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Elektrisch beheiztes Möbel, insbesondere Stuhl
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisch beheiztes Möbel, insbesondere einen Stuhl. Es ist bekannt, Bänke, Rückenlehnen usw., z. B. von Strassenbahnwagen, elektrisch zu beheizen, jedoch haben die verwendeten Widerstandsheizkörper den Nachteil, dass ihre Oberflächentemperatur sehr hoch ist, so dass eine Staubverschwelung eintritt, die einen unangenehmen Geruch verursacht. Ausserdem ist der Verbrauch an elektrischer Energie einer solche Heizung sehr hoch, da ja zumeist ein sehr grosser Luftraum erwärmt werden muss. Bei Radiatoren verschiedenster Art, die mit öl bzw. Wasser gefüllt sind und durch elektrischen Strom beheizt werden, wird der diese Radiatoren umgebende Raum durch Konvektion und Strahlung erwärmt, wobei insbesondere die Strahlung häufig als unangenehm empfunden wird.
Auch bei solchen Radiatoren ist der Energieverbrauch, um ein Wohlbefinden der im Raum befindlichen Personen zu erzielen, verhältnismässig hoch. Im Freien sind alle diese Konstruktionen unverwendbar.
Es wurde nun bereits ein elektrisch heizbarer Stuhl vorgeschlagen, welcher Hohlräume zur Aufnahme einer Wärmeübertragungsflüssigkeit aufweist, die durch einen elektrischen Heizkörper erwärmt wird. Mit einem solchen Stuhl kann in einem ungeheizten, oder nur wenig geheizten Raum, für den Benutzer des Stuhles eine angenehme Atmosphäre geschaffen werden, wobei die Heizkosten im Vergleich zu den eingangs erwähnten Konstruktionen sehr gering sind. Ein solcher Stuhl kann auch im Freien aufgestellt werden, wobei lediglich ein elektrisches Anschlusskabel erforderlich ist.
Durch die Verwendung einer Flüssigkeit als Wärmeträger kann die Oberflächentemperatur niedrig gehalten werden, wobei sich dennoch über die Kontaktflächen der Armlehnen, der Sitzfläche und der Rückenlehne ein genügender Wärmeübergang an den Benutzer des Stuhles ergibt, wobei diese Wärme milde einwirkt und nur einen verhältnismässig geringen Energieverbrauch verursacht. Die Beheizung des Raumes, in welchem der Stuhl verwendet wird, kann dadurch ganz oder teilweise entfallen.
Nachteilig an der bekannten Konstruktion ist jedoch, dass zusätzlich zur tragenden Konstruktion des Stuhles eine Auflage bzw. zusätzliche Konstruktion für die die Hohlräume begrenzenden Wände erforderlich ist, wodurch der konstruktive Aufwand und damit die Gesamtkosten des Stuhles verhältnismässig hoch sind. Ausserdem ist durch das in den Hohlräumen enthaltene verhältnismässig grosse Flüssigkeitsvolumen das Gesamtgewicht des Stuhles verhältnismässig hoch, so dass der Stuhl nicht ohne weiteres von Hand aus transportierbar ist z. B. von einem Raum in den Garten usw.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden. Die Erfindung geht hiebei aus von der oben beschriebenen bekannten Konstruktion und besteht im wesentlichen darin, dass die Hohlräume von einem Rohrsystem gebildet sind, das für die Flüssigkeit, insbesondere Öl, ein Umlaufkanalsystem und zugleich die tragende Konstruktion des Möbels bildet. Dadurch kann nun ein und dasselbe konstruktive System, nämlich das Rohrsystem, als die Flüssigkeit leitendes Rohrnetz und als Tragkonstruktion des Möbels herangezogen werden, wodurch an Gewicht und Baukosten gespart wird. Ausserdem ist das im Stuhl enthaltene Flüssigkeitsvolumen gegenüber der geschilderten bekannten Konstruktion wesentlich geringer, so dass das Gewicht des Stuhles auch dadurch erleichtert wird, abgesehen davon, dass die Anheizzeit gegenüber der bekannten Konstruktion wesentlich gesenkt werden kann.
