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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebeband für eine
Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder
Karton, umfassend eine bahnmaterialseitige erste Gewebelage und
eine maschinenseitige zweite Gewebelage, jeweils mit in einer Bandlängsrichtung
sich erstreckenden Fäden und in einer Bandquerrichtung
sich erstreckenden Fäden, wobei die erste Gewebelage und
die zweite Gewebelage durch paarweise einander zugeordnete Bindefäden
miteinander verbunden sind.
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Ein
derartiges Gewebeband, welches beispielsweise als Formiersieb in
einer Maschine zur Herstellung von Papier oder Karton eingesetzt
werden kann, ist aus der
DE 10 2006 008 812 A1 bekannt. Durch den
Aufbau des Gewebebandes mit zwei Gewebelagen wird die Möglichkeit
geschaffen, an einer Bahnmaterialkontaktoberfläche eine
sehr fein strukturierte und nur eine geringe Markierungsneigung
aufweisende Gewebestruktur der in Bandlängsrichtung und
Bandquerrichtung sich erstreckenden Fäden dieser Gewebelage,
beispielsweise nach Art einer Leinwandbindung, zu erzeugen, andererseits
jedoch an der Maschinenseite durch die dort vorgesehene unregelmäßige
Atlasbindung und gleichzeitig auch eine unregelmäßige
Verteilung der Abbindestellen der die Verbindung zwischen den beiden
Gewebelagen herstellenden paarweise einander zugeordneten Bindefäden
eine hohe Beanspruchbarkeit insbesondere im Kontakt mit verschiedenen
Umlenkwalzen und Antriebswalzen bereitzustellen.
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Es
ist die Zielsetzung der vorliegenden Erfindung ein Gewebeband für
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial vorzusehen, bei welchem durch
den Einsatz dickerer Fäden zum Aufbau einer Maschinenkontaktoberfläche
ohne Dickenzunahme der Gesamtstruktur eine erhöhte Standfestigkeit
erzielt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe gelöst durch ein Gewebeband für
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier
oder Karton, umfassend eine bahnmaterialseitige erste Gewebelage
und eine maschinenseitige zweite Gewebelage, jeweils mit in einer
Bandlängsrichtung sich erstreckenden Fäden und
in einer Bandquerrichtung sich erstreckenden Fäden, wobei
die erste Gewebelage und die zweite Gewebelage durch paarweise einander
zugeordnete Bindefäden miteinander verbunden sind,
- – wobei die Bindefadenpaare mit in
einer Richtung von Bandlängsrichtung und Bandquerrichtung sich
erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage derart abbinden,
dass in der zweiten Gewebelage in der anderen Richtung von Bandlängsrichtung
und Bandquerrichtung aufeinander folgende Gruppen von durch die
Bindefäden zusammengefassten in der einen Richtung sich
erstreckenden Fäden gebildet sind,
oder/und
- – wobei innerhalb eines in der Bandlängsrichtung und
der Bandquerrichtung ausgedehnten Rapportfeldes der zweiten Gewebelage
die in der anderen Richtung von Bandlängsrichtung und Bandquerrichtung
sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage an den
in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden der zweiten
Gewebelage zum Bilden jeweiliger Abbindestellen an einer von einer
Maschinenkontaktseite abgewandten Seite derart abbinden, dass in
dem Rapportfeld wenigstens eine Gruppe von Abbindestellen gebildet
ist, die Fäden einer Gruppe von in der einen Richtung sich
erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage in der anderen
Richtung aufeinander zu belasten oder/und Fäden einer Gruppe
von in der anderen Richtung sich erstreckenden Fäden der
zweiten Gewebelage in der einen Richtung aufeinander zu belasten.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Gewebeband werden also in
einer Richtung sich erstreckende Gruppen von Fäden generiert,
wobei in diesen Gruppen durch das Zusammenfassen der Fäden
bzw. das Belasten der Fäden aufeinander zu der gegenseitige Abstand
der Fäden kleiner ist, als der Abstand einzelner Gruppen
untereinander. Infolgedessen können beispielsweise für
die in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden der
zweiten Gewebelage vergleichsweise dünne Fäden
eingesetzt werden, die durch das Zusammenfassen zu Gruppen gleichwohl als
"dickere Fäden" wirken, die dann zusammen mit den in der
anderen Richtung sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage,
die tatsächlich eine größere Querschnittsabmessung
aufweisen können, ohne die Nachteile, die der Einsatz generell
sehr grober Gewebestrukturen mit dicken Fäden mit sich
bringen würde, eine sehr stabile, standfeste Maschinenkontaktoberfläche
erzeugen.
