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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Asbestfasersträngen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Asbestfasersträngen, insbesondere Asbestfäden, bei welchem eine Dispersion von kurzen Asbestfasern in einer flüssigen Phase fortlaufend aus einer Düse geführt, durch Einwirkung einer koagulierend auf die Dispersion wirkenden Flüssigkeit zu einem Strang verfestigt und auf eine umlaufende, mit dem koagulierend wirkenden Mittel bedeckte Oberfläche aufgelegt wird, von welcher das verfestigte Band abgeführt und verdrillt wird.
Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Asbestfasersträngen wird der aus der Düse austretende Strang in ein Fällbad geführt und in diesem koaguliert. Das bekannte Verfahren weist gegen- über den vorbekannten Trockenspinnverfahren wesentliche Vorteile auf. Insbesondere erlaubt es die Verarbeitung relativ kurzer Fasern. Dies macht das Verfahren besonders für die Verarbeitung von Asbest geeignet, da es bei diesem wesentlich darauf ankommt, auch noch aus sehr kurzen Fasern Fäden und sonstige Gebilde zu erzeugen. Diese bekannten Vorrichtungen erlauben auch die Erzeugung sehr dünner Fäden. Ihre Liefergeschwindigkeitist hoch. Die erzeugten Faserstränge können durch Verdrillen zu einem Faden geformt oder je nach den gewünschten Verwendungszwecken in anderer Weise weiterverarbeitet werden. Dieses bekannte Verfahren ist in verschiedener Hinsicht verbesserungsfähig.
So ist die genaue Kontrolle der Garnfeinheit nur in gewissen Grenzen möglich. Auch lassen sich nur verhältnismässig dünne Faserstränge herstellen, da andernfalls die Ausfällung im Fällbad nur mangelhaft würde.
In der dieses Verfahren beschreibenden Literaturstelle wird zwar davon gesprochen, dass bei einer Konstruktion mit Abführung des erzeugten Faserstranges über eine Rolle das erzeugte Formgebilde in Form eines Bändchens abgezogen werden könne. Eine technische Lehre darüber, wie man dem austretenden Faserstrang die Bandform geben kann, ist dort jedoch nicht enthalten. Anscheinend soll die Bandform lediglich durch die Anlage auf der Rolle erzielt werden. Ein Band lässt sich so jedoch nicht erzeugen.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren zur Erzeugung von Asbestformkörpern läuft die Asbestfaserdispersion aus einem Tank durch eine Düse mit kreisförmigem Querschnitt in ein Fällbad, wo der zunächst frei bewegbare Dispersionsstrang koaguliert. Vom Fällbad wird dann der ausgefällte Faserstrang über eine Förderbandanordnung mit Förderrollen wieder aus dem Fällbad heraus und der weiteren Verarbeitung zugeführt. Bei dieser Ausführungsform wird ein beim Verlassen der Düse runder Strang erzeugt, dessen Querschnitt sich in der Zeit zwischen dem Verlassen der Düse und der vollständigen Verfestigung noch verändern kann. Auch hier ist der Durchmesser des Stranges beschränkt, weil bei einem zu grossen Durchmesser die vollständige Koagulation in Frage gestellt ist.
Bei einem weiteren ähnlichen bekannten Verfahren ist eine Düsenanordnung vorgesehen, bei welcher der Axialströmung der Flüssigkeit in der Dispersion eine Rotation überlagert wird. Der Querschnitt des austretenden Stranges ist auch hier rund. Eine derartige Strangbildung ist ebenfalls nachteilig, weil bei ihr lediglich erreicht wird, dass die einzelnen Fasern im runden, noch zu verfestigenden Strang sich nicht in Längsrichtung des Stranges, sondern längs Schraubenlinien erstrecken. Diese Ausrichtung wird durch die Strömung in der Düse bewirkt.
Ein unmittelbares Aneinander-Anliegen der ein7elnen Fasern
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wird hiebei nicht bewirkt, weil während der Ausrichtung der Fasern das Verhältnis von Menge der Fasern zu Menge der flüssigen Phase unverändert bleibt und somit der fertige Strang nach dem Koagulieren zwar längs Schraubenlinien orientierte Fasern aufweist, diese Fasern jedoch nicht unmittelbar aneinander anliegen und der Strang somit nur eine geringe Festigkeit hat.
