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Filter.
Die Erfindung betrifft einen Filter zur Herabsetzung des Gas-oder Flüssigkeitsgehaltes oder beider von Stoffen, welche viele Kapillarräume enthalten können, z. B. zum Auspressen von Wasser und Gasen aus Moor, Braunkohlen, Kohlenschlamm, Lehm, Chinin, Bagasse usw., von Öl aus Ölsaaten, von Zuckersaft aus Zuckerrüben und Zuckerrohr usw. Auch zum Entgasen von Steinkohlen und Braunkohlenstaub, zum Trennen von Molken bzw. Blutwasser und den festen Stoffen von Milch bzw. Blut, zur Entfernung der Luft aus trockenen Stoffen usw. Der Filter eignet sich auch sehr zur Verwendung in Filterpressen, wenn erwünscht in kontinuierlichem Betrieb.
Die Erfindung zielt darauf ab, den Filter derart auszubilden, dass kleine Teilchen, welche aus der auszupressenden Masse mitgespült werden, selbsttätig und gleichzeitig derart entfernt werden, dass der durchlassende Teil der Filterfläche in Prozenten der Totalfilterfläche sehr gross ist und dass der Filter überdies imstande ist, einen sehr hohen Druck zu ertragen, und mittelbar erhitzt werden kann.
Überdies bezweckt die Erfindung, den Filter bzw. die Elemente, aus welchen er zusammengesetzt ist, derart auszubilden, dass die erwünschte Durchlasskapazität in sehr einfacher Weise erhalten werden kann.
Grundsätzlich besteht die Erfindung darin, dass der Filterraum einer Filterpresse teilweise oder ganz von Filtern begrenzt wird, die aus einer Anzahl aneinanderliegenden und zu Körpern vereinigten Filterelemente zusammengesetzt sind, welche je an einer oder mehreren Seiten oder Kanten mit von diesen ausgehenden Einschnitten versehen sind, derart, dass die entsprechenden Einschnitte der verschiedenen Filterelemente sich decken und in der Richtung der Dicke des Körpers und senkrecht zur Bewegungsrichtung des Materials durch den Filterraum sich erstreckende Abfuhrkanäle bilden.
Diese Aussparungen oder Öffnungen in den Elementen können, wenn erwünscht, derart eng gewählt werden, dass bei Benutzung eines aus diesen Elementen aufgebauten Filters einer Presse durch Hervorrufen eines Temperaturunterschiedes ein Gefälle des Tangentialdruckes längs der Wand der Filterelemente und-räume entstehen kann, wodurch die Flüssigkeit sieh im Sinne der Theorie von Dr. H. Hulshoff in der Abfuhrrichtung bewegen wird.
Zur Erklärung dieser Wirkung wird von dem van der Waalschen Gesetz ausgegangen, aus dem hervorgeht, dass der kinetische Druck in sich im Gleichgewicht befindenden Flüssigkeiten und Gasen in einem Punkt in allen Richtungen gleich ist.
Dieser kinetische Druck besteht aus der Summe des äusseren Druckes p und des molekularen Druckes M, so dass in jedem Punkt die kinetischen Drücke Pi + Mi und p + M2 in zwei Richtungen gleich sind.
Die Flüssigkeit, die sich in einer Kapillare befindet, besitzt, abhängig von der lichten Weite der Kapillare, eine Grenzschicht, die durch die Wand der Kapillare festgehalten wird, während der übrige Teil der Flüssigkeit als die homogene Phase gedeutet werden kann.
Die Grenzschicht der Flüssigkeit weist in verschiedenen Richtungen auch verschiedenen molekularen Druck M auf, der in der Richtung senkrecht zur Wand daher im allgemeinen von demjenigen in der Richtung parallel zur Wand verschieden sein wird. Es hat somit auch der Druck p in der Richtung parallel zur Wand, der von van der Waals die Bezeichnung tangetieller Druck"erhalten hat, einen anderen Wert als der Druck p senkrecht zur Wand.
