BESCHREIBUNG
Titel
Verfahren zur Herstellung eines Vormaterials für die Herstellung von metallischen Bauteilen mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit
Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vormaterials für die Herstellung von metallischen Bauteilen mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit.
Bauteile mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit werden beispielsweise im Automobilbau verwendet. Bei derartigen Bauteilen werden erhöhte Festigkeiten üblicherweise in solchen Bereichen vorgesehen, die sich im Crashfall nur wenig verformen sollen. Bereiche mit geringer Festigkeit können sich im Crashfall hingegen stärker verformen und dabei die im Crashfall auftretenden hohen Aufprallenergien aufnehmen.
Die Herstellung derartiger Bauteile kann beispielsweise über das so genannte„tailored tem- pering" erfolgen. Beim„tailored tempering" handelt es sich um einen Warmumformungspro- zess, bei welchem in der Regel beschichtete Vormaterialien, beispielsweise beschichtete Formplatinen, als Ganzes in einen Temperaturbereich von 880°C bis 950°C erhitzt und dann in einem Umformwerkzeug warm umgeformt werden. Das Umformwerkzeug weist mehrere Temperaturzonen auf, durch welche das Blech unterschiedlich schnell abgekühlt wird. Dabei entsteht ein Bauteil mit lokal unterschiedlichen Festigkeitseigenschaften. In den schnell abgekühlten Bereichen bildet sich ein martensitisches Materialgefüge aus, so dass diese Bereiche eine erhöhte Festigkeit aufweisen. Solche Bereiche, die langsam abgekühlt werden, weisen eine verringerte Festigkeit auf. Dieses Verfahren hat sich in der Praxis durchaus bewährt, allerdings hat es sich als nachteilig herausgestellt, dass zur Erzeugung der weichen Bereiche ein relativ hoher Zeitaufwand erforderlich ist.
Offenbarung der Erfindung
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Zeitbedarf zur Herstellung von metallischen Bauteilen mit bereichsweise unterschiedlichen Festigkeitseigenschaften zu verringern.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines Vormaterials für die Herstellung von metallischen Bauteilen mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit, wobei
- in einem ersten Schritt einem ersten Bereich des Vormaterials, welches unbeschichtet bereitgestellt wird, thermische Energie zugeführt wird, so dass sich der erste Bereich erwärmt und das Materialgefüge in dem ersten Bereich zumindest teilweise in Austenit gewandelt wird, während einem zweiten Bereich des Vormaterials keine thermische Energie zugeführt wird, und
- in einem auf den ersten Schritt folgenden, zweiten Schritt der erste Bereich abgekühlt wird, so dass das Materialgefüge in dem ersten Bereich zumindest teilweise in Martensit gewandelt wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das unbeschichtete Vormaterial in einem ersten Bereich gehärtet, so dass ein erster Bereich mit einer gegenüber einem zweiten Bereich erhöhten Festigkeit erhalten wird. Es ist nicht erforderlich, den zweiten Bereich zu erwärmen und langsam abkühlen zu lassen, um Bereiche mit einer gegenüber dem ersten Bereich verringerten Festigkeit zu erhalten. Hierdurch kann der zeitliche Aufwand zur Erzeugung von Bereichen mit unterschiedlichen Festigkeitseigenschaften reduziert werden. Ferner kann ein Bauteil mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit mittels Kaltformen erzeugt werden, insbesondere durch Tiefziehen oder Rollprofilieren.
Das unbeschichtete Vormaterial ist bevorzugt eisenhaltig, besonders bevorzugt ein Stahlmaterial. Das unbeschichtete Vormaterial kann als Warmband ausgebildet sein, welches durch Warmwalzen erhalten wird. Alternativ kann das unbeschichtete Vormaterial ein Kaltband sein, welches durch Kaltwalzen erhalten wird. Weiter alternativ kann das unbeschichtete Vormaterial als Formplatine ausgestaltet sein. Derartige Formplatinen können beispielsweise durch Abtrennen aus einem Warmband oder einem Kaltband erhalten werden. Ferner ist es möglich, dass die Formplatine bereits eine zweidimensionale Grundform des herzustellenden Bauteils aufweist.
