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Verfahren zum Vorausrüsten von Faserstoff- und Textilbahnen od. dgl. vor der Metalli- sierung im Hochvakuum
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vorausrüsten von Faserstoff- und Textilbahnen od. dgl. vor der Metallisierung im Hochvakuum.
Es war bisher üblich, Faserstoff- und Textilbahnen od. dgl. direkt zu bedampfen, ohne eine auf die Metallisierung gezielte Vorbehandlung durchzuführen. Bei der Durchführung der Aufdampfung in Hochvakuumanlagen haben sich bei den bisher bekannten Verfahren wesentlich unterschiedliche und vielfach verhältnismässig lange Aufdampfungszeiten für verschiedene Materialien der Bahnen als erforderlich erwiesen. Die Ursache hiefür ist in erster Linie der unterschiedliche Feuchtigkeits-, Gas- und Luftgehalt des betreffenden Materials. Ausserdem sind die bisher verwendeten Aufdampfungsverfahren durchwegs sehr unwirtschaftlich, da eine verhältnismässig lange Zeit benötigt wird, um das erforderliche Vakuum zu erzeugen. Ferner gelingt es vielfach nicht, das aufzudampfende Metall oder den sonstigen aufzudampfenden Stoff hinreichend fest auf und in den Bahnen zu verankern.
Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile zu beheben, das Haftvermögen und die Gleichmässigkeit der Überzüge zu verbessern und dabei kürzere Betriebszeiten der Hochvakuumanlagen zu erzielen. Das wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass die Bahnen mit Naturharzen und/oder Kunststoffen, wie PolymerisationsKunststoffen, Polykondensations- und Polyaddi- tions-Kunststoffen überdeckt und schnell, gegebenenfalls unter Zuführung von Wärme, getrocknet werden.
Obgleich es bekannt war, die Oberflächen von Kunststoffkörpern mit Metall zu überziehen (siehe hiezu The Metallization of Plastic" von Hepburn, Cleaver-Hume Press Ltd., London, S. 64 ff.) wurde es bisher nicht für zweckmässig gehalten, auf irgendwelchen andern zu metallisierçnden Werkstoffen besondere Zwischenlagen aus Kunststoff anzubringen, da es keineswegs naheliegend war, mit solchen Massnahmen eine Verbesserung der Haftfähigkeit zu erzielen. Man nahm vielmehr an, dass beispielsweise bei Textilien die Rauhheit des Materials selbst eine bessere Gewähr für eine gute Haftfähigkeit ergäbe. Ver- suche haben jedoch ergeben, dass erst durch das Verfahren nach der Erfindung, das ein Überdecken mit Kunststoffen vorsieht, ein sehr hohes Haftvermögen in Erscheinung tritt.
Dieses Überdecken kann durch Imprägnieren bzw. Aufkaschieren des Gewebe- oder Faserstoffes mit Naturharz oder Kunststoffen, ferner durch Aufkaschieren einer Folie aus solchen Stoffen oder durch Aufdampfen dieser Stoffe im Hochvakuum erfolgen.
Die schnelle Trocknung der aufgebrachten Naturharze oder Kunststoffe stellt eine schonende Vorbehandlung für die Metallisierung dar, durch die auch die in den Materialien enthaltene Feuchtigkeit und Gase weitestgehend entfernt werden. Zweckmässigerweise wird der normalen Trocknung gegebenenfalls eine Vakuumbehandlung nachgeschaltet oder es erfolgt die Trocknung nur durch eine Vakuumbehandlung, gegebenenfalls bei gleichzeitiger Wärmebehandlung.
Durch die Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung sind wesentlich verbesserte Eigenschaften der aufgedampften Überzüge sowie auch eine erhebliche Verkürzung der Betriebszeiten der Hochvakuumanlagen je Charge erzielt worden.
Auf die Textil- oder Faserstoffbahn können mehrere abwechselnde Schichten von Naturharzen oder Kunststoffen und von Metall aufgebracht werden, um stärkere Metallschichten unter Beibehaltung der Elastizität des Stoffes zu erhalten und damit die Wirkung des Stoffes für das Auge zu verbessern.
