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Gegenstand der Erfindung sind neue hydraulische Maschinen und Energieübertragungseinrich- tungen, die diese Maschinen verwenden.
Die hydraulische Maschine nach der Erfindung besitzt zwei selbständig rotierende mechanische
Systeme (Rotoren), die zur Aufnahme oder Abgabe mechanischer Energie befähigt sind, und eine oder mehrere mit Flüssigkeit gefüllte, zur Aufnahme oder Abgabe hydraulischer Energie befähigte Arbeitskammern. Die Rotoren wirken durch Verdrängerorgane beliebiger Art auf die Kammerilüssigkeit ein, u. zw. derart, dass diese Organe bei differierender Drehgeschwindigkeit der Rotoren den Rauminhalt der Kammer oder Kammern periodisch verändern.
Wird einer der Rotoren einer solchen Maschine mit einer Quelle, der andere mit einem Verbraucher mechanischer Energie verbunden und gehört die Arbeitskammer (bzw. die Kammern) einer zur Lieferung oder zum Verbrauch hydraulischer Energie bereiten Flüssigkeitsleitung an, so wird die Maschine, während sie im Energieaustausch mit der Flüssigkeitsleitung steht und dabei nach dem Verdrängungsprinzip mechanische in hydraulische oder hydraulische in mechanische Energie umwandelt, durch hydraulische Kopplung der Drehmomente der Rotoren einen mechanischen Energiestrom von Rotor zu Rotor weiterleiten, somit die Rolle eines hydraulischen Zwischengliedes im Zuge einer mechanischen Energieleitung spielen.
Die Kopplung der Drehmomente kommt durch den Widerstand (Verdrängungswiderstand), den die Flüssigkeit einer Volumsänderung der Arbeitskammer (n) entgegensetzt, zustande.
Die Maschine vermag also gleichzeitig als hydraulische Kupplung und als hydraulischer Generator bzw. Motor zu wirken. Um diese Eigenschaft sowie ihre Bedeutung und Vorteile für Energieübertragungszwecke genauer zu verstehen. seien zunächst einige Beispiele der erfindungsgemässen Maschine unter Bezugnahme auf die (schematischen) Figuren der Zeichnung erläutert.
Diese Beispiele lassen auch erkennen, dass die Erfindung nicht an bestimmte Arten der nach dem Verdrängungsprinzip wirkenden Maschinen gebunden ist, dass sich vielmehr aus jeder dieses Prinzip benutzenden Maschine mit einem Rotor eine gemäss der Erfindung mit zwei Rotoren ausgestattete Maschine ableiten lässt. indem man zur Begrenzung des Arbeitsraumes zwei relativ zueinander bewegliche Verdrängerorgane vorsieht und jedes dieser Organe in kinematische Verbindung mit einem selbständig rotierenden System setzt.
In allen Figuren bezeichnet 1 eine im Sinne der Erfindung gebaute Maschine, und gleiche Bezugszeichen sind für jene Hauptbestandteile gewählt, denen funktionell die gleiche Rolle zufällt. Demgemäss sind einheitlich in allen Figuren die beiden Rotoren der Maschine mit 1 und 2, die mit den Rotoren fest verbundenen Wellen mit 3 und 4, die von den Rotoren unmittelbar oder durch Verdrängerorgane begrenzte (n), im Betrieb mit einer Flüssigkeit (z. B. 0l) gefüllte (n) Arbeitskammer (n) mit 5 und die an die Kammer (n) angeschlossene, zur Aufnahme oder Abgabe hydraulischer Energie befähigte Flüssigkeitsleitung mit 6 bezeichnet.
In den Fig. 1 und 2, die einander als Grundriss und Aufriss zugeordnet sind. ist 1 eine Kolbenmaschine mit Kurbelantrieb. Der Rotor 1 ist ein auf der Welle 3 sitzender Zylinder, in welchem ein Kolben 7 gleitet, dessen relative Stellung zum Zylinder den Rauminhalt der Arbeitskammer 5 bestimmt. Zylinder 1 und Kolben 7 sind daher als Verdrängerorgane der Arbeitskammer aufzufassen. Der Kolben 7 wird mittels der Schubstange 8 von der auf der Welle 4 sitzenden Kurbel2 gesteuert. die den zweiten Rotor der Maschine bildet.
