Radialströmungsmaschine mit Kühlung und Schmierung durch ein durch die Maschine fließendes Medium
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Radialströmungsmaschine, insbesondere Radialströmungsarbeitsmaschine, zum Beispiel Radialpumpe, mit Kühlung und Schmierung durch ein durch die Maschine fließendes Medium, wobei das Medium von einer Hochdruckseite zu einer Niederdruckseite der Radialströmungsmaschine fließt,
• mit einer Gehäusebaugruppe und einer in einem Innenraum der Gehäusebaugruppe drehbar gelagerten Rotorbaugruppe,
• wobei zu Lagerung der Rotorbaugruppe in der Gehäusebaugruppe zumindest ein erstes Lager vorgesehen ist,
• wobei die Rotorbaugruppe einen Rotor eines elektrischen Motors und einen Impeller umfasst,
• wobei der Motor neben dem Rotor einen Stator umfasst, der ein Teil der Gehäusebaugruppe ist,
• wobei der Rotor des Motors in einem ersten Bereich der Rotorbaugruppe angeordnet ist und der Stator in einem ersten Bereich der Gehäusebaugruppe angeordnet ist,
• wobei der erste Bereich der Gehäusebaugruppe den ersten Bereich der Rotorbaugruppe umschließt,
• wobei zwischen dem ersten Bereich der Gehäusebaugruppe und dem ersten Bereich der Rotorbaugruppe ein Abstand vorgesehen ist, der einen ersten Spalt bildet, der an einer Seite mit der Hochdruckseite und an einer anderen Seite mit der Niederdruckseite der Radialströmungsmaschine verbunden ist, so dass im Betrieb der Radialströmungsmaschine ein Nebenstrom des durch die Radialströmungsmaschine fließenden Mediums durch den ersten Spalt fließt und dabei Wärme von dem Rotor und/oder dem Stator des Motors abführt,
• wobei das erste Lager einen zweiten Spalt aufweist, der zwischen einem ersten Lagerteil der Rotorbaugruppe und einem ersten Lagerteil der Gehäusebaugruppe vorgesehen ist,
• wobei der erste Spalt niederdruckseitig oder hochdruckseitig mit dem zweiten Spalt verbunden ist, so dass im Betrieb der Radialströmungsmaschine ein Teil des durch die Radialströmungsmaschine fließenden Mediums durch den zweiten Spalt fließt und dabei für Schmierung des Lagers sorgt.
Derartige Radialströmungsmaschinen, insbesondere derartige Radialpumpen sind den Erfindern bekannt. Sie haben den Vorteil, dass mit Hilfe des durch den ersten Spalt fließenden Nebenstroms der Motor gekühlt und zum Teil das erste Lager geschmiert wird. Wird der Nebenstrom anschließend auch noch durch den zweiten Spalt geführt, ist eine vollständige Schmierung des ersten Lagers möglich.
Wird der Nebenstrom des Mediums vom ersten Spalt in den zweiten Spalt geführt, passiert er einen Bereich des Übergangs vom ersten zum zweiten Spalt. In diesem Bereich kann der Nebenstrom umgelenkt werden.
Partikel, die von dem Nebenstrom mitgenommen werden, können sich in dem ersten Lager absetzen und sammeln. Das kann zum Beispiel dadurch entstehen, dass in dem Übergangsbereich zwischen dem ersten Spalt und dem zweiten Spalt Zonen entstehen, in denen die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums gering ist. Durch abgesetzte Partikel kann der Nebenstrom verringert werden. Das kann sowohl die Kühlung des Motors als auch die Schmierung des ersten Lagers negativ beeinflussen. Das Absetzen von Partikeln soll daher vermieden werden.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zu Grunde, das Absetzen von Partikeln im ersten Lager zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in einem Bereich des Übergangs von dem ersten Spalt zu dem zweiten Spalt Bypassöffnungen oder Bypasskanäle vorgesehen sind, die diesen Bereich des Übergangs mit der Niederdruckseite der Radialströmungsmaschine verbinden, so dass im Betrieb der Radialströmungsmaschine nur ein Teil des durch den ersten Spalt fließenden Mediums auch durch den zweiten Spalt fließt. Vorzugsweise wird der größere Teil des Nebenstroms durch die Bypassöffnungen oder Bypasskanäle geführt. Dieser größere Teil des Nebenstroms nimmt dann die in dem Nebenstrom mitgeführten Partikel mit, so dass sich diese nicht im ersten Lager absetzen können. Vorzugsweise ist die Anbindung der Bypassöffnungen oder Bypasskanäle an den Übergangsbereich so gestaltet, dass der durch die Bypassöffnungen oder Bypasskanäle geführt Teil des Nebenstroms weniger oft umgeleitet wird, als im Stand der Technik, so dass dadurch im ersten Lager weniger Zonen geringer Strömungsgeschwindigkeit entstehen können. Außerdem haben die Bypassöffnungen oder Bypasskanäle vorzugsweise einen Querschnitt, der dem Teil des Nebenstroms einen geringeren Widerstand bietet als der zweite Spalt, so dass der durch die Bypassöffnungen oder Bypasskanäle fließende Teil des Nebenstroms größer ist als der durch den zweiten Spalt fließende Teil des Nebenstroms.
