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Sortiervorrichtung für Rundholz
Die Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung für Rundholz bzw. für langgestrecktes unregelmässig geformtes Gut. Derartige Vorrichtungen werden von Sägewerken meist benötigt, weil je nach gewünschter Schnittholzqualität bzw. -abmessung entsprechend sortiertes Rundholz zur Verfügung stehen muss und das Rundholz in der Regel unsortiert angeliefert wird.
Zum Sortieren des angelieferten Rundholzes sind die bekannten Lade- und Entladeeinrichtungen wie Hubstapler oder Kräne meist nicht geeignet, weil diese nur dann wirtschaftlich arbeiten, wenn sie eine grössere Anzahl von Stämmen gleichzeitig befördern können. Es haben daher die bekannten Entladekräne, die auch zum Sortieren geeignet sind, den Nachteil, dass das schnelle Entladen verhindert wird, weil z. B. die Stämme einzeln von der Kranzange erfasst, zur Messanlage transportiert und von dort mit Hilfe einer weiteren Transportvorrichtung auf bereitstehende Wagen gebracht werden müssen.
Die bekannten Holzverteilanlagen, deren parallellaufende Förderketten mit Traghaken versehen sind, wobei jeder Traghakengruppe ein in Querrichtung einstellbares Auslöseglied für die Betätigung der Abwurfvorrichtung zugeordnet ist, erfordern als Querförderer einen grossen maschinellen Aufwand und werden daher nur für das Sortieren von Schnittholz gebaut. In diesem Falle braucht die Fördervorrichtung nur mehrere verhältnismässig kleineAbladefelder zu überspannen, während beim Sortieren von Rundholz gro- sse Abwurffelder üblich sind.
Die bekannten Rundholzsortiervorrichtungen bestehen deshalb in der Regel aus einer Längsförderbahn,
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derbahn Anschläge vorgesehen, die vom Aufgabeteil aus einzeln in eine Wirkstellung gebracht werden können, in der sie ein Kippen der Plattform des Wagens in das gewünschte Feld bewirken. Die Leistung einer derartigen Vorrichtung ist deshalb sehr gering, weil der Wagen der Längsförderbahn jeweils meist je nur einen Stamm zum entsprechenden Abwurffeld befördert und unbeladen zum Aufgabeteil zurückfährt.
Eine weitere bekannte Sortiervorrichtung besteht gleichfalls aus einer Längsförderbahn mit seitlich angeordneten Abwurffeldern für das sortierte Gut, wobei jedoch auf der Bahn drei aneinander gekuppelte Plattformwagen vorgesehen sind, von denen der mittlere einen Kran und die Antriebsvorrichtungenthält. Der Kran übernimmt hiebei im Aufgabeteil der Bahn das sortierte Gut und legt es übersichtlich auf die beiden angekuppelten Wagen. Hierauf werden die drei Wagen zu den entsprechenden Feldern gefahren und das Gut mit Hilfe des Kranes in die gewünschten Felder gebracht. Diese Vorrichtung weist eine hö- here Leistungsfähigkeit auf, erfordert jedoch zusätzliche Arbeitskräfte für das Bedienen des Kranes.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit einer höheren Leistungsfähigkeit und geringen Bedarf an Arbeitskräften zu schaffen. Erfindungsgemäss wird eine Sortiervorrichtung für Rundholz bzw. für langgestrecktes, unregelmässig geformtes Gut vorgesehen, die aus einem als Querförderer ausgebildeten Aufgabeteil und einer Längsförderbahn mit mehreren Abgabeeinrichtungen zur seitlichen Abgabe des Gutes besteht, wobei die Abgabeeinrichtungen von einer in der Nähe des Aufgabeteiles gelegenenKommandostelle aus betätigbar sind und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabeeinrichtungen
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je mindestens einen elektrischen Schaltkontakt aufweisen, der durch das Gut selbst betätigt werden kann, wobei die Kontakte so geschaltet sind,
dass sie direkt oder über Relaisschalter auf Kontrollampen an der
Kommandostelle und gegebenenfalls auf den Antrieb der Längsförderbahn oder auf den Antrieb der Abga- bevorrichtungen einwirken können. Durch diese Anordnung ist es möglich, als Längsförderbahn ein stets in einer Richtung umlaufende Förderglied, z. B. ein Förderband, eine Förderkette oder einen Rollgang vorzusehen, wobei die Abgabeeinrichtungen aus entsprechend wirkenden Hebeln bestehen können, die das
Gut in seitlicher Richtung von der Förderbahn schieben, so dass es in das gewünschte Feld gelangt.
Die Betätigung der Schaltkontakte durch das Gut erfolgt beispielsweise auf an sich bekannte Weise durch Unterbrechung eines Lichtstrahles oder durch Schaltfahnen, die vorzugsweise den Schaltkontakt erst betätigen, wenn das an der Schaltfahne vorbeigeförderte Gut die Schaltfahne freigibt. Durch die elektri- sche Verbindung zwischen den Schaltkontakten mit den Kontrollampen an der Kommandostelle ist der
Bedienungsmann in der Lage festzustellen, ob ein Stück des Gutes das ihm zugeteilte Feld erreicht hat, so dass er von Hand oder durch Einschalten eines Antriebes für die Abgabevorrichtung das Stück in das gewünsche Feld befördern kann.
