<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen eines isolierenden, hauptsächlich wärmeisolierenden Überzuges auf festen Unterlagen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von isolierenden, hauptsächlich wärmeisolierenden und/oder schallisolierendenüberzügen auf festen Unterlagen, d. h. an den Oberflächen von formbeständi- gen Körpern, insbesondere von Rohren, Mauern, Fussböden usw.
Es sind seit längerer Zeit derartige Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit deren Hilfe faserige oder körnige Isolierstoffe, so z. B. Asbest oder Kork durch einen Luftstrom, zusammen mit einem Binde- mittel auf eineunterlage, so z. B. auf die äussere Wandfläche eines Kessels oder eines Dampfrohres aufgespritzt werden. Die tatsächlich angewendeten Verfahren sind jedoch von dem Nachteil belastet, dass die Überzüge nicht immer genügend stark an ihrer Unterlage haften und eine nicht genügend feste Struktur aufweisen, wodurch sie z. B. mit Stahlblech bedeckt werden müssen. Das ist aber aus technischen und finanziellen Gründen nachteilig.
Der andere oben erwähnte Nachteil, nämlich das ungenügende Anhaften auf der Unterlage, wurde in derPraxis oft dadurch behoben, dass man an die Unterlage Hilfsteile, z. B. Drahthaken befestigte, diesich in den Isolierüberzug einbetteten. Derartige Methoden sind jedoch kompliziert, kostspielig und unvollkommen.
Im Verfahren nach der Erfindung werden die Isolierüberzüge ebenfalls durch gleichzeitiges Aufstäuben von in einem Luftstrom verteilten Teilchen isolierenden Materials und eines flüssigen Bindemittels auf eine Unterlage und durch die nachfolgende Verfestigung des Bindemittels hergestellt : der Zweck der Erfindung ist dabei die oben erwähnten Nachteile der bekannten Verfahren zu beheben, dabei aber auch die Verwendungsmöglichkeiten des Verfahrens wesentlich auszuweiten.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass die Strömungsrichtung des Luftstromes, mittels welchem das Aufspritzen der Isolierstoffteilchen erfolgt, von der geraden Bahn derart abgelenkt wird, dass die Isolierstoffteilchen an die Innenwand des den Luftstrom führendenDüsenrohres geschleudert werden, wodurch sich zwei Luftströme ausbilden, von denen einer im wesentlichen frei von Isolierstoffteilchen ist und der andere den Hauptanteil dieser Isolierstoffteilchen enthält und dass das Einspritzen des flüssigen Bindemittels durch dessen eigenen Flüssigkeitsdruck in den an Isoliermaterial reichen Luftstrom vorgenommen wird.
Gemäss der Erfindung wird der Luftüberschuss bei der Erzeugung des Überzuges herabgesetzt. Infolgedessen wird weniger Energie benötigt und es werden Überzüge erzielt, die gut an ihren Unterlagen haften und eine kompakte Struktur besitzen. Weiterhin vermindert sich auch der spezifische Verbrauch Åan Isoliermaterial und Bindemittel auf die Flächeneinheit der Unterlage bezogen, weil der Abfall sehr gering ist. Der Luftstrom wird zu Beginn der Erzeugung des Überzuges vorzugsweise nicht unmittelbar auf die blosse Fläche der Unterlage geblasen, sondern auf eine Bindeschicht, die vorher auf dieser Fläche hergestellt wird. Diese noch nicht aufgetrocknete, folglich noch klebefähige und an Bindemittel reichere Bindeschicht kann gegebenenfalls gar keine Teilchen des Isoliermaterials enthalten.
Die Erfahrung zeigte, dass das Durchblasen des Luftstromes durch eine gebogene Düse es sichert, dass ein kleiner Bruchteil des Luftstromquerschnittes im Wesen die ganze Menge des Isolierstoffes enthält. Eine derartige Verteilung der Stoffteilchen wird durch die Fliehkräfte erwirkt, die auf die Teilchen gleichzeitig
<Desc/Clms Page number 2>
mit den Trägheitskräften wirken.
