AT14218U1 - Gewobenes Sieb mit flachen Kettfäden - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein gewobenes Sieb, insbesondere Formiersieb, für den Einsatz in einer eine Faserstoffbahn herstellenden und/oder verarbeitenden Maschine, insbesondere Papier-, Karton- oder Tissuemaschine, mit einer eine Bahnkontaktseite bereitstellenden ersten Gewebelage und einer eine Maschinenkontaktseite bereitstellenden zweiten Gewebelage, die übereinander angeordnet sind und mit ersten MD-Fäden, ersten CD-Fäden, zweiten MD-Fäden, zweiten CD-Fäden und Bindefäden, wobei - die erste Gewebelage ein Webmuster hat, welches durch Verweben der ersten MD-Fäden, der ersten CD-Fäden und der Bindefäden gebildet ist, - die zweite Gewebelage ein Webmuster hat, welches durch Verweben der zweiten MD-Fäden mit den zweiten CD-Fäden gebildet ist und - die erste und die zweite Gewebelage durch Bindefäden miteinander verbunden sind, indem die Bindefäden mit MD-Fäden und / oder CD-Fäden der ersten und der zweiten Gewebelage verwoben sind, und wobei die ersten MD-Fäden, die ersten CD-Fäden und die Bindefäden eine kreisförmige Querschnittsfläche haben, wobei zumindest einige, insbesondere die zweiten MD-Fäden eine Querschnittsfläche mit von einer Kreisform abweichenden abgeflachten Form haben.
Description
Beschreibung
GEWOBENES SIEB MIT FLACHEN KETTFÄDEN
[0001] Die Erfindung betrifft ein gewobenes Sieb, insbesondere Formiersieb, für den Einsatz ineiner eine Faserstoffbahn herstellenden und/oder verarbeitenden Maschine, insbesonderePapier-, Karton- oder Tissuemaschine, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] An Formiersiebe für den Einsatz in Papier-, Karton- oder Tissuemaschinen werden eineVielzahl sich oftmals widersprechender Anforderungen gestellt. So müssen diese zur Herstel¬lung von Papier- oder Karton mit hoher Qualität eine möglichst glatte mit der Faserstoffbahn inKontakt bringbare Bahnkontaktseite bereitstellen sowie ein möglichst über die Bahnkontaktseitegleichmäßig verteiltes Entwässerungsverhalten haben. Um eine effektive und schnelle Entwäs¬serung insbesondere bei schnell laufenden Maschinen zu gewährleisten, müssen solche Siebeferner ein möglichst geringes inneres Volumen haben, um das sogenannte „Wasserschleppen“möglichst gering zu halten. Auf der anderen Seite darf die Entwässerung aber nicht zu abruptpassieren, da sonst eine nur unzureichende Retention an Faser- und Füllstoffen zur Verfügunggestellt wird. In Zeiten steigender Energie- und Rohstoffkosten dürfen solche Siebe keine hoheLastaufnahme an Antriebsenergie bspw. bedingt durch geringe Dimensionsstabilität und/oderdurch Rutschen der Siebe auf den Antriebselementen haben. Die geringe Dimensionsstabilitätkann beispielsweise hervorgerufen werden durch Dehnung der Siebe in Maschinenrichtung(MD- Richtung) und/oder zu geringe Steifigkeit solcher Siebe in Maschinenquerrichtung (CD-Richtung) was zum „Flattern“ dieser Siebe führen kann. Ferner müssen solche Siebe eine hoheStandzeit bei deren Betrieb haben, was unter anderem ein hohes Verschleißvolumen auf derMaschinenkontaktseite solcher Siebe erfordert.
[0003] Um zumindest einige der oben genannten Anforderungen zu erfüllen, wurden in derVergangenheit sogenannte SSB-Siebe vorgeschlagen, die aus zwei zueinander unabhängigenGewebelagen aufgebaut sind, welche wiederum durch Bindefäden miteinander verbunden sind.