Das unbeschichtete Vormaterial weist bevorzugt keine auf der Oberfläche des Vormaterials aufgebrachte Schicht auf. Besonders bevorzugt ist das unbeschichtete Vormaterial nicht verzinkt oder galvanisiert. Durch die Verwendung eines unbeschichteten Vormaterials muss nicht befürchtet werden, dass sich durch das Erwärmen des ersten Bereichs und/oder das nachfolgende schnellen Abkühlen des erstens Bereichs unerwünschte Veränderungen an dem Vormaterial und/oder einer etwaigen Beschichtung des Vormaterials ergeben.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die thermische Energie über einen Laser zugeführt wird. Der Laser ermöglicht es, die von ihm abgegeben Energie auf einen vorgegebenen Bereich zu fokussieren, so dass sich dieser Bereich erwärmt. Alternativ kann die thermische Energie über eine oder mehrere Induktionsspulen zugeführt werden. Über die Induktionsspule ist es möglich, den ersten Bereich induktiv zu erwärmen.
Bevorzugt ist der erste Bereich des Vormaterials streifenförmig ausgebildet. Insbesondere bei einem bandförmigen Vormaterial, wie beispielsweise einem Warmband oder einem Kaltband, kann ein streifenförmiger erster Bereich mit erhöhter Festigkeit erzeugt werden, indem das bandförmige Vormaterial zunächst an eine Energiezuführeinrichtung, wie einen Laser oder eine Induktionsspule herangeführt wird und im Anschluss daran abgekühlt wird. Das Abkühlen kann erfolgen, indem das bandförmige Vormaterial nach dem Heranführen an die Energiezuführeinrichtung an eine Kühlvorrichtung geführt wird. Über die Kühlvorrichtung kann ein gasförmiges und/oder flüssiges Kühlmedium auf den ersten Bereich des Vormaterials aufgebracht werden, um das Vormaterial in dem ersten Bereich zu Kühlen.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der erste Bereich - welchem thermische Energie zugeführt wird - mehrere streifenförmige erste Abschnitte auf, welche durch einen streifenförmigen zweiten Abschnitt des zweiten Bereichs - dem keine thermische Energie zugeführt wird - voneinander getrennt sind. Hierdurch lässt sich ein Vormaterial erhalten, welches einander abwechselnde, streifenförmige Bereiche mit hoher und niedriger Festigkeit aufweist. Derartiges Vormaterial kann bei der Herstellung von solchen Bauteilen für den Automobilbau Verwendung finden, die im Crashfall Aufprallenergie aufnehmen und sich dabei kontrolliert verformen sollen, wie z B. eine Crashbox oder ein Längsträger. Die einander abwechselnden streifenförmigen Bereiche unterschiedlicher Festigkeit können im Crashfall ziehharmonikaartig zusammengefaltet werden.
In diesem Zusammenhang hat es sich als bevorzugt erwiesen, wenn mehrere benachbarte streifenförmige erste Abschnitte einen identischen Mitte-Mitte-Abstand aufweisen, so dass es im Crashfall zu einer im Wesentlichen gleichmäßigen Faltenbildung kommen kann. Die streifenförmigen ersten Abschnitte können ferner eine identische Breite aufweisen.
Alternativ können mehrere benachbarte streifenförmige erste Abschnitte derart ausgebildet werden, dass verschiedene Mitte-Mitte-Abstände aufweisen. Über die Wahl verschiedener Mitte-Mitte-Abstände kann ein ungleichmäßiges Faltungsverhalten des Bauteils im Crashfall eingestellt werden.
Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass einem dritten Bereich des Vormaterials in dem ersten Schritt derart thermische Energie zugeführt wird, dass der dritte Bereich auf eine höhere Temperatur erwärmt wird als der erste Bereich und dass der dritte Bereich in dem zweiten Schritt ebenfalls abgekühlt wird. Auf diese Weise kann in dem dritten Bereich ein höherer Anteil des Materialgefüges in Austenit gewandelt werden als in dem ersten Bereich. Bei dem anschließenden Abkühlen des ersten Bereichs und des dritten Bereichs wird in dem dritten Bereich eine höhere Festigkeit erreicht als in dem ersten Bereich. Insofern ist es möglich, in dem Vormaterial verschiedene Bereiche mit individuell erhöhter Festigkeit zu erzeugen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das Vormaterial eine Materialdicke auf und die thermische Energie wird in dem ersten Bereich inhomogen über die Materialdicke verteilt zugeführt. Insofern wird die thermische Energie nicht gleichmäßig über die vollständige Materialdicke verteilt zugeführt, sondern nur ein ausgewählter Teilbereich des Materialquerschnitts wird mit einer erhöhten thermischen Energie beaufschlagt, während ein anderer Teilbereich des Materialquerschnitts gar nicht oder nur wenig mit thermischer Energie beaufschlagt wird. Hierdurch kann ein Bereich in dem Vormaterial erzeugt werden, der einen inhomogen über die Materialdicke verteilten Festigkeitsverlauf aufweist. Das inhomogene Zuführen der Energie erfolgt bevorzugt über einen Laser, wobei ein Maximum der Energieabgabe über eine Optik des Lasers eingestellt werden kann. Die Materialdicke des Vormaterials ist bevorzugt größer als 2 mm, besonders bevorzugt größer als 3 mm.