Infolge dieser Verteilung der Teilchen ist einerseits der erwähnte Bruchteil des Luftstromes besonders reich an Isolierstoff, anderseits kann der übrige Teil des Luftstromes anderswohin abgeleitet werden. So soll z. B., wenn man ein Rohr mit kleinem Durchmesser von etwa 8 bis 10 cm, mit einer Isolierschicht überziehen will, die Düse derart eingestellt werden, dass der erwähnte Bruchteil des Luftstromes, der den Isolierstoff enthält, auf die Mittelachse des Rohres gerichtet sei, während der übrige Teil des Luftstromes, der praktisch keinen Isolierstoff enthält, in einer beliebigen Richtung weggeblasen werden kann.
Es ist vorzuziehen, erst das unterDruck strömende flüssige Bindemittel durch seinen eigenen Flüssigkeitsdruck, d. h. ohne jedwelchen Spritzluftstrom auf die Unterlage aufzubringen und dann weitere Teile dieses Bindemittels in der Weise weiteraufzusprühen, dass der Spritzstrahl oder die Spritzstrahlen aus feinzerstäubten Flüssigkeitsteilchen mit dem, die festen Teilchen des Isolierstoffes enthaltenden Luftstrom noch vor dem Auftreffen des Luftstromes an der Oberfläche der Unterlage zusammentrifft bzw. zusammentreffen.
Ist es erwünscht, oberhalb des nach der Erfindung erzeugten lsolierüberzuges auch eine Deckschicht anzubringen, so kann diese vorzugsweise so ausgeführt werden, dass die Oberfläche der Isolierschicht geglättet und/oder verdichtet und eine Schicht aufgespritzt wird, die an Bindemittel reicher ist und/oder Teilchen des Isolierstoffes von höherer mechanischer Festigkeit enthält, als die Isolierschicht selbst.
Dieses Verfahren hat den grossen Vorteil, dass die Deckschicht nach ihrer Erhärtung einen mit dem Isolierüberzug einheitlichen festen Körper bildet.
Als Bindemittel können Kunstharze verwendet werden, die durch Katalysatoren ohne Wärmeanwen- dung härtbar sind, in einem Lösemittel aufgelöst und/oder in 3inem flüssigen Suspensionsmittel suspendiert werden können. Als Beispiele solcher Kunstharze seien die Epoxydharze, die Polyurethane und die Phenol-Formaldehyde genannt. Ferner können auch die bekannten Silikatbindemittel gebraucht werden, da sie ohne Anwendung von Wärme rasch erhärten.
EMI2.1
leitungsrohr oder an einem Stahlkessel wird ein Wärmeisolierüberzug in folgender Weise angebracht.
Die zu überziehende Oberfläche wird vorzugsweise zuerst nach einer bekannten Methode entfettet und nachher mittels einer Drahtbürste gereinigt. Auf diese reine Oberfläche wird eine flüssige Bindeschicht mit ein wenig Isolierstoff mittels einer Düse aufgetragen, die an die kreisartig gebogene Luftdüse des später noch ausführlich zu beschreibenden Apparates befestigt wird, u. zw. durch das Aufspritzen in einem feinen Sprühnebel. Die Zusammensetzung des Bindemittels lautet ; l Gew.-Teil Phencl-Formaldehydharz aufge- löst in 2 Gew.-Teilen Wasser, das aber bis etwa 51o auch einen Katalysator, z. B. Zinkchloridlösung eut - hält.
Das Aufsprühen erfolgt bei 2 - 3 atü Druck so lange, bis ein zusammenhängender Überzug von der Dicke eines Zehntelmillimeters entsteht, aber ohne Tropfenbildung. Auf diese Schicht wird eine Isolierschicht von einer Dicke zwischen 3 - 6 cm aufgespritzt. Das Isoliermaterial besteht aus kurzen Asbestfasern von 2 bis 5 mm Länge.
Nachdem die Erzeugung dieser Isolierschicht beendet ist, wird ihre Oberfläche geglättet, worauf die Deckschicht auf dieselbe aufgetragen wird. Diese besteht aus demselben Bindemittel, das jedoch keine Asbestfasern mehr enthält, oder nur einige Prozente derselben, und ihre Dicke beträgt bloss einge Millimeter. Der verfertigte Isolierüberzug haftet sehr gut an der Unterlage.
