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Mittel zur Enteisung von Flächen, insbesondere der Fensterscheiben von Fahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein Mittel zur Enteisung von Flächen, insbesondere der Fensterscheiben von Fahrzeugen, die durch die Einwirkung von Eisregen (Glatteis) undurchsichtig geworden sind oder nach längerem Stehen in der Kälte einen Eisbelag haben. Bisher war man darauf angewiesen, mittels besonderer dazu ausgebildeter Werkzeuge das Eis von den Scheiben, insbesondere der Windschutzscheibe, abzukratzen, wenn nicht vom Inneren des Fahrzeuges her eine Auftauung durch Wärme erfolgte. Zu diesem Zweck ist es bekannt, auf der Innenseite der. Scheiben, eine mit Heizdrähten ausgerüstete Kammer anzuordnen, die auch die Windschutzscheibe soweit erwärmt, dass eine Abtauung des Eises erfolgt und die mitangefrorenen Scheibenwischer freimacht.
Bei den Sei- ten-und Hinterscheitben ist das nicht anwendbar, weil der zur Beheizung notwendige Strom hiefür nicht zur Verfügung steht.
Im übrigen hat man bisher immer nur sein Augenmerk darauf gerichtet, vorbeugend den Beschlag oder die Vereisung der Fensterscheiben dadurch zu vermeiden, dass man sie mit quellfähigen Mitteln, wie Gelatine od. dgl. behandelte. Es ist auch bekannt, die Scheiben mit verdünnten, wässerigen Lösungen von Obstsäften oder Ochsengalle abzuwaschen, um einen Belag zu schaffen, der bei Kondensation von Wasser an den Scheiben durchsichtig bleibt. Diese Mittel sind jedoch nicht geeignet, wenn es sich darum handelt, dass durch Beregnung stark abgekühlter Scheiben auf ihrer .Aussenfläche eine dicke Eisschicht besteht, die das Fahrzeug oftmals in Sekunden aktionsunfähig macht.
Solche entstandenen Eisschichten in kürzester Zeit zu entfernen, ist Aufgabe der Erfindung.
Diese wird dadurch gelöst, dass die vereisten Scheiben mit einer 1540%gen Lösung von Glykolen oder ihren Derivaten, z. B. ihren Estern oder Anthem in Äthylalkohol mit einem Zusatz von etwa 0, 2% Silikonölen bespritzt bzw. besprüht werden. Für das Entfernen einer ca. 1-4mm starken Eisschicht von der Windschutzscheibe eines Kraftwagens braucht man nur eine geringe Menge Flüssigkeit, die auf das Eis aufgespritzt oder aufgesprüht wird und im Zeitraum von ungefähr einer Minute den Eisbelag völlig beseitigt. Wesentlich für das neue Mittel ist, dass es lackschonend ist und gleichzeitig ein Pflegemittel für die Gummidichtung darstellt, mit der die Scheiben der Kraftwagen in ihrem Rahmen abgedichtet sind.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, Alkohole, wie Methanole, Äthanol, Glykol oder Glycerin als Gefrierschutzmittel dem Wasser, z. B. bei Motorkühlsystemen, Heizanlagen usw. beizufügen.
Bei all diesen Vorschlägen handelt es sich jedoch immer nur um Zusatzmittel, die das Gefrieren verhindern sollen, während die vorliegende Erfindung von einer völlig anderen Aufgabe aus-
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nämlichvorhandenes, angefrorenes Eis oder Reif in kürzester Zeit zu beseitigen, um dadurch den Kraftfahrern die Möglichkeit zu geben, bereits nach wenigen Sekunden den Wagen benutzen zu können. Bei den bisherigen Methoden der Eisentfemung brauchten sie hiezu längere Zeit, weil das Eis durch Abschaben beseitigt werden musste, und sie beschädigten meistens dabei die Glasscheiben durch Zerkratzen.
Das neue Mittel wirkt so, dass die niederen Alkohole mit dem Eis zusammen in Lösung gehen und dabei eine grosse Lösungswärme freigemacht
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DerGlykolzusatz dient dazu, die Flüssigkeit länger auf der Glasfläche festzuhalten, die sonst sofort ablaufen würde. Ausserdem merkt man in der Praxis, dass Eisstückchen, die noch nicht gleich gelöst sind, durch den Glykolzusatz sofort von der Scheibe abrutschen und unmittelbar die Sicht frei geben.
Die geringe Menge zugesetzten Silikonöles bewirkt, dass die Scheibe nach dem Abtauen längere Zeit wasserabstossend wirkt, bzw. dass Wassertropfen sofort zum Ablaufen kommen und keine Sichtbehinderung bilden.
Weiters sind Mittel bekanntgeworden, die da :.
Beschlagen von durchsichtigen oder reflektierenden Flächen, also Fenstern und Spiegeln, vermeiden sollen und die aus Polymerisaten von Glykolen, Sulfonatseifen usw. bestehen. Alle diese
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Mittel sind pastenförmig und müssen auf das Glas in dünner Schicht aufgerieben werden, damit kein Beschlag daran eintritt. Sie sind daher wohl an der Innenseite des Automobilfensters als beschlaghindernd brauchbar, nicht aber auf der Aussenseite ; denn bei Fenstern, an denen bereits ein Eisbelag vorhanden ist, sind sie, wenn sie auf das Eis aufgebracht würden, wirkungslos.
Die Zusammensetzung des Enteisungsmittels nach der Erfindung ist beispielsweise folgende :
20 Gewichtsteile Athylen-Glykol werden mit 80 Gewichtsteilen denaturierten Alkohols gelöst und eine geringe Menge von ca. 0, 2% Silikonöl zugesetzt. Die Zusammensetzung kann aber auch anders gewählt werden. Der Glykolgehalt kann dabei zwischen 15 und 40 Gew.-% liegen.
Die Anwendung des Mittels geschieht am besten mittels einer SptÜhvorrichtung (SprühHasche.). Die Sprühvorrichtung kann auch in an sich bekannter Weise an der Scheibe des Fahrzeuges stationär angeordnet sein, so dass man sie vom Inneren des Wagens mittels Druckluft bedienen kann.