<Desc/Clms Page number 1>
Mieder.
Bei Frauen ergibt sich häufig die Notwendigkeit, insbesondere die in der Bauchhöhle liegenden Organe durch Einwirkung von aussen zu stützen. Hiezu werden Buchbinden oder Stützmieder verwendet, die jedoch durch das Hinaufschnüren der Bauchdecke meist auch eine starke Deformierung des Körpers mit sich bringen.
Insbesondere bei starken Frauen ergibt es sich oft, dass eine sonst einwandfreie Miederbinde unbequem ist und die Tätigkeit der Frau behindert.
Die Erfindung bezieht sich nun auf ein Corselette, welches eine dem oben geschilderten Zwecke dienende Binde aufzunehmen hat.
Der Gegenstand der Erfindung ist zum Teil darin gelegen, dass das Corselette die Binde innen und verstellbar aufnimmt. Hiedurch wird einerseits aussen die Binde nicht sichtbar sein und das Corselette eine unveränderte Vorderfront behalten, welche das Tragen von anliegenden Kleidern gestattet ; anderseits wird durch Ausbau der Bandage zu einem kompletten Corselette ein Herausquellen der durch die Binde von unten gestützten Organe über die Körperlinie verhindert. Der obere Teil des Corselettes (Büstenhalter) wird auf die aus dem unteren Teil hervorragenden Versteifungen aufgeschoben und ist daher zu Reinigungszwecken leicht auswechselbar.
Durch diese Form des Leibchens wird die Binde für die Trägerin angenehm, da auch bei bequemen Formen eine zuverlässige Fixierung möglich ist und die Entlastung, speziell der Mutterbänder, sich auf den ganzen Körper verteilt.
Es kann hiedurch auch die beste Modeform für den Einzelfall gewählt und dennoch die notwendige tiefe Fixierung des kranken Organs erreicht werden. Die Stützbandage wird sich durch die Anordnung in einer Innenführung dem Körper anpassen, wobei sie durch eine Haken- und Ösenvorrichtung nach Bedarf höher und tiefer gesetzt werden kann. Die zweckmässigste Anbringung ist sowohl dem Arzt als auch der Trägerin ohne weiteres möglich, da die Veränderung der Höhenlage der Bandage und der Mittelstütze bloss durch Haken geschieht. Dies ist insbesondere in der Provinz von ausserordentlichem Vorteil, da in den kleineren Orten kein Fachgeschäft vorhanden ist.
Es ist also erfindungsgemäss die Einrichtung so getroffen, dass die Fixierung an der gewünschten Stelle selbst vorgenommen werden kann.
Das Corselette ist seitwärts zu öffnen. Am Rückteil nahe der Mitte sind Schlingen vorgesehen, durch welche mittels Gurts die Bandage durchgezogen wird. Derselbe wird sodann wieder nach vorne geführt, wobei die Enden durch Fanghaken festgehalten werden.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 die gesamte Anordnung, Fig. 2 das herausgezogene Tragband, Fig. 3 die Einrichtung mit abgenommenem Büstenhalter und entferntem Tragband, Fig. 4 den oberen Teil des Corselettes allein.
Auf dem Miederunterteil ist als Oberteil des Corselettes der Büstenhalter aufgeschoben, wobei die Versteifungseinlagen eine sichere Verbindung zwischen dem Sattel und dem Unterteil herstellen.
3 ist ein in dem Unterteil eingebauter Gummizug. Die Führungen 4 für die Versteifungseinlagen sind als Leisten dem unteren Vorteil aufgesteppt ; aus ihnen ragen die oberen Enden der Einlagen hervor.
Vorne unten sind Schlitze 6 in dem Leibchen vorgesehen. Die Bauchbinde selbst ist durch diese Schlitze so eingezogen, dass vorne das Leibchen über die Binde zu liegen kommt. Die Bauchbinde besteht aus einem unelastischen Stück, welches das Hauptgewicht unmittelbar aufzunehmen hat, dem eingeschobenen
<Desc/Clms Page number 2>
C ; ummiteil s und schliesslich aus den Bändern 9 (Bauchbindengurt), die mit Ösen versehen sind, um in die Gurthaken 10 eingehakt zu werden.
An dem Leibchen sind ferner noch die Bauchbindenösen 11 in der mittleren Stütze vorgesehen, die dazu dienen, im Verein mit dem Bauchbindenhaftel die Bauchbinde in geeigneter Höhe zu befestigen.
M sind die oben als Ösen beschriebenen Durehziehschnallen, 14 ist die Corseletteversehnürung, welche die Hüftenweite des Corselettes regulierbar macht. Strumpfhalter 15 sind in an sich bekannter Weise an dem unteren Rand des Corselettes befestigt. Die Büstenform 17 im Verein mit den Trägern 18 hält die Büste und unterstützt fühlbar die Wirkung der Bauchbinde. Die beiden Knöpfe 19 dienen zum Festhalten der Träger.
Die Auswechselbarkeit der Bandage bietet den Vorteil, auch eine in der Form komplettere und grössere Innenbinde als dargestellt in gleicher Weise zu verwenden bzw. die Form der Innenbinde je nach ärztlichem Rat bzw. dem Stadium des Leidens zu wechseln.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Mieder, dadurch gekennzeichnet, dass das Leibchen aus zwei Teilen besteht, wobei der obere Teil auf in den unteren Teil eingenähte Versteifungseinlagen aufgeschoben und beiderseits mit Haftel- verschluss angefügt wird.