Für weitere Einzelheiten, betreffend die Theorie des tangentiellen Druckes, wird auf eine Ver- öffentlichung in der Zeitschrift für physikalische Chemie 1927, Heft I und II, hingewiesen.
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In dieser Weise aus Elemente aufgebaute Filter haben den Vorteil, durch Änderung der Anzahl der Elemente oder Einheiten jeder gewünschten Filterkapazität in einfacher Weise angepasst werden zu können.
Es empfiehlt sich dabei, gemäss der Erfindung die Aussparungen oder Öffnungen der Filterelemente
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mit rundem Profil zu begrenzen und weiter diese Filterelemente mit Filterelementen abwechseln zu lassen, welche längs einer oder mehreren Seiten oder Kanten mit allseitig begrenzten Löchern versehen sind, welche mit den Abfuhrenden der Öffnungen in den ersterwähnten Filterelementen zusammenfallen.
Dabei können nach der Erfindung die Filterelemente eines Filters sämtlich oder grösstenteils mit einer oder mehreren allseitig begrenzten Aussparungen versehen sein, welche im Filter zusammen eine oder mehrere Kammern für ein Medium, z. B. Dampf oder heisse Gase oder Flüssigkeiten, bilden, das zur mittelbaren Erhitzung der Filterflächen dienen soll. Durch Zusammenkittung, Verlötung od. dgl. der Elemente oder durch Einführung von Büchsen in die ausgesparten Hohlräume können diese Kammern erforderlichenfalls abgedichtet werden. Auch können herausnehmbare Heizelemente in diesen Kammern angeordnet werden.
Filter dieser Ausbildung haben. eine sehr grosse Durchlasskapazität und können selbstreinigend sein. Zufolge der Zurückweichung und Abrundung der Flächen oder Kanten am Einlassende der Öffnungen oder Aussparungen der Filterelemente wird der Widerstand, dem das auszupressende Material ausgesetzt ist, möglichst herabgesetzt, und es wird vermieden, dass das Material an der Stelle der Öffnungen haften bleibt.
Aus diesen Filterelementen können Stäbe, wie solche in den bekannten Wringpressen Anwendung finden, zusammengesetzt werden.
Unter Umständen, die mit der Art des auszupressenden Materials zusammenhängen, können nach der Erfindung auch Filterelemente angewendet werden, welche in bezug aufeinander versetzt angeordnete Hauptpressflächen oder Kanten aufweisen, wobei sich durch das Zurückversetzen Abfuhrkanäle ergeben, welche parallel oder ungefähr parallel zur Richtung verlaufen, in der das Material durch einen Filterraum gepresst wird, der von einem oder mehreren aus diesen Elementen aufgebauten Filtern begrenzt wird, und ungefähr senkrecht zu den durch die Randaussparungen oder Öffnungen gebildeten Kanälen steht.
Dabei können entsprechend der Erfindung die zurückspringenden Filterelemente eine wellenförmige Filterfläche besitzen, wobei die Erzeugende des Scheitels der dem Filterraum zugekehrten Wellen mit der Hauptpressfläche des Filters zusammenfällt. Dies hat einen günstigen Einfluss auf die Durchlasskapazität des Filters. In dieser Weise kann man die Durehlasskapazität im Vergleiche mit einer Filterfläche ohne diese zurückspringenden Teile um 50% erhöhen. Diese Durchlasskapazität kann man noch weiter dadurch steigern, dass die Dicke der zurückspringenden Elemente grösser als diejenige der die Druckfläche bildenden Elemente gewählt wird.
Es ist auch wichtig, die Filterelemente bzw. die nicht zurückspringenden Elemente an dem zu der eigentlichen Filterfläche gehörenden Rand abzurunden, damit der Widerstand des auszupressenden Materials auf ein Minimum beschränkt wird, wobei der in der holländischen Patentschrift Nr. 5659 beschriebene Effekt erhalten wird.