[0004] Eine Weiterentwicklung solcher SSB-Siebe ist beispielsweise in der US6,179,013 ange¬geben, in der zur Verringerung des inneren Volumens solcher Siebe vorgeschlagen wird, in derdie Maschinenkontakteseite bereitstellenden unteren Gewebelage Maschinenquerrichtungsfä¬den (CD-Fäden) mit abgeflachten Querschnitt einzusetzen. Nachteilig an den in diesem Doku¬ment vorgeschlagenen Sieben ist deren zu geringe Steifigkeit in Maschinenquerrichtung, be¬dingt durch die abgeflachten Maschinenquerrichtungs-Fäden (CD-Fäden), welche gegenüberCD-Fäden mit kreisförmiger Querschnittsfläche eine geringere Biegesteifigkeit bereitstellen. ImÜbrigen hat sich gezeigt, dass Siebe mit CD-Fäden mit einer Querschnittsfläche mit abgeflach¬ter Form schwierig herzustellen sind, da die CD-Fäden -welche in der Regel Schussfäden sind-sich beim Schusseintrag oftmals verdrehen können, was zu einer nicht reproduzierbaren Web¬struktur führen kann.
[0005] Aus der GB2157328 ist ferner ein sogenanntes zweilagiges Sieb bekannt, welches zweiübereinander angeordnete Lagen an CD-Fäden hat, welche mit MD-Fäden mit abgeflachterQuerschnittsform verwoben sind, indem die MD-Fäden abwechselnd mit CD-Fäden der beidenLagen verwoben sind. Solche aus der GB'328 bekannten Siebe haben den Nachteil, dass dieden wesentlichen Teil der Antriebsleistung aufnehmenden MD-Fäden zwischen den beiden CD-Fadenlagen wechseln und die MD-Fäden daher bei Zugbeanspruchung in MD-Richtung diebeiden CD-Fadenlagen zusammenziehen, was eine Längung solcher Siebe in MD-Richtung zurFolge, wodurch viel Antriebsleistung für die Längung „vernichtet“ wird. Des Weiteren zeigenSiebe mit abgeflachten Fäden an der Bahnkontaktseite ein nicht zufriedenstellendes Markie¬rungsverhalten, bedingt erhöhte hydraulische und topographische Markierungen gegenüberSieben mit Fäden mit kreisförmiger Querschnittsfläche an der Bahnkontaktseite.
[0006] Ausgehend von den oben beschriebenen Nachteilen von aus dem Stand der Technikbekannten Sieben ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung Siebe für den Einsatz in Pa¬pier-, Karton- oder Tissuemaschinen vorzuschlagen, die bei geringer Markierungsneigung eine hohe Dimensionsstabilität verbunden mit einem geringen inneren Volumen bereitstellen, wel¬ches im Übrigen einfach und kostengünstig herstellbar ist.
[0007] Die Aufgabe wird durch ein gewobenes Sieb gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst.
[0008] Dadurch, dass die die Bahnkontaktseite bereitstellende erste Gewebelage durch Fädenmit rundem Querschnitt gebildet ist, wird eine erste Gewebelage mit geringer hydraulischer undtopographischer Markierung bereitgestellt.
[0009] Dadurch, dass die zweite Gewebelage MD-Fäden mit abgeflachtem Querschnitt um¬fasst, wird ein Sieb geschaffen, welches ein geringeres inneres Volumen gepaart mit hoherDimensionsstabilität bereitstellt. Die wesentliche Zuglast beim Betrieb eines Siebs in einerPapier-, Karton- oder Tissuemaschine wird durch die MD-Fäden der zweiten, d.h. die Maschi¬nenkontaktseite bereitstellenden Gewebelage aufgenommen, da die MD-Fäden der ersten, d.h.die Bahnkontaktseite bereitstellenden Gewebelage zur Vermeidung von Markierungen sehrdünn sein müssen. Um eine vorgegebene Dimensionsstabilität in MD- Richtung bei Betrieb desSiebs in der Maschine gewährleisten zu können, müssen die MD- Fäden der zweiten Gewebe¬lage eine bestimmte Querschnittsfläche aufweisen. Da die MD- Fäden der zweiten Gewebelageerfindungsgemäß eine abgeflachte Querschnittsfläche haben, kann erfindungsgemäß die Di¬mensionsstabilität durch Verringerung der Höhe der Fäden bei gleichzeitiger Verbreiterungdieser Fäden gegenüber Geweben mit runden MD- Fäden mit gleicher Querschnittsfläche in derzweiten Gewebelage beibehalten werden. Hierdurch wird die Dicke der zweiten Gewebelageund somit des Siebs reduziert, wodurch das sogenannte Wasserschleppen effektiv unterbundenwerden kann. Dadurch, dass sich die abgeflachten Fäden in MD-Richtung erstrecken, wird dieQuerstabilität des Siebs, d.h. die Stabilität des Siebs in CD-Richtung hierdurch nicht negativbeeinflusst, d.h. es wird eine zweite Gewebelage und somit ein Sieb bereitgestellt, welches -imVergleich zu einem Sieb mit runden MD-Fäden mit gleicher Querschnittsfläche eine reduzierteDicke bei gleichbleibender Stabilität in MD- und CD-Richtung hat.