So ist es möglich, dass jede Bypassöffnung oder jeder Bypasskanal einen kleinsten Querschnitt hat und dass eine Länge und eine Breite oder ein Durchmesser wenigstens eines dieser kleinsten Querschnitte größer ist als der Abstand zwischen dem ersten Bereich der Gehäusebaugruppe und dem ersten Bereich der Rotorbaugruppe im Bereich des zweiten Spaltes.
Ferner ist es möglich, dass die Summe der kleinsten Querschnitte der Bypassöffnungen oder Bypasskanäle größer ist als der kleinste Querschnitt des zweiten Spalts.
Bei einer erfindungsgemäßen Radialströmungsmaschine kann das erste Lagerteil der Gehäusebaugruppe durch eine Ringnut gebildet sein. Das erste Lagerteil der Rotorbaugruppe kann durch einen ersten Ring gebildet sein, der in die Ringnut eintaucht und ein Teil der Rotorbaugruppe ist.
Ein Teil des ersten Spaltes kann zwischen einer radial außen liegenden Begrenzungsfläche der Ringnut und einer radial außen liegenden Fläche des ersten Rings gebildet sein. Der zweite Spalt kann zwischen einer radial innen liegenden Begrenzungsfläche der Ringnut und einer radial innen liegenden Fläche des ersten Rings gebildet sein. Der Bereich des Übergangs von dem ersten Spalt zu dem zweiten Spalt kann zwischen einer axialen Begrenzungsfläche der Ringnut und einer axialen Fläche des ersten Rings gebildet sein.
Die radial innen liegende Begrenzungsfläche der Ringnut kann bei einer erfindungsgemäßen Radialströmungsmaschine eine radial außen liegende Fläche eines zweiten Rings sein, der ein Teil der Gehäusebaugruppe ist. Die Bypassöffnungen oder Bypasskanäle, die den Bereich des Übergangs von dem ersten Spalt zu dem zweiten Spalt mit der Niederdruckseite der Radialströmungsmaschine verbinden, können in dem zweiten Ring vorgesehen sein. Die Bypassöffnungen oder Bypasskanäle können insbesondere radial in dem zweiten Ring verlaufende Durchgangslöcher sein.
Das erste Lager kann ein radiales Gleitlager sein. Eine Lagerbüchse dieses Gleitlagers kann ein Teil der Rotorbaugruppe sein.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Radialpumpe.
Die dargestellte Radialpumpe P weist eine Gehäusebaugruppe 1 , eine Rotorbaugruppe 2 und eine Steuerungsbaugruppe 3 auf.
Die Gehäusebaugruppe 1 weist ein erstes Gehäuseteil 11 , ein zweites Gehäuseteil 12, eine Abdeckung 13, einen Deckel 14 und einen Stator 15 eines Elektromotors 15, 25 der Radialpumpe P auf.
Das erste Gehäuseteil 1 1 und das zweite Gehäuseteil 12 schließen einen ersten Gehäuseinnenraum ein, in dem die Rotorbaugruppe 2 über ein erstes Lager und ein zweites Lager drehbar angeordnet ist. Der erste Gehäuseinnraum hat einen ersten Bereich, der von einem ersten Bereich 1 a der Gehäusebaugruppe 1 umschlossen ist. In diesem ersten Bereich 1 a der Gehäusebaugruppe 1 ist ein erster Bereich 2a der Rotorbaugruppe angeordnet. In einem zweiten Bereich des Gehäuseinnraums, der von einem zweiten Bereich 1 b der Gehäusebaugruppe 1 umschlossen ist, ist ein zweiter Bereich 2b der Rotorbaugruppe 2 angeordnet.