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Um
in der anderen Richtung eine gleichmäßige Struktur
erzeugen zu können, wird vorgeschlagen, dass in der anderen
Richtung nebeneinander liegende Gruppen von in der einen Richtung
sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage die gleiche
Anzahl an Fäden umfassen.
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Der
Erfindungsaspekt des Zusammenfassens einzelner in der einen Richtung
sich erstreckender Fäden der zweiten Gewebelage zu Gruppen,
die dann in Verbindung mit den quer dazu, also in der anderen Richtung
sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage verwoben
sind, ist insbesondere dann sehr effizient ausnutzbar, wenn jede
Gruppe von in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden der
zweiten Gewebelage zwei Fäden umfasst.
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Beispielsweise
kann die Wechselwirkung der Bindefadenpaare mit den in der einen
Richtung sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage
derart sein, dass bei einem Bindefadenpaar alternierend ein Bindefaden
an der Maschinenkontaktseite einer Gruppe von in der einen Richtung
sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage verläuft
und der andere Bindefaden an der Maschinenkontaktseite der übernächsten
Gruppe von in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden
der zweiten Gewebelage verläuft.
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Weiter
ist es möglich, dass bei in der einen Richtung unmittelbar
aufeinander folgenden Bindefäden alternierend ein Faden
eines Paars an der Maschinenkontaktseite einer Gruppe von in der
einen Richtung sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage
verläuft und ein Faden eines folgenden Paars an der Maschinenkontaktseite
einer in der anderen Richtung unmittelbar folgenden Gruppe von in der
einen Richtung sich erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage
verläuft. Auf diese Art und Weise kann es vermieden werden,
dass bei ein- und demselben Paar von Bindefäden deren Kreuzungspunkte
beim Übergang von der ersten Gewebelage zur zweiten Gewebelage
bzw. umgekehrt zwischen zwei unmittelbar benachbarten Gruppen von
in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden der zweiten
Gewebelage entstehen. Vielmehr kann ein derartiger Kreuzungspunkt
jeweils an einer Bahnmaterialseite einer weiteren Gruppe von Fäden
der zweiten Gewebelage angeordnet sein.
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Weiter
kann zum Erhalt einer sehr fein strukturierten Bahnmaterialkontaktoberfläche
vorgesehen sein, dass zwischen zwei in der einen Richtung aufeinander
folgenden Bindefadenpaaren jeweils zwei sich in der anderen Richtung
erstreckende Fäden der ersten Gewebelage und zwei sich
in der anderen Richtung erstreckende Fäden der zweiten
Gewebelage vorgesehen sind. Es sei hier darauf hingewiesen, dass
selbstverständlich in der einen Richtung die Anzahl der
jeweils vorhandenen Fäden der ersten Gewebelage bzw. der
zweiten Gewebelage anders gewählt sein kann, was davon
abhängt, wie stark die gegenseitige Anbindung der beiden
Gewebelagen sein soll.
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Zum
Zusammenfassen einzelner Fäden zu einer jeweiligen Gruppe
durch das Bereitstellen definiert angeordneter Abbindestellen wird
vorgeschlagen, dass bei jeder Gruppe von Abbindestellen eine erste
Abbindestelle und eine zweite Abbindestelle in der anderen Richtung
beidseits der von durch diese Gruppe von Abbindestellen aufeinander
zu belasteten Fäden einer Gruppe von in der einen Richtung sich
erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage gebildet sind.
Dabei kann vorgesehen sein, dass die erste Abbindestelle und die
zweite Abbindestelle durch unmittelbar benachbarte in der anderen
Richtung sich erstreckende Fäden der zweiten Gewebelage
gebildet sind.
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Weiterhin
kann eine derartige Gruppe von Abbindestellen eine dritte Abbindestelle
und eine vierte Abbindestelle umfassen, die in der einen Richtung
beidseits der ersten Abbindestelle und der zweiten Abbindestelle
und in der anderen Richtung zwischen der ersten Abbindestelle und
der zweiten Abbindestelle gebildet sind. Dabei kann vorgesehen sein,
dass die dritte Abbindestelle und die vierte Abbindestelle an unmittelbar
benachbarten in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden
einer Gruppe von in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden der
zweiten Gewebelage gebildet sind.
