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Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Porenbetonelementen
Es ist schon bekannt, die Oberfläche von Körpern aus Holz, Gips, Metall, Kunststoff, Textilien und ähnlichen Materialien mit flammen- oder plasmagespritzten Belägen zu versehen. Dabei werden Flammenspritzvorrichtungen verwendet, in denen das aus Metall, Keramik oder Kunststoff bestehende Belagmaterial geschmolzen, dann mittels Druckluft in mikroskopische Tropfen feinverteilt und gegen die zu behandelnde Fläche geschleudert wird. Die Flammspritztechnik wird für Beläge sehr verschiedener Art verwendet, wie z. B. für Korrosionsschutz, Reibflächen, elektrische Isolationen usw. Ein Verfahren zur Herstellung solcher Beläge ist aus der USA-Patentschrift Nr. 2, 868, 667 bekannt.
Es ist erwünscht, auch Flächen von Porenbetonelementen flammspritzen zu können. Das Flammspritzen sowohl vorfabrizierter als auch an Ort hergestellter Porenbetonelemente würde nämlich im Vergleich mit früher bekannten Verfahren der Flächenbehandlung eine einfache und billige Massnahme bedeuten.
Ferner würden die so behandelten Erzeugnisse ein besonderes und ästhetisch befriedigendes Aussehen bekommen. Versuche wurden unternommen, um zu erforschen, ob die flammgespritzten Beläge beispielsweise für Fassadenflächenbehandlung an Porenbetonelementen verwendbar wären. Es stellte sich aber dabei heraus, dass es mit der gewöhnlichen Flammspritztechnik, wie z. B. gemäss der genannten USA-Patentschrift, unmöglich ist, eine Aussenschicht zu erhalten, die gleichzeitig, wie sie die vom Inneren des Elementes kommende Feuchtigkeit passieren lässt, von aussen kommendes Wasser hindert, in das Innere des Elementes einzudringen.
Da es für die Oberflächenbehandlung aussenwandbildender Materialien, wie Porenbeton, absolut notwendig ist, dass die Aussenschicht diese Eigenschaften aufweist, schien es unmöglich, die Flammspritztechnik auf diesem Gebiet anzuwenden.
Durch die Erfindung wurde überraschend ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Porenbetonelementen gefunden, bei dem eine flammgespritzte Aussenschicht erhalten wird, die gleichzeitig feuchtigkeitsdurchlässig und wasserabstossend ist ; dabei werden die zu behandelnden Oberflächen der Bauelemente mit feinverteilten, durch Erhitzung weichgemachten Partikeln aus Metall, Keramik oder Kunststoff bespritzt, die, nachdem sie die behandelte Oberfläche getroffen haben und abgekühlt sind, eine Aussenschicht bilden.
Dieses Verfahren ist gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der feinverteilten Partikel, beispielsweise durch vorausbestimmtes Einstellen des Erhitzungsgrades, durch Regelung von deren Weg durch die Luft od. dgl. so angepasst wird, dass die Partikel im Auftreffaugenblick eine Temperatur haben, welche die Schmelztemperatur des fraglichen Materials unterschreitet, aber die Temperatur überschreitet, an welcher die Partikel erstarren, und dass die Aussenschicht in zwei oder mehreren dünnen Schichten belegt wird, um eine Dicke von mindestens 0, 4 mm und höchstens 1, 5 mm zu erhalten.
Bei den für die Erfindung grundlegenden Versuchen wurde der Porenbeton sowohl mit geschmolzenem Metall als auch mit geschmolzener Keramik behandelt. Dabei wurde beobachtet, dass die von allen Ge- sichtspunkten beste Flächenbehandlung dann erhalten wurde, wenn die Dicke der aufgelegten Schicht auf den Bereich von 0, 7 mm und 1, 2 mm begrenzt wurde. Noch brauchbare Ergebnisse wurden jedoch
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auch für alle Schichtdicken zwischen 0, 4 und 1, 5 mm erhalten.
Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verfahrens näher beschrieben.
Beispiel 1 : Eine PorenbetonplattederDimensionen 50 X 50 X 10 cm und des Raumgewichtes 0, 5 kg/dmS wurde auf einer Seite mittels einer Flammspritzpistole mit einem Aluminiumbelag versehen. Dabei wurde die Acetylenmenge in der Gasflamme so angepasst, dass die Temperatur in der Pistole 660 C betrug, d. h. die Temperatur, bei welcher das Aluminium der Belegung eben nur schmilzt.
Beim Ausführen der Belegung wird die Pistole mit leichten Bewegungen und, soweit möglich, in einer konstanten Entfernung von 20 bis 25 cm von der behandelten Fläche geführt. Dadurch wurden die Partikel während ihres Weges durch die Luft bis auf eine Temperatur abgekühlt, die geringer ist als die Schmelztemperatur des Aluminiums. Die Belegung wurde in vier Schritten ausgeführt, so dass jede Flächeneinheit in einem Arbeitsgang nur eine sehr dünne Schicht von Aluminium bekam. Dadurch erhielt das geschmolzene Material eine gute Verbreitung, und es wurde dabei auch erreicht, dass die Oberfläche des Porenbetons nicht unzulässig erhitzt wurde. Nach Auflegen der vierten dünnen Teilschicht wurde die Behandlung unterbrochen und das Arbeitsstück wurde abkühlen gelassen. Das fertig behandelte Porenbetonstück zeigte einen matten Oberflächenbelag.
In der Grenzschicht zwischen Porenbeton und Oberflächenbelag konnte beobachtet werden, dass das geschmolzene Metall teilweise in die offenen Poren des Porenbetons hineingedrungen war. Nach dem Abkühlen wurde versucht, die Metallschicht aus dem Porenbeton zu entfernen. Dabei zeigte es sich, dass das Anhaften so gut war, dass, weil das Metall in die Porenbetonporen hineingedrungen war, ein Bruch im Porenbeton entstand und Teile der Oberflächenschicht mitfolgten. Ausgehend davon, dass die behandelte Oberfläche mit 0, 47 kg Aluminium belegt worden war, wurde die Dicke der Aussenschicht auf 0, 7 mm berechnet. Versuche, um Wasser zu veranlassen, von aussen die Oberflächenschicht zu durchdringen, wurden so ausgeführt, dass 100 ml Wasser auf die behandelte Oberfläche, die unter 450 schief gestellt war, gegossen wurde.
Dabei flossen 95 ml in ein Messgefäss zurück, während die übrige Wassermenge auf der Aussenschicht als Feuchtigkeit verblieb. Um das Diffusionsvermögen der Aussenschicht zu ermitteln, wurde eine Probe der Feuchtigkeitswanderung angestellt, wobei es sich zeigte, dass die Diffusionszahl der Aussenschicht im grossen und ganzen mit derjenigen des Porenbetons übereinstimmte.
Beispiel 2 : Ein Porenbetonstück wie in Beispiel l wurde mittels einer Flammspritzpistole mit einer dünnen Schicht aus Keramik belegt. Dabei stieg die Temperatur der Gasflamme bis zu 15200 C, bei der die Keramik weich wurde. Die Pistole wurde mit leichten Bewegungen innerhalb einer Entfernung von zirka 30 cm von der Oberfläche des Porenbetons geführt, und das Belegen geschah in drei Schritten, bis der Belag die Dicke 0, 5 mm erreicht hatte. Die fertige Schicht, die gut an dem Porenbeton haftete, zeigte eine rauhe und befriedigende Musterung auf. Die Schicht war wasserabstossend.
