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Verfahren zur Herstellung von entgiftetem Stadtgas
Es gibt bereits Verfahren zur kontinuierlichen Gasentgiftung, bei welchen der Kontaktofenraum für das zu entgiftende, kohlenoxydhaltige Gas (Gasgemisch) derart geteilt sein kann, dass letzteres die beiden Teilräume des Kontaktofens in abwechselnder Richtung durchströmt, wobei das Gas (Gasgemisch) stets im jeweilig ersten Teilraum sich regenerativ am heissen Kontaktstoff (Katalysator) auf die erforderliche Umsetzungstemperatur vorwärmt und im zweiten Teilraum in Gegenwart von Wasserdampf die Kohlenoxydumsetzung und die Kohlensäureabsorption vor sich gehen.
Die vorliegende Erfindung stellt eine Weiterentwicklung und Verbesserung des erwähnten Verfahrens dar. An Stelle der geteilten Kontaktofenräume werden zwei voneinander räumlich getrennte, aber thermisch in Zusammenhang stehende Kontaktofenräume, und zwar ein Haupt-und ein Nebenkontaktofenraum, zur Vornahme der Gasentgiftung angewendet.
Erfindungsgemäss können diese zwei Kontaktofenräume sowohl hintereinander-als auch nebeneinandergeschaltet werden. Im ersten Fall durchströmt das gesamte zu entgiftende Gas nacheinander sowohl den Haupt-als auch den Nebenkontaktofenraum, im zweiten Fall durchströmt das Gas nach Teilung in zwei Teilmengen beide Kontaktofenräume, oder es können erfindungsgemäss auch gleichzeitig zwei Gase (Gasgemische) verschiedentlicher Art und Beschaffenheit diese beiden Räume durchströmen, d. h. der Entgiftung unterzogen werden.
Im Falle der Nebeneinanderschaltung der zwei Kontaktofenräume wird erfindungsgemäss die den Hauptkontaktofen durchströmende Gasart in diesem sowohl der Kohlenoxydumsetzung als auch der Kohlensäureabsorption (Entfernung der Kohlensäure aus dem Gas) und die den Nebenkontaktofen durchströmende Gasart in letzterem nur der Kohlenoxydumsetzung unterzogen. Es geht somit im Hauptkontaktofen die Kohlenoxydumsetzung und für die Kohlendioxydabsorption geeigneten Katalysator vor sich. Im Nebenkontaktofen wird das Gas bloss der Wasserdampfkatalyse zwecks Umsetzung des Kohlenoxyds ohne Kohlendioxydabsorption unterworfen, und es braucht deshalb hier der Katalysator nur für die Kohlenoxydumsetzung und nicht auch für die Kohlendioxydabsorption geeignet sein.
Die Nebeneinanderschaltung der Kontaktofenräume hat den besonderen Vorteil, dass die Gasmengen (Teilmengen) für jeden Kontaktofenraum so gewählt werden können, dass nach ihrer Behandlung (Entgiftung) in beiden Kontaktofenräumen und hierauf folgender Wiedervereinigung ein Gas oder Mischgas von gleichem Heizwert (gleicher Verbrennungswärme) entsteht, wie ihn das Stadtgas unmittelbar vor seiner Entgiftung aufwies. Sowohl die Hintereinander-als auch die Nebeneinanderschaltung der Haupt-und Nebenkontaktofenräume haben bau-und betriebstechnische Vorteile.
Bei der Hintereinanderschaltung baut sich die Entgiftungsanlage in einfacher Gliederung auf, und der Nebenkontaktofen benötigt keine besondere Einrichtung zur Zufuhr der Wärme in den Kontaktstoff für die Herbeiführung der richtigen Reaktionstemperatur.
