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Verbundkörper
Die Erfindung bezieht sich auf einen Verbundstoff, insbesondere Fussbodenbelag, welcher leicht und billig herzustellen ist und trotzdem eine bisher nicht erreichte Dauerhaftigkeit bzw. Widerstandsfähigkeit besitzt.
Es ist bereits bekannt, Rohpappe, insbesondere Wollhadempappe, als Unterlage für Linoleum bzw.
Teppiche zu verwenden. Durch Unterlage dieser Pappe sollte den herkömmlichen Bodenbelägen eine gewisse Weichheit verliehen werden und ausserdem sollten durch die Unterlage der Pappebahnen eventuelle kleinere Bodenunebenheiten ausgeglichen werden.
Es lag nun der Gedanke nahe. Rohpappe, insbesondere Wollhadempappe, direkt mit einem als Fuss- bodenbelag geeigneten Material, beispielsweise einer PVC-Schicht, zu versehen. Derartige Versuche scheiterten jedoch bisher daran, dass es nicht gelungen ist, die als Unterschicht verwendete Roh- bzw.
Hadernpappe genügend verrottungsfest auszustatten.
Es wurde beispielsweise bereits vorgeschlagen, Gummifolie mit Papierfolie oder Papiergewebe bzw. Wellpappe zu kombinieren, es wurden dabei Gebilde erhalten, die je nach Beschaffenheit der Unterschicht mehr oder weniger elastisch waren. Es wurde auch beispielsweise bereits vorgeschlagen, Gummifolie mit steiferen Materialien als Papier bzw. Wellpappe zu kombinieren ; diese Vorschläge konnten sich jedoch deshalb nicht durchsetzen, da durch die verwendete Gummifolie das darunterliegende Material praktisch gegenüber der Atmosphäre abgesperrt wurde und dieses daher nicht nur bei Verlegung auf feuchtem Untergrund, sondern auch bei Verlegung auf trockenem Grund durch Bildung von Kondenswasser, durch Eindringen von Feuchtigkeit beispielsweise infolge des Säubems der Räume usw. mehr oder weniger schnell der Verrottung unterlag.
Es wurde daher beispielsweise auch versucht, als untere Schicht für einen PVC-Belag Dachpappe zu verwenden. Diese Versuche scheiterten jedoch daran, als das in der Dachpappe vorhandene Bitumen einesteils die Gelierung des PVC behinderte und anderseits eine durchgehende feste Haftung des ausgegelierten PVC an der Dachpappe nicht erzielt werden konnte.
Auch Versuche mit andern Mitteln verliefen nicht zufriedenstellend, da diese entweder, Ingerin- ger Menge zugesetzt, die Verrottung nicht hinreichend verhindern konnten oder aber, in grösserer Menge zugesetzt, entweder den Preis der so hergestellten Ware unzulässig erhöhten oder aber durch ihre andem Eigenschaften, wie beispielsweise Geruch, eine zufriedenstellende Verwendung der so hergestellten Verbundmaterialien unmöglich machten.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass ein Gehalt an etwa 2% Pentachlorphenolnatrium in der als Unterschicht verwendeten Rohpappe bzw. Wollhadernpappe dieser die gewünschten Eigen" schaften bezüglich Verrottungsfestigkeit verleiht, welche auch dann noch vorhanden ist, wenn die so ausgerüstete Rohpappe mit einem luft-bzw. feuchtigkeitsundurchlässigen Material, wei beispielsweise PVC, beschichtet und das so hergestellte Verbundgebilde als Fussbodenbelag in feuchten Räumen ausgelegt wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verbundkörper, welcher aus wenigstens zwei Schichten gebildet wird, wovon die obere Schicht aus einem mechanisch widerstandsfähigen, luft-und
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feuchtigkeitsundurchlässigen Material, wie beispielsweise PVC, besteht, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass die untere Schicht aus Rohpappe, vorzugsweise Hadernpappe, besteht, die einen Gehalt von etwa 2% Pentachlorphenolnatrium aufweist.
Weiterhin hat sich herausgestellt, dass die Qualität des Verbundstoffes noch weiter gesteigert wer-
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in einer Menge von 10 bis SOlo enthält.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne dass diese jedoch hierauf beschränkt sein soll.
Beispiel l : Hadempappe mit einem Gehalt an 2% Pentachlorphenolnatrium mit einer Stärke von 1, 4 mm wurde mit einer 1, 6 mm starken Schicht aus ungeliertem PVC (500/0 Füllstoffe) im Kalander-oder Streichverfahren belegt, und der Belag wurde bei 1850 C in Kontakt mit der Unterlagspappe geliert, gegebenenfalls auch geprägt. Es wurde ein trittfester Fussbodenbelag erhalten, dessen Unterlage auch nach drei Monaten Erdvergrabung unverrottet blieb.
Ein ebenso hergestelltes Vergleichsmuster aus gewöhnlicher Rohpappe ohne Zusatz an Pentachlorphenolnatrium war nach vierzehn Tagen Erdvergrabung völlig verrottet.
Beispiel 2 : Es wurde das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wiederholt, jedoch wurde als Unterlagsmaterial eine Rohpappe verwendet, welche in feindispergierter Form 20% des Kunststoffes enthielt. Auch das so hergestellte Munsterstück erwies sich bei der in Beispiel 1 beschriebenen Prüfung auf Verrottungsfestigkeit als verrottungsfest. Ausserdem war jedoch das Unterlagsmaterial wesentlich stabiler und abriebfester als das gemäss Beispiel 1 verwendete Unterlagsmaterial.
Als Zusatz zu Rohpappe in dispergierter Form eignen sich weiterhin vor allem folgende Kunststoffe : Polyacrylate, Polymethacrylate, Butadien-Acrylnitril-Copolymerisate, Butadien-Styrol-Copolymerisa- te, Natur- und Kunstkautschukarten, Elastomere mit freien Carboxylgruppen, Polyvinylacetat, Polyolefine.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verbundkörper, welcher aus wenigstens zwei Schichten gebildet ist, wovon die obere Schicht aus einem mechanisch widerstandsfähigen, luft-und feuchtigkeitsundurchlässigen Material, wie beispielsweise PVC, besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Schicht aus Rohpappe, vorzugsweise Hadernpappe, besteht, die einen Gehalt von etwa 2% Pentachlorphenolnatrium auf" weist.
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