In diesem Zusammenhang hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn ein Maximum der zugeführten thermischen Energie in einem Innenbereich, insbesondere in der Mitte, des Vormaterials angeordnet ist, so dass ein erster Bereich erzeugt wird, in welchem die Oberflächen des Vormaterials eine geringere Festigkeit aufweisen als der Innenbereich. Derartig behandelte Bereiche können in einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt gebogen und/oder abgekantet werden, wobei die Gefahr eines ungewollten Brechens des Vormaterials verringert ist.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Vormaterial nach dem Zuführen der thermischen Energie zu dem ersten Bereich durch Kaltwalzen und/oder durch Halbwarmwalzen umgeformt. Als Kaltwalzen soll in diesem Zusammenhang ein Walzen des Vormaterials bei Raumtemperatur verstanden werden. Unter Halbwarmwalzen wird ein Walzen des Vormaterials bei einer gegenüber der Raumtemperatur erhöhten Halbwarmwalztemperatur verstan-
den, wobei die Halbwarmwalztemperatur derart gewählt ist, dass das Vormaterial nicht aus- tenitisiert. Durch den Kontakt des Vormaterials mit den Walzen kann thermische Energie auf die Walzen übertragen werden, so dass die Abkühlung des Vormaterials gefördert werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann das Vormaterial nach dem Zuführen der thermischen Energie zu dem ersten Bereich, insbesondere auf ein Coil, aufgewickelt werden. Beim Aufwickeln können einzelne Lagen des Vormaterials in Kontakt zueinander kommen, so dass die in dem erhitzten ersten Bereich aufgenommene thermische Energie in andere Lagen des Vormaterials abgeführt werden kann. Hierdurch kann das Abkühlen des ersten Bereichs gefördert werden.
Gemäß einer alternativen, bevorzugten Ausgestaltung wird das Vormaterial nach dem Zuführen der thermischen Energie zu dem ersten Bereich durch Pressen, insbesondere in einer Plattenpresse, umgeformt. Beim Pressen kann thermische Energie in ein Presswerkzeug, insbesondere eine Pressplatte, der Presse abgeführt werden, so dass das Abkühlen des Vormaterials unterstützt wird. Besonders bevorzugt wird das Presswerkzeug, insbesondere die Pressplatte aktiv gekühlt.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Vormaterial in einem auf den zweiten Schritt folgenden, dritten Schritt beschichtet wird. Durch das dem Aufheizen und Abkühlen des ersten Bereichs nachfolgende Beschichten, kann die Oberfläche des Vormaterials vor Korrosion und/oder vor äußeren Einflüssen geschützt werden, ohne das eine Beeinflussung der Beschichtung durch das Aufheizen und Abkühlen befürchtet werden muss. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Vormaterial elektrolytisch beschichtet wird, beispielsweise elektrolytisch verzinkt wird. Alternativ kann das Vormaterial feuerbeschichtet, insbesondere feuerverzinkt, werden.
Zur Lösung der eingangs genannten Aufgabe trägt ferner eine Vorrichtung zur Herstellung eines Vormaterials für die Herstellung von metallischen Bauteilen mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit bei, umfassend:
- eine Energiezuführeinrichtung zur Zuführung thermischer Energie zu dem Vormaterial, welches unbeschichtet ist, in einem ersten Bereich, so dass sich der erste Bereich erwärmt und das Materialgefüge in dem ersten Bereich zumindest teilweise in Auste- nit gewandelt wird, während einem zweiten Bereich des Vormaterials keine thermische Energie zugeführt wird, und
- eine Abkühlvorrichtung zur Abkühlung des ersten Bereichs, so dass das Materialgefüge in dem ersten Bereich zumindest teilweise in Martensit gewandelt wird.
Bei der Vorrichtung können dieselben Vorteile erreicht werden, wie sie bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben worden sind.
