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Einrichtung zur Behandlung von lebenden Zellen mittels Lichtstrahlen.
Bei der Heilbehandlung durch Bestrahlen des Krankheitsherdes mittels künstlicher Lichtquellen hat man sieh hauptsächlich solcher Lichtquellen bedient, welche vornehmlich in dem ultravioletten Spektralbezirke von 290-320 p, p, eine hohe Intensität besitzen, da man diesen die stärkste biologische Wirkung zugeschrieben hat. Jedenfalls rufen sie als spezifische Wirkung dieses Bereiches eine starke Hautrötung hervor, die man im allgemeinen als kennzeichnende Begleiterscheinung der Heilwirkung ansieht. Weiter hat man künstliche Lichtquellen geschaffen, mit denen das Sonnenlicht möglichst genau nachgeahmt werden sollte. Die besondere Art der Heilwirkung der genannten Liehtquellen ist bekannt.
Eingehende Versuche haben nun gezeigt, dass eine wesentlich andere und ganz überraschende Wirkung mit Licht eines bestimmten, eng begrenzten Wellenlängenbereiches verbunden ist. Es geht, wie sich gezeigt hat, von im Zellteilungswachstum befindlichen Lebewesen eine Strahlung aus, die auch ihrerseits die Zellteilung fördert. Es wurde festgestellt, dass dies eine Lichtstrahlung mit Wellenlängen von etwa 340 jijj. ist.
Die gleiche Wirkung haben kÜnstlich hergestellte monochromatische Lichtstrahlen von dieser Wellenlänge und in schwächerem Masse auch die längeren und kürzeren Wellen im Bereiche von 330-360 jj). [j),. Diese Strahlen lassen sich wegen der die Zellteilung fördernden Wirkung zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums allgemein für agronomisch Zwecke wie auch infolge ihrer zerstörenden Wirkung auf bösartige Tumore für Heilzwecke benutzen.
Es ist jedoch auffällig, dass das Sonnenlicht, in den Strahlen der Wellenlänge von 340 p, p, ebenfalls vorkommen, und zw. in vielfach grösserer Intensität als die im Zellteilungswachstum befindlichen Lebewesen sie ausstrahlen, sowie die üblichen künstlichen Lichtquellen die angegebene beobachtete Wirkung nicht besitzen. Eingehende Versuche haben als Ursache dieser Erscheinung ergeben, dass bei Zumischung von Strahlen, insbesondere aus dem Wellenlängenbereich 320-290 p, p" die die Zellteilung erzeugende Wirkung vollkommen verschwindet, selbst wenn die Intensität der zugefügten Strahlen nur einen kleinen Bruchteil der wirksamen Strahlen von 340 p, p, Wellenlänge beträgt.
Diese Erkenntnis ist für die Strahlenbiologie vollkommen neu. Es war bisher kein Fall bekannt, in welchem die biologische Wirkung irgendeines Strahlenbezirkes durch gleichzeitige Einwirkung eines andern Spektralbereiehes gehemmt oder aufgehoben werden könnte. Die Ausnutzung dieser Erkenntnis stellt die Aufgabe, den wirksamen Spektralbereich bis zum notwendigen Reinheitsgrade isoliert zur Einwirkung gelangen zu lassen.
Unter Berücksichtigung dieses Umstandes gelang die Durchbildung der den Gegenstand der Erfindung bildenden Einrichtung, die zur Behandlung von lebenden Zellen mit Lichtstrahlen ganz allgemein geeignet ist, also wie bereits erwähnt beispielsweise für die Heilbehandlung mit Licht, aber auch zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums'verwendet werden kann. Ihr wesentlicher Bestandteil ist eine Lichtquelle mit besonderem Strahleneharakter, wobei unter Lichtquelle nicht der blosse Leuchtkörper oder die Lampe allein zu verstehen ist, sondern das gesamte Gebilde, aus dem die nutzbar zu verwendenden Lichtstrahlen austreten, also einschliesslich lichtversehluckender Umhüllung, besonderer Filter oder Zusatzeinrichtungen, die auf die spektrale Zusammensetzung des Lichtes Einfluss haben.