In Fig. 3 ist I (linke Hälfte der Figur) ein Kapselwerk (Zahnradpumpe oder-turbine). Die Zähne der Zahnräder 2 und 9 begrenzen als Verdrängerkörper Flüssigkeitsräume, die die Arbeitskammern der
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Maschine bilden und mit der Leitung 6 in Verbindung stehen. Der Rotor 1 ist ein auf der Welle. 3 sitzender
Gehäusekörper, in welchem das Zahnrad 9 derart gelagert ist, dass es mit dem Körper 1 zusammen rotiert. sich gleichzeitig aber um seine eigene Achse 10 drehen kann. Als zweiter Rotor dient das Zahnrad 2. dessen Welle 4 unabhängig vom Rotor 1 zu rotieren vermag, da dieser sie nur lose umsehliesst. Die Zähne der beiden Räder 2 und 9 sind relativ zueinander in Ruhe, wenn sich die Rotoren 1 und 2 im Raume im gleichen Sinne mit gleicher Geschwindigkeit drehen.
Eine periodische Änderung des Volumens der Arbeitkammer tritt erst bei differierender Drehgeschwindigkeit der Rotoren ein.
In den Fig. 4 und 5 (schematischer Aufriss und Grundriss) ist I (obere Figurenhälfte) eine Taumel- scheibenmaschine. Der Rotor 2 ist ein achsengleich mit der Welle J frei drehbar gelagerter, trommelartiger Körper, der einen Zahnkranz 11 besitzt, durch welchen er über das Zahnrad 12 mit der Welle 4 mechanisch verkettet ist. In den Rotor 2 sind eine Anzahl sternförmig im Kreise angeordnete Zylinder 18 eingebaut, in denen Kolben 14 gleiten, die die mit der Flüssigkeitsleitung 6 verbundenen Arbeitskammern 5 begrenzen. Die Kolben 14 stehen in gleitendem Eingriff mit der Taumelscheibe 1, die als Rotor der Maschine aufzufassen ist und von der Welle 3 getrieben wird oder diese Welle treibt.
Nur wenn die Taumelscheibe 1 und die Trommel 2 sich mit verschiedener Winkelgeschwindigkeit drehen, findet eine Bewegung der Kolben 14 relativ zum Zylinder 13 statt.
Das Verständnis der Wirkungsweise und Vorteile der Maschine wird durch die folgenden Überlegungen und Erläuterungen erleichtert, bei denen, um bei einem Beispiel zu verbleiben, öfters speziell auf die Fig. 1 und 2 Bezug genommen wird. Es ist aber leicht einzusehen, dass die gleichen Betrachtungen bei den Beispielen der andern Figuren und überhaupt bei allen nach dem Verdrängungsprinzip arbeitenden erfindungsgemässen Maschinen Gültigkeit besitzen und sinngemässe Anwendung finden.
Ist einer der beiden Rotoren, beispielsweise der Rotor 2, durch Festbremsung der Welle 4 verhindert. sich zu drehen, so arbeitet die Maschine J als hydraulischer Generator (Pumpe) oder Motor (Turbine). verwandelt also die mechanische Energie z. B. der Welle 3 in hydraulische Energie der Fliissigkeits- leistung 6 oder umgekehrt. Im Generatorbetrieb-eine analoge Betrachtung lässt sich für den Motorbetrieb anstellen-erzeugt der über die Welle 3 angetriebene rotierende Zylinder 1 in der Kammer 5 einen Flüssigkeitsdruck, der nicht nur Flüssigkeit in die Leitung 6 pumpt, sondern infolge seiner Einwirkung auf den Kolben 7 auch bestrebt ist, die Kurbel 2 mit ihrer Welle 4 im Rotationssinn des Zylinders 1 in Drehung zu versetzen. Es wirkt also auf den festgebremsten Rotor (z.
B. 2) im gleichen Sinne und mit gleicher Grösse jenes Moment, mit welchem der andere Rotor (z. B. 1) entsprechend der abzugebenden hydraulischen Energie gedreht werden muss.
Durch dieses Moment wird nun der Rotor 2, wenn er nicht festgebremst, sondern gemäss der Erfindung frei drehbar gelagert ist, veranlasst, sich in gleichem Sinne zu drehen wie der Rotor 1 und mecha- nische Energie über die Welle 4 nach aussen abzugeben. Der Flüssigkeitsdruck (Verdrängungswiderstand) in der Kammer 5 verleiht demnach der Maschine die Eigenschaft, durch hydraulische Kupplung ihrer Rotoren mechanische Energie weiterzuleiten.
