DE2236811B2 - Verwendung von loesungen zum auftauen von vereisten flaechen - Google Patents

Verwendung von loesungen zum auftauen von vereisten flaechen

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DE2236811B2
DE2236811B2 DE19722236811 DE2236811A DE2236811B2 DE 2236811 B2 DE2236811 B2 DE 2236811B2 DE 19722236811 DE19722236811 DE 19722236811 DE 2236811 A DE2236811 A DE 2236811A DE 2236811 B2 DE2236811 B2 DE 2236811B2
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Eckart Dr. 6700 Ludwigshafen; Schwen Roland Dr. 6701 Friedelsheim; Irnich Rudolf Dr. 6710 Frankenthal; Barthold Klaus Dr. 6700 Ludwigshafen; Nottes Günther Dr.-Ing. 6703 Limburgerhof Titzenthaler
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BASF SE
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    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K3/00Materials not provided for elsewhere
    • C09K3/18Materials not provided for elsewhere for application to surfaces to minimize adherence of ice, mist or water thereto; Thawing or antifreeze materials for application to surfaces
    • C09K3/185Thawing materials

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
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  • Materials Applied To Surfaces To Minimize Adherence Of Mist Or Water (AREA)

Description

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Brücken, Flugplätze, Sportplätze und Straßen müssen bei Schlechtwetter und plötzlichen Kälteeinbrüchen möglichst rasch von Schnee und Eis befreit werden. Insbesondere gilt dies von Flugplätzen.
Für das Auftauen von kleineren Flächen, z. B. Gehsteigen, verwendet man üblicherweise Viehsalz, Calciumchlorid und/oder Magnesiumchlorid.
Die Salze können jedoch bei längerer Einwirkung Beton zersetzen und Metallteile korrodieren. Man hat daher für Rollbahnen schon anstelle der Salze Alkohole als Mittel zum Auftauen von Eis oder Schnee angewendet. Die niederen Alkohole, z. B. Methanol, Äthanol und Isopropanol, die noch in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar sind, verdunsten jedoch sehr schnell, so daß erhebliche Mengen für das Auftauen einer vereisten Rollbahn nötig sind.
Es ist auch bekannt, beispielsweise Flugplätze mit Mischungen aus Glykolen und niedrigen Alkoholen, insbesondere mit lsopropylalkoholen, aufzutauen. Ein Nachteil dieser Mischungen ist jedoch ihre Brennbarkeit Auch ist es bekannt, Harnstoff oder konzentrierte Harnstofflösungen zum Auftauen von Flugplätzen zu verwenden. Harnstoff wirkt aber sehr langsam und bereitet bei der Verteilung auf die vereisten Flächen Schwierigkeiten.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Lösungen, die aus 30 bis 70 Gewichtsprozent Monopropylenglykol, 15 bis 40 Gewichtsprozent Harnstoff sowie 15 bis 60 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf die Lösung, bestehen, zum raschen Auftauen von vereisten so Flächen mit Vorteil verwendet werden können. Sie sind unter den Anwendungsbedingungen nicht brennbar; dies ist zur Erhöhung der Sicherheit von Flugplätzen sehr wichtig.
Daß der Gehalt an ganz bestimmten Mengen Wasser ss in den erfindungsgemäß zu verwendenden Mischungen die Auftaugeschwindigkeit von Eis erhöht, ist überraschend.
Aus der deutschen Offenlegr.igsschrift 15 34 173 ist zwar bekannt, daß Enteisungsmittel aus Diolen und Alkoholen gemischt mit Wasser Harnstoff als Korrosionsinhibitor zugesetzt werden kann. Da als Diol nur das nicht ungiftige Äthylenglykol genannt ist und die Empfehlung des Harnstoffs als Korrosionsinhibitor nur sehr geringe Einsatzmengen bedeutet, wird die ErTmdung nicht nahegelegt Die erfindungsgemäß zu verwendenden Gemische haben zudem den Vorteil einer schnelleren Auftauwirkung und der Verwendung
des physiologisch unbedenklichen Propylenglykols.
Aus der US-Patentschrift 36 30913 sind ferner spezielle Auftaumischungen bekannt, die aus Ammoniumnitrat, Harnstoff, Wasser, Äthylenglykol und dem hier nicht zugelassenen Natriumchromat bestehen. Letzteres ist wohl als Korrosionsinhibitor wegen der korrodierenden Wirkung von Ammoniumnitrat erforderlich. Mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Mischungen wird mit physiologisch unbedenklichen Komponenten mindestens eine gleich gute Wirkung erzielt.
Die deutsche Offenlegungsschrift 1534176 hat ein Streumittel zum Gegenstand, dessen Hauptbestandteil poröse Schlacken oder Sand sind. Diese Streumittel sind weder mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Auftauflüssigkeiten vergleichbar, noch legt diese Offenlegungsschrift den Erfindungsgegenstand nahe.