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Die hierfür im Nebenkontaktofen erforderliche Wärme bringt das aus dem Hauptkontaktofen kommende Gas selber mit. Ein weiterer thermischer Zusammenhang besteht bei dieser Art Schaltung darin, dass die fühlbare Wärme des aus dem Nebenkontaktofen austretenden heissen und bereits fertig entgifteten Gases in gespannten Wasserdampf umgesetzt wird.
Diese Umsetzung des Dampfes findet in einem Ekonomiserverdampfer (im Ausführungsbeispiel) oder in einem Abhitzedampfkessel statt, und der erzeugte Dampf dient einschliesslich mit dem erzeugten Heisswasser zur Abführung der exothermen Wärme aus dem Hauptkontaktofen. Die Abführung der Wärme geschieht in dem Ausführungsbeispiel mit Kühldampf, der durch ein im Hauptkontaktofen angeordnetes Röhrensystem geleitet und dabei überhitzt wird. In dieses Röhrensystem wird ausserdem Heisswasser stufenweise eingespritzt und zur Verdampfung gebracht.
Die bautechnischen Vorteile äussern sich im Falle der Nebeneinanderschaltung im Vergleich zu der Hintereinanderschaltung in einer Verkleinerung beider Kontaktofenräume (bei gleicher Gesamtleistung, d. i. bei gleichem Gasdurchgang durch die Entgiftungsanlage). Dadurch und durch die Vereinfachung sowie Vereinheitlichung der Entgiftungsapparatur verringern sich die Baukosten der Anlage. Die betriebstechnischen Vorteile äussern sich ferner in Ver- einfachung und Vereinheitlichung der Betriebsvorgänge und besonders in einer erleichterten Betriebsführung zur Einhaltung eines bestimmten, gewünschten (vorgeschriebenen) Heizwertes (Verbrennungswärme) im entgifteten Stadtgas.
Diese bau-und betriebstechnischen Vorteile bringen bedeutende Vorteile wirtschaftlicher Natur mit sich, und sie verringern auch die Kosten der Gasentgiftung im ausserordentlichen Masse.
In den Fig. 1, 2 und 3 sind in schematischer Weise Ausführungsbeispiele des Verfahrens und die Anordnung der. zu seiner Ausführung erforderlichen Apparatur dargestellt. Es ist dabei auf die Wiedergabe aller konstruktiver Ausführungseinzelheiten verzichtet, aber der thermische Zusammenhang beider räumlich voneinander getrennten Kontaktofenräume gemäss der Erfindung schematisch dargestellt worden. Gleiche'Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile.
Fig. i zeigt die grundsätzliche Anordnung des Hauptkontaktofenraumes i und Nebenkontaktofenraumes 2 bei Hintereinanderschaltung beider Räume. 3 ist der Regenerationofen mit dem an seinem Unterteil angeschlossenen Kontaktstoffkühler 4. Als Dampferzeuger dient nach dem Ausführungsbeispiel ein Ekonomiserverdampfer 5, in welchem gespannter Satt, dampf und Heisswasser erzeugt werden. 6 und 7 sind Wärmeaustauscher, 8 ist ein Verbrennungsofen, in welchem Heizgas verbrannt wird, wobei es die zum Regenerieren des Kontaktstoffes erforderlichen heissen Verbrennungsgase liefert. 9 und 10 sind Dampfstrahl- injektoren, 11 stellt einen Kamin zum Abzug der abgekühlten Verbrennungsgase aus dem Regenerationsofen dar.
Die Verfahrensvorgänge sind folgende : Das zu entgiftende Gas (Ausgangsgas) wird durch die Leitung 20 dem Hauptkontaktofen i zugeleitet. Der Dampfstrahlinjektor 9 saugt das zu entgiftende Gas (Gasgemisch) an und sättigt es mit Wasserdampf. Vor Eintritt in den Hauptkontaktofen 1 wir, d das zu entgiftende, mit Wasserdampf gesättigte Gas im Wärmeaustauscher 6 auf etwa 300 C vorgewärmt (I. Stufe). Die weitere Vorwärmung des zu entgiftenden Gases geschieht im Hauptkontaktofen i selbst auf regenerativem Wege durch Aufwärmung am heissen Kontaktstoff auf etwa 5000 C. Nachdem die Kohlenoxydumsetzung und die Kohlendioxydabsorption im Kontaktofen i erfolgt ist, verlässt das Gas diesen Ofen i mit einer Temperatur von etwa 600 C.