Die Kopplung der Momente tritt auf, gleichgültig, ob eine Differenz und welche Differenz zwischen den Drehzahlen der Rotoren besteht. Dagegen hängt von dieser Differenz die Grösse der erzeugten hydraulischen Energie ab (mit Einrechnung der hydraulischen Verluste in der Maschine). Bei gleicher Drehzahl der Rotoren findet keine Lagenänderung des Kolbens 7 im Zylinder 1 und keine Erzeugung hydraulischer Energie statt ; die Maschine wirkt dann bloss als hydraulische Kupplung. Ist aber die Drehzahl der beiden Rotoren verschieden, so erfolgt die durchMomentenkopplung bewirkte Weiterleitung mechanischer Energie bei gleichzeitiger Erzeugung hydraulischer Energie.
Verlangt in diesem Falle die Leitung 6 die Lieferung eines konstanten Betrages an hydraulischer Energie, so muss auch die Differenz zwischen den Drehzahlen der Rotoren konstant bleiben, so dass jede Zunahme der Drehzahl des Rotors 2 eine gleiche Zunahme der Drehzahl des Rotors 1 bedingt und die zur Drehzahlerhöhung erforderliche Zusatzleistung vom Antrieb des Rotors 1 bzw, der Welle 3 geliefert werden muss.
Energetisch lässt sieh also die Wirkungsweise der hydraulischen Maschine, wenn sie im. gemischten" Betrieb zugleich als Kupplung und Generator arbeitet, folgendermassen beschreiben : Der dem schneller laufenden Rotor 1 zugeführte mechanische Energiestrom wird in einen hydraulischen Teilstrom und in einen vom langsamer laufenden Rotor 2 weitergeleiteten mechanischen Teilstrom gespalten. Die Verzweigungsstelle des Energiestromes ist die Arbeitskammer.
Arbeitet die Maschine im gemischten"Betrieb nicht als Generator, sondern als Motor, so summiert sie in der Arbeitskammer zwei von aussen in sie eingeleitete Energieströme, u. zw. einen mechanischen und einen hydraulischen, und gibt die Summe als mechanischen Energiestrom nach aussen ab.
Die Grenzfälle des gemischten"Betriebes sind der reine Kupplungsbetrieb und der reine Generatorbetrieb (bzw. Motorbetrieb). Ersterer lässt sich durch Absperren der Flüssigkeitsleitung 6, letzterer durch Festbremsen eines Rotors leicht erreichen. Bei vollkommener Abdichtung der Arbeitskammer arbeitet die hydraulische Kupplung synchron, d. h. mit gleicher Drehzahl beider Rotoren. Bei unvollkommener Abdichtung der Kammern stellt sich ein Schlupf zwischen den Drehzahlen der Rotoren ein, und die Maschine arbeitet wie eine asynehrone hydraulische Kupplung. Die Undichtheit kann auch künstlich durch Umlaufkanäle hergestellt oder vergrössert werden.
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Die Maschine kann hinsichtlich der Weiterleitung mechanischer Energie auch als hydraulisches Getriebe aufgefasst werden. Die Übersetzung dieses Getriebes hängt nur von dem Verhältnis des hydrau-
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hydraulischen Energieabgabe (bzw. -aufnahme) kann somit die Getriebeübersetzung in gewünschter Weise verändert werden.
Von diesem Übersetzungsverhältnis hängt auch die von der Maschine in der Zeiteinheit gelieferte (bzw. verbrauchte) Flüssigkeitsmenge ab, u. zw. ist diese Menge proportional der Differenz zwischen den Rotordrehzahlen. In vielen Anwendungsfällen ist aber diese Beziehung unerwünscht, und es soll an ihre Stelle ein anderer Zusammenhang zwischen der Drehzahldifferenz und der Liefermenge der Flüssigkeit treten, z. B. die Zunahme dieser Menge mit abnehmender Drehzahldifferenz oder ihre Konstanz innerhalb eines gegebenen Übersetzungsbereichcs. Um dies zu ermöglichen, empfiehlt es sich, die Maschine mit regelbarem, vorzugsweise stetig regelbarem Arbeitsvolumen auszubilden, wobei mit..
