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An der Stirnseite eines Fahrzeuges angeordnete Ladevorrichtung für
Halmgut od. dgl.
Es ist bereits ein Selbstladewagen für Halmgut od. dgl. bekannt, der an seiner Stirnseite eine Aufnahme-bzw. Fördervorrichtung besitzt, um das am Boden liegende Mähgut zu erfassen und in den Laderaum weiter zu transportieren. Diese'Ladevorrichtung ist als rotierender Zinkenförderer ausgebildet, der aus einem zweiSeitenschilder verbindenden Zentralrohr und aus drei oder vier in den Seitenschildem ge-
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Zinkenwellen während der Förderrotation relative Drehbewegungen in den Schildern und die Zinken dem- entsprechende Schwenkbewegungen ausführen. Die Steuerkurve ist nieren-bzw. nockenförmig gestaltet und setzt sich aus einem zur Zentralrohrachse konzentrischen Kreisabschnitt und einem weiteren Abschnitt unsteter Krümmung zusammen.
Eine derartige Kurve hat aber den Nachteil, dass beim Umlauf der Zin- kenwellen grosse Beschleunigungsspitzen und Schlagbeanspruchungen der Steuerelemente auftreten, was sich in einem raschen Verschleiss dieser Teile auswirkt. Es ist zwar bei einer sogenannten Pick-up-Walze auch schon bekannt, an Stelle einer nocken-oder nierenförmigen Steuerkurve eine Kreiskulisse vorzusehen, deren Mittelpunkt gegenüber der Walzenachse versetzt ist. Hiebei sind die Zinken aber federnd aus- gebildet und haben bloss die Aufgabe, das lose Gut aufzunehmen und an einen andern Förderer od. dgl. weiterzugeben, wogegen bei Schachtförderung mit starren Zinken mitwesentlich grösseren Kräften zu rechnen ist, da auf den Zinken das Gewicht des im Förderschacht befindlichen Gutes lastet und die starren Zinken nicht ausweichen können.
Versuche haben gezeigt, dass unter diesen Umständen mit einer Kreiskulisse keine befriedigenden Ergebnisse erzielbar sind, weil die mit den Steuerarmen verbundenen, in der Kulisse laufenden Rollen an den Stellen, wo die Zinken in das Gut einstechen, aus dem Schacht austreten und umgesteuert werden, schlagartig ihre jeweilige, von den Kulissenseitenwänden gebildete Laufbahn wechseln und dort bald zu beträchtlichen Rattermarken führen. Ausserdem bereitet die Kulissenführung schmiertechnische Schwierigkeiten und ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die nicht abdeckbare Kulisse starker Verschmutzung ausgesetzt ist, wobei die eingetretenen Verunreinigungen ebenfalls zu erhöhtem Verschleiss beitragen.
Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Mängel und die Schaffung einer Ladevorrichtung, die sich bei günstigen dynamischen und kinematischen Verhältnissen durch eine einfache und weitgehend verschleissfreie Konstruktion auszeichnet.
Ausgehend von einer Ladevorrichtung mit einem rotierenden Zinkenförderer, der aus einem zwei Seitenschilder verbindenden Zentralrohr und in den Seitenschildern gelagerten Zinkenwellen besteht, die zum Schwenken ihrer in einen Förderschacht eingreifenden starren Zinken mit Hilfe von Steuerarmen für sich verdrehbar sind, ist die Erfindung im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass nur zwei einander diametral gegenüberliegende Zinkenwellen vorgesehen sind, an deren Steuerarmen je ein um einen ge-
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meinsamen gegenüber der Zentralrohrachse versetzten, aber innerhalb des Umlaufkreises der Zinkenwellen ortsfest angeordneten Zapfen drehbarer Lenker angreift,
wobei die durch die Achse dieses Zapfens und die Zentralrohrachse gelegte Ebene mit der zum Umlaufkreis der Zinkenwellen tangentialen Richtung der
Weiterförderung im Schacht einen Winkel von annähemd450 einschliesst. Die bei Pick-up-Walzen bekannte 'Kreiskulissewird also durchzwei um den gleichen Zapfen drehbare Lenker ersetzt, wobei es sich durchwegs um Zapfenlagerungen mit ganz geringem Laufspiel handelt, die hinsichtlich eines Ausschlages kaum gefährdet sind. Selbst wenn nach längerem Betrieb Beschädigungen auftreten sollten, brauchen nur billige
Lagerbüchsen od. dgl. ausgewechselt zu werden. Eine merkbare Verschmutzung der Lagerstellen ist nicht zu befürchten, und es können ohne weiteres Lagerbüchsen verwendet werden, die keiner Schmierung bedürfen.