Eine praktische Lösung um die letzterwähnte Abrundung zu erhalten, besteht nach der Erfindung darin, dass ein Filterelement oder eine Filterplatte an dem die Hauptpressfläehe bildenden Rand umgebogen oder umgefaltet wird, wobei durch Zurückfaltung (also eine doppelte oder mehrfache Umfaltung) des umgefalteten Randes und Materialentfernung aus dem zurückgefalteten Rande gleichzeitig die einspringende Filterfläche entsteht. Dadurch, dass diese Filterplatten am gegenüberliegenden Rand ebenfalls umgefaltet werden, jedoch derart, dass die Platten an diesem Rande dicker als an dem ausgesparten Rand sind, kann man durch Vereinigung von Elementen einen Stapel bilden, der der Form nach einem Ausschnitt aus einem zylindrischen Ring entspricht.
Auf diese Weise kann eine aus derartigen Stapeln aufgebaute zylindrische Presse hergestellt werden.
Filter mit den beschriebenen Merkmalen, einzeln oder in Kombination, können derart zu einer Filterpresse vereinigt werden, dass die eigentliche Filterfläche die Begrenzung eines vielflächigen oder zylindrischen Raumes bildet. Man kann z. B. eine sechseckige Presse bauen, wobei die Filterelemente zu sechs Stapeln vereinigt sind, welche also Teilfilter der ganzen Filterpresse bilden und nach den Rippen der Sechsfläche aneinander grenzen.
Man kann mittels des beschriebenen Filters horizontale Filterpressen bauen. Wünscht man eine vertikale Filterpresse zu konstruieren, welche nach dem Grundsatz der Erfindung arbeitet, so sind besondere Massnahmen zur Sicherung der Abfuhr der ausgepressten Flüssigkeit zu treffen.
Nach der Erfindung bestehen die zu Abteilungen oder Teilgruppen vereinigten Filterelemente eines Filters entweder aus untereinander gleichen Elementen oder auch aus Sätzen von untereinander gleichen Elementen, wobei aber die Teilgruppen selbst sich voneinander in der Ausbildung der zusammensetzenden Elemente unterscheiden. Von jeder Abteilung sind eine oder mehrere der Randöffnungen nach hinten, d. h. von der eigentlichen Filterfläche nach aussen zu einem Abfuhrkanal verlängert, der durch Stege beiderseits der -verlängerten Öffnungen unterbrochen ist.
Dabei sind die verlängerten Öffnungen
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der verschiedenen Abteilungen in der Längsrichtung der Elemente und dementsprechend die Stege in bezug aufeinander versetzt angeordnet, vorzugsweise derart, dass sich, was die Festigkeit des aus den
Abteilungen zusammengesetzten Filters betrifft, die günstigste Materialverteilung ergibt. Eine bestimmte
Abteilung Filterelemente hat dabei eine oder mehrere Randöffnungen, die unmittelbar (durch die Ver- längerung) an die Abfuhr angeschlossen sind, und weiters nur Randöffnungen, welche seitlich über eine oder mehrere verlängerte Randöffnungen einer oder mehrerer anderer Abteilungen mit der Abfuhr in
Verbindung stehen. Hinter den vertikalen Abfuhrräumen können wieder Kammern für ein mittelbares
Heizmittel vorgesehen sein.
Zwecks Förderung der Flüssigkeits-oder Gasabfuhr können weiter die Steg- wände auf der Abfuhrseite keilförmig ausgebildet sein, z. B. keilförmige Deckstück tragen.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in einigen Beispielen.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf mehrere aufeinanderliegende Filterplatten nach der Erfindung, von denen die oberste zum Teil abgebrochen ist. Fig. 2 ist ein Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1. Fig. 3 ist eine Draufsicht einer abgeänderten Ausführungsform eines Filterelementes, das auf einem zweiten, gestrichelt angegebenen Filterelement angeordnet ist. Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3. Fig. 5 ist eine Draufsicht auf eine Anzahl aufeinanderliegender Filterelemente für eine vertikale Presse, wobei das oberste Element teilweise weggebrochen ist. Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 5, aus dem ersichtlich ist, dass zwei Gruppen von Filterelementen, welche sich gruppenweise voneinander unterscheiden, dargestellt sind. Fig. 7 und 8 zeigen in Draufsicht und
Querschnitt nach der Linie VIII-VIII der Fig. 7 Filterelemente anderer Ausführung.