Arbeitsvolumen" die maximale Änderung des Kammervolumens in einer Arbeitsperiode (Arbeitstakt) bezeichnet wird. Die Regulierung des Arbeitsvolumens kann beispielsweise in einer Veränderung des Arbeitsweges der Verdrängerorgane oder in einer Veränderung der wirksamen Oberfläche dieser Organe bestehen. So ist bei der Maschine I der Fig. 1 und 2 eine Verstellbarkeit des Kolbenhubes vorgesehen, indem die Kurbel 2 als Schlittenführung für den Kopf der Schubstange 8 ausgebildet ist. so dass die Länge des wirksamen Kurbelarms in stetiger Weise verändert werden kann. Dem gleichen Zweck dient bei der Maschine I der Fig. 4 das Steuergestänge mittels dessen die Taumelscheibe 1 um die Achse.
M gedreht werden kann, so dass ihre Neigung gegenüber der Welle 3 und damit der Hub der Kolben 14 in stetig regelbarer Weise verändert wird. Ein Beispiel für eine Regelung des \rbeitsvolumens. bei der die wirksame Ver- drängeroberfläche. verändert wird. zeigt Fig. 3. Das Zahnrad 9 ist durch Betätigung des Steuerhebels 20
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in welchem sie gelagert ist und der einen Bestandteil des Rotors 1 bildet, mitnimmt. Diese bei gewohn- lichen Zahnradpumpen bereits vorgeschlagene Art der Regelung verändert die axiale Länge der Arbeitskammer zwischen den Zähnen der Zahnräder. ohne dass die Arbeitskammer undicht wird.
Für die Regelung des Arbeitsvolumens kann eine Handsteuerung oder eine automatische, von irgendeinem Bestandteil der Maschine oder der Energieübertragungseinrichtung angetriebene Steuerung vorgesehen sein. Insbesondere ist es in vielen Fällen zweckmässig, die automatische Steuerung von der Welle 4 abzuleiten, so dass die Grösse des Arbeitsvolumens in einer vorgeschriebenen Abhängigkeit von der Drehzahl dieser Welle steht. Beim Betrieb der Maschine als Generator ist es meistens zweckmässig. das Arbeitsvolumen mit abnehmender Differenz der Drehgeschwindigkeit der Rotoren zu vergrössern.
Die von der Maschine 1 im gemischten Betrieb als Generator erzeugte und gelieferte hydraulische Energie kann beliebig verwertet werden. Man kann mit ihr beispielsweise einen hydraulischen rotor betreiben und erhält auf diese Weise ein Aggregat, welches einen mechanischen Energiestrom in zwei
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Welle. 3 zu den getriebenen Wellen der Energiezweige vorsehen.
Man kann auch-und dies bildet eine weitere, bedeutungsvoll Ausbildung der Erfindung-den in der erfindungsgemässen Zweirotorenmaschine abgespaltenen hydraulischen Energiestrom mit dem von dieser Maschine weitergeleiteten oder weiterzuleitenden mechanischen Energiestrom in einem hydratlischen Motor wieder vereinigen, so dass letzterer zusammen mit der Zweirotorenmaschine ein als Getriebe (im Sonderfall als Kupplung) wirkendes Aggregat bildet. An einem Beispiel zeigt Fig. 6 das Prinzipschema einer solchen Energieübertragungseinrichtung. I ist die erfindungsgemässe Zweirotorenmaschine. deren Rotor 1 von der Welle 3 angetrieben wird. während ihr Rotor. 2 die Welle 4 treibt.
Durch die gestrichelten Doppelpfeile wird die Eigenschaft der Momentenkopplung und durch die gestrichelte Linie 6 die vom Arbeitsraum der Maschine ausgehende hydraulische Energieleitung angedeutet. Auf der Welle 4 sitzt der Rotor 2'eines hydraulischen Motors 1'. der vorzugsweise eine Einrotorenmaschine mit ruhendem Stator l'ist. Der Arbeitsraum dieses Motors ist an die Leitung 6 angeschlossen, so dass also der Motor dz von der im Generator 7 erzeugten hydraulischen Energie angetrieben wird. In der Welle 4 vereinigt sich demnach wieder der Energiestrom. der in der Maschine I verzweigt wurde.