Weil es jedoch ohne weiteres möglich ist, Relaisschalter zu verwenden, die erst ansprechen, wenn sie von der Kommandostelle aus in Bereitschaft gebracht wurden, ist hiemit auch die Möglichkeit gegeben, vom Aufgabeteil die'einzelnen StUcke des Sortiergutes in so kurzer Reihenfolge aufzugeben, dass sich gleichzeitig mehrere Stücke auf der Längsförderbahn befinden. Die Schaltkontakte sind dann so geschal- tet, dass die Längsförderbahn kurz anhält und der Bedienungsmann sich von der Anzeige der Kontrollampen überzeugen und je nach Bedarf die Längsförderbahn wieder in Betrieb setzen oder eine A bgabevorrich- tung betätigen kann. Wenn auf beiden Seiten der Bahn Abwurffelder angeordnet sind, kann dann auch die Abgabevorrichtung wahlweise nach der einen oder andern Seite betätigt werden.
Weiters kann durch Vermehrung derRelaisschalter und deren geeignete Verriegelung untereinander die Betätigung der für das ein- zelne Stück vorausgewählten Abgabeeinrichtung von den Schaltkontakten selbst, also ohne weitere Inanspruchnahme des Bedienungsmannes und ohne Anhalten der Längsförderbahn, ausgelöst werden.
Um die Leistungsfähigkeit der Anlage noch weiter zu erhöhen und die seitliche Abgabe des Gutes ge- nauer und mit geringster Verzögerung durchzuführen, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, die Längsförderbahn in mehrere Förderbahnabschnitte zu unterteilen, diese seitlich kippbar auszubilden und mit je einem eigenen Antrieb auszustatten.
Zweckmässigerweise wird bei dieser Ausbildungsform die Kippachse des Abschnittes so angeordnet, dass sie knapp über dessen Schwerpunkt verläuft, jedoch unter dem gemeinsamen Schwerpunkt zwischen Förderbahnabschnitt und einem Stück des abzugebenden bzw. abzukippenden Gutes liegt. Dadurch ist es möglich, den Kippvorgang sowohl von Hand aus auszulösen, als auch mit einem schwachen und daher billigen Antrieb, beispielsweise mit einem Hubmagneten oder mit einem von einem Motor getriebenen Exzenter auszukommen. Als Förderglied haben sich eine oder zwei umlaufende Förderketten mit in geeigneten Abständen angeordneten Mitnehmern, auf denen das Gut zu liegen kommt, sehr gut bewährt. Die Ketten und deren Rollen sowie deren Antrieb sind hiebei in einem Profileisenrahmen gelagert.
In gewissen Fällen kann es auf Grund der örtlichen Verhältnisse vorteilhaft sein, den Aufgabeteil der Vorrichtung nicht an einem Ende sondern beispielsweise in der Mitte der Längsförderbahn vorzusehen. In diesem Falle ist die erfindungsgemässe Vorrichtung so ausgebildet, dass der im Bereich des Aufgabeteiles gelegene Abschnitt der Längsförderbahn ein Rollgang mit reversierbarem Antrieb ist, an den sich in beiden Förderrichtungen die genanntenFörderbahnabschnitte anschliessen. Hiedurch werden die bei reversierbaren Kettenförderern auftretenden Unzukömmlichkeiten vermieden und somit die Vorteile der stets in einer Richtung umlaufenden Kettenförderer mit der guten Reversierbarkeit eines Rollganges sinnvoll kombiniert.
Durch die Erfindung kann der Sortiervorgang beschleunigt und weitgehend automatisiert werden.
Hiedurch kann auch die Inanspruchnahme weiterer Sägewerkseinrichtungen, wie Kräne oder Hubstapler auf ein Minimum beschränkt werden, so dass diese ihre übrigen Aufgaben besser erfüllen können.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann in an sich bekannter Weise durch eine automatische Messvorrichtung ergänzt werden, die das über den Aufgabeförderer gehende Gut laufend misst imd das Ergebnis anzeigt. Als weitere Ergänzung der Vorrichtung dient ein Kommandopult oder eine Kommandotafel an der Kommandostelle, die für jede Sorte z. B. je einen Druckknopf enthält, so dass der Bedienungsmann in der Lage ist, für jedes den Aufgabeteil der Vorrichtung passierende Stück des Gutes das gewünschte Sortenfeld vorauszuwählen. Um zu verhindern, dass die einzelnen Stücke des Gutes in zu rascher Hintereinanderfolge in die Längsförderbahn geraten, ist die Förderfolge des Aufgabeteiles entsprechend eingestellt bzw. der reversierbare Rollgang mit einem Zeitrelais versehen.