Der besondere Strahlencharakter soll darin bestehen, dass Strahlen mit Wellenlängen von 330-360 alp. mit sehr grosser Intensität
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vorhanden sind, während Strahlen mit Wellenlängen unter 320 praktisch fehlen. Keine der bisher gebräuchlichen künstlichen Lichtquellen ist hiezu geeignet. Teilweise enthalten sie den wirksamen Spektralbezirk in zu geringem Masse (Kohlebogen, Quarzquecksilberlampe, Wolframbogenlampe), teilweise enthalten sie den hemmend wirkenden Spektralbezirk in zu hohem Masse (Quarzqueeksilberlampe, Eisenfunkenstrecke). Es war also eine neue Lichtquelle notwendig.
Ihre D ar0hbildung kann sehr beliebig sein. Es können die leuchtenden Gebilde, z. B. der Lichtbogen von elektrischen Bogenlampe, derart beschaffen sein, dass sie im wesentlichen nur Lichtstrahlen aus dem Wellenlängenbereich von 330-360fLfL aussenden. Beispielsweise kann eine Bogenlampe benutzt werden, deren eine Elektrode Silber oder Zink enthält. Vorzugsweise wird ein Silberstift als Füllung eines durchbohrten Kohlestiftes verwendet, und der Lichtbogen durch an sich bekannte Mittel, z. B. bewegte Gas-
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Kühlung der Elektroden vermindern.
Es können auch solche Lichtquellen verwendet werden, bei denen das leuchtende Gebilde Strahlung aus grösserem Spektralbereich aussenden als nötig ist ; und es werden die unerwünschten Strahlen durch Anwendung von Filtern mindestens bis zu dem geforderten Grade beseitigt. Als Filter können unter anderem folgende Flüssigkeiten oder wässerigen und alkoholischen Lösungen dienen : Aceton, Cyklo- hexanon, Harnsäure, Uranin, Methylorange III, Saures Grün, Methylviolett, Dahlia, Nickelnitrat.
Auch kann blei-oder nickelhaltiges Glas benutzt werden.
Zum Isolieren des wirksamen Wellenlängenbereiches von 330-360 eignet sich besonders die Kombination von Methylorange III mit irgendeinem violetten Glas, z. B. Kobaltglas, oder mit Methylviolett in wässeriger oder alkoholischer Lösung. Die Filterstoffe brauchen nicht in Lösung benutzt, sondern können auch zum Färben von Gelatine oder Zellonfiltern verwendet werden.
An Stelle der vorerwähnten Strahlungserzeuger kann man auch Metalldampflampen, vorzugsweise in einer Quarzhülle, in Verbindung mit einem zwischen dem leuchtenden Gebilde und dem Behandlungsort eingeschalteten Filter, das den Spektralbezirk unter 320 abschneidet, verwenden.
Als Metalle, die'in der benutzten Lampe verdampft werden, eignen sih besonders aus der Alkali-
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Titan und Zirkon, von den seltenen Erden : Lanthan. Ganz besonders geeignet erweisen sich aber einige Metalle der Zinkgruppe : Zink, Cadmium und Quecksilber, und einige der Eisengruppe : Kobalt und Nickel ; denn diese erzeugen in dem für die nutzbare Strahlung gekennzeichneten Bereich verhältnismässig starke Lichtintensitäten.
Zwecksmässig ist es weiter, zwei passende Metalle gleichzeitig anzuwenden, weil man dann besonders grosse Gesamt-Lichtintensität indem Spektralbezirk von etwa 330-360 erzielt. Als solche Legierungen sind besonders geeignet : Legierungen aus Kalium und Natrium, die bei gewöhnlicher Temperatur flüssig sind und daher in ähnlicher Weise verwendet werden können wie das Quecksilber in Quecksilberdampf-
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die bei gewöhnlicher Temperatur fest, bei der Betriebstemperatur der Lampe dagegen flüssig sind,
Hiebei können die Lampenkörper mit besonderen Heizvorrichtungen versehen werden, die die Aufgabe haben, vor dem eigentlichen Einschalten, das durch das Zusammenlaufenlassen der Metallmenge
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e3 nur auf die Strahlung des einen Metalles ankommt, aus dem Grunde zweckmässig,
dass dies Metall erst in der Form der Legierung überhaupt in einer Metalldampflampe verwendbar ist. Dies ist z. B. der Fall bei einer Legierung von Aluminium mit Silber, etwa im Verhältnis von 3-7.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Einrichtung zur Behandlung von lebenden Zellen mittels Lichtstrahlen, gekennzeichnet durch Lichtquellen, die Strahlen aus dem Spektralbezirk von 330-360 fLfL mit grosser Intensität aussenden, während Strahlen der Wellenlängen unter 320 praktisch fehlen.