Diese als nachteilig herausgestellten Eigenschaften sind ebenfalls bei einem weiteren bekannten Verfahren vorhanden, das mit einer rotierenden Austrittsdüse arbeitet. Auch dort werden die Fasern lediglich bei voll flüssigem Zustand der Dispersion längs Schraubenlinien orientiert. Die Festigkeit des erzielten Stranges ist gering.
Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, das eingangs umrissene Verfahren im Hinblick auf die genannten Mängel zu verbessern, also ein Verfahren zu schaffen, welches die Herstellung von Asbestgarnen auch grösseren Durchmessers mit genau geregelter Stärke und guten Festigkeitseigenschaften ermöglicht. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Dispersion aus der Düse in Form eines flüssigen Bandes geführt wird, welches sofort nach Austritt aus der Düse von der umlaufenden Fläche erfasst wird, auf welcher die Koagulation eingeleitet wird.
Dieses Verfahren erlaubt es, durch das Ausweichen auf die Bandform, dem erzeugten Strang einen relativ grossen Gesamtquerschnitt zu geben, ohne dass das koagulierend wirkende Mittel besonders tief in das Innere des nun flachen Stranges eindringen müsste, um den Strang vollständig zu verfestigen. Da man die Breite des Düsenspaltes regeln kann, und da ferner auch die Umlaufgeschwindigkeit der umlaufenden Fläche geregelt werden kann, hat man hierin sehr genaue Möglichkeiten zur Regelung der erzeugten Banddicke. Da die Verfestigung des Bandes erfolgt, während es noch auf der sich bewegenden Oberfläche liegt, kann es ohne grosse Schwierigkeiten von dieser abgezogen und weiterverarbeitet werden. Seine Abmessungen lassen sich genau bestimmen und gleichmässig halten.
Vorteilhaft wird das Band auch auf seiner der umlaufenden Fläche abgewendeten Seite mit dem koagulierend wirkenden Mittel in Berührung gebracht. Auf diese Weise wird eine besonders rasche und tiefgreifende Verfestigung des Bandes erzielt. Die Bedeckung oder Benetzung der umlaufenden Fläche mit dem koagulierenden Mittel kann beispielsweise durch Eintauchen der Fläche in ein Fällbad oder durch Besprühen der Fläche oder durch Berieseln derselben erfolgen. Das Abheben des Bandes von dieser Fläche kann beispielsweise durch Luftstrahlen oder Wasserstrahlen bewirkt werden. Das Befeuchten der der Fläche abgewendeten Seite mit dem koagulierend wirkenden Mittel kann beispielsweise ebenfalls durch Besprühen, Berieseln oder Eintauchen erfolgen.
Die Erfindung umfasst auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Diese Vorrichtung geht aus von einer bekannten Vorrichtung mit einer an einen Vorratsbehälter für die Dispersion angeschlossenen Düse, welche die Dispersion in Form eines Stranges austreten lässt, einem vor der Düse angeordneten umlaufenden Körper, auf welchen sich der aus der Düse ausgetretene Strang auflegt, einer Einrichtung zum Aufbringen des koagulierend wirkenden Mittels auf die Umfangsfläche des umlaufenden Körpers mit einer Einrichtung zum fortlaufenden Verdrillen des mindestens zum Teil auskoagulierten Stranges.
Sie zeichnet sich dadurch aus, dass der Düsenaustritt schlitzförmig ausgebildet ist und sich unmittelbar an der Umfangsfläche des umlaufenden Körpers, vorzugsweise einer Walze, erstreckt. Der Düsenaustrittsschlitz hat dabei am besten die Form eines schmalen, sich längs einer Erzeugenden der Umfangsfläche der Walze erstreckenden Schlitzes.
Im Hinblick auf die Schwerkraft wird es bevorzugt, dass der umlaufende Körper um eine zumindest angenähert horizontale Achse rotiert und dass die Düse am oberen Bereich dieses Körpers, vorteilhaft längs dessen Scheitellinie, mündet.
