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Übertragungszusammensetzung zur Herstellung von druckempfindlichem Durchschreibematerial
Es wurde eine unter Druck übertragbare Farbzusammensetzung für Druckvervielfältigungen und
Durchschreibematerialien vorgeschlagen, die aus 10 Teilen eines festen Grundmaterials besteht, das im wesentlichen ein Vinylpolymerisat, nämlich ein Mischpolymerisat von Vinylchlorid und Vinylacetat, sowie 20 bis 35 Teile eines nichtflüchtigen, nichttrocknenden flüssigen Weichmachers und eine bestimmte Menge eines Farbstoffes enthält. Zusammensetzungen dieser Art sind im allgemeinen zur Anwendung mit unter Druck übertragenden Medien, wie sie beim Maschinschreiben verwendet werden, nicht geeignet.
Zur Überwindung dieser Nachteile wurde vorgeschlagen, derartigen Farbzusammensetzungen ein Acrylharz einzuverleiben, das einen polymerisierten Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester eines aliphatischen Alkohols mit 4 oder weniger als 4 Kohlenstoffatomen enthält.
Die Erfindung schafft Vinylchlorid- oder Vinylidenchloridpolymere oder Mischpolymerisate mit andere aliphatische Vinylverbindungen enthaltenden Zusammensetzungen, die geeignet sind, beim Maschinschreiben angewendet zu werden, ohne das Vorhandensein von Acrylharzen erforderlich zu machen.
Das Prinzip der Herstellung von Carbonpapieren, die überhaupt kein oder nur wenig Wachs enthalten, beruht darauf, dass eine Bindung des färbenden Materials an dem Polymeren durch Zusatz einer Verbindung verhindert wird, die vorzugsweise entweder von dem färbenden Material oder von dem Polymeren adsorbiert wird, wobei das färbende Material in dem Öl, das in der Kunststoff-Farbschicht enthalten ist, fein dispergiert gehalten wird. Gemäss der Erfindung wurde gefunden, dass organische Stickstoffverbindungen sich zu diesem Zweck auf Grund ihrer oberflächenaktiven Wirkung besonders gut eignen.
Gemäss der Erfindung wird von einer Übertragungszusammensetzung zur Herstellung von druckempfindlichem Durchschreibematerial ausgegangen, die thermoplastische aliphatische Polymere oder Copolymere von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid, Farbstoffe und/oder Pigmente, feinverteilte anorganische Füllmittel und nichtflüchtige, nichttrocknende Öle, in denen das Polymere im wesentlichen unlöslich ist und das als Medium dient, in welchem Farbstoffe und/oder Pigmente dispergiert und/oder gelöst sind, sowie allenfalls bis zu höchstens 50/0 Wachs enthält.
Eine erfindungsgemässe Übertragungszusammensetzung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich eine oder mehrere in dieser Zusammensetzung oberflächenaktiv wirkende organische Stickstoffverbindungen enthält, wobei die Stickstoffverbindungen Feststoffe oder Flüssigkeiten mit einem Siedepunkt von über 170 C sind und eine Alkylkette mit zumindest 5 Kohlenstoffatomen oder eine an ein Stickstoffatom gebundene Alkylarylgruppe oder eine an ein Stickstoffatom gebundene Alkanolgruppe aufweisen.
Das aliphatische Vinylpolymere soll filmbildend und in einer flüchtigen organischen Flüssigkeit löslich sein, die unter 1300C, vorzugsweise unter 80 C, siedet. Erfindungsgemäss wird ein Polymerisat oder ein Mischpolymerisat von Vinyl-und Vinylidenchloriden gewählt. Solche Mischpolymerisate kön-
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Das färbende Material kann in dem Öl lösliche oder auch in dem Öl unlösliche Stoffe enthalten.
Vorzugsweise enthält das färbende Material der Zusammensetzung ein oder mehrere Pigmente, von denen eines vorzugsweise Russ ist. Milori-Blau ist ein Pigment, das sich zur Einverleibung in erfindungsgemässe Zusammensetzungen eignet. Das färbende Material kann Farbstoffe und/oder pigmentierte organische Farbstoffe enthalten.