Fig. 9 ist eine schaubildliche Darstellung eines Filters für eine vertikale Presse, wobei die Gruppen oder Teilfilter, welche zusammen den Filter bilden, einzeln dargestellt sind, um die Konstruktionsunterschiede zu zeigen.
Jede Gruppe an und für sich besteht aus Filterelementen, welche einander gleich sind. Fig. 10 ist ein Schema der acht Gruppen aus Fig. 9 zur Erläuterung des Kanalsystems. Die dunkeln Fächer stellen Filteröffnungen dar, welche örtlich und unmittelbar mit der Abfuhr verbunden sind, während die andern Fächer sieh auf Filteröffnungen beziehen, welche mittelbar über Seitenkanäle mit der Abfuhr in Verbindung stehen. Fig. 11 ist links eine Endansicht, rechts ein Querschnitt einer mit Hilfe von Filtern nach der Erfindung aufgebauten horizontalen Filterpresse. Fig. 12 ist eine Draufsicht eines Filterelementes nach einer abgeänderten Ausführungsform und auf einem angrenzenden Element angeordnet. Fig. 13 ist eine Draufsicht einer weiteren abgeänderten Ausführungsform zweier aufeinander angeordneter Filterelemente.
Nach Fig. 1 und 2 bestehen die Filterelemente je aus einer dünnen metallenen Platte 1 bzw. 2, z. B. in einer Dicke von weniger als 1 mm, wobei aus der oberen Platte an der einen Längskante eine Reihe Einschnitte 3 ausgestanzt sind. Diese Einschnitte befinden sich an demjenigen Rande, der in der Presse zu der eigentlichen Filterfläche des aus den Elementen 1 und 2 aufgebauten Filters gehört. Die Einschnitte 3 werden am Einlassende durch Flächen oder Kanten < ? mit rundem Profil begrenzt, die in bezug auf die durch die Verbindung der Scheitelpunkte der Kanten 5 gebildete eigentliche Filterfläche 4 zurücktreten.
Die Platten 2 haben längs der eigentlichen Filterfläche allseitig begrenzte Löcher 6, die mit dem Abfuhrende der Einschnitte 3 der Platte 1 zusammenfallen. Weiter haben sämtliche Platten eines Stapels zentrale, allseitig begrenzte Aussparungen 7 und drei Löcher 8 für den Durchtritt von Befestigungsbolzen zum Zusammenziehen einer grösseren Anzahl, z. B. einiger hundert, Platten 1 und 2 zu einem Filter. Die mit den Einschnitten 3 zusammenfallenden Löcher 6 bilden in dem Filter Abfuhrkanäle. Senkrecht zu diesen und parallel zur Bewegungsrichtung des Materials verlaufen die Abfuhrkanäle 12 (Fig. 2), die in der Längsrichtung der Filterplatten dadurch gebildet werden, dass die Ränder der Platten 1 gegenüber den Rändern der Platten 2 versetzt sind.
Die zentralen Aussparungen 7 der verschiedenen Platten 1 und 2 fallen zusammen, so dass zentrale Kammern entstehen. Bevor die Platten 1 und 2 gegeneinander gelegt werden, können sie mit einem sich erhärtenden Kitt bestrichen werden, wobei gleichzeitig die von den Aussparungen 7 gebildeten Kammern nach aussen abgedichtet werden und zur mittelbaren Erhitzung der Filterfläche mittels eines Heizmediums, z. B. Dampf, heisser Gase oder Flüssigkeiten, dienen können.
