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Verfahren zur Herstellung von sehr dünnwandigen, hohlförmigen und mit einem Spiegelbelag versehenen Dekorationskörpern aus
Kunststoff, insbesondere Christbaumkugeln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von sehr dünnwandigen, hohlförmigen und mit einem Spiegelbelag versehenen Dekorationskörpern aus Kunststoff, insbesondere Christbaumkugeln, durch
Zusammensetzen von zwei durch Tiefziehverformung aus Folien hergestellten Schalen, die durch Verschweissen ihrer aufeinanderliegenden Ränder unlösbar miteinander verbunden werden.
Herstellungsverfahren dieser Art haben den wesentlichen Vorteil, dass sie die Erzeugung von Dekora- tionskörpern und insbesondere Christbaumkugeln aus einem bruchsicheren Material ermöglichen, so dass sich sowohl bei der Herstellung als auch beim Verkauf und Gebrauch wesentlich geringere Verluste als bei den sonst grösstenteils üblichen, aus Glas hergestellten Dekorationskörpern ergeben.
Gegenüber andern Herstellungsverfahren, bei denen die Dekorationskörper aus Kunststoff gespritzt werden, ist jenem Ver- fahren, auf das sich die Erfindung bezieht, prinzipiell der Vorrang zu geben, da bereits die bisher bekannten Verfahren dieser Art die Herstellung der Dekorationskörper mit wesentlich geringerer Wandstärke als bei der Anwendung eines Spritzverfahrens ermöglichen, so dass sich beispielsweise für Christbaumkugeln ein äusserst geringes Gesamtgewicht ergibt und die Gefahr eines Durchbiegens der Christbaumzweige unter dem Gewicht der Kugeln beseitigt wird.
Ein bekanntes Verfahren der eingangs genannten Art wurde aus einem Verfahren entwickelt, bei dem vorgeformte Metallfolienstücke miteinander verbunden werden. Nach diesen bekannten Verfahren werden Kunststoffolien mit einem Metallbelag versehen, der als Spiegelbelag dient, und anschliessend erst in einem Tiefziehverfahren geformt sowie schliesslich zu den Dekorationskörpern verbunden. Für die Verbindung ist es üblich, an jeder der beiden Schalen einen Verbindungsrand vorzusehen, an dem die eigent-. liche Verbindung stattfindet. Die Verbindung selbst wird bisher auf verschiedene Arten durchgeführt. So wurde vorgeschlagen, die überstehenden Ränder in einem Hochfrequenz-Schweissverfahren miteinan der zu verbinden.
Dabei zeigt sich der Nachteil, dass es wegen der besonders geringen Wandstärke des Materials häufig zu Durchschlägen kommt und sich ein beträchtlicher Ausschuss ergibt. Die zum Schwei- ssen verwendeten Hochfrequenzeinrichtungen sind kostspielig und ermöglichen überdies nur einen verhält- nismässig geringen Produktionsausstoss. Nach einem andern Verfahren erfolgt die Verbindung der Schalen durch Verkleben der Randborde. Auch dieses Verfahren kann nicht befriedigen, weil einerseits die umlaufende Verklebungslinie am Dekorationskörper sichtbar bleibt und anderseits auch hier nur ein geringer Ausstoss erzielbar ist, da die Klebstellen bis zum Aushärten des Klebstoffes gegeneinandergedrückt werden müssen, was verhältnismässig lange Zeit für jeden einzelnen Dekorationskörper erfordert.
Schliesslich ist es auch bereits bekannt, die Randteile gemeinsam mit einer Rändelung oder Riffelung zu versehen und so mechanisch miteinander zu verbinden. Eine derartige Verbindung ist für Dekorationskörper der genannten Art nicht dauerhaft genug, da die Körper aus sehr flexiblem Material hergestellt sind und also etwa beim Zusammendrücken eines kugelförmigen Dekorationskörpers die Gefahr besteht, dass sich die Ränder trotz der Riffelung od. dgl. voneinander lösen. Allen nach dem beschriebenen Verfahren hergestellten Dekorationskörpern haftet ferner der wesentliche Nachteil an, dass beim Ziehen der bereits zur Erzielung eines späteren Hochglanzes metallisierten Folie das Gefüge der dünnen Metallschicht verändert wird, so dass Schlieren entstehen und der angestrebte Hochglanz verloren gehen kann.