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Die
gemäß einem Erfindungsaspekt vorgesehenen Gruppen
von Abbindestellen können neben dem vorangehend bereits
diskutierten Aspekt des Bildens von in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden
zusätzlich auch noch den Effekt einer Gruppenbildung von
in der anderen Richtung sich erstreckenden Fäden mit sich
bringen. Durch die an den Abbindestellen gebildeten Abkröpfungen
nicht nur der in der anderen Richtung sich erstreckenden Fäden,
sondern auch der in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden
werden insbesondere diejenigen in der anderen Richtung sich erstreckenden
Fäden aufeinander zu belastet, die zwischen zwei in der
einen Richtung in Abstand zueinander angeordneten Abbindestellen,
also insbesondere der dritten und der vierten Abbindestelle, positioniert
sind.
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Um
diesen Effekt der Gruppenbildung von in der anderen Richtung sich
erstreckenden Fäden weiter positiv nutzen zu können,
wird vorgeschlagen, dass zwischen den die erste Abbindestelle und
die zweite Abbindestelle bildenden in der anderen Richtung sich
erstreckenden Fäden der zweiten Gewebelage ein Bindefadenpaar
angeordnet ist. Auf diese Art und Weise werden die Bindefäden
eines jeweiligen Bindefadenpaars eng eingefasst und somit auch gestützt
durch diejenigen Fäden, die durch zwei oder mehrere Abbindestellen
zu in der anderen Richtung sich erstreckenden und in der einen Richtung
dann nebeneinander liegenden Gruppen zusammengefasst sind.
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Die
zweite Gewebelage, also diejenige Gewebelage, welche auch den Kontakt
mit den verschiedenen umlenkenden bzw. antreibenden Walzen herstellt,
kann beispielsweise so aufgebaut sein, dass in einem Rapportfeld
jeder in der anderen Richtung sich erstreckende Faden der zweiten
Gewebelage an einem einzigen in der einen Richtung erstreckenden
Faden der zweiten Gewebelage zum Bilden einer Abbindestelle abbindet,
oder/und dass in einem Rapportfeld an jedem in der einen Richtung
sich erstreckenden Faden der zweiten Gewebelage ein einziger in
der anderen Richtung sich erstreckender Faden der zweiten Gewebelage
abbindet.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass zwischen zwei in der anderen Richtung aufeinander
folgenden Abbindestellen eines in der anderen Richtung sich erstreckenden
Fadens der zweiten Gewebelage dieser Faden an der Maschinenseite
von in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden der
zweiten Gewebelage verläuft. Auf diese Art und Weise ist
sichergestellt, dass diejenigen Fäden der zweiten Gewebelage,
die bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung mit
größerer Abmessung, also größerer
Dicke gewählt werden können, tatsächlich
in wesentlichen Bereichen auch die Maschinenkontaktoberfläche
erzeugen.
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Das
Zusammenfassen der in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden
zu einzelnen Gruppen, die vorzugsweise in der einen Richtung sich
vollständig über das gesamte Band hinwegerstrecken, erfolgt
dann besonders effizient, dass durch eine Gruppe von Abbindestellen
in der anderen Richtung aufeinander zu belastete Fäden
einer Gruppe von in der einen Richtung sich erstreckenden Fäden
der zweiten Gewebelage auch durch in der anderen Richtung sich erstreckende
Bindefäden zu einer Gruppe zusammengefasst sind.
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Die
eine Richtung kann beispielsweise der Bandlängsrichtung
entsprechen, wobei dann die andere Richtung der Bandquerrichtung
entspricht. Aus herstellungstechnischen Gründen ist dabei
vorzugsweise weiter vorgesehen, dass die eine Richtung einer Kettrichtung
und die andere Richtung einer Schussrichtung entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
Draufsicht auf vier einander unmittelbar benachbarte Rapportfelder
einer maschinenseitigen Gewebelage, betrachtet von der Maschinenseite
her;
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2 eine
Darstellung, die in zwei nebeneinander liegenden Rapportfeldern
den Verlauf der paarweise einander zugeordneten Bindefäden
veranschaulicht;
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3 für
ein Rapportfeld des Bindungsmusters der 1 den Verlauf
der Fäden einer bahnmaterialseitigen Gewebelage, einer
maschinenseitigen Gewebelage und den Verlauf der die beiden Gewebelagen
zusammenhaltenden und einander paarweise zugeordneten Bindefäden.
