AT14760U1

AT14760U1 - Belastungsvorrichtung für eine Maschine zur Herstellung von Faserbahnen

Info

Publication number: AT14760U1
Application number: ATGM50137/2015U
Authority: AT
Original assignee: Valmet Technologies Inc
Priority date: 2014-07-15
Filing date: 2015-07-03
Publication date: 2016-05-15
Also published as: DE202014103256U1; CN204875361U

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Belastungsvorrichtung für eine Press-, Leimpress-, Beschichtungsmaschine- oder für ein Kalanderwalzenpaar einer Maschine zur Herstellung von Faserbahnen, die an beide Enden einer Walze eines Walzenpaars gekuppelt wird, wobei die Belastungsvorrichtung (1) von einem Ende an einem Teil (11) der Walze (10) befestigt ist, der die Achsbuchse umfasst, und von dem anderen Ende an einem stationären Teil der Maschine zur Herstellung von Faserbahnen, wo bei eine Belastung der Belastungsvorrichtung (1) eine Bewegung oder eine Kraft der Walze (10) in Richtung Walzenspalt (12) verursacht, und wobei als Belastungselement eine Balgeinheit dient, die einen ersten Balg (2) und wenigstens einen darin angeordneten zweiten Balg (3) umfasst.

Description

Beschreibung

BELASTUNGSVORRICHTUNG FÜR EINE MASCHINE ZUR HERSTELLUNG VON FASER¬BAHNEN

[0001] Die Erfindung betrifft eine Belastungsvorrichtung für ein Walzenpaar einer Maschine zurHerstellung von Faserbahnen, die an beide Enden einer Walze des Walzenpaars gekuppeltwird.

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

[0002] In Maschinen zur Herstellung von Faserbahnen ist es Ziel, eine bestimmte Belastungdes Walzenspalts zu herbeizuführen. Hiermit sollen besonders die Eigenschaften der Faser¬bahn wie Dicke, Glätte und Glanz beeinflusst werden.

[0003] Auf bekannter Art und Weise werden die Walzen z.B. eines Kalanders durch hydraulischbetätigte Zylinder belastet. In hydraulisch betätigten Vorrichtungen tritt jedoch durch innereReibung verursachte Hysterese auf, was die Steuerung der Vorrichtungen verkompliziert. Inhydraulischen Anlagen treten zudem Leckagen auf, wodurch die Umgebung und damit auch dieFaserbahn verunreinigt werden kann.

[0004] Es ist zudem bekannt, für die Belastung von Walzen Hebelstrukturen zu verwenden, andie Balge gekuppelt sind. Eine solche Struktur kann derart ausgeführt sein, dass ein großerBalg jenes Ende eines Hebels bewegt, welcher die Walze stützt. Auf der anderen Seite einesGelenks kann ein Balg oder mehrere Balge angebracht sein, die bewegt werden, um eine Fein¬einstellung auszuführen. In solchen Lösungskonzepten ist der Durchmesser des großen Balgstypischerweise circa 800mm und der Druck circa 8 bar. Ein Nachteil dieser Ausführungsform ist,dass sie viele verschleißende Teile beinhaltet, so zum Beispiel die Gelenke der Hebel.

[0005] Im Vergleich zu der Verwendung von Zylindern wird durch die Verwendung von Balgeneine nahezu reibungsfreie Funktion erreicht. Die Balge können zum Beispiel mit Druckluft odermit einer Hydraulikflüssigkeit betätigt werden. Sie werden so vermessen, dass beim maximalenDruck die gewünschte maximale Lasttragfähigkeit erreicht wird. Ein Nachteil der Verwendungpneumatischer Balge ist die Aufgrund der Kompressibilität der Luft schlechte Einstellgenauig¬keit. Besonders bei geringem Druckniveau ist die Einstellgenauigkeit schlecht. In Folge dessenlässt sich das Belastungsprofil des Walzenpaars für kleine Kräfte nicht genau einstellen.

[0006] Um die Einstellgenauigkeit zu verbessern, sind Belastungsvorrichtungen gebaut worden,bei denen Balge unterschiedlicher Größe nebeneinander angeordnet sind. Hierbei wird durchden großen Balg die grobe Einstellung und durch den oder die kleinen Balge eine Feineinstel¬lung durchgeführt. Solche Anordnungen erfordern jedoch relativ viel Platz. Der Gebrauch derAnordnung wird zudem durch die Druckfestigkeit des kleineren Balgs beschränkt.