[0010] Handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Sieb um ein flach gewobenes Sieb, d.h.ein Sieb bei dem die MD-Fäden Kettfäden und die CD-Fäden Schussfäden sind, so wird fernerdurch die erfindungsgemäße Lösung ein Sieb mit geringer Dicke bereitgestellt, welches einfachund reproduzierbar herstellbar ist.
[0011] Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind unter MD-Fäden solche Fäden zu verstehen,die sich bei bestimmungsgemäßem Einsatz des Siebs in der Faserstoffbahn herstellendenMaschine in deren MD-Richtung erstrecken. Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind unterCD-Fäden solche Fäden zu verstehen, die sich bei bestimmungsgemäßen Einsatz des Siebs inder Faserstoffbahn herstellenden Maschine in deren CD-Richtung erstrecken.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran¬sprüchen angegeben.
[0013] Denkbar ist beispielsweise, dass die Form der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden rechteckig, quadratisch, knochenförmig oder elliptisch ist, wobei die Form der Quer¬schnittsfläche der zweiten MD-Fäden insbesondere ein Aspektverhältnis von Höhe (H) zu Breite(W) von kleiner als eins, insbesondere im Bereich von 1:1,15 bis 1:1,75 hat. Es hat sich gezeigt,dass bei dem oben angegebenen Aspektverhältnis eine effektive Dickenreduktion des erfin¬dungsgemäßen Siebs erzielbar ist, gepaart mit einem „verdrehsicheren“ Handling der MD-Fäden bei der Herstellung des Siebs.
[0014] Eine rechteckige oder quadratische Form der Querschnittsfläche kann auch umfassen,dass die Kanten des Rechtecks oder des Quadrats abgerundet sind, d.h. diese Formen könnenneben den jeweils zwei zueinander parallelen und sich gegenliegenden Seiten auch Rundun¬gen umfassen, welche die Seiten miteinander verbinden.
[0015] Unter einem ein Aspektverhältnis von Höhe (H) zu Breite (W) kleiner eins soll insbeson¬dere verstanden werden, dass die Höhe (H) der MD-Fäden, d.h. deren Erstreckung in Dicken¬richtung des Siebs geringer ist als deren Breite (W), d.h. deren Erstreckung in Maschinenquer- richtung des Siebs.
[0016] Vorzugsweise ist das Verhältnis der Anzahl von ersten MD-Fäden zu zweiten MD-Fädengrößer 1, wobei das Anzahlverhältnis insbesondere keine ganze Zahl ist. Denkbar sind in die¬sem Zusammenhang insbesondere Verhältnisse der Anzahl von ersten MD-Fäden zu zweitenMD-Fäden von 3:2, 4:3 oder 5:3. Durch die Bereitstellung eines Siebs mit mehr MD-Fäden inder ersten Gewebelage als in der zweiten Gewebelage wird eine erste Gewebelage mit hoherFaserunterstützungsfläche bei gleichzeitig offener zweiter, d.h. maschinenkontaktseitiger Ge¬webelage bereitgestellt. Die erste Gewebelage kann kann hierbei unter Beibehaltung einesKettfüllgrads mit dünnen MD- Fäden und CD-Fäden ausgeführt werden, wodurch die Dicke desSiebs weiter reduziert werden kann. Durch, die Bereitstellung von zweiten MD-Fäden mit abge¬flachter Querschnittsfläche in der zweiten Gewebelage kann die Offenheit der zweiten Gewebe¬lage und damit das Entwässerungsverhalten in gewissen Grenzen gesteuert werden, beispiels¬weise durch Einstellung des oben genannten Aspektverhältnisses. Dies ist insbesondere beiSieben für den Einsatz in „kritischen Maschinen“ sehr sinnvoll, da somit eine für die jeweiligeMaschine individuelle Problemlösungen bereitgestellt werden können.