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In
den 1 bis 3 ist anhand des Verlaufs der
verschiedenen Fäden zweier Gewebelagen eines beispielsweise
als Formiersieb einsetzbaren Gewebebandes das Bindungsprinzip der
vorliegenden Erfindung erläutert. Dabei sind mit B1, B2,
B3, B4, B5, B6, B7 und B8 diejenigen Fäden einer maschinenseitigen
Gewebelage 100 bezeichnet, die in den 1 und 3 sich von
links nach rechts erstrecken und in dem Gewebeband sich vorzugsweise in
einer Bandquerrichtung CMD erstrecken. Mit T1, T2, T3, T4, T5, T6,
T7 und T8 sind die in derselben Richtung, also der Bandquerrichtung
CMD sich erstreckenden Fäden einer bahnmaterialseitigen
Gewebelage 102 bezeichnet.
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In
der Bandlängsrichtung MD erstrecken sich in der maschinenseitigen
Gewebelage 100 Fäden 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16,
welche Bandlängsrichtung MD also auch einer Maschinenlaufrichtung
entspricht, während gleichermaßen in der bahnmaterialseitigen Gewebelage 102 Fäden
1, 3, 5, 7, 9, 11, 13 und 15 sich in der Bandlängsrichtung
MD erstrecken. Beispielsweise folgen in der Bandlängsrichtung
MD in der bahnmaterialseitigen Gewebelage 102 die Fäden T1–T8
in einem jeweiligen Rapportfeld, das die kleinste Wiederholungseinheit
in Bandlängsrichtung MD und Bandquerrichtung CMD definiert,
aufeinander.
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Nach
jeweils zwei in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckenden Fäden
T1, T2 der bahnmaterialseitigen Gewebelage 102 und entsprechender Weise
zwei Fäden B1 und B2 der maschinenseitigen Gewebelage 100 folgt
ein Paar aus einander zugeordneten Bindefäden Bi1, Bi2,
Bi3, Bi4, Bi5, Bi6, Bi7, Bi8. D. h., innerhalb jedes Rapportfeldes
existieren in der Bandlängsrichtung MD aufeinander folgend
mehrere derartige Bindefadenpaare Bi1-2, Bi3-4, Bi5-6, Bi7-8. Bei
jedem Bindefadenpaar wechseln die einzelnen Bindefäden,
wie beispielsweise anhand des Bindefadenpaares Bi1-2 veranschaulicht,
an Kreuzungspunkten K zwischen der bahnmaterialseitigen Gewebelage 102 und
der maschinenseitigen Gewebelage 104. Dort, wo die jeweiligen
Bindefäden Bi1 bzw. Bi2 in die bahnmaterialseitige Gewebelage 102 eingebunden
sind, bilden diese zusammen mit den in der Bandlängsrichtung
MD sich erstreckenden Fäden 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 eine
Leinwandbindung, so dass an der Bahnmaterialseite 106 eine
sehr fein strukturierte Bahnmaterialkontaktoberfläche gebildet wird.
Die Bindefäden Bi1, Bi2, Bi3, Bi4, Bi5, Bi6, Bi7, Bi8 sind
hier also auch Struktur bildend eingesetzt, so dass jedes Bindefadenpaar
Bi1-2, Bi3-4, Bi5-6, Bi7-8 in der bahnmaterialseitigen Gewebelage 104 tatsächlich
einen vollständigen und in der Bandquerrichtung CMD sich
erstreckenden Faden ersetzt.
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In
der maschinenseitigen Gewebelage 100 verlaufen grundsätzlich
die in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckenden Fäden
B1, B2, B3, B4, B5, B6, B7 und B8 an einer Maschinenseite 108 zugewandten
Seite der entsprechenden in der Bandlängsrichtung MD sich
erstreckenden Fäden 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 dieser Gewebelage 100.
