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Schallschluckender Körper zur Verkleidung von
Innenraumflächen
Die Erfindung bezieht sich auf einen schallschluckenden, vorzugsweise plattenförmigen Körper aus Schaumstoff mit geschlossenen Poren, insbesondere Schaumpolystyrol, zur Verkleidung von Innenraumflächen.
Es sind bereits schallschluckende Platten aus Schaumkunststoff mit offenen Poren bekannt. Es handelt sich hiebei aber um Platten aus verhältnismässig weichen Werkstoffen, die in nachteiliger Weise mit Verstrebungen oder andern Verstärkungen versehen sein müssen, um das Durchbiegen, insbesondere bei ihrer Verwendung als Decken- oder Wandverkleidung zu verhindern. Diese Verstrebungen beeinträchtigen die schallschluckende Wirkung derartiger Körper wesentlich. Auch bei einer unmittelbaren Befestigung derartiger Platten an der Wand, Decke od. dgl. wird der an sich günstige Schallschluckgrad erheblich erniedrigt.
Soweit es ausserdem bekannt ist, in Platten aus Gips, Beton, Filz od. dgl. Löcher einzubohren, wird durch eine solche Durchlöcherung nur eine geringfügige Erhöhung der Schallschluckfähigkeit erzielt, da diese Platten durch ihre im Werkstoff enthaltenen Poren von Natur aus bereits eine gewisse Schallschluckfähigkeit aufweisen.
Weiterhin sind Schaumkunststoffplatten auf der Basis von Polystyrol bekannt, die härter sind. Diese Platten haben aber den wesentlichen Nachteil, dass sie geschlossene Poren besitzen, so dass die Schall- schluckwirkung nicht seht gross ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Schallschluckvermögen derartiger, vorzugsweise plattenförmiger Körper zu verbessern.
Gemäss der Erfindung wird diese Verbesserung durch zahlreiche eingestochene, feine, die Körperdicke des schallschluckenden, vorzugsweise plattenförmigen Körpers aus Kunststoff mit geschlossenen Poren mindestens teilweise durchdringende Kanäle erreicht.
Es sind zwar schon poröse schallschluckende Platten mit zahlreichen eingestochenen feinen Löchern bekanntgeworden, doch öffnen diese Löcher lediglich eine filmartige Oberflächenschicht, während die Erfindung darauf abzielt, den porösen Werkstoff selbst durch Öffnen zahlreicher seiner geschlossenen Poren für die Aufgabe der Porenschalldämpfung geeignet zu machen.
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Durchmesser von 0, 6 bis 1, 4 mm aufweisen können. Zweckmässig werden die Platten senkrecht zu ihrer Plattenebene von Nadeln ganz oder teilweise durchstochen, die einen Durchmesser von 0, 8 bis 1, 2 mm haben.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele von schallschluckenden Platten dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 eine Draufsicht auf eine aus Schaumpolystyrol bestehende Platte, Fig. 2 einen Querschnitt durch dieselbe, teilweise durchstochene Platte und Fig. 3 einen Querschnitt durch eine ganz durchstochene Platte. Fig. 4 ist eine Seitenansicht in schematischer Darstellung einer Vorrichtung mit Nadeln zum Durchstechen von porösen Platten nach der Erfindung.
Zur Erzielung einer weitgehend wirksamen Raumschallschluckung werden die Wände und/oder die Decke eines Raumes mit besonderen Platten ausgestattet. Träger dieser Platten kann die Oberfläche einer
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Wand, Decke, Tapete, Papierschicht oder ein sonstiger Träger, wie eine Platte aus gleichem oder anderem Material oder eine Verputzschicht sein. Seine Stärke beträgt 10 mm und er besitzt 98 Vol.-% isoliert im Material sitzende geschlossene Poren oder Bläschen, die einen Durchmesser von zirka 0, 2 mm aufweisen. In diesen plattenförmigen Körper 10 sind mittels Nadeln, senkrecht zur Plattenebene, auf etwa 3/4 der Plattenstärke von einer Seite her feinste Kanäle 12 gestochen (vgl. Fig. 2). Diese Kanäle 12 können auch die ganze Körperdicke der Platte durchdringen.