Da nur zwei Zinkenwellen und demnach auch nur zwei Steuerarme und zwei Lenker vorhanden sind, können letztere ohne jegliche konstruktive Schwierigkeiten so angeordnet werden, dass keine gegenseitige
Behinderung ihrer Bewegung auftritt. Durch die Verminderung der Zahl der Zinkenwellen wird aber nicht nur eine konstruktive Vereinfachung, sondern auch eine Funktionsverbesserung erzielt. Die während der Fördererrotation relative Schwenkbewegungen ausführenden Zinken werden dabei nämlich im Förderbereich einander genähert, was, wenn die Zinkenwellen mit zu enger Teilung angeordnet sind und das aufzu- nehmende Gut von vornherein zusammengeballt ist, durch weiteres Zusammenpressen des Gutes zwischen den Zinken zu untragbaren Belastungsspitzen führen kann.
Derartige Belastungsspitzen sind bei Anordnung von nur zwei einander diametral gegenüberliegenden Zinkenwellen selbst dann nicht zu befürchten, wenn es sich um stark zusammengeballtes bzw. verfilztes Gut handelt. Anderseits hat es sich gezeigt, dass die beiden Zinkenwellen genügen, um auch loses, feines Gut vollständig aufzunehmen. Durch die besondere gegenseitige Anordnung von Zentralrohrachse, Zapfenachse und Förderrichtung wird erreicht, dass die
Zinken im Schacht quer zur Förderrichtung liegen und auch etwa in dieser Lage aus dem Schacht zurück- gezogen werden, so dass das Fördergut nicht gegen die eine oder andere Schachtwand gedrückt wird und sich nicht im Bereich des Zinkenaustrittes an der Schachtwand schoppt. Ausserdem stechen die Zinken ge- wissermassen gabelartig von oben in das Gut ein, um es dann vor sich her in den Schacht schieben zu können.
Es ist zwar schon bekannt, die Steuerarme von Förderzinken durch Lenker mit einem ortsfesten Zapfen zu verbinden, dieser Zapfen liegt aber ausserhalb des Umlaufkreises der Zinkenwellen, so dass es sich nicht mehr um einen rotierenden Zinkenförderer handelt und die Zinken selbst bloss eine Bewegung ausführen, die etwa jener der Gabeln eines Heuwenders entspricht. Ausserdem ist auf jeder Welle nur eine Doppel- zinke vorhanden, es ergibt sich also eine geringe Arbeitsbreite, die zur Anordnung von mehreren Zinken- wellen zwingt.
Einebesonders zweckmässige Konstruktion wird dadurch erreicht, dass das eine Seitenschild als hohler
Gusskörper ausgebildet ist, der zwei umfangsseitige Öffnungen für den Durchtritt der Lenker- bzw. Steuer- arme aufweist und dass der hohle Gusskörper auf einem im Fahrzeugrahmen od. dgl. gehaltenen, mit einer kurbelartigen Kröpfung einwärts ragenden und den feststehenden Lenkerzapfen tragenden Arm lagert und das Zentralrohr angeflanscht hat.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 die
Gesamtanordnung einer Ladevorrichtung in Seitenansicht, teilweise geschnitten, Fig. 2 das eine Ende des
Zinkenförderers im Axialschnitt in grösserem Massstab und Fig. 3 dieses steuerseitige Förderende im Quer- schnitt bei abgenommenem Zentralrohr ebenfalls im grösseren Massstab.