Das Benetzen oder Befeuchten des umlaufenden Körpers mit dem koagulierenden Mittel oder Fällbad erfolgt bei einer bevorzugten Konstruktion, indem der untere Bereich des umlaufenden Körpers in ein Vorratsgefäss für das koagulierend wirkende Mittel eintaucht. Zum geregelten Abnehmen des Bandes ist zweckmässig ein zweiter, vorzugsweise ebenfalls als Walze ausgebildeter umlaufender Körper vorgesehen, über welchem das verfestigte Band abläuft, wobei dann eine Spinn- oder Verdrillvorrichtung hinter den zweiten umlaufenden Körper geschaltet wird.
Vorteilhaft ist der zweite umlaufende Körper parallelachsig zu dem ersten angeordnet und lässt zwischen sich und diesem einen Spalt frei, der etwa der Dicke des verfestigten Faserbandes entspricht. Dabei nimmt der zweite umlaufende Körper zweckmässig das Band vom ersten umlaufenden Körper an einer Stelle ab, welche in Umlaufrichtung des letzteren gesehen hinter dem in das Vorratsgefäss eintauchenden Bereich des letzteren liegt. Auf diese Weise wird eine ausserordentlich gründliche Befeuchtung des Bandes mit dem Fällbad oder koagulierend wirkenden Mittel bewirkt. Wie Versuche gezeigt
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haben, genügt dabei die durch das Band hindurchdringende Menge an Fällbad vollkommen, um den umlaufenden Körper oder die Walze in ausreichender Weise mit dem Fällbad zu befeuchten. Selbstver- ständlich kann hier auch noch zusätzlich z.
B. eine Sprüheinrichtung vorgesehen sein, um die Oberfläche des um1aufendenKörpers vor dem neuen Eintreten in den Bereich der Schlitzdüse mit zusätzlichem Fäll- bad zu besprühen.
Wenn auch die oben beschriebene Anordnung bevorzugt wird, so ist es jedoch ebenfalls möglich, das Band vom umlaufenden Körper bereits an einer Stelle abzunehmen, an der dieser noch nicht in das
Fällbad eingetaucht ist. In diesem Falle wird man jedoch den umlaufenden Körper relativ gross halten müssen, damit die Verweilzeit des Bandes auf dem umlaufenden Körper für eine einwandfreie Koagulation ausreicht.
Die Abnahme des Bandes vom ersten umlaufenden Körper wird dann besonders einfach, wenn die
Umfangsflächen der beiden umlaufenden Körper an der Stelle, wo sie sich am nächsten kommen, ange- nähert die gleiche Bewegungsrichtung und gleiche Umfangsgeschwindigkeit aufweisen. Es hat sich als vorteilhaft gezeigt, wenn man den zweiten umlaufenden Körper mit einer etwas höheren Umfangsgei schwindigkeit laufen lässt als den ersten. Um das Abheben des Bandes vom ersten umlaufenden Körper zu erleichtern, kann eine Breitschlitzdüse vorgesehen sein, welche einen Luft- oder Wasserstrahl an der
Ablösestelle des Bandes vom ersten umlaufenden Körper zwischen letzteren und das Band richtet.
Selbstverständlich muss die Oberfläche des ersten umlaufenden Körpers so gehalten sein, dass sie von dem Fällbad bzw. koagulierenden Mittel gut benetzbar ist. Vorteilhaft ist die Oberfläche des das Bandvonder Düse abnehmenden umlaufenden Körpers rauh ausgebildet. Vorteilhaft wird die Oberfläche von einer Schaumstoffschicht gebildet. Die Poren dieser Schaumstoffschicht sollen vorzugsweise in der
Grössenordnung von 1 mm liegen. Als Schaumstoff kommt beispielsweise ein weicher Polyurethanschaum in Frage. Die Oberfläche kann jedoch auch aus einem harten Material bestehen und gerieft sein.
Wenn auch beispielsweise der das Band von der Düse abnehmende umlaufende Körper nach Art eines endlosen Förderbandes ausgebildet werden kann, so ist er, wie oben dargelegt, vorzugsweise in Form einer Walze gehalten. Das gleiche gilt für den das verfestigte Band vom ersten umlaufenden Körper ab- nehmenden umlaufenden Körper.