Innerhalb eines Rapportfeldes bindet jedoch jeder der in der Bandquerrichtung
CMD sich erstreckenden Fäden B1–B8 an einer Abbindestelle
X über einen der Fäden 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14,
16 dieser Gewebelage 100 ab. Der Ausdruck "über"
bedeutet hier, dass das Abbinden an der von der Maschinenseite 108 abgewandten
Seite eines jeweiligen in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden
Fadens erfolgt, wie dies beispielsweise anhand der Abbindestelle
X des Fadens B1 in 3 veranschaulicht ist. Dort,
wo diese Fäden B1–B8 keine Abbindestellen X bilden,
verlaufen bzw. flottieren sie an der Maschinenseite 108 der
in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden Fäden
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 dieser Gewebelage 100. Hier ist
also eine Atlasbindung, im dargestellten Beispiel eines Rapportfeldes
mit acht nebeneinander liegenden Fäden eine Achteratlasbindung
realisiert, welche dafür sorgt, dass nahezu die gesamte
Maschinenkontaktoberfläche an der Maschinenseite 108 durch gleichmäßig
sich erstreckende Fadenabschnitte bereitgestellt ist, so dass einerseits
eine sehr glatte, ebene Maschinenkontaktoberfläche erzeugt
ist, andererseits dadurch auch die Verschleißfestigkeit
erhöht ist.
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Man
erkennt insbesondere in 1 und 3, dass
bei den jeweiligen Bindefadenpaaren Bi1-2, Bi3-4, Bi5-6, Bi7-8 die
jeweiligen Bindefäden Bi1, Bi2, Bi3, Bi4, Bi5, Bi6, Bi7,
Bi8 dort, wo sie nicht in die bahnmaterialseitige Gewebelage 102 eingebunden
sind, mit jeweiligen in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden
Fäden der maschinenseitigen Gewebelage 100 derart
abbinden, dass diese zu jeweiligen Gruppen G1 von in der Bandlängsrichtung MD
sich erstreckenden Fäden zusammengefasst werden. So erkennt
man bei dem Bindefadenpaar Bi1-2, dass durch den Bindefaden Bi2
die in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden Fäden
4, 6 der maschinenseitigen Gewebelage 100 zusammengefasst
werden, während durch den Bindefaden Bi1 die Fäden
12, 14 zu einer Gruppe G1 zusammengefasst werden. Das in der Bandlängsrichtung
MD folgende Bindefadenpaar Bi3-4 fasst gleichermaßen mit
dem Bindefaden Bi3 die Fäden 8, 10 zu einer Gruppe G1 zusammen,
während der Bindefaden Bi4 den Faden 2 dieses Rapportfeldes
mit dem Faden 16 eines unmittelbar angrenzenden Rapportfeldes zu
einer Gruppe G1 zusammenfasst. Das nächste dann folgende
Bindefadenpaar Bi5-6 fasst wieder die Fäden 4, 6 bzw. 12,
14 zu einer jeweiligen Gruppe G1 zusammen.
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Er
ergibt sich somit die auch in 1 erkennbare
Struktur, bei welcher durch ein jeweiliges Bindefadenpaar Bi1-2,
Bi3-4, Bi5-6, Bi7-8 Gruppen G1 von in der Bandlängsrichtung
MD sich erstreckenden Fäden dadurch zusammengefasst werden,
dass ein jeweiliger der Bindefaden sich an der Maschinenseite 108 dieser
Fäden bzw. Gruppe G1 von Fäden erstreckt. Zwischen
zwei derartigen Verläufen liegt bei jedem Bindefadenpaar,
beispielsweise dem Bindefadenpaar Bi1-2, dann jeweils eine Gruppe
von in der Bandlängsrichtung sich erstreckenden Fäden,
die durch dieses Bindefadenpaar nicht dadurch zusammengefasst werden,
dass ein jeweiliger Bindefaden sich an der Maschinenseite dieser
Fäden erstreckt. Im Falle des Bindefadenpaares Bi1-2 sind
dies in 3 beispielsweise die Fäden
8, 10 bzw. 16, 2. Während durch dieses Bindefadenpaar Bi1-2
die Fäden 4, 6 und 12, 14 in der Bandquerrichtung CMD näher
aufeinander zu bewegt werden, indem sie durch die an der Maschinenseite 108 sich
erstreckenden Bindefaden Bi1, Bi2 zusammengedrückt werden, entsteht
jedoch auch ein ähnlicher Effekt bei den Fäden
8, 10 bzw. 16, 2, die dadurch von den Fäden 6 bzw. 12 weggedrückt
werden, dass die Bindefaden Bi1, Bi2 sich über diesen Fäden
8, 10 bzw. 2, 16 kreuzen.
