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Verfahren zur Gewinnung eines Biopräparates für die
Schädlingsbekämpfung
Die Erfindung betrifft die Schädlingsbekämpfung zum Schutz von landwirtschaftlichen Kulturpflanzen, Waldbeständen und Grünanlagen.
Verfahren zur Herstellung von Biopräparaten für die Schädlingsbekämpfung sind bekannt. Sie fussen auf einer Nutzung von Sporen-Mikroorganismen, welche die Schädlinge der Gärten-, Feld- und Waldkulturpflanzungen vertilgen.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wird ein engspezialisiertes Biopräparat benutzt, welches auf der Basis der Sporenbakterie Bacillus popilliae Duluy gewonnen wird. Das Präparat ruft beim Japankäfer Milchkrankheit hervor. Ein derartiges engspezialisiertes Biopräparat"Dendrobazillin"wurde in der. UdSSR auf Sporen-Bakteriengrundlage Bacillus dardrolinus Talal gewonnen und wird gegendensibirischen Spinner eingesetzt.
Unter den Biopräparaten mit weitem Wirkungsfeld ist das Präparat"Turuzid", welches in den Vereinigten Staaten vonAmerika auf Grundlage der Bakterie Bac. thuringiensis var thucingiensis Bereiroer gewonnen wird, das bekannteste ; bei dessen Testnutzung in der UdSSR wurde eine toxische Wirkung auf Bienen u. a. nützliche Insekten festgestellt. Ein wesentlicher Mangel der beiden erstgenannten Präparate liegt darin, dass ihre Wirkung sich auf vereinzelte Arten der Schädlinge beschränkt.
Das hier vorgeschlagene Biopräpaiat wurde auf der Grundlage der Bakterie cereus var galleriae gewonnen. Es hat sich gegen 40 Schädlingsarten erfolgreich bewährt. Die Kultur Bacillus cereus var galleriae wurde aus den Raupen der Galleria mellanella zur Zeit der Epizootie der Insekten gewonnen.
Zur Gewinnung des Präparates wird eine Trockensaat hergestellt, zu welchem Zwecke die Kolbenkultur flaschengefüllt und im Sublimierverfahren getrocknet wird. Jedes Fläschchen, das für das Besäen von 1 bis 2 Inokulatoren bestimmt ist, enthält bis zu 3 Milliarden Sporen. Die Trockenkultur kann in paraffinierten Fläschchen bei Zimmertemperatur lange Zeit aufbewahrt werden.
Die Kultursaat Bacillus cereus var galleriae für die Fermentoren wird in Inokulatoren auf einem Me-
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Mit der in den Inokulatoren gewonnenen Kultur in einer Menge von 1 bis 3% des Kultursaatvolumens werden die Fermentoren angesäet.
Das Medium für die in den Fermentoren vorgenommene Kultivierung enthält Maisextrakt (in einem
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Mediums ist 6, 6-7, 2.
Als Antischaummittel wird Sonnenblumenöl, Walfischtran u. ähnl. benutzt.
Ein Beispiel für die Zusammensetzung des Kulturmediums ist nachstehend angeführt.
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Maisextrakt-3, 0% Glukose - 1 - 1,5% Sonnenblumenöl-0, l-0, 12%
PH - 6, 6 - 7, 2
Der PH-Wert des Mediums wird durch Zugabe einer NaOH-Lösung gesteigert. Die Bestandteile des Kulturmediums sind in Gewichtsprozenten angegeben.
Bei heftigem Schäumen wird das Antischaummittel in zusätzlicher Menge beigefügt.
Die Kultivierung in den Fermentoren wird bei einer Temperatur von 30 bis 310C innerhalb von 36 bis 48 h bei Belüftung (0, 8 1 Luft/l Medium/min) und fortdauernder Tätigkeit des Mixers vorgenommen.
Die Kultivierung in den Fermentoren wird bis zur Erzielung eines Sporenverhältnisses von 90 bis 95% geführt. Die Sporen müssen von der Zellenhülle befreit werden.
Vor Abtrennung der Kultur werden dem Sammler 0, 5 Gew.-% Kaolin zugesetzt ; die Kultur wird gerührt und die Mikrobenmasse durch Abtrennung von der Kulturflüssigkeit geschieden. Die nach Abtrennung gewonnene Paste gelangt zur Trocknung. Die Trocknung geschieht im Sublimierungsverfahren bei einer Temperatur von-20 bis 250C und einem Residualdruck von lO'mm Quecksilbersäule. Die Ausbeute an Trockensubstanz bei einem Feuchtigkeitsgrad von 3% beträgt 8 - 10 kg/1000 l flüssige Kultur.
Das getrocknete Produkt wird in einer Kugelmühle gemahlen. Das gewonnene Pulver stellt das Biopräparat dar, das in Fässern verpackt wird, um vor Feuchtigkeit und direktem Sonnenlicht geschützt zu sein. Die Reinheit des Präparates wird durch Aussaat auf Fleischpeptonagarbasis geprüft.
Der Titer des Fertigproduktes ist 30 Milliarden Sporen/g.
Der Titer des Staubes ist 3 Millid. Sporen/g.
Das Präparat enthält keine fremden Mikroorganismen. Seine Wirksamkeit wird durch Titerbestimmung des Trockenpräparates bei einem Verhältnis der Sporen und Eiweisskristalle l : l geprüft, desgleichen auch mit Test-Objekten im Wege einer biologischen Prüfung.
Das Biopräparat wird im Spritz- und Säureverfahren benutzt. Für die Spritzung wird eine Lösung mit einem Gehalt von mindestens 20 bis 30 Milliarden Sporen/g des Präparates hergestellt. Für die Bestäubung wird eine verdünnte Lösung hergestellt durch Beigabe eines Zusatzstoffes (vorwiegend Kaolin) bis zur Erzielung einer Sporenmenge bis zu 3 Milliarden/g.
Die Verbrauchsnorm bei Verwendung des Präparates hängt von dessen Titer ab, auch von der Art der zu behandelnden Kulturpflanze, vom Schädling, der bekämpft und der Apparatur, die dabei benutzt wird.
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Dem Präparat kann DDTundGHZG (Hexachlorcyclohexan) in einer Dosis von 0, 002 bis 0, 005% (wirkendeBasis) beigegeben werden. Solche Mengen steigern die Wirksamkeit des Biopräparates und gestatten, die Konzentration der Suspension herabzusetzen.
Die Wirksamkeit des Präparates hängt in bedeutendem Masse von der Umgebungstemperatur ab. Je höher die Temperatur, umso wirksamer das Präparat, und umso schneller werden die Schädlinge vertilgt.
Die Optimaltemperatur ist 200C und höher. Bei Test-Untersuchungen waren 90 - 1000/0 der zu bekämpfenden Objekte nach 3 - 6 Tagen vertilgt. Fällt die Temperatur unterhalb 170C, so fällt auch die Wirksamkeit des Präparates, und die Spanne Zeit, innerhalb welcher die Schädlinge vertilgt werden, erstreckt sich bis zum Larvenstadium. Bei niedrigeren Temperaturen kann der Verlust in der Wirksamkeit des Präparates bis zu einem gewissen Grade durch Steigerung seiner Konzentration oder Beigabe von 0, 002 bis 0, 005% DDT oder GHZG (wirkende Basis) kompensiert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Gewinnung eines Biopräparates für die Schädlingsbekämpfung durch Kultivierung
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einem sterilen flüssigen Medium kultiviert und die gebildete Mikrobenmasse abgetrennt, im Sublimerungswege getrocknet und pulverisiert wird.