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Zylinderampulle
Die Erfindung bezieht sich auf eine neuartige Ausführung einer Zylinderampulle, deren Kanüle von einem auf dem Ampullenkörper mit einer umbördelbaren Kappe befestigten, gleichzeitig als Sitz für- eine die Injektionskanüle umgebende, als Kolbenstange verwendbare Schutzkappe dienenden Stück ge- halten wird. Dabei bildet entweder die umbördelbare Kappe mit einer aus dem gleichen Material be- stehenden Schutzkappe eine Einheit oder sie trägt ein Aussengewinde, auf das eine als Kolbenstange ver- wendbare Schutzkappe aufgeschraubt wird.
Im letzteren Fall dient die Bördelkappe ausser zur Befesti- gung der Kanüle über deren flanschartigen Ansatz und ausser als Träger einer aufgeschraubten Schutzkappe noch zur Befestigung einer Kanülenschutzhülle aus einem elastischen Material, bei deren Entfernung vor der Injektion die Kanülenbefestigung leicht in Mitleidenschaft gezogen werden kann. Bei den bekannten Zylinderampullen, deren Kanüle einen flanschartigen Ansatz besitzt, hat also die Bördelkappe mehrere Funktionen zu erfüllen. Zum Beispiel ist es aber dadurch, dass die Bördelkappe gleichzeitig zur Befestigung bzw. als Träger einer Kanülenschutzhülle dient, bedingt, dass die bekannten Zylinderampullen nicht in fertig montiertem Zustand sterilisiert werden können, sondern vielmehr die sterilsierten Einzelteile zur Montage eingesetzt werden müssen.
Es sind eine Anzahl von weiteren Vorschlägen für Zylinderampullen gemacht worden. Dabei ist meist die Injektionskanüle mit dem Material der Zylinderampulle fest verbunden, z. B. dadurch, dass die Kanüle in dem Ende der Ampulle eingeschmolzen ist. Bei andern Zylinderampullen trägt die Ampulle am zur Aufnahme der Kanüle bestimmten Ende einen Aufsteckkonus, auf dem die Kanüle mit einer Aufsteckhülse befestigt wird. Diese bekannten Ausführungsarten haben nicht voll befriedigen können, da. z. B. die Verwendbarkeit der Kanüle durch die zum Einschmelzen in Glas erforderliche Temperatur beeinträchtigt wird und die Verbindung Metall-Glas bei Temperaturschwankungen grossen Belastungen ausgesetzt wird, wodurch eine verhältnismässig grosse Ausschussrate bei der Produktion von Zylinderampullen bedingt ist.
Ausserdem ist es bei Zylinderampullen mit eingeschmolzener Kanüle ebenso wie bei über einen Aufsteckkonus mit der Kanüle verbundenen Ampullen nur sehr schwer möglich, eine abnehmbare, als Kolbenstange verwendbare Schutzhülle für die Kanüle anzubringen. Versuche, die beschriebenen Schwierigkeiten bei der Herstellung von Zylinderampullen zu vermeiden, gingen dahin, die Zylinderampullen aus Kunststoffen herzustellen. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, dass es schwierig ist, die Kanüle absolut sicher und dichtschliessend in dem Kunststoff zu befestigen. Ausserdem hat sich gezeigt, dass das verwendete Kunststoffmaterial für eine längere Lagerung. z. B. von Arzneimittellösungen, nicht geeignet ist, da es nicht genügend undurchlässig für Luft und Wasserdampf ist.
Das wesentliche Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, dass das die Kanüle haltende Stück am ampullenseitigen Ende mit Ausnehmungen zur Aufnahme einer Verdickung der Kanüle und des aus dem Ampullenhals herausragenden Flansches eines Einsatzstückes versehen ist, wobei das Kanülenhaltestück in Verbindung mit dem Einsatzstück die Kanüle in jeder Richtung fixiert. Mit der erfindungsgemässen Ausführungsform einer Zylinderampulle sind die angegebenen Nachteile der bereits bekannten Zylinderampullen in vollem Umfang ausgeschaltet. Darüber hinaus ist bei keiner der bekannten Zylinderampullen, deren Kanüle einen flanschartigen Ansatz trägt, die Kanüle in einer derartig weitgehenden Weise gegenseitliche und axiale Verschiebungen gesichert, wie dies durch die vorliegende Erfin dung ermöglicht wird.