Bevorzugt weist die Energiezuführeinrichtung einen Laser oder eine Induktionsspule auf.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Vorrichtung eine Fördereinrichtung zum Fördern des Vormaterials in einer Transportrichtung auf. Bevorzugt sind mehrere Energiezuführeinrichtungen vorgesehen, welche entlang einer quer, insbesondere senkrecht, zu der Transportrichtung angeordneten Querrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind, so dass das Vormaterial an den Energiezuführeinrichtungen vorbeigeführt werden kann. Besonders bevorzugt sind mehrere Abkühlvorrichtungen vorgesehen, welche ebenfalls entlang einer Querrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind. Die Abkühlvorrichtungen sind bevorzugt derart angeordnet, dass das entlang der Transportrichtung geförderte Vormaterial zuerst an den Energiezuführeinrichtungen und danach an den Abkühlvorrichtungen vorbeigeführt wird.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnung. Die Zeichnung illustriert dabei lediglich eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung, welche den Erfindungsgedanken nicht einschränkt.
Kurze Beschreibung der Figuren
Die Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Herstellung eines Vormaterials zur Herstellung von metallischen Bauteilen mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit in einer perspektivischen Darstellung.
Ausführungsformen der Erfindung
In der Figur 1 ist beispielhaft eine Vorrichtung 1 dargestellt, mittels welcher Vormaterialien 10 für metallische Bauteile mit Bereichen unterschiedlicher Festigkeit für den Automobilbau hergestellt werden.
Als Ausgangsmaterial wird der Vorrichtung 1 ein unbeschichtetes Vormaterial 10, vorzugsweise aus einem Stahlwerkstoff, besonders bevorzugt aus einem Mangan-Bor-Stahl, zugeführt, welches bandförmig ausgebildet ist. Bei dem Vormaterial 10 kann es sich um Warm-
band oder Kaltband handeln. Das Vormaterial 10 wird auf einem Coil 2 aufgewickelt bereitgestellt. Bei der Verarbeitung wird das Vormaterial 10 von dem Coil 2 abgewickelt und über eine nicht dargestellte Fördereinrichtung in einer Transportrichtung T gefördert.
Das Vormaterial 10 wird mittels der Fördereinrichtung zunächst an mehrere Energiezuführeinrichtungen 3 vorbeigeführt, über welche einem ersten Bereich 5 des Vormaterials 10 thermische Energie zugeführt wird. Infolge der Zuführung der thermischen Energie erwärmt sich der erste Bereich 5 über die Ac1 -Temperatur des Vormaterials 10, bevorzugt über die Ac3-Temperatur des Vormaterials 10 und das Materialgefüge in dem ersten Bereich 5 wandelt sich zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, in Austenit um. Die Energiezuführeinrichtungen 3 bringen die thermische Energie ausschließlich in den ersten Bereich 5 des Vormaterials 10 ein. Ein zweiter Bereich 6 des Vormaterials 10, welcher beim Vorbeiführen des Vormaterials 10 an den Energiezuführeinrichtungen 3 nicht in den Einflussbereich der Energiezuführeinrichtungen 3 gelangt, wird nicht mit thermischer Energie beaufschlagt. Das bedeutet, dass in dem zweiten Bereich - im Gegensatz zu dem ersten Bereich - keine Wandlung des Materialgefüges in Austenit eintritt.
Die Energiezuführeinrichtungen 3 sind voneinander beabstandet auf einer Geraden angeordnet, die entlang einer Querrichtung Q verläuft, welche senkrecht zu der Transportrichtung T angeordnet ist. Die Energiezuführeinrichtungen 3 weisen jeweils einen Laser oder eine Induktionsspule auf. Durch die beabstandete Anordnung der Energiezuführeinrichtungen 3 wird ein erster Bereich 5 erzeugt, welcher streifenförmige erste Abschnitte 5.1 , 5.2 aufweist, die jeweils durch einen streifenförmigen zweiten Abschnitt 6.1 des zweiten Bereichs 6 voneinander getrennt sind. In dem Ausführungsbeispiel weisen benachbarte streifenförmige erste Abschnitte 5.1 , 5.2 verschiedene Mitte-Mitte-Abstände auf. In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels, in welchem die Energiezuführvorrichtungen 3 durch identische Abstände getrennt sind, können streifenförmige Abschnitte des ersten Bereichs 5 erzeugt werden, die identische Mitte-Mitte-Abstände aufweisen.
