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Vibrationsgerät zum Aufweiten des Gebärmutterhalses
In der menschlichen und tierischen Heilkunde hat man im Falle eines innerhalb der Gebärmutter durchzuführenden ärtzlichen Eingriffes als ersten Vorgang eine Aufweitung des Gebärmutterhalses durchzuführen. Dieser Vorgang wurde bisher mit der Hegarschen Stabreihe von wachsendem Durchmesser ausgeführt, u. zw. derart, dass sechzehn bis zwanzig Stäbe von wachsendem Durchmesser in den Kanal des Gebärmutterhalses eingeführt wurden, bis zufolge der Erschlaffung der den Gebärmutterhals umgebenden Muskeln derselbe aufgeweitet blieb und genügend Platz zur Durchführung des Eingriffes geschaffen war.
Der Vorgang des Aufweitens ist, abgesehen von der notwendigen Sterilisierung der zahlreichen Instrumente, sehr langwierig und beansprucht, abhängig vom Widerstand des äusseren und inneren Gebärmuttermundes und des Halskanals sowohl seitens des Arztes als auch der Kranken einen grossen Kraftaufwand, ist schmerzhaft und nicht zuletzt mit einem bedeutenden Blutverlust von 200 bis 250ml und in vielen Fällen auch mit kleineren oder grösseren Verletzungen verbunden.
Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines die schwer durchzuführende, schmerzhafte und nicht selten gefährliche Aufweitung des Gebärmutterhalses vermeidenden einzigen Instrumentes, mit dem dieser Vorgang in rascher, ungefährlicher und beinahe schmerzloser Weise durchführbar ist.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die auf die Muskel ausgeübte Vibrationswirkung innerhalb einer sehr kurzen Zeit eine Erschlaffung der Muskel herbeiführt und dass diese Eigenschaft der Muskel bei Anwendung einer entsprechenden Vorrichtung zur Lockerung bzw. Aufweitung des den Gebärmutterhals umschliessenden Muskelringes nutzbar gemacht werden kann. Im wesentlichen besteht das erfindungsgemässe Gerät aus einem kegeligen, an einem Griffstück befestigten Dilatator und aus einer in dem Griffstück angeordneten Vibrationsvorrichtung, welche das Gerät in zur Dilatatorlängsachse senkrechte Schwingungen versetzt. Diese Vibrationsvorrichtung kann eine um eine Welle exzentrisch rotierende Masse, ein elektromagnetischer Vibrator od. dgl. sein.
Die leichte Austauschbarkeit und Sterilisierbarkeit des kegeligen Dilatators ist dabei durch ein rasch lösbares Kupplungselement, zweckmässig durch einen Bajonettverschluss, gesichert. Im Falle der Anwendung einer mechanischen Vibrationsvorrichtung ist das Gerät mit dem Antrieb, zweckmässig mit einem Elektromotor, durch eine biegsame Welle verbunden.
Eine beispielsweise Ausführungsform des erfindungsgemässen Vibrationsgerätes ist in der Zeichnung in Seitenansicht bzw. teilweise im Schnitt dargestellt.
Das Instrumentenglied 1 (Dilatator) ist am Griffstück 2 mit dem aus einem Bolzen 3, Stiften 4 und einer Feder 5 bestehenden Bajonettverschluss verbunden. Der Bolzen 3, das Gehäuse 6 der Vibrationsvorrichtung und der Handgriff 2 bilden eine zusammenhängende Konstruktion.
Im Gehäuse 6 rotiert eine an der in den Kugellagern 7 gelagerten Welle 8 befestigte exzentrisch gelagerte Masse 9. Die in der Dilatatorlängsachse liegende Welle 8 wird über eine zwischengeschaltete, mit dem Schaltarm 10 betätigte Wellenkupplung von einer biegsamen Welle 11 gedreht, die mit einem Elektromotor verbunden ist.
Der Dilatator 1 und die exzentrische Masse 9 sind leicht auszutauschen und durch Teile ande-
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rer Grösse ersetzbar ; auch die Drehzahl des Gerätes ist veränderbar. So kann das Gerät jeweils mit der vorteilhaftestenAmpl1tude und Schwingungszahl sowie mit einem die zweckmässigsten Abmessungen besitzenden Dilatator verwendet werden.
Es hat sich erwiesen, dass die Zeitdauer des Aufweitungsvorganges von bisher 3 bis 5 min auf 20 bis 30 sec und der Blutverlust von bisher 200 bis 250 ml auf 50-80 ml erniedrigt werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vibrationsgerät zum Aufweiten des Gebärmutterhalses, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h einen kegeligen, an einem Griffstück (2) befestigten Dilatator (1) und eine in dem Griffstück angeordnete Vi- brationsvorrichtung (9, 8), welche das Gerät in zur Dilatatorlängsachse senkrechte Schwingungen ver- setzt.