[0017] Insbesondere ist vorgesehen, dass das Verhältnis der Anzahl von ersten CD-Fäden zuzweiten CD-Fäden größer 1 ist, insbesondere keine ganze Zahl ist. Denkbar sind bspw. Ver¬hältnisse der Anzahl von ersten CD-Fäden zu zweiten CD-Fäden von 2:1, 3:2 oder 5:3. Durchdiese Maßnahme kann insbesondere die oben genannte Maßnahme zur Erlangung einer bahn¬kontaktseitigen ersten Gewebelage mit hoher Faserunterstützung bei gleichzeitig offener ma¬schinenkontaktseitigen zweiten Gewebelage weiter entwickelt werden, wodurch solche Siebeinsbesondere für den Einsatz in schnell laufenden Maschinen geeignet sind, welche zur Her¬stellung von bedruckbarem Papier oder Karton verwendet werden.
[0018] Demzufolge ist insbesondere das Verhältnis der Anzahl von ersten MD-Fäden zu zwei¬ten MD-Fäden sowie das Verhältnis der Anzahl von ersten CD-Fäden zu zweiten CD-Fädenjeweils größer 1. Denkbar sind insbesondere Verhältnisse wie 3:2 (MD1 : MD2) kombiniert mit3:2 (CD1: CD2) oder 3:2 (MD1 : MD2) kombiniert mit 2:1 (CD1: CD2) oder 3:2 (MD1 : MD2)kombiniert mit 5:3 (CD1: CD2) (Bern: MD1 bedeutet, erste MD-Fäden; MD2 bedeutet, zweiteMD-Fäden; CD1 bedeutet, erste CD-Fäden; CD2 bedeutet, zweite CD-Fäden).
[0019] Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Maschinenkon¬taktseite im Wesentlichen durch die zweiten MD-Fäden bereitgestellt wird. In diesem Fall ver¬laufen also die zweiten CD-Fäden zum größten Teil im Inneren des erfindungsgemäßen Siebs.In anderen Worten ausgedrückt verlaufen bei dieser Ausgestaltung die zweiten MD-Fädenentlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Maschinenkontaktsite weisenden Seiteder zweiten Gewebelage und stellen hierbei einen Großteil der Maschinenkontaktseite derzweiten Gewebelage bereit, wohingegen die zweiten CD-Fäden entlang des größten Teils ihresWebpfads auf der zur Bahnkontaktseite weisenden Seite der zweiten Gewebelage, d.h. imInneren des Siebs verlaufen. Bei dieser Ausgestaltung stellen demzufolge die zweiten MD-Fäden einen Großteil des Verschleißvolumens des Siebs bereit. Es handelt sich hierbei umeinen sogenannten „Kettläufer“. Dadurch, dass die Querschnittsfläche der zweiten MD-Fädeneine abgeflachte Form haben, kann hierdurch ein höheres Verschleißvolumen als bei rundenMD-Fäden bereitgestellt werden.
[0020] Denkbar ist in diesem Zusammenhang insbesondere, dass die einen Großteil der Ma¬schinenkontaktseite bereitstellenden zweiten MD-Fäden jeweils Fadenflottierungen über zumin¬dest vier unmittelbar zueinander benachbarte zweite CD-Fäden bilden.
[0021] Nach einer zur vorgenannten Ausgestaltung alternativen Weiterbildung der Erfindung istinsbesondere vorgesehen, dass die Maschinenkontaktseite im Wesentlichen durch die zweitenCD-Fäden bereitgestellt wird.