Versuche wurden auch ausgeführt, um den Porenbeton ausser mit Aluminium auch mit Kupfer, Zinn, Blei, Messing und Zink zu belegen. Bei sämtlichen Versuchen wurde die Temperatur der Gasflamme in der Flammspritzpistole so angepasst, dass die fraglichen Metalle nur eben schmolzen. Der Umstand, dass Versuche nur mit den genannten Metallen und mit Keramik ausgeführt sind, bedeutet indessen nicht, dass die Erfindung auf diese Materialien begrenzt ist. Es wird also auch vorgesehen, dass die Erfindung bei Verwendung anderer Belagstoffe, wie z. B. Kunststoffe, verwertet werden kann.
Die Ursache des guten Ergebnisses der gemäss der Erfindung ausgeführten Versuche ist erstens, dass die Aussenschicht so mikroporös wird, dass sie die vom Inneren wandernde Feuchtigkeitdurchlassen kann, gleichzeitig wie die Mikroporosität und die Dicke der Schicht solcherart ist, dass von aussen kommendes Wasser gehindert wird durchzudringen. Bei den früher bekannten Flammspritzmethoden betrug die Dichte der gespritzten Schichten wenigstens 900/0 von der theoretischen, weil die Partikel im Aufschlagaugenblick eine solche Temperatur besassen, dass sie im wesentlichen mit den naheliegenden Partikeln zusammenschmolzen.
Wenn dagegen gemäss der Erfindung verfahren wird, wird die Dichte der Schicht diesen Wert unterschreiten, weil die einzelnen Partikel in der Schmelze nur eine solche Temperatur besitzen, dass sie mit einem äusserst kleinen Teil ihrer Oberflächen zusammengekittet werden und mikroskopische Poren entstehen.
Es konnte beobachtet werden, dass das im Beispiel 1 berichtete Verfahren, den Belag in mehreren Schritten aufzulegen, für solche Bauerzeugnisse von wesentlicher Bedeutung ist, die wie Porenbeton aus einem Kristallwasser enthaltenden Stoff bestehen. Wenn man nämlich eine Oberflächeneinheit von Porenbeton einer intensiven Erhitzung längere Zeit aussetzt, wird auf Grund einer Kristallwassersprengung ein bedeutendes Herabsetzen der Haftung zwischen der Aussenschicht und dem Porenbeton stattfinden.
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Daher ist es wünschenswert, dass die Belagschicht mit so vielen Teilschichten wie möglich aufgebaut wird.
Man hat auch beobachten können, dass die Musterung der zu behandelnden Oberflächen von wesentlicher Bedeutung für die Qualität der Oberflächenbehandlung ist. Man erhält z. B. eine bedeutend bessere Haftung bei Stoffen mit porösen oder anders unebenen Oberflächen als bei Stoffen mit ganz ebenen Flächen. Die Erfindung ist also für die Verwendung im Zusammenhang mit porösen Stoffen, wie z. B. Gas- oder Schaumbeton sehr gut geeignet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Porenbetonelementen, bei dem die zu behandelnden Oberflächen der Bauelemente mit feinverteilten, durch Erhitzung weichgemachten Partikeln aus Metall, Keramik oder Kunststoff bespritzt werden, die, nachdem sie die behandelte Oberfläche getroffen haben und abgekühlt sind, eine Aussenschicht bilden, die für Wasserdampf durchlässig, aber gleichzeitig auch wasserabstossend ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der feinverteilten Partikel beispielsweise durch vorausbestimmtes Einstellen des Erhitzungsgrades, durch Regelung von deren Weg durch die Luft od. dgl.
so angepasst wird, dass die Partikel im Auftreffaugenblick eine Temperatur haben, welche die Schmelztemperatur des fraglichen Materials unterschreitet, aber die Temperatur überschreitet, an welcher die Partikel erstarren, und dass die Aussenschicht in zwei oder mehreren dünnen Schichten belegt wird, um eine Dicke von mindestens 0, 4 mm und höchstens 1, 5 mm zu erhalten.