AT2147U1 - Einrichtung zum einbringen von geschmolzenem kunststoff in eine formhälfte einer geöffneten form - Google Patents
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Abstract
Einrichtung zum Einbringen von geschmolzenem Kunststoff in eine Formhälfte einer geöffneten Form, mit einem Spritzaggregat, das eine Plastifizierschnecke, einen Antrieb für diese sowie eine Düse zum Auftragen des geschmolzenen Kunststoffes aufweist, wobei das Spritzaggregat (1) um eine horizontale Achse (6) schwenkbar gelagert ist.
Description
AT 002 147 Ul
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Einbringen von geschmolzenem Kunststoff in eine Formhälfte einer geöffneten Form, mit einem Spritzaggregat, das eine Plastifi-zierschnecke, einen Antrieb für diese sowie eine Düse zum Aufträgen des geschmolzenen Kunststoffes aufweist.
Formteile aus thermoplastischen Kunststoffen werden in vielen Bereichen, beispielsweise im Kraftfahrzeugbau, mit einer Dekorschicht aus Textil, Folie oder Leder überzogen, um den steigenden Anforderungen an Aussehen und Berührungseindruck gerecht zu werden. Häufig wird dabei das Dekormaterial in einem nachträglichen Arbeitsschritt mit dem spritzgegossenen Trägerteil in Verbindung gebracht. Dieser Vorgang ist als Klebekaschierung bekannt.
Als kostengünstigere Alternative zu diesem klassischen Verfahren bieten sich die Hinterspritz- und Hinterpreßtechnik an. Dabei werden die Probleme eines Klebstoffeinsatzes vermieden. Die Verbindung zwischen Dekor- und Trägermaterial wird im Werkzeug durch teilweises Eindringen niedrigviskoser Schmelze in die textile Unterware, oder durch Anschmelzen der Folie erreicht.
Die Hinterpreßtechnik ist vor allem für großflächige Formteile wirtschaftlich einsetzbar. Dabei wird von einer horizontal angeordneten verfahrbaren Düse einer Spritzeinheit ein Schmelzekuchen in die vollständig geöffnete Form (untere Formhälfte) abgelegt, und in einem anschließend ablaufenden Preßvorgang die Formgebung durchgeführt, sowie die Verbindung mit dem Dekormaterial hergestellt. Durch die gute Vorverteilung muß die Schmelze während des Hinterpreßvorganges, der durch das Schließen des Werkzeuges erfolgt, nur mehr kurze Fließwege übenwinden. Deshalb werden hier auch deutlich geringere Schmelzedrücke zum Ausformen der Formteilgeometrie als bei der Hinterspritztechnik benötigt. Weiters kommt der meist oben liegende Textilverbund vorteilhafterweise erst später mit der heißen Schmelze in Berührung.
Bei einer speziell für diese Verfahrenstechnik entwickelten Spritzeinheit kann der Düsenkopf in drei Achsen gleichzeitig verfahren werden - und falls erforderlich - an verschiedenen Punkten der Spritzgießform unterschiedliche Schmelzemengen auftragen (z. B. DE-U1-29610400).
Es ist bereits bekannt, das Spritzaggregat translatorisch in drei linearen Richtungen zu bewegen. 2 AT 002 147 Ul
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung in einer kompakten und kostengünstigeren Bauform zu realisieren.
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Spritzaggregat um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert ist.
Durch die um eine horizontale Achse schwenkbare Lagerung des Spritzaggregates kann man die Vertikalbewegung der Düse durch eine rotatorische Bewegung erreichen, womit die Düsen (insbesondere Breitschlitzdüse) entsprechend der Formkontur in vertikaler Richtung während des Schmelzauftrages bewegt werden kann. Diese Drehbewegung ermöglicht eine kompaktere und kostengünstigere Bauform des Spritzaggregates und einen einfachen Antrieb, beispielsweise über einen Hydraulikzylinder.
Besonders vorteilhaft ist es, auch die seitliche Bewegung des Spritzaggregates durch eine rotatorische Bewegung (Schwenkbewegung) zu ersetzen, indem der Spritzaggregat außerdem auch durch eine vertikale Achse schwenkbar gelagert ist.
Aus baulicher Sicht ist es günstig, die Lagerstellen für die beiden Schwenkrichtungen knapp nebeneinander anzuordnen.