Es besitzt dabei einen Kohlenoxydgehalt von 5 bis 8"/o und fast keinen Kohlendioxydgehalt. Bevor das aus i kommende Gas durch die Leitung 22 in den Nebenkontaktofen 2 eintritt, wird ihm durch einen Dampfstrahlinjektor IO jene Menge an Wasserdampf zugeführt, die für die Umsetzung der im Gas verbliebenen 5 bis 8 /o Kohlenoxyd, bei Belassung der Umwandlungskohlensäure im Gas, erforderlich ist.
Aus 2 strömt das nunmehr fertig entgiftete Gas durch die Leitung 23 dem Ekonomiserverdampfer bzw. Abhitzedampfkessel 5 zu, wo es seine fühlbare Wärme zur Dampferzeugung so weit abgibt, dass es im Schlusskühler 29 auf etwa 200 C abgekühlt werden kann. Das fertig entgiftete und gekühlte Gas (Stadtgas) verlässt 29 durch die, Leitung 24.
Im Hauptkontaktofen i und im Regenerationsofen 3 geht das Entgiftungsverfahren nach dem Prinzip des Kontaktstoffkreislaufes vor sich, weil in i sowohl Kohlenoxyd umgesetzt als auch Kohlensäure entfernt wird. Der K0ntaktstoffk islauf ist durch in vollen Linien gezeichneten Kreis 18 dargestellt, insofern es sich um Kontaktstoff handelt, der zur Regeneration gefördert wird. Der durch Kreise 19 schematisch dargestellte Kontaktstoff befindet sich schon im regenerierten Zustande.
Zur Vollständigkeit des thermischen Zusammenhanges beider Kontaktöfen sei noch erwähnt, dass der in 5 erzeugte gespannte Dampf entsprechend anderen Verfahren der Erfinder durch die Leitung 27 und Heisswasser durch
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die Leitung 27'dem Röhrensystem im Kontaktofen'1 zugeführt werden, wo beide Medien die exotherme Wärme in sich aufnehmen, was sich beim Dampf in der Überhitzung und beim Heisswasser in einer Dampferzeugung äussert. Der überhitzte Dampf verlässt das Röhrensystem in i durch die Leitung28 und kann als Überschussdampf für eine Betriebsanlage ausserhalb der Entgiftungsanlage oder zur Gewinnung von Kraft bzw. elektrischer Energie innerhalb derselben Verwendung finden.
Die weitere Beschriftung in Fig. i hat mit dem Erfindungsgegenstand zwar nichts zu tun, ist aber der Klarheit halber in die Fig. i mit aufgenommen worden. Die diesbezüglichen Bezugsziffern beziehen sich auf die folgenden Teile : 12 ist die Heizgaszuleitung, 13 die Leitung für Verbrennungsgase zum Regenerieren, 14 und 15 Leitungen für die Abgase aus dem Regenerationsofen 3. 16 die Leitung für die Zufuhr von Kaltluft zum Luftventilator, 16'die Leitung für zusätzliche Heissluft, 17 die Heissluftleitung von dem Wärmeaustauscher 7 für die Verbrennung der Heizgase, 21 die Leitung für halbentgiftetes Gas, 25 die Kühlwasserzuleitung, 26 die Warmwasserleitung vom Kühler 29 und 30, 31 Dampfleitungen zu den
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kontaktofenraumes 2 bei Nebeneinanderschaltung beider Räume,
und zwar in Anwendung für eine einzige Gasart (Gasgemisch). i ist der eine Kontaktofenraum (Hauptkontaktofen). 2 ist
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erzeugt wird.