Der Leitgedanke der Erfindung ist, dass die Dispersion aus dem Spalt der Düse nicht heraustritt, so lange dieser Spalt schmal genug ist, dass jedoch das Faserband dann durch Adhäsion aus diesem Spalt abgezogen werden kann, wenn eine mit Fällbad benetzte Oberfläche an der Düsenöffnung entlang- streicht. Selbstverständlich kann dieser allgemeine Gedanke variiert werden, indem man die Bereit- schaft der Dispersion, aus dem Düsenspalt oder Schlitz herauszutreten, durch einen entsprechend grossen hydrostatischen Druck hinter dem Spalt erhöht bzw. durch Niedrighalten dieses hydrostatischen Druckes auf ein Mindestmass verringert. Auf diese Weise kann die in der Zeiteinheit aus dem Spalt austretende Dispersionsmenge zusätzlich variiert werden.
Die oben erläuterte Vorrichtung weist den besonderen Vorteil auf, dass sie ohne zusätzliche Hilfs- mittel das automatische Anspinnen ermöglicht. Das Faserband kann bereits auf dem umlaufenden Kör- per soweit ausgefällt werden, dass es von der Abnahmewalze direkt in einen Spinntopf geleitet werden kann. Von der Abnahmewalze wird das Vorgarn zweckmässig abgenommen, indem man es mittels aus dem Inneren der porösen Abnahmewalze herausströmenden Wassers abspült und es einem Trichter, des- sen Wandungen ebenfalls mit Wasser bespült werden, zuführt, von wo es der Verdrehvorrichtung oder
Spinnzentrifuge zugeführt werden kann.
Eine weitere für bestimmte Zwecke ebenfalls bevorzugte Ausführungsform gemäss Erfindung zeich- net sich dadurch aus, dass der das Band von der Düse umlaufend abnehmende Körper als Walze ausgebildet ist, welche zusätzlich zur Drehung um ihre Achse um eine senkrecht zu dieser verlaufende Achse rotiert, und dass die Walze eine poröse Oberfläche aufweist, der das koagulierend wirkende Mittel von aussen über Berieselungs- oder Besprühanlagen oder vorzugsweise von innen über eine als Rohr ausgebil- dete Lagerung der Walze zugeführt wird. Auf diese Weise wird das erzeugte und verfestigte Faserband bei dem Ablauf von der Walze verdrillt und versponnen, so dass die Vorrichtung zugleich auch die Funktion der Spinnvorrichtung übernimmt.
Einweiterer wesentlicher Vorteil einer solchen Ausführung liegt darin, dass das erzeugte Vorgarn unmittelbar einer Nachbehandlungsanlage zugeführt werden kann, in welcher es den bei dem Verfahren, welches durch die Erfindung weiter verbessert wird, üblichen Nach- behandlungsschritten unterworfen wird. Hiezu gehört insbesondere eine Erwärmung auf höhere Tempe- ratur, durch welche das erzeugte Garn von organischen Bestandteilen der Dispersion und/oder des Fäll- bades befreit wird.
Vorteilhaft verläuft die zweite Achse, um welche die Walze rotiert, senkrecht.
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Vorteilhaft ist im der Düse gegenüberliegenden Bereich in bezug auf die Walze ein Führungsglied für den von der Walze ablaufenden verdrillten Faserstrang in Verlängerung der zweiten Achse vorgesehen. Von diesem Führungsglied kann dann der zwischen der Walze und dem Führungsglied verdrillte Faserstrang abgeführt werden.
Vorteilhaftist der Düsenaustritt symmetrisch zur zweiten Achse angeordnet und rotiert zusammen mit der Walze ebenfalls um diese.
Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn man die Breite und/oder Länge des Dilsenaustrittsschlitzes verstellbar gestaltet. Dies erlaubt nicht nur eine Veränderung der Breite und Dicke des erzeugten Bandes, sondern auch eine Anpassung an die Viskosität der Dispersion.
Will man ein besonders dünnes Band auf der Walze erzeugen, so kann man die Breite des Schlitzes so eng halten, dass ein Austreten von Dispersion aus dem Schlitz erst durch die Adhäsionswirkung der an der Düse vorbeistreichenden Oberfläche erfolgt.
Nachfolgend sind an Hand der Zeichnungen zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben.
Fig. l zeigt schematisch eine Vorrichtung gemäss Erfindung. Fig. 2 zeigt schematisch in perspektiver Darstellung eine andere Vorrichtung gemäss Erfindung. Fig. 3 zeigt einen Teilschnitt durch die in Fig. l gezeigte Walze --6--. Fig. 4 zeigt einen Teilschnitt durch die in Fig. 2 gezeigte Walze-20-. Fig. 5 zeigt einen Teilschnitt durch die in Fig. l gezeigte Düsenkonstruktion. Fig. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung eine abgewandelte Düsenkonstruktion.