Für das Imprägnieren eignen sich besonders Kunststoffe der Gruppe der vernetzten Polyurethane, ölfreie Alkydharze, Aminoplaste oder Phenol- bzw. Kresolharze und Silikone. Für die Imprägnierung von Gewebebahnen aus synthetischen Faserstoffen, wie Polyacrylnitrile, Polyamide, Polyäthylenglykolterephthalate u. dgl., lassen sich vorteilhaft die Kunststoffe der beiden zuvor erstgenannten Gruppen anwenden, während die Kunststoffe der andern Gruppen für natürliche Faserstoffprodukte zu empfehlen sind.
In erster Linie sind hier die Silikone zu nennen, die sich auch für Glasfaserprodukte sehr gut eignen.
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Die Naturharze bzw. Kunststoffe, mit denen die jeweilige Imprägnierung durchgeführt werden soll, werden in einem der bekannten Lösungmittel gelöst oder in Wasser dispergiert und die Lösung bzw. Dispersion in an sich bekannter Weise, z. B. durch Tauchen, Aufsprühen, Streichen oder auf sonstige Weise, auf die betreffende Bahn aufgebracht.
Vor diesem Imprägnieren erfolgt zweckmässig die übrige Ausrüstung, wie Färben und Appretieren.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand einiger Beispiele näher erläutert :
Beispiel 1 : Auf ein Gewebe aus Polyamidfasern bringt man durch Besprühen mit einer
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härtet 10 Minuten bei 1200 C. Das beschichtete Gewebe bedampft man in einer Hochvakuumanlage bei 2 X 10-4 Torr mit Aluminium. Zur Erhöhung der Haftung unterzieht man das Gewebe einer Kalanderbehandlung bei einem Druck von 6 atü und 160 C.
Beispiel 2 : Ein Gewebe aus Polyacrylnitrilfasern wird mit einer 6% igen methanolischen Lösung von Polyvinylacetat imprägniert und bei 80 C getrocknet. Im Hochvakuum wird auf das
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sationsprodukt aus Epichlorhydrin und Diphenylpropan) unter Zusatz eines Äthylendiaminhärters imprägniert, bei 800 C getrocknet und bei 120 C gehärtet. Das Gewebe wird im Hochvakuum bei 10-4 Torr mit Aluminium bedampft.
Beispiel 4 : Ein Gewebe aus Viskose-Reyon wird mit einer 10% igen wässerigen Dispersion eines butylierten Harnstoff-Formaldehydharzes getränkt, abgequetscht und 10 Minuten bei 120 C gehärtet. Nach Vortrocknung in einer Vakuumkammer bei 110 C wird das Gewebe in einer Hochvakuumanlage bei 4 X 10-4 Torr mit Aluminium bedampft.
Beispiel 5 : Auf ein Baumwollgewebe wird einseitig eine dünne Polyäthylenfolie durch Verpressen zwischen zwei Walzen, von denen diejenige auf der Seite des Baumwollgewebes beheizt ist, aufkaschiert. Nach Vortrocknung in einem Vakuumtrockner bei 80 C wird die beschichtete Seite in einer Hochvakuumanlage mit Aluminium bedampft.
Beispiel 6 : Ein Polyamidgewebe wird mit einer 10%igen alkoholischen Lösung von Manilakopal besprüht und bei 80 0 C getrocknet. Die kunstharzbeschichtete Seite des Gewebes wird im Hochvakuum mit einer dünnen Schicht Aluminium bedampft.
Beispiel 7 : Ein Gewebe aus Viskose-Zellwolle wird mit einer wässerigen 10% igen Lösung eines Dimethylolharnstoff-Vorkondensates imprägniert. bei 110 C getrocknet und bei 135 C gehärtet.
Das vorausgerüstete Gewebe wird im Hochvakuum mit einer dünnen Schicht Kupfer bedampft. Dann wird das Gewebe auf der bedampften Seite mit einer Lösung eines Reaktionsharzes auf Polyester-Diisocyanatbasis besprüht.
Nach Härtung bei 1200 C wird auf die transparente Kunstharzschicht im Hochvakuum eine dünne Goldschicht aufgedampft.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Vorausrüsten von Faserstoffund Textilbahnen od. dgl. vor der Metallisierung im Hochvakuum, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahnen mit Naturharzen und/oder Kunststoffen, wie Polymerisations-Kunststoffen, Poly- kondensations-und Polyadditions-Kunststoffen überdeckt und schnell, gegebenenfalls unter Zuführung von Wärme, getrocknet werden.