfolgt durch Bestimmung des Gewichtsverlustes eines Probekörpers aus dem Strassenbaustoff. Zur Durchführung von Verschleissmessungen werden daher Probekörper benutzt, die entweder aus den zu untersuchenden Fahrbahnen als Bohrkerne entnommen werden oder aber auch labormässig hergestellt wurden. Diese Bohrkerne bzw. Probekörper-16-werden dann gemäss Fig. 2 in die Spannvorrichtung --15-- eingespannt. Nunmehr wird das Kraftfahrzeugrad--l--auf den Probekörper - bzw. dessen Oberfläche abgesenkt und durch den Antriebsmotor --9-- in Ration versetzt. Der
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übereinstimmen. Aus der Düse --21-- kann zusätzlich Wasser auf die zu prüfende Oberfläche ausgestossen bzw. aufgesprüht werden.
Während des Versuches, der sich als Verschleissversuch über einen längeren Zeitraum von mehreren Stunden erstreckt, kann durch Messung der Stromaufnahme des Antriebsmotors --9-- ständig Aufschluss darüber gewonnen werden, ob die Griffigkeit des betreffenden Strassenbaustoffes bzw. seiner Oberfläche im Verlaufe des Versuches Änderungen unterliegt oder nicht.
Wenn die Drehachse der Spannvorrichtung --15-- für den Probekörper --16-- mittig zum Kraftfahrzeugrad--l--eingestellt ist, dann werden bei dem Verschleissversuch Belastungsbedingungen simuliert, die denen entsprechen, die beim Anfahren bzw. Abbremsen von Kraftfahrzeugen auf Fahrbahnen
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seitlich aussermittig in bezug auf das Kraftfahrzeugrad steht.
Wenn der Verschleissversuch auf diese Weise durchgeführt wird, dann werden Beanspruchungen der Oberfläche des Strassenbaustoffes simuliert, die in der Praxis dann auftreten, wenn Kraftfahrzeuge Kurven durchfahren. Es ist möglich, derartige Verschleissversuche so durchzuführen, dass der Anpressdruck des Kraftfahrzeugrades 5 to beträgt und die Drehzahl des Rades so gross ist, dass sie Fahrgeschwindigkeiten in der Grösse von 120 km/h entspricht.
Bei der in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsform des Prüfgerätes werden Griffigkeitsmessungen in der Weise durchgeführt, dass das Kraftfahrzeugrad --1-- vom Antriebsmotot --9-- zunächst auf eine am Wahlschalter --27-- vorgewählte Drehzahl hochgefahren wird. Nach Erreichen der gewünschten Drehzahl,
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dieses Rades und andere Werte graphisch aufgezeichnet werden. Bei diesen Griffigkeitsmessungen an Probekörpern -16-- ist die Spannvorrichtung --16-- mittig zum Kraftfahrzeugrad-l-einzustellen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Messen der Griffigkeit und der Verschleissfestigkeit von Strassenbaustoffen an Probekörpern, bei der ein Kraftfahrzeugrad auf einer antreibbaren Welle angeordnet ist, die drehbar in einem Gestell gelagert und im Gestell mit wählbarem Druck in Richtung auf die zu prüfende Oberfläche verschiebbar
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Kraftfahrzeugrad (l) und mit hydraulischen oder pneumatischen Arbeitsgliedern (6) zum Andruck des Kraftfahrzeugrades an den Probekörper (16) ausgerüstet und an einem an Fundamenten (14) verankerten Rahmen (13) befestigt ist, der eine um eine lotrechte Achse (17) drehbar gehaltene, mit der Achse durch seitliche Verschiebung aussermittig zum Kraftfahrzeugrad einstellbare Spannvorrichtung (15) für den Probekörper aufweist, und dass auf dem Gestell neben einem Drehzahlwählschalter (27)
und-anzeiger (26a) für das Kraftfahrzeugrad zwei schreibende Registriergeräte (25,26) vorgesehen sind, von denen das eine (26) mit einem an der Welle (2) des Kraftfahrzeugrades angeordneten Drehzahlmessgerät (22) verbindbar ist, während das andere (25) sowohl mit dem Drehzahlmessgerät (22) als auch mit einer Messeinrichtung (23) für den Andruck des Kraftfahrzeugrades verbindbar und mit einer weiteren Messeinrichtung zur Registrierung der Energieaufnahme zum Antrieb des Kraftfahrzeugrades ausgerüstet ist.