6 und 7 sind Wärmeaustauscher, 8 ist ein. Verbrennungsofen, in welchem Heizgas verbrannt wird, wobei es die zum Regenerieren des Kontaktstoffes erforderlichen heissen Verbrennunggase liefert. 9 und 10 sind Dampfstrahlinjektoren, II stellt einen Kamin zum Abzug der abgekühlten Verbrennungsgase aus dem Regenerationsofen dar. Zum Unterschied gegen die Einrichtung nach Fig. i zum Abführen der exothermen Wärme aus dem Hauptkontaktofen i mittels Kühldampf erfolgt die Abführung der exothermen Wärme nach Fig. 2 mittels umgewälzten Rauchgases (Wälzgas). Für diesen Zweck ist ein Ventilator 32 vorgesehen.
Die Verfahrensvorgänge sind folgende : Das zu entgiften, de Gas (Ausgangsgas) wird durch die Leitung 20 dem Hauptkontaktofen I zugeleitet. Der Dampfstrahlinjektor 9 saugt das Ausgangsgas (Gasgemisch) an und sättigt es mit Wasserdampf. Das Gas strömt durch den Wärmeaustauscher 6, wo es auf etwa 300 C erwärmt wird (I. Stufe). Der Gasstrom wird nach Verlassen von 6 in zwei Teilgasmengen geteilt, und zwar im Verhältnis, dass die beiden Teilgasmengen nach erfolgter verschiedenartiger Entgiftungsbehandlung in den Räumen des Haupt-und Nebenkontaktofens wieder zusammengemischt ein solches Gasgemisch geben, das den gleichen Heizwert aufweist, den das Gas vor seiner Entgiftung hatte.
Dieser Verfahrensvorgang zur Herstellung eines entgifteten Stadtgases bringt zunächst den Vorteil, dass der Hauptkontaktofen und der zu ihm gehörige Regenerationsofen bei der gleich grossen Gesamtleistung wie bei einer Anlage nach Fig. i kleinere Abmessungen (kleineres Volumen) erhalten können. Der Verfahrensvorgang bringt ferner auch für den Betrieb wesentliche Vorteile dadurch, dass die Dampfmenge für die Kohlenoxydumsetzung im Vergleich zur letzterwähnten Entgiftungsanlage, auch durch die Verringerung der Strahlungsverluste infolge der kleineren Abmessungen der Haupt-und Nebenkontaktofenräume und infolge der geringeren Fördermenge an Kontaktstoff sowie geringeren Förderleistung für denselben, Wärme und Kraft einspart.
Die den Hauptkontaktofen i durchströmende Teilgasmenge wird der Kohlenoxydumsetzung und der Kohlensäureentfernung nach dem bekannten Kontaktstoffkreislauf-Entgiftungsverfahren unterzogen. Diese TeilgÅasmenge beträgt etwa 2/3 bis 3/4 der Gesamtgasmenge, infolgedessen ist, entsprechend den kleineren Abmessungen der Ofenräume i und 3, auch die im Kreislauf 18, 19 befindliche Kontaktstoffmenge eine geringere, als wenn die gesamte Gas- menge'wie im Ausführungsbeispiel (Fig. 1) durch den Hauptkontaktofen hindurchgehen würde.
Nach erfolgter Behandlung der Teilgasmenge in i strömt diese Teilgasmenge, die bereits entgiftet ist, durch die Leitung 21 zu dem Wärmeaustauscher 7, wo die abgespaltene kleinere Teilgasmenge (etwa 1/4 bis 1/3 der Gesamtgasmenge), die mittels des Dampfstrahlinjektors JO abgesaugt und mit einer überschüssigen Wasserdampfmenge versehen wird, sich ein zweites Mal vorwärmt (II. Stufe). Nach Verlassen der Teilgasmenge aus 7 wird diese mit der aus dem Nebenkontaktofen kommenden Teilgasmenge vereinigt. Die Gesamtgasmenge ist nun wieder die gleiche wie die Ausgangsgasmenge.