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In
der Bandlängsrichtung MD fassen einander unmittelbar benachbarte
Bindefadenpaare Bi1-2, Bi3-4 bzw. Bi5-6 alternierend jeweils in
der Bandlängsrichtung MD sich erstreckende Fäden
zu Gruppen G1 zusammen.
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Es
entsteht somit eine Struktur von Gruppen G1 in der Bandlängsrichtung
MD sich erstreckender Fäden, die hier gebildet sind durch
die Fäden 4, 6 bzw. 8, 10 bzw. 12, 14 bzw. 16, 2 (im Angrenzungsbereich
zweier Rapportfelder). Diese Gruppen G1 erstrecken sich in der gesamten
Bandlängsrichtung MD durch das Rapportfeld hindurch. Der
Abstand von in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden Fäden
innerhalb einer jeweiligen Gruppe G1 mit Fäden 4, 6 bzw.
8, 10 bzw. 12, 14 bzw. 16, 2 ist dabei kleiner, als der Abstand
zwischen den einzelnen Gruppen G1. Diese Gruppen G1 wirken somit
als virtueller "dickerer" Faden, über welchem ein jeweiliger in
der Bandquerrichtung CMD sich erstreckender Faden B1, B2, B3, B4,
B5, B6, B7, B8 zum Erzeugen einer jeweiligen Abbindestelle X abbindet.
Dadurch wird es möglich, trotz des Einsatzes vergleichsweise dünner
in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckender Fäden
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16 der maschinenseitigen Gewebelage 100 vergleichsweise
dicke in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckende Fäden B1–B8
einzusetzen, die entsprechend dann auch eine höhere Verschleißfestigkeit
bereitstellen.
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Dieser
Verlauf der Bindefäden Bi1–Bi6 bzw. die Lage von
deren Kreuzungspunkten K, die in 2 jeweils
durch einen Stern repräsentiert sind, führt dazu,
dass, wie dies die 2 verdeutlicht, in der Bandlängsrichtung
MD sich erstreckende und bei den Fäden 1, 3 bzw. 9, 11
der bahnmaterialseitigen Gewebelage 102 liegende Bänder
von Kreuzungspunkten K entstehen, während bei den Fäden
5, 7 bzw. 13, 15 keine Kreuzungspunkte K vorhanden sind.
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Einen
weiteren Beitrag zur Bildung einzelner Gruppen C1 von Fäden
in der maschinenseitigen Gewebelage 100, die dann trotz
vergleichsweise dünnen Fadenmaterials als scheinbar dickerer
Faden wirken, wird durch die definier te Positionierung der Abbindestellen
X der in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckenden Fäden
B1–B8 erlangt. Dies wird im Folgenden mit Bezug auf die 1 und
das dort rechts unten liegende Rapportfeld veranschaulicht.
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Dort
erkennt man zwei in jeweiligen Kreisen eingefasste Gruppen G2 von
Abbindestellen X, welche auf die in der Bandlängsrichtung
MD sich erstreckenden Fäden 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16
der maschinenseitigen Gewebelage 100 derartige Kräfte
ausüben, dass gleichermaßen die Fäden
4, 6 bzw. 8, 10 bzw. 12, 14 und 16, 2 aufeinander zu belastet werden.
Bei einer derartigen Gruppe G2 existieren zwei Abbindestellen X1,
X2, die in der Bandquerrichtung CMD beidseits der beiden zu einer
Gruppe G1 zusammenzufassenden Fäden positioniert sind.
Bei der in der 1 rechts liegenden Gruppe G2
kann die Abbindestelle des Fadens B3 über dem Faden 10
als eine erste Abbindestelle X1 betrachtet werden, während
die Abbindestelle des Fadens B2 über dem Faden 16 als eine
zweite Abbindestelle X2 betrachtet werden kann. Der Faden B3 übt
dabei auf den Faden 12 eine Kraft aus, die ihn in Richtung zum Faden
14 belastet, während der Faden B2 auf den Faden 14 eine
Kraft ausübt, die ihn in Richtung zum Faden 12 belastet.