In gleicherWeise kann ein guter, dauerhafter wärmeisolierender Überzug an Wandflächen hergestellt werden, die während ihres Gebrauches warm werden, wobei der Überzug an die bereits aufgetrocknete Wandoberfläche aufgetragen wird.
Die zur Verwirklichung des Verfahrens geeignete Vorrichtung nach der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnung beschrieben, nach welcher Fig. l eine Seitenansicht der Vorrichtung zeigt, wogegen
EMI2.2
tigung eines Überzuges. Fig. 3 ist ein Querschnitt ähnlich der Fig. 2, aber in de : Lage des Apparates als derselbe als Staubsauger verwendet wird.
Der Apparat ist in einem Gehäuse 1 eingebaut, das leicht beweglich ist, da es auf Rädern montiert ist. In einem Behälter 2 werden die Isolierstoff teilchen gespeichert. Den Boden des Behälters bildet ein endloses Förderband, das aus einem Kratzentuch besteht, das sonst gewöhnlich für Krempelmaschinen der Textilindustrie angewendet wird. Die beispielsweise aus Asbestfasern bestehenden Isolierstoffteilchen werden somit durch dieses Förderband 5 aus dem Behälter 2 wegbefördert ; für die Einstellung der zu fördernden Menge dient eine Drehtrommel 4. die auch mit Kratzentuch überzogen ist, deren Abstand vom Band 5 einstellbar ist.
Der Isolierstoff, der am Band 5 verbleibt, wird von diesem Band mittels einer Trommel 6 abgestreift,
<Desc/Clms Page number 3>
die sich in der Richtung 6a dreht, u. zw. mit einer Umlaufgeschwindigkeit, die das Mehrfache der Bandgeschwindigkeit beträgt. Dank dieser hohen Umlaufgeschwindigkeit wird der Isolierstoff durch die Kratzen des Förderbandes, das die Trommel 6 deckt, in einen Trichter 8 befördert.
Aus diesem Trichter gelangt der Isolierstoff in die Einsaugeöffnung eines Gebläses 7 (Fig. 2). Ein biegsamer Schlauch 10 des Apparates - vorzugsweise aus Metall - ist mit der Austrittsöffnung 9 des Gebläses 7 verbunden, wogegen eine gebogene Düse 11, und die flüssigkeitsspritzenden Düsen 12 mit dem andern Ende des Schlauches 10 verbunden sind. Ein biegsamer Schlauch 13 dieser letzteren Düsen führt zu einem vertikalen Rohr 14a des Behälters 14, wogegen die Öffnungs-und Absperrungsorgane 12a am Einlassende der Düse 11 befestigt sind. Auf den Behälter 14 wirkt mittels eines Schlauches 15 ein Luftdruck. Die beweglichen Teile des Apparates werden mittels Keilriemen, die in der Zeichnung durch Strichpunktlinien angedeutet sind, durch den Elektromotor 19 angetrieben.
Das Gebläse 7 bläst die Luft im Falle der Aufspritzung von Asbestfasern unter einem Druck von etwa 40 mm Wassersäule, mit einer Geschwindigkeit von zirka 0, 4 rn/sec in den Schlauch 10. In diesem Betriebszustand ist die Einlassleitung 7a des Gebläses 7 (Fig. 2) durch einen eingesteckten Pfropfen 20 abgesperrt. Soll jedoch der Apparat als ein Staubsauger verwendet werden, z. B. zum Sammeln des Staubes, der durch die Drahtbürste hervorgerufen wurde oder der verstreuten Isolierstoffteilchen, wird die Leitung 7a als Saugrohr gebraucht. Zu diesem Zweck wird der Pfropfen 20 herausgenommen und ein Rohr 21 eingesteckt, das die Öffnung des Trichters 8 schliesst und an das ein Schlauch 10a angeschlossen ist.
Fig. l zeigt, dass die zwei flüssigkeitsspritzenden Düsen 12 auf die Düse 11 derart montiert sind (deren lichter Querschnitt sich der Austrittsöffnung zu stets verengt), dass sie die Flüssigkeit in den Luftstrom
EMI3.1