Die Behandlung der abgespaltenen kleineren Teilgasmenge im Nebenkontaktofen, 2 erstreckt sich bloss auf die bestmögliche Umsetzung
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des Kohlenoxyds bei Belassung der Umwandlungskohlensäure (d. i. diejenige, die bei der Umsetzung des Kohlenoxyds entsteht) im Gas. Nach seiner Vereinigung mit dem vollkommen kohlenoxydfreien und kohlensäurefreien Gas aus dem Hauptkontaktofen steigt der Kohlenoxydgehalt der Mischgasmenge auf etwa i"/o, auch der Kohlensäuregehalt wird um ein geringeres grösser sein, als er im entgifteten Gas war. Die beiden vereinigten Teilgasmengen durchziehen gemeinsam den Wärmeaustauscher 6, wo sie den grössten Teil ihrer fühlbaren Wärme an das durch die Leitung 20 kommende Ausgangsgas abgeben.
Von 6 strömt das Gas durch die Leitung 23 zum Schlusskühler 29, den es als fertig entgiftetes und gekühltes Stadtgas (Endgas) durch die Leitung 24 verlässt. Bei Wahl eines Röhrenkühlers, in welchem das zu kühlende Gas mit dem Kühlmittel (in der Regel wird Wasser genommen, das durch die Speisewasserleitung 26 dem Abhitzedampfkessel 5 zugeführt wird) unmittelbar nicht in Berührung kommt, gelingt es, ein trockenes, entgiftetes, kohlensäurearmes, normgerechte Stadtgas zu erzeugen.
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zu Fig. i ausgeführt.
Fig. 3 zeigt die grundsätzliche Anordnung des Hauptkontaktofenraumes i und des Nebenkontaktofenraumes 2 bei Nebeneinanderschaltung beider Räume, und zwar in Anwendung für zwei Gasarten (Gasgemische) verschiedenartiger Herkunft und Zusammensetzung, für Zwecke der Erzeugung eines als entgiftetes Stadtgas abzugebendes Gasgemisch aus beiden Gasarten.
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nach dem Ausführungsbeispiel ein Abhitzedampfkessel 5 (es könnte auch ein Ekonomiserverdampfer gewählt werden), in welchem gespannter Sattdampf (im Falle eines Ekonomiserverdampfers auch Heisswasser), erzeugt wird. 6. und 7 sind Wärmeaustauscher. 8 ist ein Verbrennungsofen, in welchem Heizgas verbrannt wird, wobei es die zum Regenerieren des Kontaktstoffes erforderlichen heissen Verbrennungsgase liefert. 9 und 10 sind Dampfstrahlinjektoren.
11 stellt einen Kamin für den Abzug der abgekühlten, aus dem Regenerationofen kommenden Abgase dar. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 erfolgt die Abführung der exothermen Wärme entsprechend den erwähnten Verfahren aus dem Hauptkontaktofenraum i durch Umwälzgase, und zwar saugt ein Ventilator 32 einen Teil der aus 5 kommenden Abhitzegase (Rauchgase) an. Der Restteil dieser Gase wird durch Kamin II abgeführt. Der Ventilator 32 fördert die Rauchgase zum Kontaktofen i, wo sie als Kühlgase innerhalb eines Rohrsystems für den heissen, im Kontaktofenraum i befindlichen Kontaktstoff dienen.