An der Front eines geräumigen, mit einem Rollboden versehenen Anhängerfahrzeuges 1 ist ein
Zinkenförderer angeordnet, der aus zwei Seitenschildern 2, 3, einem an diesen angeflanschten
Zentralrohr 4 und zwei einander diametral gegenüberliegenden, in den Seitenschildem gelagerten
Zinkenwellen 5 besteht. Die Wellen 5 sind mit starren Zinken 6 bestückt, die in einen an seiner Vorderseite rostartig ausgebildeten Förderschacht 7 eingreifen. Der Zinkenförderer wird von der Zapfwelle eines Schlepperfahrzeuges über ein nicht dargestelltes Getriebe von seinem rechten Ende her bzw. über das Schild 2 angetrieben. An den Förderschacht 7 schliesst unten eine nachlaufende Pick-upWalze 8 an, die gewissermassen als Feinrechen dient und das von den Zinken nicht erfasste Gut an letztere weitergibt.
Die Zinkenwellen 5 tragen im Bereich des als einstückiger, hohler Gusskörper ausgebildeten Sei- tenschildes 3'aus zwei angeschweissten Laschen bestehende Steuerarme 9, an denen Lenker 10 angreifen, die um einen gemeinsamen, gegenüber der Zentralrohrachse versetzten, feststehenden Zapfen 11 drehbar sind. Dieser Lenkerzapfen 11 ist an einem Arm 12 vorgesehen, der in einer am Fahrzeugrahmen 13 befestigten Konsole 14 drehfest gehalten ist und mit einer kurbelartigen Kröpfung
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in den Hohlraum des Seitenschildes 3 ragt, das für den Durchtritt der Lenker 10 bzw. Steuerarme 9 zwei umfangsseitige Öffnungen 15 aufweist. Der Arm 12 bildet zugleich den Lagerzapfen für das Seitenschild 3.
Die Kröpfung des Armes 12 ist so angeordnet, dass die durch die Achse des Lenkerzapfens 11 und die Zentralrohrachse gelegte Ebene E mit der zum Umlaufkreis der Zinkenwellen 5 tangentialen Richtung R der Weiterförderung im Schacht 7 einen Winkel a von annähernd 450 einschliesst (Fig. 1).
In Fig. l ist die Umlaufbahn der Zinkenspitzen strichpunktiert angedeutet. Während des Umlaufes voll- führen die Zinken zufolge der Verbindung der Zinkenwellen 5 über die Steuerarme 9 und die Lenker 10 mit dem exzentrischen Zapfen 11 Schwenkbewegungen, so dass die Zinken von oben in das aufzunehmende Gut einstechen, letzteres vor sich herschieben und aufwärts in den Schacht drücken, wonach sie aus dem Schacht unter Beibehaltung ihrer Querlage zur Förderrichtung zurückgezogen werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass Gut gegen die vordere rostartige Schachtwand gedrückt und dort geschoppt bzw. durch die Schlitze gezogen wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. An der Stirnseite eines Fahrzeuges angeordnete Ladevorrichtung für Halmgut od. dgl. mit einem rotierenden Zinkenförderer, der aus einem zwei Seitenschilder verbindenden Zentralrohr und in den Seitenschildern gelagerten Zinkenwellen besteht, die zum Schwenken ihrer in einen Förderschacht eingrei-
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starren Zinken mit Hilfe von Steuerarmen für sich verdrehbar sind, dadurch gekennzeich-net, dass nur zwei einander diametral gegenüberliegende Zinkenwellen (5) vorgesehen sind, an deren Steuerarmen (9) je ein um einen gemeinsamen gegenüber der Zentralrohrachse versetzten, aber innerhalb des Umlaufkreises der Zinkenwellen ortsfest angeordneten Zapfen (11) drehbarer Lenker (10) angreift, wobei die durch die Achse dieses Zapfens (11) und die Zentralrohrachse gelegte Ebene (E)
mit der zum Umlaufkreis der Zinkenwellen (5) tangentialen Richtung (R) der Weiterförderung im Schacht (7) einen Winkel (a) von annähernd 450 einschliesst.