DE520946C

DE520946C - Verfahren zur Unterkuehlung eines schwer verfluessigbaren Gases

Info

Publication number: DE520946C
Application number: DEL72305D
Authority: DE
Original assignee: KARL LANZ DIPL ING
Current assignee: KARL LANZ DIPL ING
Publication date: 1931-03-14

Description

Verfahren zur Unterkühlung eines schwer verflüssigbaren Gases Bekannt ist die Aufbewahrung flüssiger Gase in evakuierten oder wärmeisolierten Gefäßen; entsprechend der dann noch eindringenden Wärme entstehen Verdampfungsverluste.
Gegenstand der nachbeschriebenen Erfindung ist die wirtschaftliche Erzeugung von Kälte, die unter dem Siedepunkt des flüssigen Gases liegt, um dessen Verdampfung zu verhindern.
" In Fig. i ist A ein isolierter Lager- oder Transportbehälter für flüssige Gase: im Innern befindet sich eine Rohrschlange S mit einem Drosselventil D und ein Heber H, der zum Boden des Gefäßes führt. Die Rohrschlange mündet bei in in die Ansaugleitung einer Vakuumpumpe. Die Pumpe saugt- durch das einstellbare Drosselventil D Flüssigkeit in die Schlange und verdampft diese, -wobei Kälte erzeugt wird, die unter dem Siedepunkt der Flüssigkeit liegt. Der Behälter ist auf ein Rohrgestell G gelagert, das in B eine abstellbare Verbindung mit der Innenschlange hat und am tiefsten Punkt in E ebenfalls in die Saugleitung der Vakuumpumpe mündet. Der Kaltgasstrom läuft in dein Rohrgestell um und verhindert die Einwirkung der eindringenden Wärmestrahlen auf die gelagerte Flüssigkeit. Das evakuierte Rohrgestell ist immer etwas kälter als die umgebende Isoliermasse, so daß die eintretende Wärme von dem Rohrgestell aufgefangen und durch den Kaltgasstrom nach außen gefördert wird. Das flüssige Gas wird durch die in der Rohrschlange S erzeugte Kälte unterkühlt; es kann somit nicht verdampfen, welcher Druck auch über der Flüssigkeit herrscht. Das abgesaugte Gas -wird in der Betriebszeit in die Verbrauchsleitung gespeist; zugleich -wird ein Überschuß an Unterkühlung erzeugt, der die Verdampfung in der Ruhepause verhütet. Beträgt z. B. die Verdampfung des Gefäßes ohne Kühlung 2°/o für 2.4 Stunden, so genügt eine Unterkühlung der Flüssigkeit um 5°. um die Verdampfung für die gleiche Zeit zu verhindern. Die Unterkühlung der Flüssigkeit gestattet den verlustlosen Transport und Umfüllung in geeignete Behälter, wenn die Wärmemengen der abzukühlenden Metallinassen von der Flüssigkeit aufgenommen werden können. ohne den Siedepunkt zu überschreiten; dies hängt nur von der Tiefe der Unterkühlung ab. Die vorbeschriebenen Verfahren zur Erzeugung tiefer Kälte zwecks Unterkühlung sind sehr wirtschaftlich, da nur geringe Mengen stündlich zu evakuieren sind und die Vakuumpumpe nicht mit tiefen Temperaturen in Berührung kommt, da das Gas bis zu seinem Eintritt in den Zylinder Wärme aufgenommen hat.
Die Anwendung des Verfahrens ist auch von besonderem wirtschaftlichen Vorteil für Gastrennanlagen, da es einen unterbrochenen Betrieb ermöglicht. Dabei wird die Gaserzeugung nachts finit billigem Strom vorgenommen und tagsüber durch Vakuumverdampfung von Flüssigkeit der Trennkolonne der Ersatz an Tiefkälte zugeführt, so daß man ohne Anlaufszeit die Erzeugung `wieder aufnehmen kann. Auch die Verdampfung in der Trennkolonne, wobei das entweichende Gas zur Vorkühlung benutzt wird, kann weit wirtschaftlicher durch die v orbeschriebene Vakuumverdampfung erfolgen; die dabei entstehende tiefe Kälte ist mit geringerem Aufwand erzielt als durch Entspannung oder Expansion und hat eine Verminderung des Arbeitsbedarfes für die Verflüssigung zur Folge: außerdem kann man hierdurch das flüssige Gas schon in Trennern unterkühlt herstellen.
Eine Sonderanwendung besteht in der Ausführung von Kühlgefäßen z. B. zum Abschrecken von erhitzten Metallen; durch eine Vakuumverdampferschlange wird die Flüssigkeit unterkühlt, und jede Wärmezufuhr infolge Eintauchens glühender Metalle geht von der Flüssigkeit an die Kühlschlange über, ohne daß der Sauerstoff direkt verdampft. Auf diese Weise -wird die tiefe Kälte finit geringem Aufwand leergestellt, da die abgesaugten Gasmengen für Schweißzwecke weiter verwandt werden können, während sie bei der Verdampfung an der Luft verloren sind.

Claims

PATLNTANSPRUCII: Verfahren zur Unterkühlung eines schwer verflüssigbaren Gases, zur Verringerung der Verluste bei der Lagerung, dem Transport und der Umfüllung, dadurch gekennzeichnet. daß die Unterkühlung durch Vakuumverdampfung eines Teiles der Flüssigkeit in einer in dieser befindlichen Kühlschlange erzeugt wird.