Der erste Bereich 1 a der Gehäusebaugruppe wird durch den Stator 15 und einen Teil des ersten Gehäuseteils 1 1 gebildet, in den der Stator 15 in einer äußeren umlaufenden Vertiefung angeordnet ist. In diesem ersten Bereich 1 a ist ein erstes Lagerteil der Gehäusebaugruppe 1 ausgebildet, welches einen Teil des ersten Lagers bildet. In einer in axialer Richtung liegenden Wand des ersten Gehäuseteils 1 1 ist dazu eine erste Ringnut ausgebildet. In der ersten Ringnut können Wälzkörper angeordnet oder andere Lagerelemente angeordnet sein, die eine Drehung erleichtern. Die erste Ringnut ist zwischen einer radial innen liegenden Wand des ersten Bereichs 1 a der Gehäusebaugruppe und einem Ring 1 1 1 vorgesehen.
Der zweite Bereich 1 b der Gehäusebaugruppe wird im Wesentlichen durch einen Teil des zweiten Gehäuseteils 12 und nur zu einem kleinen Teil durch das erste Gehäuseteil 1 1 gebildet. In diesem zweiten Bereich 1 b ist ein zweites Lagerteil der Gehäusebaugruppe 1 ausgebildet, welches einen Teil des zweiten Lagers bildet. In einer in axialer Richtung liegenden Wand des zweiten Gehäuseteils 12 ist dazu eine zweite Ringnut ausgebildet. In der zweiten Ringnut können Wälzkörper oder andere Lagerelemente angeordnet sein, die eine Drehung erleichtern. Die erste und die zweite Ringnut liegen auf einander gegenüber liegenden Seiten des ersten Gehäuseinnenraums.
Das zweite Gehäuseteil 12 weist einen niederdruckseitigen Zulaufanschluss 121 und einen hochdruckseitigen Ablaufanschluss 122 auf, über die das von der Radialpumpe P geförderte Medium in den ersten Gehäuseinnenraum hinein und aus dem ersten Gehäuseinnenraum herausfließen kann. Der Zulaufanschluss 121 ist über einen Zulaufkanal 123 mit dem ersten Gehäuseinnenraum verbunden. Über Ablaufkanäle 114, 124, 115, 125 ist der erste Gehäuseinnenraum mit dem Ablaufanschluss 122 verbunden. Die Ablaufkanäle 114, 124, 115, 125 sind dabei von Nuten 114, 115 in dem ersten Gehäuseteil 11 und von Nuten 124, 125 in dem zweiten Gehäuseteil 12 gebildet.
Der Rotor 2 weist zwei Bauteile, nämlich einen Impeller 21 und einen Rotor 25 des Elektromotors 15, 25 auf. Der Impeller 21 ist eine Hohlwelle, deren Enden 212, 213 Ringe bilden, die in der ersten bzw. in der zweiten Ringnut der Gehäusebaugruppe 1 drehbar angeordnet sind. Der in der ersten Ringnut eintauchende erste Ring 212 des Impellers bildet ein erstes Lagerteil der Rotorbaugruppe 2 und der in die zweite Ringnut eintauchende zweite Ring 213 des Impellers bildet ein zweites Lagerteil der Rotorbaugruppe 2. Zusammen mit dem ersten Lagerteil und dem zweiten Lagerteil der Gehäusebaugruppe bilden diese das erste bzw. zweite Lager.
Der erste Bereich 2a der Rotorbaugruppe weist den Rotor 25 des Motors 15, 25 auf. Dieser ist in einer äußeren umlaufenden Vertiefung eines Impellers 21 eingesetzt.
Der zweite Bereich 2b der Rotorbaugruppe 2 bildet ein Flügelrad mit Flügelradschaufeln 211. In das Zentrum dieses Flügelrads zwischen den Flügelradschaufeln 211 mündet der Zulaufkanal 123. Es bildet eine Niederdruckseite der Radialpumpe P.
Durch die Drehung der Rotorbaugruppe 2 und somit der Flügelradschaufeln wird das zulaufende Medium in die Ablaufkanäle 114, 124, 115, 125 gedrückt. Der Druck des Mediums wird dadurch erhöht. Die Ablaufkanäle 114, 124, 115, 125 sind auf einer Hochdruckseite der Radialpumpe P angeordnet.
Zwischen dem ersten Bereich 2a der Rotorbaugruppe 2 einschließlich des ersten Rings 212 und dem ersten Bereich 1 a der Gehäusebaugruppe 1 ist zwischen einer radial außen liegenden Fläche des ersten Bereichs 2a der Rotorbaugruppe 2 und einer radial innen liegenden Fläche des ersten Bereichs 1 a der Gehäusebaugruppe 1 ein erster Spalt vorgesehen, der sich bis in die erste Ringnut erstreckt. Auf der der ersten Ringnut entgegenliegenden Seite ist der erste Spalt mit der Hochdruckseite der Radialpumpe P, nämlich mit wenigstens einem der Ablaufkanäle 1 14, 124, 115, 125 verbunden.