Zur Auftragung auf ein Übertragungsblatt,-band,-streifen od. dgl., die zwecks Bildung einer druckempfindlichen Übertragungsschicht vorgenommen wird, wird der Zusammensetzung eine flüchtige organische Flüssigkeit zugesetzt, deren Funktion es ist, als Lösungsmittel für das thermoplastische Polymere und das Öl, als Dispergiermedium für das Füllmittel und als Lösungsmittel und/oder Dispergiermedium für das färbende Material und die organische Stickstoffverbindung zu dienen. Das färbende Material kann sowohl Materialien enthalten, die in der flüchtigen organischen Flüssigkeit löslich sind als auch solche, die in dieser Flüssigkeit unlöslich sind.
Die organische Flüssigkeit benetzt die Teilchen von gegebenenfalls vorhandenem unlöslichem Farbmaterial und ermöglicht es, dass solche Teilchen
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forderungen gerecht wird und einen Siedepunkt aufweist, der unter 1300C liegt. Die flüchtige organische Flüssigkeit kann aus einem Gemisch von organischen Flüssigkeiten bestehen, vorausgesetzt, dass alle Komponenten einer solchen Mischung unter 1300C sieden.
Die Zusammensetzung kannfemer ein oberflächenaktives Mittel enthalten, das die Verträglichkeit der in der Zusammensetzung vorhandenen verschiedenen Bestandteile verbessert.
Die in erfindungsgemässen Übertragungszusammensetzungen verwendeten Öle, die z. B. Mineral- öle sein können, werden vorzugsweise in Anteilen von 11/2 bis 3 Gel.-%, bezogen auf das Gewicht des thermoplastischen Polymeren., eingesetzt.
Das färbende Material kann Töner, z. B. Farblacke, Pigmente enthaltende organische Farbstoffe, basische Farbstoffe, saure Farbstoffe und Farbbasen enthalten. Die Farbe eines Pigments kann durch einen Töner obiger Art modifiziert werden.
Die Zusammensetzung gemäss der Erfindung kann einen Weichmacher für das aliphatische Vinylpolymere einschliessen.
Ein Übertragungsblatt,-band,-streifen od. dgl. kann mit einer druckempfindlichen Übertragungsschicht, die aus einer oben beschriebenen Zusammensetzung gebildet ist, beschichtet werden. Zwischen dem Unterlagsblatt,-band,-streifen od. dgl. und der Übertragungsschicht kann eine Zwischenschicht eines transparenten oder nicht durchsichtigen Verbindungsfilmes vorgesehen werden, die z. B. aus Polyvinylacetat, Polyvinylacetalen oder Polyvinyläthern hergestellt sein kann. Eine solche Zwischenschicht bildet eine Verbindung zwischen dem Unterlagsmaterial und der Übertragungsschicht und kann auf die Unterlage entweder als farbloser Film oder als gefärbter Film, der Farbstoffe oder Pig- mente, z. B. Russ, enthält, aufgetragen werden.
Die Zwischenschicht kann auch zur Verstärkung des
Unterlagsmaterials dienen ; eine solche Verstärkung ist erwünscht, wenn bei Herstellung eines Karbonpapiers als Unterlage ein sehr dünnes Gewebe verwendet wird, oder auch bei Herstellung von Karbonpapieren, die einer besonders hohen Beanspruchung ausgesetzt werden, wie z. B. bei Verwendung derselben in elektrischen Schreibmaschinen.
Unterlagsmaterialien für Blätter, Bänder, Streifen od. dgl. können Papier, Textilgewebe, z. B.
Baumwolle, Seide, synthetische Seide, Nylon oder"Terylen" (eingetragene Schutzmarke) oder auch biegsame Kunststoffolien sein, z. B. das aus regenerierter Zellulose bestehende "Cellophan" (eingetragene Schutzmarke), Polyäthylenterephthalat, Nylon, Zelluloseester, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid oder Mischpolymerisate von Vinylchlorid und Vinylacetat.
Es folgt eine beispielsweise Anführung von Verfahren zur Durchführung der Erfindung.
Die Beispiele erläutern Zusammensetzungen der Erfindung in der Form, in welcher sie auf Über- tragungsbögen,-bänder,-streifen od. dgL aufgetragen werden. Die Herstellung der Zusammensetzung erfolgt nach dem üblichen Mischverfahren unter Verwendung einer Kugelmühle.
Das aliphatischeVinylpolymere wird zunächst in der flüchtigen organischen Flüssigkeit gelöst, wonach ungefähr die Hälfte der Lösung zusammen mit dem Farbmaterial, dem Füllmittel, dem Öl und andern Bestandteilen in einer Kugelmühle vermahlen wird. Die so erhaltene Dispersion wird in einem verschlossenen Mischkessel mit dem Rest der aliphatischen Vinylpolymerlösung vermischt.