In dieser Weise wird ein Filter mit Filterflächen erhalten, welche sehr stark sind, eine sehr grosse Durchlasskapazität haben und mittelbar erhitzt werden können. Bei Durchlassschlitzen von z. B. 0-05 mm und mit einer gegenseitigen Schlitzentfernung von 0'05 mu erhält man eine Durchlasskapazität von 50%.
Durch einen Pfeil (Fig. 1) ist die Bewegungsrichtung des auszupressenden Materials angegeben.
Nach Fig. 3 werden Filterplatten verwendet, deren Seiten oder Kanten, die im Filter zur eigentlichen Filterfläche gehören, ebenso wie in Fig. 1 bei angrenzenden Filterplatten in bezug aufeinander versetzt angeordnet sind. Eine Filterplatte mit geraden Kanten 9 wechselt hier mit einer Filterplatte mit gewellten Kanten 10 ab, wobei die Erzeugende der Scheitel der nach aussen gekehrten Wellen mit der eigentlichen Filterfläche zusammenfallen. Die Platten mit den geraden Kanten 9 besitzen Einschnitte 51, die sich von diesen Kanten aus erweitern. Die Platten mit den gewellten Kanten 10 besitzen allseitig begrenzte Öffnungen 11. Auch ist wieder eine zentrale Aussparung 7 vorhanden, und ebenso sind Bolzenlöcher vorgesehen.
Bei einem Filter mit Filterelementen nach Fig. 1 und 2 und nach Fig. 3 und 4 entstehen also zwei Systeme von Abfuhrkanälen, nämlich die vertikalen Kanäle, welche durch die zusammenfallenden
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Öffnungen 3 und 6 in Fig. 1 und 2 und in zusammenfallenden Öffnungen 11 und 51 in Fig. 3 und 4 entstehen, und die Kanäle, welche parallel zur Bewegungsrichtung des Materials durch den Filterraum verlaufen und mehr oder weniger senkrecht zu den ersterwähnten Kanälen stehen, welche Kanäle in Fig. 1 und 2 klar ersichtlich und wie erwähnt in Fig. 2 mit 12 bezeichnet sind.
Im Schnitt ergibt sich dann ein zinnenartiger Verlauf der eigentlichen Filterfläche (s. auch Fig. 2), wobei durch die nach innen versetzten Kanten und die beiderseits eines einspringenden Elementes liegenden angrenzenden Elemente waagrechte Kanäle gebildet werden, welche zur schnellen Entfernung der Flüssigkeit beitragen. In Fig. 3 wird der Boden dieser Kanäle durch die gewellte Filterkante gebildet. Die Hauptriehtung dieser Kanäle bleibt aber parallel zur Bewegungsrichtung des Materials durch den Filterraum.
Es geht aus Fig. 4 hervor, dass die Kanten 9 der betreffenden Filterelemente in Fig. 3 abgerundet sind, und weiter, wie die obenerwähnten waagrechten Abfuhrkanäle zwischen diesen abgerundeten Kanten gebildet werden.
In Fig. 5 und 6 sind Filterplatten dargestellt, welche insbesondere für eine vertikale Filterpresse bestimmt sind. Was die Randöffnungen 3 und 6 anbelangt, besteht im Wesen eine Ähnlichkeit mit den Platten nach Fig. 1 und 2. In Fig. 5 und 6 aber hat man die erste und neunte Randöffnung durch eine Aussparung 13 verlängert und weiter Aussparungen 14 und 15 vorgesehen, welche durch Stege 16, 17, 18 von den Verlängerungen 13 getrennt sind. Hieraus ergibt sich ein Kanalsystem, das an Hand von Fig. 9 und 10 näher erläutert werden wird. Im Filter bilden die Räume 13, 14, 15 vertikale Abfuhrkanäle. Die Platten besitzen weiter eine Aussparung 7, die mit den damit zusammenfallenden entsprechenden Aussparungen der zu einem Stapel vereinigten Platten eine Kammer für die mittelbare Erhitzung der Filterfläche bilden.
Bolzenlöcher 8 sind ebenfalls vorgesehen.