Ausserdem kann das aus Rohren gebildete Traggestell des Möbels dem menschlichen Körper
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besser angepasst werden.
Die Rohre bilden hiebei, wie bereits erwähnt, ein Kanalnetz, welches ein Umlaufkanalsystem bildet, in dem die Flüssigkeit nach Art einer Schwerkraftheizungsanlage zirkuliert. Wird öl als Flüssigkeit verwendet, so ergibt sich eine grosse Sicherheit gegen elektrische Berührungsspannungen und eine weitgehende Frostsicherheit.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung sind die Rohre im Bereiche erhöhten Wärmebedarfes, insbesondere der Sitzfläche des Stuhles, einander enger benachbart, als an den andern Bereichen des Möbels. Dadurch kann das Wärmeangebot den vorliegenden Bedürfnissen angepasst werden und es besteht sogar die Möglichkeit, lokale Erkrankungen durch an den betreffenden Stellen forciertes Wärmeangebot zu bekämpfen.
Erfindungsgemäss sind zweckmässig unter Partien erhöhten Wärmebedarfes, insbesondere unter der Sitzfläche des Stuhles, an das Rohrsystem angeschlossene Konvektionsheizkörper vorgesehen. Diese Konvektionsheizkörper erzeugen einen aufströmenden Warmluftstrom, welcher, wenn die Konvektionsheizkörper unter der Sitzfläche des Stuhles angeordnet sind, den Benutzer des Stuhles wie mit einem Wärmemantel umgibt. Um zu vermeiden, dass hiebei das Gesäss bzw. die Kleidung der Person zu viel von diesem aufsteigenden Luftstrom abfängt, liegt erfindungsgemäss auf den Rohren der Sitzfläche des Stuhles ein perforiertes Blech. Dieses Blech bildet für einen Teil des Warmluftstromes eine Umlenkfläche, welche den Warmluftstrom zu den Rändern der Sitzfläche lenkt, wo er durch die zwischen den benachbarten Rohren der Sitzfläche bestehenden Spalte aufsteigt.
Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung ist im Rohrsystem ein Luftpolster zur Aufnahme von Wärmedehnungen der Flüssigkeit eingeschlossen. Dadurch wird vermieden, dass das Rohrsystem durch die Wärmeausdehnung des öls gesprengt wird.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt einen elektrisch beheizten Stuhl in axonometrischer Darstellung, während Fig. 2 ein Schnitt durch die Sitzfläche des Stuhles nach der Linie 11-11 der Fig. 1 ist.
Der Stuhl--l--besteht aus einem von Rohren--3, 4-- gebildeten, tragenden Gestell, wobei die Rohre ein Kanalsystem bilden, in dem Öl nach Art einer Warmwasserschwerkraftheizung zirkuliert.
Um dies zu erreichen, ist eine elektrische Heizpatrone --2-- in einem Rohr grösseren Durchmessers vorgesehen, welche in bezug auf das Rohrgestell etwas aussermittig angeordnet ist, so dass im in Fig. l linksliegenden vertikalen Rohr --3-- der Vorlauf, im rechtsliegenden Rohr--3--der Rücklauf stattfindet. über Abzweigrohre--3'--sind an das von den Rohren--3, 4-- gebildete Kanalsystem Konvektionsheizkörper --5-- angschlossen, die in Form flacher Platten ausgebildet sind, die hochkant unter der Sitzfläche --10-- des Stuhles angeordnet sind.
Die Wärmeausdehnung des öls, das das Wärmeübertragungsmedium bildet, wird durch einen Luftpolster im obersten horizontalen Rohr --6-- aufgenommen, welches somit einen Ausdehnungsraum bildet und gegebenenfalls mit einem Entlüftungspfropfen versehen sein kann. Der elektrische Strom zur Speisung der Heizpatrone--2-wird über einen Schutzkontaktstecker --7-- und ein Kabel einem Schaltkasten --8-- zugeführt, an dessen Ausgang die Heizpatrone-2-angeschlossen ist. Am Schaltkasten ist zweckmässig eine Kontrollampe vorgesehen, wobei durch einen Stufenschalter die Anspeisung der Heizpatrone geregelt werden kann.
