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Rohrmühle mit Einspeisekanal
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rohrmühle, die besonders vorteilhaft bei der Zementfabrikation für die Klinkervermahlung verwendet werden kann. Hiebei ergibt sich die Schwierigkeit der Einspeisung durch den hohlen Lagerzapfen, weil die Rückströmung der Kammerfüllung durch den hohlen Lagerzapfen vermieden werden muss. Der Aufwand solcher Einrichtungen ist in jedem Fall gross, und solche Einrich- tungen leisten meist nicht das erstrebenswerte Anfüllen der Kammer auf hohe Füllungsgrade, z. B. etwa 750/0 und mehr.
An den hohlen Lagerhals angeschlossene radiale Einlaufkanäle sind an sich bekannt. Sie liegen ausser- halb der Mahlkammer und können ein Rückströmen des Mahlgutes nicht genügend verhindern. Weiterhin sind Einspeisungen bekannt, bei denen die zentrale Eintrittsöffnung einer Stirnseite in einen etwa spiral- förmig nach aussen führenden Kanal übergeht, der Verbindung mit einem in Umfangsrichtung erstreckten, mit seiner Austrittsöffnung entgegengesetzt zur Drehrichtung zeigenden Kanalstück hat. Das Gut wird bei dieser Ausführung in dem Kanal um mehr als 3600 geführt, um dann diesen spiraligen Einspeisekanal in axialer Richtung zu verlassen. Das bedeutet einen grossen Bauaufwand, einen Verlust an Mahlraum und eine Neigung zur Verstopfung der Mühle.
Nach der Erfindung werden bei Rohrmühlen mit Gutzufuhr an einer Stirnseite durch eine zentrale Eintrittsöffnung die aufgezeigten Schwierigkeiten dadurch überwunden, dass der Einspeisekanal von der Eintrittsöffnung des zentralen Einführungsrohres zu dem abgewinkelten Kanalendstück im wesentlichen radial verläuft. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Gut zuverlässig der Grobmahlkammer übergeben wird, eine Rückströmung vermieden wird und hohe Füllungsgrade erreichbar sind.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des Erfindungsgegenstandes auf Rohrmühlen, deren Inneres durch achsparallele, insbesondere radial sich erstreckende Wände in mehrere, in Umfangsrichtung nebeneinander liegende Kammern unterteilt ist.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung schematisch dargestellt ist, im folgenden näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen : Fig. 1 den Querschnitt einer Rohrmühle entsprechend der Schnittbezeichnung 1-1 in Fig. 2 und Fig. 2 den abgebrochenen Längsschnitt der Mühle entsprechend der Schnittbezeichnung II-II in Fig. 1.
Am Rohrmantel 1 der Mühle ist die Stirnwand 2 angeflanscht, die in den Lagerhals 3 übergeht. Im Zentrum der Stirnseite ist das konische Rohr 56 angesetzt, das das Mahlgut der zentralen Eintrittsöffnung 52 zuleitet. Das Rohr 56 kann mit Schraubengängen ausgerüstet sein, um die Förderwirkung zu steigern.
An die Eintrittsöffnung 52 schliesst sich der Raum 59 an, der von dem zylindrischen Mantel 58 und einer beispielsweise ebenen Fläche senkrecht zur Zylinderachse begrenzt wird.
An den zentralen zylindrischen Raum 59 ist ein Kanal angeschlossen, der im ganzen mit Ziffer 50 bezeichnet ist. Das Hauptstück 51 des Kanals verläuft etwa radial von der Rohrachse an den Rohrumfang und geht mit der Erweiterung 55 in ein abgeknicktes Endstück 53 über. Dieses erstreckt sich in Umfangsrichtung des Mahlrohres in die Grobmahlkammer I hinein und weist mit seiner Mündung 54 entgegengesetzt zur Drehrichtung 23 der Mühle. Nach Fig. 1 schliesst sich die Wand 57 des Kanals 50, die bei drehendem Rohr voreilt, tangential an den zylindrischen Mantel 58 des zentralen Raumes 59 an.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende. Dem Inneren des Lagerhalses 3 wird von aussen das zur Vermahlung bestimmte Gut zugeführt. Vorzugsweise wird das Gut kontinuierlich in das konische Rohr
56 eingespeist. Ist der Kanal 50 bei Drehung der Mühle in geeignete Stellung gelangt, so rutscht Material auf der dann schräg stehenden Kanalwand 57 durch den Kanal 50 von innen nach aussen. Das Gut sammelt sich in dem Raum 55, dessen Querschnitt gegenüber dem des Hauptstücks 51 erweitert ist. Auch in der gezeichneten unteren Stellung des Kanals 50 kann noch Gut von der zentralen Eintrittsöffnung 52 her in den Kanal einfallen. Bei weiterer Drehung der Mühle rutscht das Gut vom Hauptstück 51 und dem Raum
55 aus in das Endstück 53 des Kanals. Aus dessen Mündung 54 tritt das Gut bei entsprechender Stellung des
Rohres in die Grobmahlkammer I ein.
Bei jeder Umdrehung wird also eine Charge Gut eingetragen.
Das Gut wird vorzugsweise unmittelbar an die Innenfläche des Rohrmantels 1 geführt, und ein grosser
Teil wird erst dann von den Mahlkörpern überrollt. Dadurch wird eine günstige Mahlwirkung und einge- ringer Verschleiss der Mahlkörper erreicht, ohne dass der rechtzeitige Austritt des Gutes aus dem Endstück
53 durch die Mahlkörper behindert wird. Durch die Ausbildung der Übergangsfläche zwischen den Räu- men 51 und 53 in ebener oder gekrümmter Form wird erreicht, dass auch bei etwa waagrechter Lage des Kanalhauptstücks 51 nach der Füllung noch Gut in das Endstück 53 abrutscht, so dass es nicht bei weiterer
Drehung des Rohres zum Zentrum der Stirnseite zurückfallen kann.
Die Anordnung des zylindrischen Raumes 59 im Anschluss an die Eintrittsöffnung 52 und die tangen- tiale Führung der Kanalwand 57 ermöglichen es, bei unterteilten Mühlen die grösstmögliche Eintrittsöff- nung 52 auszunutzen und Verengungen im Materialwege zu vermeiden. Im gezeichneten Ausführungsbei- spiel ist eine Grobmahlkammer I vorgesehen, deren radiale Längswände 7 einen Zentriwinkel von 900 oder mehr einschliessen.
Um einen für die Mahlung günstigen grossen Zentriwinkel 60 zwischen der Kanalmündung 13 und der nacheilenden Längswand 7 zu erreichen, kann das Hauptstück 51 des Kanals 50 in der vorlaufenden Mahlkammer III untergebracht werden, wie das Fig. 1 zeigt. Hier liegt im wesentlichen nur das Endstück 53 im Sektor der Kammer I selbst. Durch diese Anordnung wird auch Freiheit der konstruktiven Gestaltung für die Kanalwand 57, also insbesondere für ihre tangentiale Führung, gewonnen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rohrmühle mit Gutzufuhr an einer Stirnseite durch eine zentrale Eintrittsöffnung, einen daran anschliessenden, an die Innenseite des Rohrmantels führenden Kanal und ein anschliessendes, am Mantel in Umfangsrichtung erstrecktes, mit seiner Austrittsöffnung entgegengesetzt zur Drehrichtung zeigendes Kanalendstück, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (50) etwa radial von der Eintrittsöffnung (52) zu dem abgewinkelten Kanalendstück (53) führt.