Ein weiteres Paar von Abbindestellen X innerhalb einer derartigen
Gruppe G2 ist so positioniert, dass es in der Bandlängsrichtung
MD beidseits der beiden vorangehend angesprochenen ersten bzw. zweiten
Abbindestellen X1, X2 liegt, in der Bandquerrichtung CMD jedoch
zwischen diesen beiden Abbindestellen X1, X2 liegt. So kann beispielsweise
die Abbindestelle des Fadens B1 über dem Faden 12 als eine
dritte Abbindestelle X3 der Gruppe G2 betrachtet werden, während
die Abbindestelle des Fadens B4 über dem Faden 14 als eine
vierte Abbindestelle X4 betrachtet werden kann. Durch die dritte
Abbindestelle X3 wird eine Kraft erzeugt, welche die Fäden
10 und 12 auseinander spreizt, während durch die vierte
Abbindestelle X4 eine Kraft erzeugt wird, welche die Fäden
14 und 16 auseinander spreizt.
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Aus
dieser Erklärung erkennt man, dass jede dieser Gruppen
G2 von Abbin destellen X innerhalb eines Rapportfeldes zwei in der
Bandlängsrichtung MD sich erstreckende Fäden aufeinander
zu belastet, die gleichzeitig auch durch ein Bindefadenpaar zu einer
Gruppe G1 von in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden
Fäden zusammengefasst sind. Die beiden durch die Bindefäden
und die Abbindestellen generierten Effekte unterstützen
sich somit gegenseitig.
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Ein
weiterer durch das Vorsehen der Abbindestellen X in definierter
Positionierung erzeugter Effekt ist, dass nicht nur die Paarbildung
von in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden Fäden B2–B16
unterstützt wird, sondern dass auch in der Bandquerrichtung
CMD nebeneinander liegende Fäden B1–B8 jeweils
zu Gruppen bzw. Paaren zusammengefasst werden. In 1 ist
dies am linken Rand des Diagramms durch die jeweilige Fäden
B2, B3 bzw. B4, B5 usw. zusammenfassenden Klammern veranschaulicht.
Dieser Effekt wird dadurch erzeugt, dass bei einer jeweiligen Gruppe
G2 die dritte Abbindestelle X3 und die vierte Abbindestelle X4 so
positioniert sind, dass zwischen diesen zwei dann auch zu einem
Paar zusammenzufassende oder zusammengefasste und in der Bandquerrichtung
CMD sich erstreckende Fäden verlaufen. Die an den jeweiligen Abbindestellen
X erzeugten Kröpfungen sind nicht nur an den in der Bandquerrichtung
CMD sich erstreckenden Fäden vorhanden. Auch die in der
Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden Fäden
2 bis 16 werden an diesen Abbindestellen gekröpft, also
aus ihrer geradlinigen Erstreckung ausgelenkt und erzeugen mit dieser
Kröpfung eine Kraft in Bandlängsrichtung MD, welche
auf einen unmittelbar benachbarten in der Bandquerrichtung CMD sich
erstreckenden Faden ausgeübt wird. Beispielsweise presst
also der an der Abbindestelle X3 mit dem Faden B1 abbindende Faden
12 der Gewebelage 100 durch die somit erzeugte Abkröpfung
den in der Bandlängsrichtung MD unmittelbar folgenden Faden
B2 in der Darstellung der 1 nach unten.
Entsprechend wird durch die an der Abbindestelle X4 generierte Abkröpfung
des Fadens 14 der in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckende
Faden B3 nach oben gepresst, so dass also hier durch die Gruppe
G2, insbesondere die Abbindestellen X3 und X4, die Fäden
B2 und B3 näher aufeinander zu bewegt werden und beispielsweise die
Fäden B1 und B2 auseinander gespreizt werden.
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Diesen
Effekt wiederum nutzt die vorliegende Erfindung, um jeweils zwischen
zwei derartigen, eine in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckendes
Fadengruppe bildenden Fäden ein Bindefadenpaar, in dem
vorangehend beschriebenen Beispiel das durch Bindefäden
Bi1 und Bi2 gebildete Paar, anzuordnen. Die somit näher
aufeinander zu rückenden Fäden B2 und B3 bilden
somit insbesondere an der Maschinenseite 108 einen Schutz
für die dort eingefassten Bindefadenpaare, so dass diese
insbesondere auch in der Wechselwirkung mit den verschiedenen ein
derartiges Band antreibenden bzw. umlenkenden Walzen einer geringeren
Belastung unterliegen.