Zwischen einer radial innen liegenden Fläche des ersten Rings 212 und einer radial innen liegenden Begrenzungsfläche der Ringnut ist ein zweiter Spalt gebildet. Die radial innen liegende Begrenzungsfläche der Ringnut ist eine radial außen liegende Fläche des Rings 1 11 , der ein Teil der Gehäusebaugruppe ist und von der in axialer Richtung liegenden Wand des ersten Gehäuseteils 11 hervorsteht. Auf der der ersten Ringnut entgegenliegenden Seite ist der zweite Spalt über einen Hohlraum in dem Impeller mit der Niederdruckseite der Radialpumpe, nämlich dem Zentrum zwischen den Flügelradschaufel 21 1 verbunden.
Zwischen dem ersten Spalt S1 und dem zweiten Spalt S2 ist ein Übergangsbereich U vorgesehen, der die beiden Spalte S1 , S2 verbindet. Dieser Übergangsbereich U ist zwischen einer axialen Begrenzungsfläche der Ringnut und einer axialen Fläche des ersten Rings 212 gebildet.
Der Übergangsbereich U ist nicht nur über den zweiten Spalt S2 mit der Niederdruckseite der Radialpumpe P verbunden. Vielmehr sind in dem Ring 1 1 1 des ersten Gehäuseteils Bypasskanäle vorgesehen, die den Übergangsbereich U über den Innenraum des Impellers mit der Niederdruckseite der Radialpumpe P verbinden. Die Bypasskanäle haben einen größeren Querschnitt als der zweite Spalt S2.
Der zweite Gehäuseinnraum, der von einem Teil des zweiten Gehäuseteils 12, der Abdeckung 13 und dem Deckel 14 eingeschlossen ist, ist die Steuerungsbaugruppe 3 angeordnet.
Die Steuerungsbaugruppe 3 weist eine Leiterplatte 31 auf, auf der verschiedene elektrische Bauelemente 32 angeordnet sind. Diese elektrischen Bauelemente 32 und Leiterbahnen auf der Leiterplatte 31 bilden eine elektrische Schaltung, mit der der Motor 15, 25 gesteuert und mit Strom versorgt wird. Die Radialpumpe weist einen Gerätestecker auf, vom dem ein Teil 131 ein integraler Teil der Abdeckung 13 ist. Elektrische Kontakte des Gerätesteckers sind mit der Schaltung verbunden.
Im Betrieb der Radialpumpe P wird das Flügelrad angetrieben und so das zulaufende Medium zum Ablaufanschluss 122 gepumpt. Von dem gepumpten Medium wird an der Hochdruckseite ein Nebenstrom abgezweigt, der durch den ersten Spalt S1 geleitet wird. Dieser Nebenstrom sorgt für eine Kühlung des Elektromotors 15, 25. Der Nebenstrom fließt durch den Übergangsbereich U. Vom Übergangsbereich U aus fließt ein kleinerer Teil durch den zweiten Spalt und sorgt dort für eine Schmierung im ersten Lager. Ein größerer Teil des Nebenstroms fließt durch die Bypassöffnungen an dem zweiten Spalt vorbei auf die Niederdruckseite. Dieser größere Teil des Nebenstroms reist Partikel mit, die in dem Nebenstrom transportiert werden und verhindert dadurch, dass diese sich im Übergangsbereich U oder im zweiten Spalt absetzen und dadurch zu einer Schädigung des Lagers führen.
Bezugszeichenliste
P Radialpumpe
1 Gehäusebaugruppe
11 erstes Gehäuseteil
111 Ring des ersten Gehäuseteils
1111 Bypasskanäle
114 Nut
115 Nut
12 zweites Gehäuseteil
121 Zulaufanschluss
122 Ablaufanschluss
123 Zulaufkanal
124 Nut
125 Nut
13 Abdeckung
131 Gerätestecker
14 Deckel
15 Stator
2 Rotorbaugruppe
21 Impeller
211 Flügelradschaufeln
212 erster Ring
213 zweiter Ring
25 Rotor
3 Steuerbaugruppe
31 Leiterplatte
32 Bauelemente
51 erster Spalt
52 zweiter Spalt
U Übergangsbereich