[0022] In diesem Fall verlaufen demzufolge die zweiten MD-Fäden zum größten Teil ihresWebpfads im Inneren des Siebs. In anderen Worten ausgedrückt, verlaufen bei dieser Ausge¬staltung die zweiten CD-Fäden entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Maschi¬ nenkontaktseite weisenden Seite der zweiten Gewebelage und stellen hierbei einen Großteilder Maschinenkontaktseite der zweiten Gewebelage bereit, wohingegen die zweiten MD-Fädenentlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Bahnkontaktseite weisenden Seite derzweiten Gewebelage, d.h. im Inneren des Siebs verlaufen. Bei dieser Ausgestaltung stellendemzufolge die zweiten CD-Fäden das Verschleißvolumen des Siebs bereit. Es handelt sichhierbei um einen sogenannten „Schussläufer“. Dadurch, dass die Querschnittsfläche der imInneren des Siebs verlaufenden zweiten MD-Fäden eine abgeflachte Form haben, wird nichtnur die Dicke der zweiten Gewebelage an sich reduziert sondern da die flachen MD-Fädeninnerhalb des Siebs laufen wird auch der Abstand der beiden Gewebelagen zueinander redu¬ziert, wodurch die relative Beweglichkeit der beiden Gewebelagen zueinander und damit innererVerschleiß des Siebs effektiv unterbunden wird.
[0023] Um die Dicke des Siebs weiter zu reduzieren ist insbesondere vorgesehen, dass die denGroßteil der Maschinenkontaktseite bereitstellenden zweiten CD-Fäden jeweils Fadenflottierun¬gen über zumindest vier unmittelbar zueinander benachbarte zweite MD- Fäden bilden.
[0024] Denkbar ist auch, dass die zweiten CD-Fäden eine kreisförmige Querschnittsform ha¬ben. Hierdurch wird insbesondere bei gegebener Querschnittsfläche gegenüber Sieben mitabgeflachten zweiten CD-Fäden eine höhere Biegesteifigkeit des Siebs in CD-Richtung erreicht.
[0025] Für Siebe die bspw. aufgrund deren Webstruktur eine bereits ausreichende Biegesteifig¬keit in CD-Richtung haben, kann es aber auch sinnvoll sein anstelle von zweiten CD-Fäden mitkreisförmiger Querschnittsfläche solche mit abgeflachter von der Kreisform abweichender Formzu wählen. Diese Maßnahme kann insbesondere zur weiteren Dickenreduktion des Siebs bei¬tragen.
[0026] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass dasVerhältnis des Durchmessers (D) der ersten MD-Fäden zur Höhe (H) der zweiten MD- Fäden imBereich von 0,2 bis 0,8 ist, insbesondere 0,4 bis 0,6 ist. Bei Sieben mit dem angegebenenVerhältnis macht sich die erfindungsgemäße Lösung insbesondere positiv bemerkbar, da hierdie erste oder bahnkontaktseitige Gewebelage besonders fein im Vergleich zur zweiten odermaschinenkontaktseitigen Gewebelage ist und daher der Effekt der Dickenreduktion gepaart mithoher Dimensionsstabilität insbesondere in MD-Richtung sowie feiner erster Gewebelage be¬sonders deutlich zutage tritt.
[0027] Vorzugsweise ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die ersten CD-Fädenund/oder die Bindefäden im Wesentlichen den gleichen Durchmesser wie die ersten MD- Fädenhaben. Unter im Wesentlichen ist hierbei eine Abweichung von maximal 20%, insbesonderemaximal 10% zu verstehen.
[0028] Handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Sieb um einen sogenannten Schussläufer,ist es insbesondere sinnvoll, wenn das Verhältnis des Durchmessers (D) der zweiten CD- Fä¬den zur Höhe (H) der zweiten MD-Fäden größer als 1, insbesondere im Bereich von 1,5 bis 3,0,bevorzugt im Bereich von 1,6 bis 2,5, ist, da hierdurch ohne Vergrößerung der Siebdicke dasVerschleißvolumen groß und das innere Volumen des Siebs klein gehalten werden können.
[0029] Handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Sieb um einen sogenannten Kettläufer, istes insbesondere sinnvoll, wenn das Verhältnis des Durchmessers (D) der zweiten CD-Fädenzur Höhe (H) der zweiten MD-Fäden kleiner als 1 ist, insbesondere größer 1 und kleiner 1,5 ist,da hierdurch ohne Vergrößerung der Siebdicke das Verschleißvolumen groß und das innereVolumen des Siebs klein gehalten werden können.