Insgesamt kann das Spritzaggregat noch längsverschieblich gelagert sein.
Durch den Einsatz einer Drehachse (Schwenkachse) anstelle einer Linearachse wird es möglich, beispielsweise einen Öltank, eine Hydraulikbaugruppe und/oder einen Elektro-schrank an das Spritzaggregat zu bauen bzw. zu integrieren. Das Spritzaggregat ist somit eine in sich funktionstüchtige Einheit, die auch zu einer bestehenden Presse leicht dazugebaut werden kann.
Die Fig. 1 zeigt schematisch die Seitenansicht einer vertikalen Schließeinheit bei geöffneter Form und einer erfindungsgemäßen Einrichtung, die Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Einrichtung, die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht. 3 AT 002 147 Ul
Die Hinterpreßtechnik ist vor allem für großflächige Formteile wirtschaftlich einsetzbar. Dabei wird von einem im wesentlichen horizontal angeordneten verfahrbaren Spritzaggregat 1 mittels einer Düse 5 ein Schmelzekuchen in die untere Formhälfte 3 eines vollständig geöffneten Formwerkzeuges abgelegt und in einem abschließend ablaufenden Preßvorgang die Formgebung durchgeführt sowie die Verbindung des Kunststoffes mit einer Dekorschicht, beispielsweise aus Textilfolie oder Leder, hergestellt.
Das Formwerkzeug ist in herkömmlicher Art und Weise ausgeführt, mit einer oberen Form-aufspannplatte 2 und einer unteren Formaufspannplatte 12, auf denen die ortsfesten und die bewegbaren Formhälften 3, 4 montiert sind.
Mittels der Düse 5, die in drei Achsen (also in allen drei Richtungen) verfahrbar ist, wird die Kavität der unteren ortsfesten Formhälfte 3 möglichst genau mit Kunststoff ausgefüllt.
Zur Realisierung der Vertikalbewegung (gemäß dem Doppelpfeil 7), ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Spritzaggregat 1 um eine horizontale Achse 6 schwenkbar gelagert ist. Der Antrieb erfolgt dabei vorzugsweise über einen Hydraulikzylinder 8.
Das in den Fig. 2 und 3 gezeigte Spritzaggregat weist im Inneren eines Plastifizierzylinders eine nicht näher dargestellte Plastifizierschnecke 9 auf, welche von einem Antrieb 10 in Drehbewegung versetzt wird. Der Einfülltrichter ist mit 11 bezeichnet.
Zusätzlich zur erfindungsgemäßen Vertikalbewegung der Düse durch Verschwenken um die horizontale Achse 6 ist das Spritzaggregat auch um eine vertikale Achse verschwenkbar, wie dies die Fig. 3 zeigt, wobei die strichlierten Stellungen jeweils die andere Schwenklage zeigen. Es ist dazu ein vertikaler Drehzapfen 13 vorgesehen. Zum Antrieb dieser Schwenkbewegungen um die vertikale Achse ist ein Hydraulikzylinder 14, der auf eine Strebe 16 wirkt, vorgesehen.
Außerdem ist das gesamte Spritzaggregat an ortsfesten Schienen 15 horizontal verfahrbar. 4
Claims (5)
- AT 002 147 Ul Ansprüche: 1. Einrichtung zum Einbringen von geschmolzenem Kunststoff in eine Formhälfte einer geöffneten Form, mit einem Spritzaggregat, das eine Plastifizierschnecke, einen Antrieb für diese sowie eine Düse zum Aufträgen des geschmolzenen Kunststoffes aufweist und das um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzaggregat außerdem um eine vertikale Achse (13) schwenkbar gelagert ist.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorzugsweise einen drehbar gelagerten Zapfen aufweisenden Lagerstellen (6, 13) für das Schwenken um die horizontale Achse einerseits und die vertikale Achse andererseits nebeneinanderliegen.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenklage des Spritzaggregates über mindestens einen Hydraulikzylinder (8, 14) einstellbar ist.
- 4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzaggregat (1) samt den Lagerstellen für das Verschwenken und den Antrieben für das Verschwenken linear verschiebbar ist.
- 5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hydrauliköltank, ein Elektroschaltschrank und/oder eine Hydraulikbaugruppe für den Antrieb an das Spritzaggregat angebaut sind bzw. ist. 5
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Family Applications (1)
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1998
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