In Fig. 9 und 10 ist als Beispiel ein aus acht Gruppen 19-26 von Filterplatten zusammengesetzter Filter gewählt. Eine Gruppe kann aus untereinander gleichen Elementen oder auch aus Sätzen von untereinander gleichen Elementen, z. B. aus miteinander abwechselnden Elementen, nach Fig. 5 und 6 bestehen. Die Gruppen sind voneinander getrennt dargestellt. Bei der ersten Gruppe 19 ist die oberste Randöffnung der betreffenden Filterplatten bei 26'nach hinten verlängert und weiter die neunte bei 27.
Bei der zweiten Gruppe ist die fünfte Randöffnung bei 28 und die dreizehnte bei 29 verlängert usw. Man sieht also, dass sämtliche Öffnungen beim Zusammensetzen der Gruppen eine Abfuhr haben, u. zw. die verlängerten Öffnungen unmittelbar und die andern mittelbar über Seitenkanäle, die sich beim Zusammensetzen ergeben. Aus Fig. 10 geht das Kanalsystem näher hervor. Das schraffierte Feld 26'entspricht der verlängerten Öffnung 26'der Gruppe 19 in Fig. 9. Das Feld 27 in Fig. 10 entspricht der Öffnung 27 in Fig. 9 usw. Die nichtschraffierten Felder der Gruppe 19 entsprechen den nichtverlängerten Öffnungen derselben Gruppe 19 in Fig. 9 usw.
Das Feld 30 der ersten Gruppe 19 hat über das Feld 31 der Gruppe 20 eine Verbindung mit der an die Abfuhr angeschlossene, verlängerte, durch das schraffierte Feld 32 angedeutete Öffnung usw. Man sieht auch aus den Fig. 9 und 10 wie zufolge der in den Gruppen versetzt liegenden verlängerten Öffnungen eine Schwächung des Filters, welche durch das Zusammenfallen dieser Öffnungen entstehen würde, vermieden und durch die Stege der nötige Zusammenhang gesichert wird. Die Dampfkammern sind in Fig. 9 mit 33, die Abfuhrkanäle mit 34 bezeichnet. Die Bolzenlöcher sind einfachheitshalber weggelassen. Die das untere Ende der Abfuhrkanäle 34 bildenden Flächen sind in Fig. 9 flach ausgebildet und stehen senk-
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werden, u. zw. dadurch, dass eine umgekehrte V-förmige Kappe oder Deckplatte auf die unteren Flächen der Abfuhrkanäle aufgesetzt wird.
Hiedurch wird die Abfuhr der ausgepressten Flüssigkeit erleichter.
Bei der in Fig. 11 dargestellten, horizontalen Filterpresse hat man Filter nach der Erfindung verwendet ; diese Filter sind aus Filterplatten, z. B. nach Fig. 1 und 2, aufgebaut. Sechs Filter 35 sind hier angeordnet, welche einen sechsflächigen Filterraum begrenzen und von einem Gestell 36 umgeben sind.
Die Dampfkammer 37 jedes Teilfilters weist eine Dampfzuleitung 38 und eine Kondenswasserableitung 39 auf. Die Abfuhrkanäle für die ausgepresste Flüssigkeit stehen durch Knierohre 40 miteinander in Verbindung und sind an eine nicht dargestellte zweckmässig zwischen den unteren Teilfiltern vorgesehene Ableitung für die abgeschiedene Flüssigkeit angeschlossen. Passflächen 41 dienen dazu, die Filter in der richtigen sechseckigen Form mittels Druckstücke 42, eines aus zwei Hälften bestehenden Bügels 4, 3 und Bolzens 44 festzuklemmen.