Die Übertragungszusammensetzung kann auf das Übertragungsblatt, -band, -streifen od. dgl. mit Hilfe einer Beschichtungsvorrichtung entweder in einer Schicht oder in einer Folge von Schichten aufgetragen werden, je nach der aufzutragenden Gesamtmenge und der Viskosität der Zusammensetzung.
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Die Beschichtung kann auf die Unterlage mittels einer Walze, durch Auspressen durch einen Schlitz oder nach dem Giessverfahren aufgetragen werden. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsweise wird der Anteil der aufzutragenden Zusammensetzung mittels einer mit einer veränderbaren Geschwindigkeitsregulierung in Verbindung stehenden Farbzuführungswalze vorbestimmt, wobei die flüchtige organische Flüssigkeit in einer Trockenkammer abgedampft wird, die mit geeigneten Verdampfungsvorrichtungen, z. B. erhitzten Zylindern, versehen ist, und die Dämpfe von Ventilatoren abgezogen werden.
In den folgenden Beispielen sind die Teile als Gewichtsteile angegeben.
Beispiel l :
Mischpolymerisat von Vinylchlorid und Vinylacetat mit einem Gehalt von 85 Gew. -0/0 Vinylchlorid und 15 Gew.-To Vinylacetat (Villit 40,
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<tb> vertrieben <SEP> von <SEP> R <SEP> H. <SEP> Cole) <SEP> 1 <SEP> Teil
<tb> Rizinusöl <SEP> 1, <SEP> 03 <SEP> Teile
<tb> Rizinusölsäure <SEP> 1, <SEP> 03 <SEP> Teile
<tb> Russ <SEP> (Peerless) <SEP> 0, <SEP> 34 <SEP> Teile
<tb> Kaolin <SEP> 1, <SEP> 14 <SEP> Teile
<tb> Salz <SEP> der <SEP> Phosphorwolframmolybdänsäure <SEP> und
<tb> Methylviolett <SEP> (Irgalite <SEP> Violet <SEP> T. <SEP> C.
<SEP> R) <SEP> 0, <SEP> 23 <SEP> Teile
<tb> Farbpigment <SEP> (Reflex-Blau) <SEP> 0, <SEP> 12 <SEP> Teile
<tb> Farblack <SEP> (Victoria-Reinblau) <SEP> 0,06 <SEP> Teile
<tb> Amin <SEP> S <SEP> 0, <SEP> 15 <SEP> Teile
<tb> flüchtige <SEP> organische <SEP> Flüssigkeit <SEP> (Methylenchlorid) <SEP> 14
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Amin S ist eine Verbindung, die von der Firma Geigy vertrieben wird und eine Imid ! azolingruppe enthält. Dieses Amin hat die Formel
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in der R eine verhältnismässig niedermolekulare Alkylgruppe und RI eine langkettige Alkylgruppe darstellt, von der angenommen wird, dass sie Stearyl ist.
An Stelle oder als teilweiser Ersatz des Rizinusöls oder der Rizinusölsäure kann Spermöl eingesetzt werden. Oleylalkohol kann an Stelle der Rizinusölsäure verwendet werden. Natürlich werden die Anteile dieser Materialien nach den jeweiligen Erfordernissen gewählt, um die gewünschte Übertragungszusammensetzung zu erhalten.