Schließlich sind in der österreichischen Patentschrift 2 43 847 Mischungen aus Dipropylenglykol und Methanol erwähnt. Diese Mischungen haben gegenüber den erfindungsgemäß zu verwendenden Auftaumittel den Nachteil, daß sie brennbar sind.
Man kann den Vorteil der erfindungsgemäß zu verwendenden Lösung mit Hilfe des »Eiswüi'ehestes« schnell und einfach nachweisen. Die Versuchanwendung ist in der deutschen Auslegeschrift 14 59 639 im einzelnen beschrieben.
Man wendet in der Regel die Lösungen in Mengen von 5 bis 100 g pro m2 vereiste Fläche an.
Beispielsweise zeigt eine Mischung aus 60 Gewichtsteilen Propylenglykol, 20 Teilen Harnstoff und 20 Teilen Wasser eine hervorragende Wirkung. Schon wenige g auf 1 m2 einer Start- oder Landepiste aufgetragen genügen, um eine 2 bis 3 mm dicke Eisschicht nach kurzer Einwirkungsdauer so aufzuweichen, daß die von der Beton- oder Asphaltbetonunterlage abgehobene, aufgeweichte Eisschicht auf üblichem Wege mit rotierenden Drahtbürsten vom Lastwagen aus entfernt werden kann.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungen können auf bekannte Art, z. B. mittels Spritzpistolen, durch Düsen oder Vernebelungsvorrichtungen, wie sie beispielsweise in der Schädlingsbekämpfung gebräuchlich sind, auf die aufzutauenden Flächen aufgetragen werden. Man kann auch übliche Sprengwagen und Feuerlöschgeräte verwenden.
Man kann auch den erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungen zur Herabsetzung der an und für sich sehr geringen Korrosionswirkung noch geringe Mengen an Korrosionsschutzmitteln, zweckmäßig in Mengen von weniger als 03 Gewichtsprozent, zusetzen.
Beispiel 1
Gemäß der in der deutschen Auslegeschrift 14 59 639 beschriebenen Versuchsanordnung wurde eine Mischung aus 60 Gewichtsteilen Propylenglykol mit 20 Gewichtsteilen Wasser und 20 Gewichtsteilen Harnstoff dem »Eiswürfeltest« unterworfen. Die Mischung stellt eine klare bis zu -300C flüssige Lösung dar. Man kann diese Mischung mit bis zu 60 Gewichtsteilen Wasser verdünnen und erhält eine Minimumauftauzeit der Eiswürfel von 50 bis 57 Minuten Dauer. Erhöht man die Wassermenge des erfindungsgemäßen Gemisches, so braucht man länger, ehe der Eiswürfel völlig auftaut. Erniedrigt man den Wassergehalt unter 20%, so wird die Auftauzeit gleichfalls verlängert. Der gesamte Vorgang des jeweiligen Auftauens erfolgte im Thermostat bei -1°C. Aus beiliegendem Kurvenblatt ist im
einzelnen die Verminderung der Auftauzeit von Eiswürfeln im Bereich von 15 bis 60% Wassergehalt der beanspruchten Mischungen zu ersehen.
Beispiel 2
Nach einem Eisregen wies eine Rollbahn eines Flugplatzes mit Betonpisten eine Eisschicht von ? bis 3 mm Dicke auf. Die Außentemperatur an diesem Tage betrug — 1 bis — 3°C Eine Lösung aus 50 Gewichtsteilen Propylenglykol mit 25 Teilen Wasser und 25 Teilen Harnstoff wurde mit einem Sprengwagen in einer Menge von 15 g/m2 auf bekannte Weise auf die vereiste Rollbahn aufgebracht Nach einer Einwirkungszeit von 30 Minuten Dauer war die Eisschicht so weit gelöst, daß maii mit motorisierten Drahtbürstenfahrzeugen die aufgeweichte Eisschicht ohne weiteres abkehren und mechanisch entfernen konnte. Nachdem leichter Schneefall eingesetzt hatte, schmolz der Schnee unmittelbar auf der Piste, die erfindungsgemäß vorbehandelt war. Verkehrsflugzeuge konnten unmittelbar ohne Gefahr landen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verwendung von Lösungen, die aus 30 bis 70 Gewichtsprozent Propylenglykol, 15 bis 40 Ge- s wichtsprozent Harnstoff sowie 15 bis 60 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf die Lösung, bestehen, zum Auftauen von vereisten Flächen.
2. Verwendung von Lösungen gemäß Anspruch 1, enthaltend bis zu 03 Gewichtsprozent eines Korrosionsinhibitors.
3. Verwendung von Lösungen gemäß Ansprüchen 1 und 2 in Mengen von 5 bis 100 g pro m2 vereiste Fläche.
4. Verwendung von Lösungen gemäb Ansprüchen 1 bis 3 zum Auftauen von vereisten Flugplätzen.
DE19722236811 1972-07-27 1972-07-27 Verwendung von Lösungen zum Auftauen von vereisten Flächen Expired DE2236811C3 (de)

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DE2236811A1 DE2236811A1 (de) 1974-02-21
DE2236811B2 true DE2236811B2 (de) 1977-06-23
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2834225A1 (de) * 1978-08-04 1980-02-28 Hoechst Ag Mittel zum auftauen von eis- und/oder schneebedeckten flaechen

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