In Fig. 7 bzw. 8 ist ein Filterelement bzw. eine Gruppe derselben dargestellt, wobei durch doppelte Umfaltung und Materialentfernung des Oberrandes die gewünschten Abrundungen entsprechend Fig. 4 und weiter die in der Bewegungsrichtung des auszupressenden Materials verlaufenden Kanäle gebildet werden. Dadurch, dass Material weggeschnitten ist, sind nämlich die Kanten oder Flächen 47 entstanden, welche den zurücktretenden Filterflächen aus Fig. 3 entsprechen. Der Unterrand 48 ist ebenfalls doppelt umgefaltet. Man kann diesen Rand dicker als den Oberrand machen und hiedurch einen zylindrischen Filter bilden. Übrigens sind wieder die bei den vorherigen Ausführungsformen bereits beschriebenen Öffnungen 49 und Dampfkammern 50 angeordnet. Die Öffnungen 49 bilden wieder die Flüssigkeitsabfuhrkanäle in der Richtung der Dicke des Stapels.
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In Fig. 12 sind zwei aufeinandergelegte Filterelemente dargestellt, wobei das unten liegende Element dem Element 1 der Fig. 1 ähnlich ist, das angrenzende oder in dieser Abbildung oben liegende Element 52 aber besonders ausgeführt ist. Dieses Element hat wieder an dem Rande, der in der Presse zu der eigentlichen Filterfläche gehört, Öffnungen, die von diesem Rande ausgehen und in bezug auf den Filterraum nach aussen verlaufen. Diese Randöffnungen oder-aussparungen sind mit 53 angedeutet. Zwischen diesen Öffnungen befinden sich wieder Teile 54, die aber hier je eine allseitig begrenzte Öffnung 55 besitzen.
Diese Öffnungen fallen mit allseitig begrenzten Öffnungen des Elementes 1 zusammen, u. zw. derart, dass jeweils zwischen zwei mit zwei entsprechenden Öffnungen im Element 1 zusammenfallenden Öffnungen 55 eine von einem Filterelement 52 unbedeckt gelassene Öffnung des Elementes 1 liegt. Die zusammenfallenden Öffnungen bilden kontinuierliche Kanäle für ein Erhitzungsmittel, z. B. Dampf oder heisses Wasser. Die Dampfkammern, die z. B. in Fig. 1 durch die zusammenfallenden Aussparungen 7 gebildet werden, können hier in Wegfall kommen. Es ist selbstverständlich nicht nötig, zwischen jedem Paar Dampfkanäle nur eine einzige, allseitig begrenzte Öffnung eines Elementes 1 vorzusehen. Es könnten z. B. auch zwei Öffnungen eines Elementes 1 dazwischen liegen. Auch andere Abänderungen sind im Rahmen der Erfindung möglich.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 13 ist das Element 52 der Fig. 12 durch eine Anzahl einzelner Streifen 56 ersetzt, welche wieder allseitig begrenzte Öffnungen 57 haben, die zusammen mit entsprechenden allseitig begrenzten Öffnungen in den andern Elementen Dampfkanäle bilden. In dieser Abbildung liegen die Streifen 56 oben, und das unmittelbar darunter liegende Element ist mit 58 bezeichnet. Dieses Element kann dem Element 1 der Fig. 12 praktisch ähnlich sein. Diese Ausführungsform ist sehr für die Verwendung in einem horizontalen Filter geeignet, insbesondere im Hinblick auf die bequeme Abfuhr durch die Kanäle 59.
In Fig. 12 sowie in Fig. 13 verengern die Randaussparungen sich vom Filterraum kegelig. Eine andere Form dieser Aussparungen ist aber auch möglich.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Filterpresse zur Herabsetzung des Gas-und/oder Flüssigkeitsgehaltes von Stoffen, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterraum teilweise oder ganz von Filtern'begrenzt wird, die aus einer Anzahl aneinanderliegender und zu Körpern vereinigter Filterelemente (1) zusammengesetzt sind, welche je an einer oder mehreren Seiten oder Kanten mit von diesen ausgehenden Einschnitten (, 3) versehen sind, derart, dass die entsprechenden Einschnitte der verschiedenen Filterelemente sich decken und in der Richtung der Dicke des Körpers und senkrecht zur Bewegungsrichtung des Materials durch den Filterraum sich erstreckende Abfuhrkanäle bilden.