Auf den horizontalen Rohren der Seitenwangen des Stuhles befinden sich Handauflagen-9-- und die Rohre der Sitzfläche --10-- des Stuhles sind durch ein in Fig. 1 nicht dargestelltes, perforiertes Blech--10'- (Fig. 2) abgedeckt. Zweckmässig ist in der Mitte des Stuhles noch ein weiteres Zirkulationsrohr--12--vorgesehen, welches die einzelnen Rohre der Sitzfläche --10-miteinander verbindet. Die Strömung in den einzelnen Rohren ist durch pfeile --11-- angedeutet.
Die Füsse des Stuhles sind mit Fussbodenschonern--13--bzw. einer Gleiteinrichtung (Rollen od. dgl.) versehen. Die Öleinfüllung in das Umlaufkanalsystem erfolgt durch eine Füllöffnung--14--.
Wie ersichtlich, wird infolge der verhältnismässig zahlreichen Berührungsflächen zwischen dem Körper des Benutzers und dem Rohrgestell des Stuhles eine genügende Erwärmung des Benutzers sichergestellt, wobei dennoch Gewicht und Energiebedarf des Stuhles verhältnismässig gering gehalten werden können. Die Oberflächentemperatur des elektrisch beheizten Stuhles kann hiebei niedrig, etwa auf 50 bis 65 C gehalten werden. Da sich von den Konvektionsheizkörpern--5-ein nach aufwärts gerichteter Warmluftstrom einstellt, wobei die Warmluft durch die Öffnungen des perforierten Bleches - 10'--durchströmt, wird die Sitzfläche gleichmässig erwärmt, wobei an den Rändern der Sitzfläche die restliche Warmluft hochsteigt und den Benutzer mit einem Warmluftmantel umgibt.
Durch das
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--10'--- ergibtKonvektionsheizkörper-5-sowie das Rohr --12-- wirken auch durch Strahlung, doch ist diese wegen der verhältnismässig geringen Oberflächentemperatur geringer als bei den bekannten Konstruktionen.
Durch die Kabelzuleitung ist der Stuhl örtlich nicht gebunden und kann dort aufgestellt werden, wo das Wärmebedürfnis besteht. Durch den Stufenschalter kann dieses Wärmebedürfnis entsprechend dem Wohlbefinden des Benutzers eingestellt werden, wobei Winter-bzw. Arbeitskleidung berücksichtigt werden kann.
Der erfindungsgemässe Stuhl kann mit Vorteil für sitzende Berufe aller Art, z. B. Lagerhalter, Kassiere, Nachtwächter, Tankwarte, Schreibkräfte usw., Verwendung finden. Besonders geeignet ist er für die Verwendung in solchen Räumen, bei welchen mit Rücksicht auf die zu verkaufende Ware die Raumtemperatur verhältnismässig niedrig gehalten werden soll, z. B. in Lebensmittelgeschäften, bei Fleischhauern usw. Für ältere Leute kann der Stuhl in der Wohnung als zusätzliche Heizung Verwendung finden. Besonders günstig ist er für die Behandlung bzw. Linderung von Krankheiten wie Rheuma usw. Weitere Anwendungsmöglichkeiten bestehen in der Verwendung während eines Hochamtes in der Kirche, wo die Priester während des Gesangvortrages des Chores sitzen.
Es besteht auch die Möglichkeit, den erfindungsgemässen Stuhl im Garten zu verwenden, soferne nur im Bereich der Kabellänge ein Stromanschluss vorhanden ist. Dadurch kann bei Sonnenbestrahlung jedoch kalter Luft usw., im Garten gesessen werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrisch beheiztes Möbel, insbesondere Stuhl, der Hohlräume zur Aufnahme einer als Wärmeübertragungsmedium dienenden Flüssigkeit hat, die durch eine elektrische Heizpatrone erwärmt
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