Da die Welle 4 im all-
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Es ist leicht einzusehen, dass die in Fig. 6 dargestellte Art der Energieübertragung auch in eine Anordnung abgeändert werden kann. in welcher die Maschine l'statt auf die Welle 4 auf die Welle. 3 arbeitet. (Wird der Energiestrom durch das Aggregat der Fig. 6 in umgekehrter Richtung geleitet. so wird er in der in diesem Falle als Generator arbeitenden Maschine 7'in einen mechanischen und hydraulischen Energieteilstrom gespalten, worauf diese Teilströme in der Zweirotorenmaschine 1 wieder zu einem mechanischen Strom höherer Drehzahl vereinigt werden.)
Es ergeben sich in betriebstechnischer und konstruktiver Beziehung besondere Vorteile, wenn die Maschine l'der in Fig.
6 im Prinzipschema dargestellten Einrichtung derselben Gattung von Maschinen angehört wie die Zweirotorenmaschine I und gegenüber dieser nur den Unterschied aufweist, dass einer der Rotoren unbeweglich angeordnet ist. also eigentlich einen Stator darstellt. Die Fig. 1-5 zeigen ver-
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schiedene Beispiele solcher Energieübertragungseinrichtungen. Da die Maschine l', von dem eben erwähnten Unterschied abgesehen, als genaues Korrelat zur Maschine I aufgefasst werden kann, entspricht jeder ihrer Hauptbestandteile einem Bestandteil der : Maschine 1. Dies ist in den Figuren durch die Wahl gleicher Bezugszeichen für beide Maschinen zum Ausdruck gebracht, wobei aber die Bezugsziffern der Maschine l'durch einen Strich als Index erkenntlich gemacht sind. Bezüglich der Bedeutung und der
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Während in den Beispielen der Fig. 1-3 die auf der Welle 4 sitzenden Rotoren 2 und 2'in kon- struktiver Beziehung selbständige Körper bilden, ist eine weitere Vereinfachung möglich und in vielen Fällen empfehlenswert, gemäss welcher ein einziger rotierender Körper die Rotoren 2 und 2'ersetzt. Dieser
Körper enthält oder steuert sowohl Verdrängerorgane für die Arbeitskammern 5 der Maschine 1 als auch für die Arbeitskammern 5'der Maschine F. Ein Beispiel hiefür zeigen die Fig. 4 und 5, wo der trommel- artige Körper 2 eigentlich auch die Bezeichnung 2'erhalten sollte, da er auch den Rotor der Maschine Z' bildet.
Es ist ohne weiteres verständlich, dass eine analoge konstruktive Vereinigung des Rotors der mashine 1'mit einem Rotor der Maschine 7 auch bei den Maschinentypen der andern Beispiele und überhaupt bei allen nach dem Verdrängungsprinzip arbeitenden Maschinen möglich ist und keine
Schwierigkeiten bereitet.
Das im Prinzipschema der Fig. 6 bzw. in den Beispielen der Fig. 1-5 dargestellte Aggregat kann für ein beliebiges Übersetzungsverhältnis zwischen den Wellen 3 und 4 in stetig veränderlicher Bemessung entworfen werden, weil dieses Verhältnis durch die fallweise gewählte Aufteilung der Energie auf die beiden Energieleitungen zwischen den beiden Maschinen des Aggregates bestimmt wird. Dies wird ver- ständlich, wenn man beachtet, dass die Differenz der Drehzahlen der Rotoren 1 und 2 ein direktes Mass der in der Maschine 1 erzeugten hydraulischen Energie ist, dagegen in umgekehrter Proportion zu der von dieser Maschine auf die Maschine 7'übertragenen mechanischen Energie steht.
Zur näheren Er- läuterung mag die folgende Schilderung der Wirkungsweise des Aggregates dienen :
Wird beispielsweise unter grosser Last angefahren, wobei der Rotor 1 mit der treibenden Welle 3 sich bereits auf einer (auch weiterhin konstant zu haltenden) Drehzahl befindet, während der Rotor 2 mit der Welle 4 noch stillsteht, so wird vom Generator 7 sofort hydraulische Energie in den Motor 7' geschickt. Infolgedessen fährt der Motor l'normal an, wobei sich aber bemerkenswerterweise zum
Motormoment das durch Kopplung auf den Generatorrotor 2 übertragene Moment addiert, so dass die
Welle 4 mit einem entsprechend vergrösserten Anzugsmoment anläuft.