AUFGABE DER ERFINDUNG

[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile der im Stand der Technik be¬kannten Lösungen zu verringern. Weiterhin ist Aufgabe der Erfindung eine mit Balgen ausge¬führte Belastungsvorrichtung für Maschinen zur Herstellung von Faserbahnen darzubieten, mitder die erforderte Einstellungsgenauigkeit mit einer einfachen und wenig verschleißendenStruktur erreicht wird.

ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG

[0008] Die Erfindung betrifft eine Belastungsvorrichtung für eine Press-, Leimpress-, Beschich¬tungsmaschine- oder für ein Kalanderwalzenpaar einer Maschine zur Herstellung von Faser¬bahnen, die an beide Enden einer Walze eines Walzenpaars gekuppelt wird. Bei einer erfin¬dungsgemäßen Belastungsvorrichtung ist die Belastungsvorrichtung von einem Ende an einemTeil der Walze befestigt ist, der die Achsbuchse umfasst, und von dem anderen Ende an einem stationären Teil der Maschine zur Herstellung von Faserbahnen, wobei eine Belastung derBelastungsvorrichtung eine Bewegung oder eine Kraft der Walze in Richtung Walzenspaltverursacht. Als Belastungselement dient eine Balgeinheit, die einen ersten Balg und wenigstenseinen darin angeordneten zweiten Balg umfasst.

[0009] In einer erfindungsgemäßen Belastungsvorrichtung hat jeder Balg der Belastungsvor¬richtung eigene Eintritts- und Austrittsöffnungen für das Fluid. So kann das Druckniveau desinneren und äußeren Balgs separat gesteuert werden.

[0010] In einer Ausführungsform der Erfindung tragen die Belastungsvorrichtungen die Walzeder Press-, Leimpress-, Beschichtungsmaschine- oder Kalandereinheit. In diesem Fall könnendie Balge unterhalb der unteren Walze angeordnet sein.

[0011] Das zur Belastung der Belastungsvorrichtung verwendete Fluid kann ein Gas (z.B. Luft),eine Hydraulikflüssigkeit oder eine Gas- oder Hydraulikölemulsion sein.

[0012] Bevorzugterweise ist der Druck im inneren Balg größer ist als der Druck im äußerenBalg.

[0013] Die hier beschriebene Belastungsvorrichtung bietet deutliche Vorteile gegenüber denbekannten Belastungsvorrichtungen für Maschinen zur Herstellung von Faserbahnen. Dadurch,dass der zweite Balg innerhalb des ersten angeordnet ist, wird eine kompakte, Platz sparendeStruktur erreicht. Die Anordnung der Balge ineinander ermöglicht auch die Beaufschlagung desinneren Balgs mit einem höheren Druck, ohne dass der Balg durch den höheren Druck birst.Dabei bewirkt Druck innerhalb des äußeren Balgs, das der Druckunterschied nicht zu groß wird,was ein Bersten des inneren Balgs verhindert. Durch ein höheres Druckniveau wird eine größe¬re belastende Kraft und besonders auch eine bessere Einstellgenauigkeit erreicht.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

[0014] Figur 1 stellt eine schematische Draufsicht auf eine Balganordnung einer erfindungs¬ gemäßen Belastungsvorrichtung dar; [0015] Figur 2 stellt einen Schnitt entlang der Schnittlinie ll-ll von Figur 1 dar; [0016] Figur 3 zeigt schematisch erfindungsgemäße Belastungsvorrichtungen, die unter die untere Walze eines Walzenpaars montiert sind;

DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN

[0017] In Figur 1 ist eine Balganordnung einer erfindungsgemäßen Belastungsvorrichtungdargestellt, die einen äußeren Balg 2 und einen darin angeordneten inneren Balg 3 umfasst.Das Verhältnis des Radius des äußeren Balgs 2 zum Radius des kleineren inneren Balgs 3kann zum Beispiel 5:4, 4:3, 2:1, aber auch größer oder kleiner sein.

[0018] Erfindungsgemäß hat jeder Balg eigene Anschlüsse für das Fluid, so dass das Druckni¬veau separat gesteuert werden kann. Der Druck innerhalb des inneren Balgs 3 ist jedoch erfin¬dungsgemäß immer größer als der Druck innerhalb des äußeren Balgs 2.

