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Verfahren zur Herstellung eines transparenten Kunstglases aus
Niederdruckharzen
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines transparenten Kunstglases aus Niederdruckharzen.
Das gemäss vorliegender Erfindung herstellbare Kunstglas ist insbesondere als Kirchenfenster oder für ähnliche Verwendungszwecke geeignet und hat gegenüber dem bisher verwendeten Silikatglas den Vorzug, , dass es wesentlich billiger und bruchsicherer ist und ein wesentlich geringeres Gewicht aufweist. Die letzt- erwähnte Eigenschaft gestattet es, das Rahmenwerk der Fensterkonstruktioa aus wesentlich leichtere und weniger robustem Material und deshalb mit einem wesentlich geringeren Kostenaufwand herzustellen. Das
Kunstglas kann flach, kuppelförmig cder beliebig anders geformt ausgeführt sein.
Das nach dem erfindungsgemässen Verfah-en herstellbare transparente Kunstglas besteht aus einer
Grundschicht aus Niederdruckharz, einer darauf liegenden, mit Glasfasern bewehrten Laminatschicht, die das Dekormuster trÅagt und einer das Dekormuster abdeckenden weiteren Schicht aus Niederdruck- harz.
Gemäss der vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung wird auf der das Dekormuster abdeckenden
Schicht noch eine weitere, mit Glasfasern bewehrte Laminatschicht aufgebracht.
Erfindungsgemäss wird das transparente Kunstglas hergestellt, indem auf einer ebenen oder geformten
Formplatte eine Grundschicht eines Niederdruckharzes aufgebracht wird, auf welche man erst nach der
Ausbildung einer Pregelschicht eine ml : Glasfasern bewehrte Laminatschicht aufbringt, auf der das Dekor- muster angeordnet wird, worauf die Laminatschicht mit dem Dekormuster mit einer weiteren Schicht aus
Niederdruckharz abgedeckt und erst nach Ausbildung einer Pregelschicht gepresst wird. Die Dekormuster bestehen beispielsweise aus Bildern, Ziermustern, Beschriftungen usw. ein-oder mehrfarbig angeordnet.
Dies kann geschehen, indem man die Laminatschicht einfach bemalt oder bedruckt, weiters kann auf die
Laminatschicht eine Papier-Druckvorlage, die nach dem Anbringen der später erwähnten, weiteren
Schichten durchsichtig wird, aufgebracht oder es kann das Dekormuster von einer bedruckten Folie auf die Laminatschicht abgezogen werden. Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann auf die Laminatschicht eine lichtempfindliche Schicht aufgebracht werden, die nach Belichtung und Ent- wicklung das Dekormuster ergibt.
Um die Festigkeit des Glases noch weiter zu erhöhen, kann die letzte, das Dekormuster abdeckende
Schicht nach ihrer Pregelierung mit einer weiteren, mit Glasfasern bewehrten Laminatschicht abgedeckt werden.
Gemäss einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Grundschicht ausgebildet, nach ihrer
Pregelierung die mit Glasfasern bewehrte Laminatschicht aufgebracht, das Dekormuster auf der Laminat- schicht hergestellt und die so vorbereitete Einheit in einen Formrahmen eingebracht, wonach sie in an sich bekannter Weise nach dem Vakuum/Druckverfa1uen mit Niederdruckharz ummantelt wird.
Zur Erzielung bestimmter Glasmaleffekte werden erfindungsgemäss auf die auf der Grundschicht auf- gebrachte, glasfaserbewehrte Laminatschicht das Dekormuster derart angeordnet, dass zwischen den ein- zelnen Farben, Farbkombinationen und/oder Bildabschnitten Zwischenschichten aus pregeliertem Nieder- druckharz aufgebracht werden. Dadurch werden ausgezeichnete Tiefeneffekte erreicht.
Durch folgendes Beispiel wird die Erfindung näher erläutert.
Beispiel : Eine flache Formplatte aus Metall oder Kunststoff, die gegebenenfalls eine Musterung aufweisec kann, wird mit einem Trennmittel, wie z. B. einer Polyvinylazetatlösung oder einem Trenn- wachs, versehen.
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Ungesättigter Polyester wird mit 0, 5 Gew.-% einer Kobaltoctoatlösung mit 1 Gel.-% Metallgehalt und etwa 10 Grew.-% Monostyrol vermischt und gut verrührt. Eine ausreichende Menge dieses beschleunigten unge- sättigen Polyesters wird sodann mit etwa 2 Gel.-% Methyläthylketonperoxyd, welches als Katalysator dient, versetzt und mit Hilfe eines Pinsels oder einer Zahnspachtel gleichmässig über die Formplatte verteilt. i Nach dem Pregelieren dieser ersten Schicht, welche die spätere Aussenseite oder Wetterseite des Kunst- glases darstellt, wird wieder mit Katalysator versetzter, ungesättigter Polyester aufgegossen und gleich- mässig verteilt. Für diese zweite Schicht wird vorzugsweise eine grössere Menge Polyester, als für die erste Schicht gebraucht wurde, verwendet.
Auf diese nasse Schicht wird nun eine auf Mass vorgeschnitte- ne Glasstapelfasermàtte aufgelegt. Hiebei muss darauf geachtet werden, dass die Matte an allen Stellen gleichmässig benetzt wird. Verbliebene Lufteinschlüsse werden beispielsweise mit einem Pinsel ausge- drückt. Nach der Aushärtung wird die halbfertige Platte von der Form abgehoben. Auf diese halbfertige
Platte kann nun beispielsweise im Abziehverfahren ein Dekormuster aufgebracht werden.
Sodann wird auf die mit dem Dekormuster versehene halbfertige Platte eine weitere Schicht eines mit Katalysator versehenen Polyesters aufgebracht und auf diese eine Glasstapelfasermatte aufgelegt.
Lufteinschlüsse werden, wie. bereits erwähnt, mittels eines Pinsels od. dgl. entfernt. Sodann wird der
Aufbau nach Auflegen einer Formplatte auf die letzte Laminatschicht beispielsweise bei 1, 5 kg/cm2 gepresst.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines transparenten Kunstglases aus Niederdruckharzen durch Einbringen von Dekorfolien, Druckwerken oder gemalten Ornamenten u. ähnl. zwischen glasfaserverstärkten Poly- esterharzschichten, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer ebenen oder geformten Formplatte eine Grund- schicht eines Niederdruckharzes aufgebracht, wird, auf welche man erst nach der Ausbildung einer Pregel- schicht eine mit Glasfasern bewehrte Laminatschicht aufbringt, auf der das Dekormuster angeordnet wird, worauf die Laminatschicht mit dem Dekormuster mit einer weiteren Schicht aus Niederdruckharz abge- deckt und erst nach Ausbildung einer Pregelschicht gepresst wird.