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Es
sei in diesem Kontext darauf hingewiesen, dass man in der 1 deutlich
erkennt, dass in der Bandquerrichtung CMD wiederholt die Gruppen G2
liegen und dabei auch bei jeder derartigen Gruppe G2 die gleichen
in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckenden Fäden zu
einem Paar zusammengefasst werden, nämlich durch die jeweilige
dritte Abbindestelle X3 und vierte Abbindestelle X4. Es sei weiter
darauf hingewiesen, dass bei den vorangehend erläuterten
Gruppen von Abbindestellen nicht notwendigerweise jeweils vier derartige
Abbindestellen vorhanden sein müssen, von welchen zwei
primär die in der Bandlängsrichtung MD sich erstreckenden Fadenpaare
bzw. -gruppen bilden und zwei die primär die in der Bandquerrichtung
CMD sich erstreckenden Fadenpaare bzw. -gruppen bilden bzw. die jeweilige
Paarbildung unterstützen. Es könnten auch Gruppen
G2 von Abbindestellen, jeweils bestehend aus nur zwei derartigen
Abbindestellen, vorgesehen sein, von welchen einzelne Gruppen G2
verstärkt die Paarbildung in der einen Richtung und andere
Gruppen G2 verstärkt die Paarbildung in der anderen Richtung
unterstützen.
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Ein
weiterer in 1 deutlich erkennbarer besonderer
Effekt bei der Paarbildung der in der Bandquerrichtung CMD sich
erstreckenden Fäden B1 bis B8 in Wechselwirkung mit den
in der selben Richtung sich erstreckenden Bindefaden Bi1–Bi8
ist, dass die in einer jeweiligen Gruppe B2 zur Paarbildung beitragenden
Abbindestellen X, also insbesondere die Abbindestellen X3 und X4,
genau dort positioniert sind, also an denjenigen in der Bandlängsrichtung
MD sich erstreckenden Fäden gebildet sind, welche durch
einen jeweiligen Bindefaden zu einem Paar zusammengefasst sind.
D. h., dass immer dort, wo ein Bindefaden Bi1–Bi8 an der
Maschinenseite 108 der in der Bandlängsrichtung
MD sich erstreckenden Fäden 2 bis 16 der Gewebelage 100 verläuft,
dieser also einen hinsichtlich einer verschleißkritischen
Wechselwirkung mit antreibenden oder umlenkenden Walzen sehr exponiert
verläuft, die in der Bandquerrichtung CMD sich erstreckenden
und diesen Bindefaden einfassenden Fäden B1–B8 durch
die Abbindestellen X3, X4 aufeinander zu belastet werden und somit
genau an dieser kritischen Position einen effektiven Schutz für
einen jeweiligen Bindefaden erzeugen.
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Bei
dem vorangehend beschriebenen Beispiel eines Gewebebandes kann vorzugsweise
die Bandlängsrichtung MD, also die Maschinenrichtung, der
Kettrichtung bei der Herstellung eines derartigen Bandes entsprechen,
während dann die Bandquerrichtung CMD, also die Quermaschinenrichtung,
der Schussrichtung entsprechen kann. Dies kann selbstverständlich
auch umgekehrt sein. Auch ist darauf hinzuweisen, dass die Anzahl
der Fäden in einer jeweiligen Gruppe G1 anders sein kann,
als im dargestellten Beispiel, wobei sich jedoch gezeigt hat, dass durch
die Auswahl von Gruppen G1 mit jeweils zwei Fäden der gewünschte
Effekt des Zusammenfassens bzw. des Belastens aufeinander zu besonders
effizient erzielt werden kann, insbesondere in Verbindung mit einer
Achteratlasbindung der maschinenseitigen Gewebelage 100.
Auch sei darauf hingewiesen, dass grundsätzlich die Gruppen
G1 so orientiert sein können, dass sie sich in der Bandquerrichtung
CMD erstrecken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006008812
A1 [0002]