Durch die Nadelstiche werden viele hinter- und nebeneinander liegende Bläschen 11 aufgeschlossen und ein tiefgreifendes und dicht verzweigtes Kanalnetz gebildet.
Mit 13 sind mehrere in der Platte eingearbeitete ringnutartige Vertiefungen bezeichnet, die eine zusätzliche, schallschluckende Wirkung haben und ausserdem der Platte eine gewisse Verzierung geben.
Beim Einbringen solcher ringnutartigen Vertiefungen mittels erhitztem Prägestempel bilden sich sehr feine Fäden 14 oder wollartige Fäden 15 auf der Oberfläche, die an dieser haften und eine zusätzliche schallschluckende Wirkung herbeiführen.
Besonders wichtig und vorteilhaft ist hiebei ausser der hervorragenden Schallschluckwirkung die Eigen- schaft, dass die Lochungen bereits auf geringe Entfernung nach aussen nicht mehr sichtbar sind, so dass das architektonische Bild, beispielsweise einer Decke, in keiner Weise verändert wird.
Die Vorrichtung gemäss Fig. 4 besteht aus einer Halteplatte 20, die heb-und senkbar ist. An dieser Halteplatte 20 ist durch Verbindungsmittel, wie Bolzen und Schrauben 22, eine Nadelplatte 21 abnehmbar befestigt, die mehrere hunderttausend Nadeln 23 trägt. Unterhalb dieser Nadelplatte 21 befindet sich eine Abstreifplatte 24, die durch Federn 25 an der Nadelplatte aufgehängt ist und eine Vielzahl feinster Kanäle enthält, durch welche die Nadeln 23 der Nadelplatte 21 geführt sind. Das aus Schaumkunststoff bestehende Werkstück 28 liegt auf einer Filzunterlage 27 und t :'51gt seitliche Leisten 26. Beim Herabsenken der Halteplatte 20 und damit der Nadeln 23 legt sich die Abstreifplatte 24 auf die Leisten 26 auf, während die Nadeln 23 das Werkstück 28 ganz oder teilweise durchdringen.
Die Nadeln haben vorzugsweise einen Durchmesser von 0, 8 bis 1, 2 mm und eine Länge von etwa 80 mm. Auf einem m sind etwa 400000 Nadeln angeordnet.
Bei Verwendung eines Schaumkunststoffes aus Polystyrol, beispielsweise unter der Handelsbezeichnung "Styropor" bekannt, der 98 Vol.-% geschlossene Poren von etwa 0, 2 mm Durchmesser bei einer Platten- stärke, von 10 mm hat und pro m von 400000 Nadeln durchgehend durchstochen ist, die einen Durchmesser von 0, 8 bis 1, 2 mm haben, ergeben sich die folgenden Schallschluckwertes
500 Hz (Hertz) 30 - 350/0 Schallschluckung (Messungenim Hallraum nachSabine.
die schallschlucken - de Platte steht in einem Abstand von 4 cm von der schall- reflektierenden Fläche)
1000 Hz (Hertz) 70-7 5% SchaUschluckung
1250 Hz (Hertz) 80 % Schallschluckung
5000 Hz (Hertz) 62 % Schallschluckung
Die Werte wurden gemessen bei einer Versuchsanordnung mit Lufthohlraum zwischen Platten und Wänden von 40 mm.
Gegenüber den bekannten schallschluckenden Platten liegen damit die Werte der erfindungsgemässen Platten wesentlich höher.
Die schallschluckende Platte kann auf die Oberfläche vorhandener fester Träger nachträglich aufgebracht bzw. in Verbindung mit Tragplatten od. dgl., die fabrikmässig hergestellt sind, mosaikartig eingearbeitet werden. Derartige Platten sind wasser-bzw. feuchtigkeitsabweisend. Sie können farbig oder auch mit einer feuerbeständigen Farbschicht versehen sein. Die Platten lassen sich an Verputz- oder Holzflächen durch Ankleben, Ansintern oder Nageln befestigen.