[0030] Vorzugsweise sind die Bindefäden paarweise angeordnet und sind derart mit Fäden derersten und zweiten Gewebelage verwoben, dass wenn ein erster Bindefaden des Paares miteinem oder mehreren Fäden der ersten Gewebelage webt der zweite Bindefaden des Paaresmit einem oder mehreren Fäden der zweiten Gewebelage verwebt und umgekehrt, wobei ins¬besondere durch das Verweben der Bindefäden mit den ersten MD-Fäden und/oder ersten CD-Fäden das durch Verweben der ersten MD-Fäden mit den ersten CD- Fäden gebildete Web¬muster fortgesetzt wird.
[0031] Vorzugsweise erstrecken sich die Bindefäden in CD-Fadenrichtung. In diesem Fall istdas Webmuster der ersten Gewebelage durch Verweben der Bindefäden und der ersten CD-Fäden mit den ersten MD-Fäden gebildet. Des Weiteren ist in diesem Zusammenhang vor¬zugsweise vorgesehen, dass durch das Verweben der Bindefäden mit den ersten MD- Fädendas durch Verweben der ersten MD-Fäden mit den ersten CD-Fäden gebildete Webmusterfortgesetzt wird.
[0032] Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass sich das die Bindefäden in MD-Fadenrich-tung erstrecken. In diesem Fall wird das Webmuster der ersten Gewebelage durch Verwebender ersten CD-Fäden mit den ersten MD-Fäden und mit den Bindefäden gebildet. Des Weiterenist in diesem Zusammenhang vorzugsweise vorgesehen, dass durch das Verweben der Binde¬fäden mit den ersten CD-Fäden das durch Verweben der ersten MD- Fäden mit den ersten CD-Fäden gebildete Webmuster fortgesetzt wird.
[0033] Um eine erste Gewebelage mit einer extrem markierungsarmen Bahnkontaktflächebereit zu stellen, siehe eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass das Webmusterder ersten Gewebelage eine Leinwandbindung ist.
[0034] Zur Bereitstellung eines guten Verschleißvolumens gepaart mit geringer Markierungs¬neigung erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Webmuster der zweiten Gewebelage eineAtlasbindung ist, wie beispielsweise eine 5-schäftige, 6-schäftige oder 7- schäftige Atlasbin¬dung.
[0035] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung hat das Sieb eine Dicke, die insbe¬sondere im Bereich von 0,65 mm bis 1,2 mm, besonders bevorzugt im Bereich von 0,75 mm bis1,0 mm liegt.
[0036] Das erfindungsgemäße gewobenes Sieb hat insbesondere eine Permeabilität im Be¬reich von 310 cfm bis 470 cfm, gemessen nach PCA:“Approved Standard Measuring Methods“,Section E 4.; Edition June 2002.
[0037] Vorzugsweise stellt die erste Gewebelage im Bereich von zumindest 1600 SupportPunkte bis maximal 2200 Support Punkte pro cm2 bereit.
[0038] Die Erfindung wird nachfolgend an einem bevorzugten Ausführungsbeispiel anhand vonFiguren weiter erläutert. Es zeigen [0039] Figur 1 ein erfindungsgemäßes Formiersieb in Schnittrichtung entlang von in CD-Rich- tung verlaufenden Bindefäden, [0040] Figur 2 das erfindungsgemäße Formiersieb in Schnittrichtung entlang von CD- Fäden und [0041] Figur 3 verschiedene Möglichkeiten von Formen der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden.
[0042] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Formiersieb 1 welches eine eineBahnkontaktseite 2a bereitstellende erste Gewebelage 2 sowie eine eine Maschinenkontaktsei¬te 3a bereitstellende zweite Gewebelage 3 umfasst, die durch sich vorliegend in CD-Richtungerstreckende paarweise angeordnete Bindefäden 4, 5 miteinander verbunden sind.
[0043] Vorliegend ist das Webmuster der ersten Gewebelage 2 eine Leinwandbindung, welchedurch Verweben von ersten MD-Fäden 6 mit den Bindefäden 4, 5 sowie durch Verweben derersten MD-Fäden 6 mit ersten CD-Fäden 7 gebildet wird.