Nachdem das Vormaterial 10 an den Energiezuführeinrichtungen 3 vorbeigeführt wurde, wird das Vormaterial 10 an mehreren Abkühlvorrichtungen 4 vorbeigeführt. Mittels der Abkühlvor- richtungen 4 wird der erwärmte erste Bereich 5 des Vormaterials 10 derart abgekühlt, dass sich das Materialgefüge in dem ersten Bereich zumindest teilweise in Martensit wandelt. Somit wird ein erster Bereich 5 erhalten, der eine gegenüber dem zweiten Bereich 6 erhöhte Festigkeit aufweist.
Die Abkühlvorrichtungen 4 sind voneinander beabstandet auf einer Geraden angeordnet, die entlang einer Querrichtung Q verläuft, welche senkrecht zu der Transportrichtung T angeordnet ist. Die Abstände der Abkühlvorrichtungen 4 sind derart gewählt, dass ein Abschnitt 5.1 , 5.2 des ersten Bereichs 5 nach dem Erwärmen durch eine Energiezuführvorrichtung 3 einer Abkühlvorrichtung 4 zugeführt wird. Über die Abkühlvorrichtungen 4 wird ein gasförmiges und/oder flüssiges Kühlmedium auf das Vormaterial 10, insbesondere den ersten Bereich 5 des Vormaterials 10, aufgebracht.
Insofern wird das unbeschichtete Vormaterial 10 in dem ersten Bereich 5 gehärtet, wobei der zweite Bereich 6 nicht gehärtet wird und seine ursprüngliche Festigkeit im Wesentlichen beibehält. Eine Erwärmung des zweiten Bereichs 6 ist nicht erforderlich.
Im Anschluss an das vorstehend beschriebene bereichsweise Härten wird das Vormaterial 10 kaltgewalzt und/oder halbwarmgewalzt. Zudem wird das Vormaterial 10 beschichtet (verzinkt), beispielsweise durch ein elektrolytisches Beschichtungsverfahren oder Feuerbeschichten.
Gemäß einer Abwandlung des in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiels wird die thermische Energie über mehrere Energiezuführvorrichtungen 3 derart unterschiedlich eingebracht, dass in einem dritten Bereich eine höhere Temperatur erreicht wird als in dem ersten Bereich 5. In dem ersten Bereich kann eine Temperatur zwischen der Ac1 -Temperatur und der Ac3-Temperatur und in dem dritten Bereich eine Temperatur über der Ac3-Temperatur des Vormaterials 1 eingestellt werden. In dem dritten Bereich wird daher ein höherer Anteil des Gefüges austenitisiert als in dem ersten Bereich 5. Über die Abkühlvorrichtungen 4 wird sowohl der erste Bereich 5 als auch der dritte Bereich abgekühlt, so dass in dem ersten Bereich 5 und in dem dritten Bereich ein martensitisches Materialgefüge ausgebildet wird, wobei der dritte Bereich eine gegenüber dem ersten Bereich erhöhte Festigkeit aufweist.
Alternativ oder zusätzlich kann die thermische Energie in dem ersten Bereich und/oder in dem dritten Bereich inhomogen über die Materialdicke des Vormaterials 10 verteilt zugeführt werden. Hierdurch kann ein inhomogen über die Materialdicke verteilter Festigkeitsverlauf erzeugt werden. Das Zuführen der Energie erfolgt dabei bevorzugt über einen Laser, wobei ein Maximum der Energieabgabe über eine Optik des Lasers eingestellt werden kann. Beispielsweise kann der Laser derart fokussiert werden, dass ein Maximum der zugeführten thermischen Energie in einem Innenbereich des Vormaterials angeordnet ist. Dabei wird ein
erster Bereich und/oder dritter Beriech erzeugt, in welchem die Oberflächen des Vormaterials eine geringere Festigkeit aufweisen als der Innenbereich.
Gemäß einer weiteren Abwandlung des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels wird ein Vormaterial 10 verwendet, welches als unbeschichtete Formplatine ausgestaltet ist.
Bezugszeichenliste
1 Herstellungsvorrichtung
2 Coil
3 Energiezuführeinrichtung
4 Abkühlvorrichtungen
5 erster Bereich
5.1 erster Abschnitt des ersten Bereichs
5.2 zweiter Abschnitt des ersten Bereichs
6 zweiter Bereich
6.1 Abschnitt des zweiten Bereichs
10 Vormaterial
Querrichtung
Transportrichtung