Die erwähnten Abhitzegase werden von i zum Verbrennungsofen 8 geführt, wo sie mit den heissen, Verbrennungsgasen im Verbrennungsraum von 8 sich mischen und diese auf eine gewünschte, regelbare Temperatur abkühlen.. Aus -8 werden die gemischten inerten Gase aber (zum Unterschied gegen das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2) zunächst dem Nebenkontaktofen 2 zugeführt, wo sie aber nicht als Kühlgase, sondern als Heizgase in einem geschlossenen Rohrsystem einen Teil ihrer fühlbaren Wärme an dem im Kontaktofenraum 2 befindlichen Kontaktstoff abgeben, damit dort die Wassergasreaktion vor sich gehen kann.
Die etwas abgekühlten inerten Gase aus dem Heizrohrsystem des Kontaktofenraumes 2 werden nun durch die Leitung 15 dem Abhitzedampf 5 zugeführt, in welchem sie ihre Restwärme bis auf etwa 2500 C abgeben. Aus 5 werden diese abgekühlten Gase durch den Ventilator 32
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einen Sättiger zur Wasserdampfsättigung der einen zu entgiftenden Gasart, und zwar der kohlensäureärmeren (im Ausführungsbeispiel Kohlengas als das eine Ausgangsgas) dar, die getrennt von der zweiten Gasart, und zwar der kohlenoxydreicheren (z. B. Halbwassergas), im Nebenkontaktofen 2 als das andere Ausgangsgas zugeführt wird. Vorher wird dieses Ausgangsgas mittels eines Dampfstrahlinjektors 10 mit einer entsprechenden zusätzlichen Dampfmenge versehen, die im Wärmeaustauscher 7 in 1. Stufe auf etwa 3000 C vorgewärmt worden ist.
Die Behandlung des Kohlengases (beispielsweise Gasart) in 2 besteht darin, dass in bekannter Weise nur das Kohlenoxyd nach der Wasserdampfkatalyse umgesetzt wird, dabei aber die. Umwandlungskohlensäure im umgewandelten Gase verbleibt. Die auf diese Weise entgiftete Gasart wird durch die Leitung 21 abgeführt und strömt nach vorheriger teilweiser Abgabe seiner fühlbaren Wärme im Wärmeaustauscher 7 durch die Leitung 22 der Mischstelle für beide Gasarten zu.
Die zweite zu entgiftende, kohlenoxydreichere Gasart (z. B. Halbwassergas, Wassergas, Mischgas u. dgl. ) wird als zweites Ausgangsgas durch die Leitung 20'dem Hauptkontakt- ofen i und nach vorheriger Wasserdampf Sättigung im Dampfstrahlinjektor 9 und Vorwärmung (I. Stufe) im Wärmeaustauscher 6 der Behandlung zugeführt. Diese besteht zunächst in der regenerativen Vorwärmung (II. Stufe) der zu entgiftenden Gasart im Unterteil des Kontakt-
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gemäss einem anderen Verfahren der Erfinder. Die weitere Behandlung der zu entgiftenden Gasart im Oberteil des Kontaktofenraumes i besteht in der möglichst restlosen Kohlenoxydentfernung und der gleichzeitigen möglichst restlosen Entfernung der Kohlensäure aus dieser zweiten Gasart.
Nach ihrer vollständigen Entgiftung in, i wird diese zweite Gasart der vorerwähnten Mischstelle, bei welcher sie mit der ersten entgifteten Gasart zusammentrifft, durch die Leitung 21', 22'zugeführt, gibt aber vorher im Wärmeaustauscher 7 einen Teil ihrer fühlbaren Wärme an die erste zu entgiftende Gasart (z. B. Kohlengas) ab. Gemeinsam strömen beide zusammengemischten Gasarten (z. B. ein Gemisch von entgiftetem Kohlengas' und einem entgifteten Zusatzgas, wie Halbwassergas, Wassergas, Mischgas u. dgl. ) durch die Leitung 23 in den Schlusskühler 29 ein.