Gemäss dem ersten an Hand von Fig. 1 der Zeichnungen beschriebenen Beispiel soll ein bandförmiger Asbestfaserstrang erzeugt und versponnen werden. Die verwendete Faserdispersion besteht beispielsweise aus 100 kg Asbestfasern, 4 kg kristallisiertem AL-Sulfat, 3 kg Silastan DMK (1 kg Alkylbenzolsulfonat mit 500/0 waschaktiver Substanz), 33 kg technischer Kernseife und 3300 I Wasser. Als Fällmittel für diese Dispersion dient eine Lösung aus 50 g kristallisiertem Zinksulfat/l Wasser.
Die in Fig. l im wesentlichen im Schnitt dargestellte Vorrichtung besitzt einen Vorratsbehälter - für die Asbestdispersion-2-. Am unteren Ende des Vorratsbehälters-l-, der in Fig. 5 noch einmal genauer dargestellt ist, läuft diese in einem schmalen Schlitz --3-- aus, dessen Breite durch Verschwenkung der Wand-4-um die mittels der Hülse --44-- abgedichtete Schwenklagerung --41-- durch Verdrehen der Stellschraube --45- einstellbar ist. Zentral unterhalb des Schlitzes --3-- ist eine
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Walze ablaufende Asbestfaserstrang ständig mit dem Fällbad --8-- benetzt wird.
Rechts von der Walze - 6-befindet sich eine um eine zur Achse --5-- parallele Achse --9-- entgegengesetzt drehbare Wal- ze-10-- als weiterer umlaufender Körper über welche das auf der Walze --6-- verfestigte Band abgeführt wird. Zum leichteren Ablösen des Asbestfaserbandes von der Walze --6-- ist eine Breit- schlitzdüse --12-- vorgesehen, welche in den Spalt zwischen der Oberfläche der Walze --6-- und zwischen dem inzwischen verfestigten Faserband --11-- einen Luftstrahl bläst. Im Inneren der Walze - ist, wie dies strichpunktiert angedeutet ist, ein Wasserzuführungskasten-13-angebracht. Aus diesem wird Wasser unter geringem Überdruck durch die poröse Oberfläche der hohlen Walze --10-nach aussen gedrückt.
Dieses Wasser bewirkt ein einwandfreies Ablösen des Asbestfaserbandes von der Walzenoberfläche, so dass das Band nach unten abläuft. Dort wird es mittels eines Trichters --14-aufgefangen, dessen Wände ebenfalls in nicht dargestellter Weise von Wasser bespült werden. Aus dem Trichter --14-- wird das Band nun einer geeigneten Spinnvorrichtung zugeführt.
Wie aus den Zeichnungen ohne weiteres ersichtlich, ist die Funktion der eben beschriebenen Vorrichtung so, dass die Walze --6-- bei ihrem Umlauf gegen den Uhrzeigersinn durch Adhäsion und/oder Flüssigkeitsdruck aus dem Schlitz -3-- des Vorratsbehälters --1-- eine Dispersionshaut in Form eines Bandes herauszieht bzw. mit einer solchen bedeckt wird. Die Dispersion kommt dabei mit der mit dem Fällbad getränkten Walzenoberfläche --6- in Berührung, so dass die Dispersion dort zu einem Asbestfaserband verfestigt wird. Von der andern Seite wird das Asbestfaserband --11-- ebenfalls verfestigt. da es durch das Fällbad-8-geführt wird.
Nach dem Wiederauftauchen aus dem Fällbad wird das nunmehr vollständig verfestigte Asbestfaserband-11-von der Walze-10--, die im Uhrzeigersinn umläuft, übernommen. Diese Walze wirkt dabei zugleich als Abquetschwalze und drückt überflüssiges Fällbad aus dem Band-11-heraus. Das Band läuft dann über die Walze 10-- ab in den Trichter-14- : Bei der inFig. 6 dargestellten abgewandelten Konstruktion des Vorratsbehälters --50-- ist nicht die Breite, sondern die Länge des Austrittsschlitzes --57-- verstellbar.