Mit zunehmender Drehzahl der
Welle 4, also auch der Rotoren 2 und 2', wird die vom Generator gelieferte und im Motor l'in mecha- nische Energie umgesetzte hydraulische Energie kleiner, dagegen die in Z durch Momentenkopplung weiter- geleitete mechanische Energie grösser. Es entstehen so eine Anzahl Betriebszustände des Aggregates mit verschiedener Drehzahlübersetzung und verschiedener Energieaufteilung, und man besitzt freie
Hand, einen dieser Betriebszustände als Normalfall auszuwählen und für ihn das Aggregat zu bemessen.
Bei weiterer Zunahme der Drehzahl der Welle 4 wird schliesslich ein Betriebszustand erreicht, in welchem der Motor l'nur mehr eine sehr kleine hydraulische Leistung erhält und umwandelt, während fast die ganze Leistung der Welle 3 im Generator I dureh Momentenkopplung auf die Welle 4 übertragen wird.
Sperrt man in diesem Zustande die Flüssigkeitsleitung 6 (oder 6'), so hört der Motor l'zu arbeiten auf, während die Maschine I als reine hydraulische Kupplung (synchron oder asynchron) weiterläuft. Ist während dieses Kupplungsbetriebes eine Zunahme des von der Welle 4 abzugebenden 1fomentes zu er- warten, so kann man durch Öffnen der Leitung 6 den Motor wieder einschalten.
Sind, wie dies im Beispiel der Fig. 1 angedeutet ist, die Wellen 4 und 4'durch eine lösbare Kupp- lung 22 verbunden und kann die Welle 4'mit Hilfe einer Bremse 23 stillgesetzt werden, so kann durch
Lösen der Kupplung und Festbremsen der Welle 4'die Einrichtung auch als hydraulischer Generator- motor über die Leitung 6 betrieben werden. Es ergibt sich also, dass die Betriebsweise des Aggregates sehr mannigfach und anpassungsfähig ist. Zum Reversieren der Welle 4'kann ein Umkehr-oder Wechsel- getriebe (24 in Fig. 1) vorgesehen werden.
Allerdings ist bei der Ausbildung der Einrichtung noch darauf zu achten, dass die vom Motor I' benötigte und die vom Generator J gelieferte Flüssigkeitsmenge miteinander stets in Einklang stehen.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass man das Arbeitsvolumen mindestens einer der beiden Maschinen regelbar macht. Dabei können die Reguliermittel beim Motor F in gleicher Weise beschaffen sein, wie dies für die erfindungsgemässe Zweirotorenmaschine angegeben wurde. Von besonderem Vorteil ist es, wenn man sowohl beim Motor als auch beim Generator eine Regelung des Arbeitsvolumens vorsieht, u. zw. vorzugsweise so, dass mit einer Zunahme des Arbeitsvolumens der einen Maschine eine Abnahme des Arbeitsvolumens der andern Maschine verbunden ist. Fig. 3 zeigt für diese kombinierte Regelungs- art ein Beispiel. Die Zahnräder 9 und 9'werden durch den gemeinsamen Steuerhebel 20 derart betätigt. dass die Summe ihrer axialen Länge unverändert bleibt.
Die Regelung des Arbeitsvolumens jeder der Maschinen oder beider zusammen kann auch bei
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Um die Übersetzung des Getriebes betriebsmässig zu regeln, kann man entweder in die mechanische
Energiezweigleitung (Welle 4) oder in die hydraulische Energieleitung 6 ein die Energieübertragung regelndes Organ einschalten, beispielsweise ein gewöhnliches mechanisches Getriebe, eine Bremse, Drossel- organe usw. Der Flüssigkeitskreislauf kann auch offene Gefässe, Druekgefässe (Windkessel), hydraulische Übersetzungen, absperrbare Kurzschlussleitungen u. dgl. mehr enthalten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hydraulische Maschine, welche nach dem Verdrängungsprinzip arbeitet, gekennzeichnet durch zwei selbständig rotierende, zur Aufnahme oder Abgabe mechanischer Energie befähigte Systeme (Rotoren) und eine oder mehrere mit einer Flüssigkeit zu füllende, zur Aufnahme oder Abgabe hydraulischer Energie befähigte Arbeitskammern, deren Verdrängerorgane von den Rotoren derart gesteuert werden, dass sie bei differierender Drehgeschwindigkeit der Rotoren das Kammervolumen periodisch verändern.