[0044] Erfindungsgemäß haben hierbei die ersten MD-Fäden 6, die ersten CD-Fäden 7 und dieBindefäden 4, 5 eine kreisförmige Querschnittsfläche mit im Wesentlichen gleicher Größe.
[0045] Das Webmuster der zweiten Gewebelage 3 ist eine 5-schäftige Atlasbindung, welchedurch Verweben von zweiten MD-Fäden 8 mit zweiten CD-Fäden 9 gebildet wird. Da die Binde¬fäden 4, 5 eine wesentlich kleinere Querschnittsfläche haben als die zweiten MD- Fäden 8 undals die zweiten CD-Fäden 9 tragen diese nicht zum Webmuster der zweiten Gewebelage 3 bei.
[0046] Die zweiten MD-Fäden 8 haben hierbei eine Querschnittsfläche mit abgeflachter Form,wobei die Form der Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden 8 vorliegend ein Aspektverhältnisvon Höhe (H) zu Breite (W) von 1:1,65 hat. Konkret ist die Form der Querschnittsfläche derzweiten MD-Fäden vorliegend rechteckig, wobei die Kanten abgerundet sind. Ferner haben diezweiten CD-Fäden 9 eine Querschnittsfläche in Kreisform.
[0047] Wie aus der Darstellung der Figur 2 zu entnehmen ist, verlaufen bei dieser Ausgestal¬tung die zweiten CD-Fäden 9 entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Maschinen¬kontaktseite 3a weisenden Seite der zweiten Gewebelage 3 und stellen hierbei einen Großteilder Maschinenkontaktseite 3a der zweiten Gewebelage 3 bereit, wohingegen die zweiten MD-Fäden 8 entlang des größten Teils ihres Webpfads auf der zur Bahnkontaktseite 2a weisendenSeite der zweiten Gewebelage 3, d.h. im Inneren des Siebs 1 verlaufen. Wie in der Figur 2 zuerkennen ist, stellen die zweiten CD-Fäden 9 auf der zur Maschinenkontaktseite 3a weisendenSeite der zweiten Gewebelage 3 jeweils Fadenflottierungen über zumindest vier unmittelbarzueinander benachbarte zweite MD- Fäden 8 bereit.
[0048] Bei dieser Ausgestaltung stellen demzufolge die zweiten CD-Fäden 9 das Verschleißvo¬lumen des Siebs bereit. Es handelt sich hierbei um einen sogenannten „Schussläufer“.
[0049] Wie aus der Darstellung der Figuren 1 und 2 weiter zu erkennen ist, ist das Verhältnisder Anzahl von ersten MD-Fäden 6 zu zweiten MD-Fäden 8 vorliegend größer 1 und keineganze Zahl, nämlich 1,5. Das vorliegende Sieb kann ferner ein Verhältnis der Anzahl von erstenCD-Fäden 7 zu zweiten CD-Fäden 9 von 3:2 oder 2:1 haben.
[0050] Des Weiteren ist das Verhältnis des Durchmessers (D) der ersten MD-Fäden 6 zur Höhe(H) der zweiten MD-Fäden 8 im Bereich von 0,45 bis 0,5.
[0051] Die Figur 3 zeigt verschiedene Möglichkeiten von Formen der Querschnittsfläche derzweiten MD-Fäden 8.
[0052] Hierbei zeigt die Figur 3a einen zweiten MD-Faden 8a dessen Querschnittsfläche einerechteckige Form ohne abgerundete Kanten mit einem Aspektverhältnis H zu W von 1:1,2 hat.
[0053] Ferner zeigt die Figur 3b einen zweiten MD-Faden 8b dessen Querschnittsfläche einerechteckige Form mit abgerundeten Kanten mit einem Aspektverhältnis H zu W von 1:1,2 hat.
[0054] Des Weiteren zeigt die Figur 3c einen zweiten MD-Faden 8c dessen Querschnittsflächedie Form einer Hantel oder eines Knochens hat, wobei das Aspektverhältnis H zu W von 1:1,7beträgt.
