<Desc/Clms Page number 1>
Faltschachtel
Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel, z. B. aus Karton. mit einem Schachtelboden, der von vier an den Schachtelseitenwänden angelenkten Bodenteilen gebildet ist, wobei zwei einander gegenüberliegende Bodenteile die beiden andern Bodenteile von aussen übergreifen und mit einem Teil ihres freien Randes (Ecken) bzw. mit Lappen durch korrespondierende Öffnungen der übergriffenen Bodenteile in das Schachtelinnere einschiebbar sind. Der Boden derartiger Schachteln muss imstande sein, einen gewissen, von innen kommenden Druck aufzunehmen, ohne sich zu öffnen.
Bei einer bekannten Schachtel dieser Art erfolgt die Verriegelung des Schachtelbodens dadurch, dass die entsprechenden Lappen nach dem Einschieben in die korrespondierenden Öffnungen um eine vorgefalzte Faltkante um etwa 1800 gefaltet werden. Insbesondere wegen dieser Verriegelungsart weist diese Faltschachtel jedoch folgende schwerwiegende Nachteile auf : So ist z. B. der Schliessvorgang für den Schachtelboden mehrphasig und daher zeitraubend. Der Grund hiefür liegt darin, dass einerseits die Lappen normalerweise schon zum Einführen in die korrespondierenden Öffnungen um ihre Faltkanten um etwa 900 nach innen verschwenkt werden müssen. und es anderseits zur anschliessenden Verriegelung der Bodenteile notwendig ist, jeden Lappen um etwa 900 weiter zu verschwenken.
In dieser Lage haben jedoch die Lappen das nachteilige Bestreben, um ihre Faltkante zurückzufedern, wodurch die Verriegelung wirkungslos wird. Dieses Zurückfedern der Lappen soll wohl durch das Füllgut verhindert werden. Demnach ist aber die Wirksamkeit der Verriegelung von der Art und Lage des Füllgutes abhängig, u. zw. derart, dass die Verriegelung zumindest mangelhaft ist, wenn das Füllgut nicht mit ausreichend m Druck auf allen vier Lappen lastet. Nicht zuletzt bringt die Notwendigkeit. die Lappen um 1800 zu falten, auch eine Einschränkung des Materialqualitätsspielraumes mit sich, da die Faltkante nicht brechen darf.
Diese Nachteile der bekannten Faltschachtel werden erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass jeder Lappen eine innenliegende, im wesentlichen etwa parallel zu den Faltkanten der übergriffenen Bodenteile verlaufende Kante aufweist, die an einem korrespondierenden, vorzugsweise etwa parallel zu dieser Kante verlaufenden Rand der Öffnung Anlage und durch die auftretende Verschneidung Verankerung findet.
Bei der dadurch gegebenen Art der Verriegelung fällt unter andern die bei der oben erwähnten bekannten Schachtel notwendige nachteilige Faltung der Lappen weg. Zum Schliessen des Schachtelbodens brauchen beim Erfindungsgegenstand lediglich die beiden übergreifenden Bodenteile. bzw. deren Lappen mit einem einfachen und vorzugsweise gleichzeitigen Druck in Richtung des Schachtelinneren bewegt werden. Hiebei dringen sie unter Wahrung einer angenähert planen Form in die korrespondierenden Öffnungen der übergriffenen Bodenteile ein. Nach Aufhören des Druckes federn die vier Bodenteile leicht zurück, wobei sie sich gegenseitig automatisch verriegeln bzw. die beiden übergriffenen Bodenteile in ihrer Stellung zueinander von den übergreifenden Bodenteilen festgehalten werden. Diese Verriegelung ist von der Art und Lage des Füllgutes unabhängig.
Weiters sind Schachteln bekannt, bei denen die Verriegelung des Schachtelbodens z. B. durch geeignetes Verkleben oder Überkleben der Bodenteile erreicht werden soll. Zu diesem Zweck sind jedoch eigene Maschinen und Hilfseinrichtungen erforderlich, wodurch sich die Herstellung derartiger Schachteln verteuert. Nach einem andern bekannten Verfahren werden die Bodenteile ineinander auf komplizierte Art verkettet. Dabei ergibt sich neben hohen Herstellungskosten noch die Gefahr, dass sich der Boden bereits bei geringer Druckbeanspruchung öffnet, wodurch das Füllgut aus der Schachtel herausfällt. Darüber hinaus zeigen einige dieser Faltschachteln eine materialaufwendige Vergrösserung der einzelnen Bodenlappen. Auch diesbezüglich ist der Erfindungsgegenstand vorteilhaft.
Die neuartige Schachtel ist sehr einfach und materialsparend herstellbar, wodurch sich gegenüber den
<Desc/Clms Page number 2>
bekannten Ausführungen eine bedeutende Kostenersparnis ergibt.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Darstellung des Erfindungsgegenstandes. Die Fig. l zeigt den ausgebreiteten Kartonzuschnitt, wogegen in Fig. 2 die Schachtel mit geschlossenem Schachtelboden in der Ansicht von unten dargestellt ist. Die Fig. 3 und 4 zeigen andere Ausführungen der Bodenteile.