Hier wird das Gasgemisch auf eine etwa der Aussentemperatur entsprechende Temperatur gekühlt, und es verlässt 29 durch die Leitung 24 als fertiges, feingereinigtes, gekühltes, entgiftetes Stadtgas, das den gleichen Heizwert aufweisen kann, wie das Stadtgas unmittelbar vor seiner Entgiftung gehabt hat. Selbstverständlich werden auch seine übrigen brenntechnischen Eigenschaften solcher Art sein, dass das entgiftete Gas bei seiner Anwendung in den Gasverbrauchsgeräten keinerlei nachteilige Erscheinungen zeigt, geschweige denn irgendeine Umänderung an diesen Geräten bedingt.
Die in Fig. 3 eingetragenen Bezugszeichen, welche nicht erwähnt wurden, sind die gleichen, wie sie im Zusammenhang mit Fig. i beschrieben wurden. Zusätzlich sind 26, 26'und 26" Warmwasserleitungen für die Kesselspeisung bzw. Gassättigung.
Hinsichtlich der brenntechnischen'Eigenschaften gelten natürlich für alle drei Ausführungsbeispiele beschriebenen Arten und Methoden der Herstellung von entgiftetem Stadtgas.
Das gleiche kann dabei die Wärmeführung bei grundsätzlicher Beibehaltung des Erfindunggedankens (d. i. Anwendung von zwei Kontaktöfen, die hintereinander-oder nebeneinandergeschaltet werden können, miteinander im thermischen Zusammenhang stehen) untereinander vertauscht oder kombiniert werden. Als wärmetragende Mittel für die Zu-oder Abführung von Wärme können sowohl die zu entgiftenden oder entgiftete Gase als auch die aus beliebigen Brennstoffen erzeugten Gase (z : B. Rauchgase aus dem Brennofen oder Abgase aus dem Regenerationsofen), ferner Luft oder Wasserdampf u. dgl. dienen.
Es wurde bereits vorgeschlagen, ein aus Kohlengas und einem Zusatzgas, z. B. Wassergas oder Generatorgas, bestehendes entgiftetes Stadtgas herzustellen, bei welchem nach erfolgter Entgiftung die Kohlensäure im Wesen bloss aus dem Zusatzgas gänzlich oder teilweise entfernt, im Kohlengas jedoch im Wesen belassen wird. Dies geschieht in zwei voneinander vollständig getrennten Entgiftungsanlagen. Das vorliegende Verfahren stellt eine Verbesserung und Vervollkommnung des vorgeschlagenen Verfahrens dar, da die Vorgänge der Entgiftung in ein und derselben Entgiftungsanlage, wohl auch in zwei voneinander getrennten Kontakt- öfen, vor sich gehen, letztere aber in einem thermischen Zusammenhang miteinander stehen.
Das vorliegende Entgiftungsverfahren stellt somit gegenüber dem vorgeschlagenen zumindest einen wärmetechnischen Fortschritt dar. Ausserdem unterscheiden sich die beiden Verfahren dadurch voneinander, dass nach dem bereits vorgeschlagenen Verfahren die Kohlensäure nach der erfolgten Entgiftung (also durch Auswaschung mit Druckwasser oder chemischen Mitteln) und nach dem vorliegenden Verfahren schon während der katalytischen CO-Umwandlung (also durch Absorption vom Katalysator selbst) geschieht.
PATENTANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von entgiftetem Stadtgas mittels der Wasserdampfkatalyse in Anwesenheit eines Kontaktstoffes (vorzugsweise Ankerit), der einen Kontaktraum und einen davon getrennten Regenerationsofen bei verschiedenen passenden, aber gleichbleibenden Temperaturen stetig durchwandert, dadurch gekennzeichnet, dass ausser dem Kontaktraum (Hauptkontaktraum) noch ein zweiter im Gasstrom dahinter-oder danebengeschalteter Kontaktraum (Nebenkontaktraum) angewendet wird, der von dem ersten räumlich und baulich getrennt, aber mit ihm wärmetechnisch verbunden ist.