Zu diesem Zweck ist neben den dort feststehenden Wänden --51, 52 und 53-- eine vierte verschiebbare Seitenwand --54-- vorgesehen, die
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mittels der in der Traverse-55-drehbar aber nicht axial verschiebbar gelagerten Stellschraube --56-verlagert werden kann. Die Stellschraube sitzt mit ihrem Gewinde in einer Gewindebohrung der Wand - 54--.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Konstruktion ist die Walze -20-- als umlaufender Körper in nicht dargestellter Weise sowohl um die Achse -21--im Sinne der Pfeile-22-als auch um die Achse --23-drehbar gelagert. Die Drehung um die Achse --23-- ist durch die Pfeile --24- angedeutet. Oberhalb der Walze --20-- befindet sich ein ZufUhrrohr --25- für die Asbestfaserdispersion. Unten schliesst an das Zuführrohr-25-eine Schlitzdüse-26-an, welche zusammen mit der Walze wie durch den Pfeil --27- angedeutet umläuft. Die Walze --20-- weist, wie in Fig. 4 gezeigt, einen porösen Mantel auf. Sie ist hohl. Ihr Mantel besteht aus einem für das Fällbad durchlässigen Material, insbesondere Keramikmaterial.
Durch das Rohr --28-- (die hohle Walzenachse), wie dies durch den Pfeil --29-angedeutet ist, wird eine Fällbadflüssigkeit zugeführt, welche in einer durch den Druck im Inneren der Walze bestimmten Mass durch die Walzenoberfläche nach aussen austritt. Unterhalb der Walze befindet sich noch eine Umlenkachse-30-.
Im Betrieb rotiert die Walze um die Achse-21-. Das ganze System, mit Ausnahme des Zuführrohres --25-- und des Umlenkgliedes --30-, rotiert weiter um die Achse --23--. Wird nun über die Leitung --25-- und die Breitschlitzdüse --26- auf die Oberfläche der Walze -20-- eine Asbestfaserdispersion aufgebracht, so zieht die Walze -20-- aus der Düse ein Asbestfaserband --31- ab. Dieses wird durch die durch die Oberfläche der Walze --20-- austretende Fällbadflüssigkeit benetzt und verfestigt. Unterhalb der Walze --20-- wird das Asbestfaserband --31-- dann über das Umlenkglied - abgezogen.
Durch die Drehung von Schlitzdüse und Walze erfolgt dabei eine Verdrehung des Bandes, so dass bereits ein fertig verdrillter oder gesponnener Faden --32-- in Richtung des Pfeils --33-abgezogen werden kann. An der freien Oberfläche des Asbestfaserbandes --31-- befindliche eventuell noch unverfestigte Dispersionsteile werden während des Verdrillens koaguliert, da sie hier mit der mit dem Fällbad benetzten andern Oberfläche des Bandes -31-- in Berührung kommen.
Der so erzeugte Asbestfadenstrang-32-kann dann einer Nachbehandlung unterworfen werden, in der beispielsweise durch überhitzten Wasserdampf unter Luftabschluss organische Beimengungen, die aus der Dispersion und/oder der Fällbadflüssigkeit stammen, ausgetrieben werden.
Selbstverständlich sind viele Abwandlungen der Erfindung möglich. So kann z. B. auch bei der Konstruktion nach Fig. 2 die Breite und Länge der Düse veränderbar sein oder bei der Konstruktion nach Fig. l an Stelle der in ein Fällbad eintauchenden Walze--6 eine poröse Walze mit Fällbadzufuhr von innen vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Asbestfasersträngen, insbesondere Asbestfäden, bei welchem eine Dispersion von kurzen Asbestfasern in einer flüssigen Phase fortlaufend aus einer Düse geführt, durch Einwirkung einer koagulierend auf die Dispersion wirkenden Flüssigkeit zu einem Strang verfestigt und auf eine umlaufende, mit dem koagulierend wirkenden Mittel bedeckte Oberfläche aufgelegt wird, von welcher das verfestigte Band abgeführt und verdrillt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion aus der Düse in Form eines flüssigen Bandes geführt wird, welches sofort nach Austritt aus der Düse von der umlaufenden Fläche erfasst wird, auf welcher die Koagulation eingeleitet wird.