Beispiel 2 :
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<tb> Mischpolymerisat <SEP> von <SEP> Vinylidenchlorid
<tb> und <SEP> Vinylchlorid <SEP> (Geon <SEP> 222) <SEP> 1,0 <SEP> Teil
<tb> Mineralöl <SEP> II <SEP> (Viskosität
<tb> 1 <SEP> 1/2 <SEP> poises <SEP> bei <SEP> 25 C) <SEP> 2, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb> Russ <SEP> (peerless) <SEP> 0, <SEP> 50 <SEP> Teile
<tb> Kaolin <SEP> 1, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb> Stearylamin <SEP> 0,05 <SEP> Teile
<tb> flüchtige <SEP> organische <SEP> Flüssigkeit <SEP> 10, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb> (Methylenchlorid/Benzol <SEP> 10/4 <SEP> Vol/Vol) <SEP>
<tb>
Beispiel 3 :
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<tb>
<tb> Mischpolymerisat <SEP> von <SEP> Vinylchlorid <SEP> und <SEP> Vinylacetat <SEP> mit <SEP> einem <SEP> Gehalt <SEP> von <SEP> 85 <SEP> Gew.-%
<tb> Vinylchlorid <SEP> und <SEP> 15 <SEP> Gew.-% <SEP> Vinylacetat
<tb> (Corvic <SEP> Q <SEP> 44/62) <SEP> 4, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb> Paste <SEP> aus <SEP> Oleylalkohol, <SEP> Tonerde <SEP> und <SEP> Farbpigment <SEP> (Reflex-Blau) <SEP> im <SEP> Verhältnis <SEP> von
<tb> 4 <SEP> : <SEP> 1 <SEP> : <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> 10, <SEP> 0 <SEP> Teile
<tb>
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<tb> Amin <SEP> S <SEP> 0,1 <SEP> Teile
<tb> flüchtige <SEP> organische <SEP> Flüssigkeit
<tb> (Methyläthylketon) <SEP> 30, <SEP> 0 <SEP> Teile
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In den obigen Beispielen hatte das Kaolin eine Grösse von weniger als etwa 27 p (600 Maschen).
Aus den in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Zusammenfassungen erhaltene druckempfindliche Übertragungsschichten sind für schwarzes Schreibmaschinen-Karbonpapier bestimmt. Beispiel 3 gibt eine Zusammensetzung an, die zur Bildung einer Übertragungsschicht eines blauen Durchschreibepapiers geeignet ist.
Beispiel 4 :
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<tb> Mischpolymerisat <SEP> wie <SEP> in <SEP> Beispiel <SEP> 3 <SEP> 26 <SEP> Teile
<tb> Russ <SEP> (Peerless) <SEP> 16 <SEP> Teile
<tb> Oleylalkohol <SEP> 36 <SEP> Teile
<tb> Füllstoff <SEP> (Türkisch <SEP> Umbra <SEP> gebrannt) <SEP> 22 <SEP> Teile
<tb> Diäthanolamin <SEP> 2 <SEP> Teile
<tb> Methylenchlorid <SEP> 200 <SEP> Teile
<tb>
Dieses Beispiel betrifft ein zur Verwendung in Schreibmaschinen bestimmtes Karbonpapier.
Beispiel 5 : Mischpolymerisat wie in Beispiel 3 26 Teile
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<tb>
<tb> Russ <SEP> (peerless) <SEP> 16 <SEP> Teile
<tb> Oleylalkohol <SEP> 36 <SEP> Teile
<tb> Füllstoff <SEP> (Türkisch <SEP> Umbra <SEP> gebrannt) <SEP> 22 <SEP> Teile
<tb> Duomeen <SEP> TDO <SEP> * <SEP> 2 <SEP> Teile
<tb> Methylenchlorid <SEP> 200 <SEP> Teile
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* Duomeen TDO ist eine für die Firma Armour Hess Chemicals Ltd. eingetragene Schutzmarke. Es ist das Dioleat des Duomeen T und hat die Formel :
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Die Gruppe R des Kations leitet sich von Talg ab und ist daher ein Gemisch von : Hbis C H.
Dieses Beispiel bezieht sich auf ein zur Verwendung in Schreibmaschinen bestimmtes Karbonpapier.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Übertragungszusammensetzung zur Herstellung von druckempfindlichem Durchschreibematerial, die thermoplastische, aliphatische Polymere oder Copolymere von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid, Farbstoffe und/oder Pigmente, feinverteilte anorganische Füllmittel und nichtflüchtige, nichttrocknende Öle, in denen das Polymere im wesentlichen unlöslich ist und in welchen die Farbstoffe und/oder die Pigmente dispergiert bzw. gelöst sind, und allenfalls bis zu höchstens 50/0 Wachs enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich eine oder mehrere, in dieser Zusammensetzung oberflächenaktiv wirkende organische Stickstoffverbindungen enthält, nämlich Stickstoffverbindungen, die Feststoffe oder Flüssigkeiten mit einem Siedepunkt von cube ;
1700C sind und eine Alkylkette mit zumindest 5 Kohlenstoffatomen oder eine an ein Stickstoffatom gebundene Alkylarylgruppe oder eine an ein Stickstoffatom gebundene Alkanolgruppe aufweisen.
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