Claims (13)
- Ansprüche 1. Gewobenes Sieb, insbesondere Formiersieb (1), für den Einsatz in einer eine Faserstoff¬bahn herstellenden und/oder verarbeitenden Maschine, insbesondere Papier-, Karton- oderTissuemaschine, mit einer eine Bahnkontaktseite (2a) bereitstellenden ersten Gewebelage (2) und einer eine Maschinenkontaktseite (3a) bereitstellenden zweiten Gewebelage (3),die übereinander angeordnet sind und mit ersten MD-Fäden (6), ersten CD- Fäden (7),zweiten MD-Fäden (8), zweiten CD-Fäden (9) und Bindefäden (4, 5), wobei die erste Gewebelage (2) ein Webmuster hat, welches durch Verweben der ersten MD-Fäden (6), der ersten CD-Fäden (7) und der Bindefäden (4, 5) gebildet ist,die zweite Gewebelage (3) ein Webmuster hat, welches durch Verweben der zweitenMD-Fäden (8) mit den zweiten CD-Fäden (9) gebildet ist und die erste und die zweite Gewebelage (2, 3) durch Bindefäden (4, 5) miteinander ver¬bunden sind, indem die Bindefäden (4, 5) mit MD-Fäden (6, 8) und / oder CD-Fäden (7,9) der ersten und der zweiten Gewebelage (2, 3) verwoben sind, und wobei die erstenMD-Fäden (6), die ersten CD-Fäden (7) und die Bindefäden (4, 5) eine kreisförmigeQuerschnittsfläche haben,dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige, insbesondere die zweiten MD-Fäden (8) eine Querschnittsflächemit von einer Kreisform abweichenden abgeflachten Form haben.
- 2. Gewobenes Sieb (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Form derQuerschnittsfläche der zweiten MD-Fäden (8) rechteckig, knochenförmig oder elliptisch ist.
- 3. Gewobenes Sieb (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Formder Querschnittsfläche der zweiten MD-Fäden (8, 8a, 8b, 8c) ein Aspektverhältnis von Hö¬he (H) zu Breite (W) im Bereich von 1:1,15 bis 1:1,75 hat.
- 4. Gewobenes Sieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dassdas Verhältnis der Anzahl von ersten MD-Fäden (6) zu zweiten MD-Fäden (8) größer 1 ist,insbesondere keine ganze Zahl ist.
- 5. Gewobenes Sieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dassdas Verhältnis der Anzahl von ersten CD-Fäden (7) zu zweiten CD-Fäden (9) größer 1 ist,insbesondere keine ganze Zahl ist.
- 6. Gewobenes Sieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dassdie Maschinenkontaktseite (3a) im Wesentlichen durch die zweiten CD-Fäden (9) bereitge¬stellt wird.
- 7. Gewobenes Sieb (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis desDurchmessers (D) der zweiten CD-Fäden (9) zur Höhe (H) der zweiten MD-Fäden (8) grö¬ßer als 1, insbesondere im Bereich von 1,5 bis 3,0, bevorzugt im Bereich von 1,6 bis 2,5,ist.
- 8. Gewobenes Sieb (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweitenMD-Fäden (8) im Wesentlichen auf der zur ersten Gewebelage (2) weisenden Seite derzweiten Gewebelage (3) erstrecken.
- 9. Gewobenes Sieb (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweitenCD-Fäden (9) auf der zur Maschinenkontaktseite (3a) weisenden Seite der zweiten Gewe¬belage (3) jeweils Fadenflottierungen über zumindest vier unmittelbar zueinander benach¬barte zweite MD-Fäden (8) bereitstellen.
- 10. Gewobenes Sieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dassdie zweiten CD-Fäden (9) eine kreisförmige Querschnittsform haben.
- 11. Gewobenes Sieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dassdas Verhältnis des Durchmessers (D) der ersten MD- Fäden (6) zur Höhe (H) der zweitenMD-Fäden (8) im Bereich von 0,3 bis 0,8 ist.
- 12. Gewobenes Sieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dassdas sich die Bindefäden (4, 5) in CD-Fadenrichtung erstrecken.
- 13. Gewobenes Sieb (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dassdas Sieb eine Permeabilität im Bereich von 310 cfm bis 470 cfm hat. Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
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