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In der Zeichnung, die eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Zylinderampul- le schematisch veranschaulicht, bedeuten : 1 den Ampullenkörper mit Bördelrand, 2 einen Gummi- dichtungsring, 3 ein Einsatzstück, auf dem. die Verdickung 4 der Kanüle aufliegt und in dessen Bon- rung die Kanüle hineinragt, 5 ein Kanülenhaltestück, das gleichzeitig als Sitz für die als Kolbenstan- ge verwendbare abnehmbare Schutzkappe 7 dient, 6 eine Bördelkappe aus Metall, 8 einen Gummistop- fen zur Abdichtung der Kanüle, dessen Wirkung durch einen im Stopfen 8 befestigten, die Kanüle ab- dichtenden Mandrin 9 verstärkt werden kann. Alle Teile der Zylinderampulle müssen selbstverständlich aus einem einwandfrei sterilisierbaren Material gefertigt sein.
Das Einsatzstück 3 besteht aus einem nicht oder nur wenig elastischen Material, so dass die Kanüle durch dieses Einsatzstück in bezug auf die Ampullenöffnung zentriert und fixiert wird. Der Kanüle wird durch das Kanülenhaltestück 5 ein fester Halt gegen seitliche Verschiebungen gegeben.
Das Kanülenhaltestück 5 besitzt am ampullenseitigen Ende Ausnehmungen zur Aufnahme der Verdickung 4 der Kanüle und des aus dem Ampullenhals herausragenden Flansches des Einsatzstückes 3. Dadurch wird das Einsatzstück 3 in bezug auf das Kanülenhaltestück 5 fixiert und, da beide Teile (3 und 5) gemeinsam die Verdickung 4 der Kanüle einschliessen, wird damit die Kanüle in jeder Richtung unverrückbar festgelegt.
Das Kanülenhaltestück 5 und der Gummiring 2 werden mit Hilfe der Bördelkappe 6 am Bördelrand des Ampullenkörpers absolut sicher befestigt, wodurch gleichzeitig das Einsatzstück 3 und die Kanüle in ihrer Lage fixiert werden. Das Kanülenhaltestück 5 wird vorzugsweise aus einem etwas elastischen Material gefertigt, da dann trotz der unvermeidbaren geringen Schwankungen im Durchmesser der zur Aufnahme der Kanüle bestimmten Bohrung eine sichere und dicht schliessende Halterung der Kanüle gewährleistet ist.
Ausser dem bereits beschriebenen Vorteil, dass bei der erfindungsgemässen Zylinderampulle die Kanüle in jeder Richtung sicher fixiert ist, ermöglicht es die vorliegende Erfindung auch, alle Teile der fertig montierten Zylinderampulle einwandfrei zu sterilisieren.
Der als Sitz für die Schutzkappe 7 dienende Teil des Kanülenhaltestückes 5 kann in Form eines stumpfen Kegels oder in Form eines Zylinders ausgebildet werden. Bei der besonders zweckmässigen zylindrischen Form ist es von Vorteil, am vorderen Ende Kanäle 12 vorzusehen. Bei der Sterilisation der fertig montierten ungefüllten Zylinderampulle wird dann die Schutzkappe 7 nur so weit auf das Kanülenhaltestück 5 aufgesetzt, dass der die Kanüle umgebende Hohlraum 10 über die Kanäle 12 mit dem Sterilisationsmedium in Verbindung steht. Nach beendeter Sterilisation wird dann die Schutzkappe 7 in die endgültige Lage gebracht, wobei die Kanäle 12 verschlossen werden.
Die Schutzkappe 7 kann an ihrem vorderen Ende ein Gewinde 11 tragen, das, wenn die Schutzkappe als Kolbenstange verwendet werden soll, in ein Gewinde des als Kolben dienenden Verschlussstopfens eingeschraubt wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Zylinderampulle, deren Kanüle von einem auf dem Ampullenkörper mit einer umbördelbaren Kappe befestigten, gleichzeitig als Sitz für eine die Iajektionskanülle umgebende, als Kolbenstange verwendbare Schutzkappe dienenden Stück gehalten wird, dadurch'gekennzeichnet, dass das die Kanüle haltende Stück (5) am ampullenseitigen Ende mit Ausnehmungen zur Aufnahme einer Verdickung (4) der Kanüle und des aus dem Ampullenhals herausragenden Flansches eines Einsatzstückes (3) versehen ist, wobei das Kanülenhaltestück (5) in Verbindung mit dem Einsatzstück (3) die Kanüle in jeder Richtung fixiert.
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