Der Boden der Schachtel wird durch vier Teile 2a, 2b, 3a, 3b gebildet, die an den Seitenflächen l angelenkt sind. Zwei sich gegenüberliegende Bodenteile 3a, 3b werden zur Bildung des Bodens von den beiden andern Bodenteilen 2a, 2b von aussen übergriffen, wobei die letzteren mit einem Teil ihres freien Randes bzw. mit Lappen 4 durch korrespondierende Öffnungen 5 der Bodenteile 3a, 3b einschiebbar sind, so dass im geschlossenen Zustand diese Lappen 4 in das Innere der Schachtel ragen. Vorteilhaft weist jeder Lappen 4 eine innenliegende, im wesentlichen etwa parallel zu den Faltkanten der übergriffenen Bodenteile 3a, 3b verlaufende Kante 4a auf, die an einem korrespondierenden, vorzugsweise etwa parallel zu dieser Kante verlaufenden Rand 5a der Öffnung 5 Anlage und durch die auftretende Verschneidung Verankerung findet.
Durch diese Ausbildung wird insbesondere bei Auftreten eines Druckes ein gegenseitiges Anliegen bzw. eine gegenseitige Verriegelung der Kanten 4a und 5a erreicht, wodurch eine zusätzliche Einrichtung geschaffen ist, die ein Öffnen des Bodens verhindert. Die Lappen 4 können auf mehrere Arten erzeugt werden. Nach einer vorzugsweisen Ausbildung wird jeder Lappen 4 durch einen Einschnitt 4b erzeugt. Diese Einschnitte verlaufen senkrecht zur Faltkante des Bodenteiles 2a, 2b, gehen von der der Faltkante gegenüberliegenden Begrenzungskante des Bodenteiles aus und reichen ein entsprechendes Stück in das Innere desselben.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung können die Lappen auch dadurch erzeugt werden, dass man das zwischen den Einschnitten gelegene Material längs der Verbindungslinie der Endpunkte der Einschnitte ausnimmt bzw. ausstanzt, wodurch ein etwa rechteckiger Ausschnitt 4c entsteht.
In Fig. 3 sind Bodenteile 2a, 2b dargestellt, die nach einer Ausführung der Erfindung trapezförmig sind, wobei die Basis des Trapezes mit der Faltkante dieser Bodenteile zusammenfällt. Diese Bodenteile können jedoch auch kurven-, insbesondere parabelförmig ausgebildet sein.
Die Teile 3a und 3b können sich auch gegenseitig überlappen, wodurch eine zusätzliche Versteifung des Bodens erreichbar ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass jeder der übergriffenen Bodenteile 3a, 3b zwei vorzugsweise gleich grosse Öffnungen 5 in Gestalt von stumpfwinkeligen, ungleichseitigen Dreiecken aufweist, deren kürzere Seiten 5a parallel zu den Faltkanten dieser Bodenteile 3a, 3b verlaufen und die verlängerte Grundlinie dieser Dreiecke sich etwa im Mittelpunkt des Schachtelbodens schneidet.
Um die Schachtel aus dem Zuschnitt herzustellen, wird zunächst der Fortsatz la einer Seitenfläche mit der anliegenden Seitenfläche, etwa durch Kleben oder in anderer bekannter Weise, verbunden. In diesem Zustand kann die Schachtel flach zusammengelegt werden und ist versandfertig. An Ort und Stelle werden die Bodenteile 3a, 3b mit den dreieckigen Ausnehmungen 5 senkrecht auf die zugehörigen Seitenflächen aufgeklappt und die beiden andern Bodenteile 2a, 2b daraufgelegt. Durch Druck auf diese Bodenteile 2a, 2b greifen die Lappen 4 in die Ausnehmungen 5 ein, und nach Aufhören des Druckes federt der Boden zurück, und die Schachtel ist gebrauchsfertig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Faltschachtel, z. B. aus Karton, mit einem Schachtelboden, der von vier an den Schachtelseitenwänden angelenkten Bodenteilen gebildet ist, wobei zwei einander gegenüberliegende Bodenteile die beiden andern Bodenteile von aussen übergreifen und mit einem Teil ihres freien Randes (Ecken) bzw. mit Lappen durch korrespondierende Öffnungen der übergriffenen Bodenteile in das Schachtelinnere einschiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Lappen (4) eine innenliegende, im wesentlichen etwa parallel zu den Faltkanten der übergriffenen Bodenteile (3a, 3b) verlaufende Kante (4a) aufweist, die an einem korrespondierenden, vorzugsweise etwa parallel zu dieser Kante verlaufenden Rand (5a) der Öffnung (5) Anlage und durch die auftretende Verschneidung Verankerung findet.