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Verfahren zur Wiederverwandlung von zum Zwecke des Transportes verflüssigter
Gase in den gasförmigen Zustand.
Bei Gasen, deren kritischer Punkt tief liegt, und die in flüssigem kaltem Zustande aufbewahrt und transportiert werden, ist zur Wiederverwandlung in den gasförmigen Zustand, in welchem sie verwertet werden sollen, eine beträchtliche Wärmemenge erforderlich. Die Beschaffung dieser Wärmemenge verursacht allerdings keine Kosten, da sie der Umgebung oder der Luft entnommen werden kann. Dennoch bedeutet der Vorgang einen erheblichen Verlust an Energie, den zu vermeiden der Zweck der vorliegenden Erfindung ist.
Es ist schon vorgeschlagen worden, die zur Verdampfung des flüssigen Gases erforderliche Wärmemenge dazu zu benutzen, einen andern Körper abzukühlen, so dass die Kälte als solche aufgespeichert wird. Statt also das flüssige Gas zwecks Verdampfung und Weiterverwendung, z. B. durch ein erhitztes Rohr, zu leiten, wird ihm die zur Verdampfung notwendige Wärmemenge bei tiefer Temperatur zugeführt werden, etwa durch Hindurchleiten durch ein von zirkulierender Salzsole umgebenes Rohr.
Im Sinne der Erfindung wird als abzukühlender Körper ein zweites Gas unter solchen physikalischen Bedingungen benutzt, dass es sich unmittelbar verflüssigt. Dabei ist es nicht Bedingung, dass die kritische Temperatur bzw. der Siedepunkt bei Atmosphärendruck für das zweite Gas höher liegt als für das erste, da man ja den Siedepunkt eines Gases durch Wahl des Druckes weitgehend ändern kann. So ist es z. B. möglich, die Kälte flüssigen Methans zur Verflüssigung von Luft auszunutzen.
Das Verfahren nach der Erfindung ist insbesondere wertvoll, um den Transport verflüssigter Gase wirtschaftlich zu ermöglichen, da der Transport im komprimierten Zustande wegen des Gewichtes der Stahlflaschen sehr kostspielig ist. Zwei Beispiele für die Verwertung der Erfindung seien nachstehend beschrieben : a) Erdgas, das ja grösstenteils aus Methan besteht, soll von der Gasquelle in eine entfernte Stadt befördert werden, um die Gasleitungen derselben zu versorgen. Zu diesem Zwecke ist nahe der Gasquelle eine Anlage gebaut, in der das Methan in bekannter Weise verflüssigt wird. Von da wird es in wärmeisolierenden Gefässen mit einer Temperatur von-164 nach den gewünschten Orten, z. B. durch die Bahn oder Kraftwagen, befördert.
Dort befindet sich eine zweite Anlage, in welcher das flüssige Methan in einen Kessel geleitet wird, in den ein Schlangenrohr eingebaut ist. Durch das Schlangenrohr wird Luft unter einem Druck von etwa 20 Atmosphären geleitet. Dabei verdampft gleichzeitig das Methan und wird in einen Gasometer geleitet, während die Luft im Schlangenrohr sich verflüssigt und in ein Gefäss ablaufen gelassen wird. Um die Siedetemperatur des Methans zu erniedrigen, kann man das abziehende Methan durch eine Pumpe absaugen und in den Gasometer drücken. Die verflüssigte Luft wird in wärmeisolierenden Gefässen an den Ursprungsort zurücktransportiert. Dort dient sie in einer ähnlichen Anlage zur Verflüssigung des Methans. Auf diese Weise ist es möglich, die erforderliche Kältemenge mit verhältnismässig geringen Verlusten zu erhalten.
Diese Verluste machen es erforderlich, dass man an der Gasquelle entweder eine zweite besondere Verflüssigungsanlage für Methan einrichtet oder aber eine besondere kleine Luftverflüssigungsanlage, wobei die Methanverflüssigung grundsätzlich unter Anwendung von flüssiger Luft als Kühlmittel arbeitet. b) Eine Sauerstoffabrik soll eine entfernte Verbrauchsanlage fortlaufend mit flüssigem Sauerstoff beliefern. Der Sauerstoff wird dort nicht ohne weiteres verdampft, sondern die Kälte wird, in ähnlicher Weise wie unter a) beschrieben, zur Verflüssigung von Luft benutzt, die in die Sauerstoffabrik zurückgesandt wird und dort zur Herstellung des flüssigen Sauerstoffes dient. indem sie den Kältebedarf der Trennungs-und Vernüssigungsanlage deckt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Wiederverwandlung von zum Zwecke des Transportes verflüssigter Gase in den gasförmigen Zustand, wobei die zur Verdampfung erforderliche Wärmemenge dem flüssigen Gase bei möglichst tiefer Temperatur'zugeführt und die entstehende Kälte zur Ab- kühlung andrer Körper nützlich verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass als abzukühlender
Körper ein zweites Gas unter solchen physikalischen Bedingungen benutzt wird, dass es sich dabei unmittelbar verflüssigt.
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