Es treten sogar häufig Risse in der Metallschicht auf, so dass der Dekorationskörper unbrauchbar wird.
Alle aufgezeigten Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt. Diese betrifft ein Verfahren der
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eingangs genannten Art und besteht im wesentlichen darin, dass die Folien erst nach der Tiefziehverfor- mung auf einer Seite, vorzugsweise der Innenseite der Schalen durch Metallisierung mit einem Spiegel- belag versehen und hienach die Ränder der Schalen mit einer den Kunststoff benetzenden (schmierenden)
Flüssigkeit bestrichen werden, wonach das Verbinden der Schalen durch Zusammenschweissen der aufein- anderliegenden Schalenränder in an sich bekannter Weise vermittels durch Drehung der beiden Schalen gegeneinander erzeugter Reibungswärme und Aneinanderdrücken der beiden Teile während der Drehung erfolgt.
Da die Metallisierung erst nach der Tiefziehverformung vorgenommen wird, lässt sich an den nach dem erfindungsgemässen Verfahren. hergestellten Dekorationskörpern ohne weiteres der gewünschte
Hochglanz erzielen. Die Verspiegelung muss anderseits unbedingt vor dem Verschweissen der Schalen vor- genommen werden, weil das Aufdampfen des Metalls im Vakuum durchgeführt wird, wobei es zu einer
Deformierung bereits sonst fertiggestellter Dekorationskörper käme. Durch die nach dem erfindungsge- mässen Verfahren vorgenommene Benetzung der Schalenränder wird erreicht, dass bei dem an sich be- kannten Schweissen unter Ausnützung der Reibungswärme die Schweissung erst in dem Augenblick erfolgt, in dem die aneinanderliegenden Randteile der Schalen überall die erforderlicheSchweisstemperatur auf- weisen.
Es wird somit beim erfindungsgemässen Verfahren eine Verbindung im gesamten Randbereich der
Schalen gewährleistet. Als Schmierflüssigkeit können beispielsweise Silikonöl oder Vaseline Verwendung finden.
Vorzugsweise werden bei dem erfindungsgemässen Verfahren schalenförmige Kunststofformteile ver- wendet, die einen nach aussen abstehenden Bund aufweisen, der nach der Verschweissung der beiden Scha- len bis auf den unbedingt notwendigen Schweissrand entfernt wird. Das Entfernen des überschüssigen Bund- teiles kann unmittelbar nach dem Schweissvorgang erfolgen. Das Verbinden der Schalenhälften und das Fertigstellen der Dekorationskörper lässt sich äusserst rasch durchführen, so dass ein grosser Ausstoss möglich ist, obwohl zum Verbinden der Schalen und zum Abtrennen des Bundes verhältnismässig einfache Werkzeuge Verwendung finden können. Alle Arbeitsvorgänge bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens lassen sich ferner auch vollautomatisch durchführen.
Insbesondere bei Christbaumkugeln ist es vorteilhaft, wenn der Bund so entfernt wird, dass der stehenbleibende Schweissrand an einer Stelle eine Verbreiterung aufweist. Diese Verbreiterung kann mit einem eingestanzten Loch versehen und zur Anbringung eines Aufhängefadens od. dgl. Verwendung finden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von sehr dünnwandigen, hohlförmigen und mit einem Spiegelbelag versehenen Dekorationskörpern aus Kunststoff, insbesondere Christbaumkugeln, durch Zusammensetzen von zwei durch Tiefziehverformung aus Folien hergestellten Schalen, die durch Verschweissen ihrer aufeinanderliegenden Ränder unlösbar miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Folien erst nach der Tiefziehverformung auf einer Seite, vorzugsweise der Innenseite.
der Schalen durch Metallisierung mit dem Spiegelbelag versehen'und hienach die Ränder der Schalen mit einer den Kunststoff benetzenden (schmierenden) Flüssigkeit bestrichen werden, wonach das Verbinden der Schalen durch Zusammenschweissen der aufeinanderliegenden Schalenränder in an sich bekannter Weise vermittels durch Drehung der beiden Schalen gegeneinander erzeugter Reibungswärme und Aneinanderdrücken der beiden Teile während der Drehung erfolgt.