[0019] In Figur 2 ist ein Querschnitt entlang der Linie ll-ll von Figur 1 dargestellt. In der Abbil¬dung ist zu erkennen, wie die Balge ineinander angeordnet sind. Bevorzugterweise sind dieBalge konzentrisch ineinander angeordnet.

[0020] In Figur 3 sind erfindungsgemäße Belastungsvorrichtungen dargestellt, die an einemWalzenpaar befestigt sind. In dem Beispiel sind die Balge der Belastungsvorrichtungen 1 an derAchsbuchse 11 der unteren Walze 10 installiert. Die Balge sind vorgesehen die Walze 10 inRichtungen Walzenspalt 12 zu bewegen oder zu drücken. Die Belastungsvorrichtungen könnenjedoch auch installiert sein, um die obere Walze in Richtung Walzenspalt zu drücken.

[0021] Eine erfindungsgemäße Belastungsvorrichtung kann zum Beispiel zur Belastung einesKalanderwalzenpaars verwendet werde. Die Belastungen des Kalanders sind üblicherweise 50-200 kN. Da die Breite des Kalanders üblicherweise 3-8 m ist, muss an beiden Enden der Walze daher eine Gegenkraft von zum Beispiel 400 kN aufgebracht werden.

[0022] Um eine solche Kraft aufzubringen, wird in dem äußeren Balg oft ein Druck von 10 barverwendet. Der Druck im inneren Balg kann größer sein, um die benötigte Kraft aufzubringen,zum Beispiel 20 bar. Der innere Balg kann auch nur zur Feinsteuerung der Belastung verwen¬det werden mit einem Druck, der jedoch immer größer ist als 10 bar. Die Durchmesser derBalge werden so gewählt, dass sie groß genug sind, um die erforderte Kraft aufzubringen.

[0023] Das Beaufschlagen der Balge der Belastungsvorrichtung mit Luft bietet viele Vorteile.Eine Druckluftquelle steht in den meisten Industriehallen zu Verfügung und Leckagen verursa¬chen keine Verschmutzung der Umgebung. Der positive Effekt der erfindungsgemäßen Vorrich¬tung auf die Steuergenauigkeit kommt zur Wirkung, wenn Druckluft mit höherem Druck verwen¬det wird, zum Beispiel mit einem Druck des äußeren Balgs von 10 bar und des inneren Balgsvon 15 bar. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann gegebenenfalls auch mit Hydraulikflüs¬sigkeit als Druckmittel ausgeführt werden, zum Beispiel dann wenn besonders hohe Kräfteerforderlich sind.

Claims

Ansprüche 1. Eine Belastungsvorrichtung für eine Press-, Leimpress-, Beschichtungsmaschine- oder fürein Kalanderwalzenpaar einer Maschine zur Herstellung von Faserbahnen, die an beideEnden einer Walze eines Walzenpaars gekuppelt wird, dadurch gekennzeichnet, dassdie Belastungsvorrichtung (1) von einem Ende an einem Teil (11) der Walze (10) befestigtist, der die Achsbuchse umfasst, und von dem anderen Ende an einem stationären Teil derMaschine zur Herstellung von Faserbahnen, wobei eine Belastung der Belastungsvorrich¬tung (1) eine Bewegung oder eine Kraft der Walze (10) in Richtung Walzenspalt (12) verur¬sacht, und wobei als Belastungselement eine Balgeinheit dient, die einen ersten Balg (2)und wenigstens einen darin angeordneten zweiten Balg (3) umfasst.
2. Belastungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Balg derBelastungsvorrichtung (1) eigene Eintritts- und Austrittsöffnungen für das Fluid hat.
3. Belastungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Be¬lastungsvorrichtungen (1) die Walze der Press-, Leimpress-, Beschichtungsmaschine- oderKalandereinheit tragen.
4. Belastungsvorrichtung nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass das zur Belas¬tung der Belastungsvorrichtung (1) verwendete Fluid ein Gas (z.B. Luft), eine Hydraulik¬flüssigkeit oder eine Gas- oder Hydraulikölemulsion ist.
5. Belastungsvorrichtung nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck iminneren Balg größer ist als der Druck im äußeren Balg. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen