Baugruppe eines optischen Systems, insbesondere einer
mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage
Die vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der Deutschen Patentanmeldung DE 10 2015 202 800.3, angemeldet am 17. Februar 2015. Der Inhalt dieser DE-Anmeldung wird durch Bezugnahme („incorporation by reference") mit in den vorliegenden Anmeldungstext aufgenommen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Baugruppe eines optischen Systems, insbesondere einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage.
Stand der Technik
Mikrolithographie wird zur Herstellung mikrostrukturierter Bauelemente, wie beispielsweise integrierter Schaltkreise oder LCD's, angewendet. Der Mikro- lithographieprozess wird in einer sogenannten Projektionsbelichtungsanlage durchgeführt, welche eine Beleuchtungseinrichtung und ein Projektionsobjektiv aufweist. Das Bild einer mittels der Beleuchtungseinrichtung beleuchteten Maske (= Retikel) wird hierbei mittels des Projektionsobjektivs auf ein mit einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes und in der Bildebene des Projektionsobjektivs angeordnetes Substrat (z.B. ein Siliziumwafer) projiziert, um die Maskenstruktur auf die lichtempfindliche Beschichtung des Substrats zu übertragen.
In für den EUV-Bereich ausgelegten Projektionsobjektiven, d.h. bei Wellenlängen von z.B. etwa 13 nm oder etwa 7 nm, werden mangels Verfügbarkeit geeigneter lichtdurchlässiger refraktiver Materialien Spiegel als optische Kompo- nenten für den Abbildungsprozess verwendet.
In der Beleuchtungseinrichtung einer für den Betrieb im EUV ausgelegten mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage ist insbesondere der Einsatz von Facettenspiegeln in Form von Feldfacettenspiegeln und Pupillen- facettenspiegeln als bündelführende Komponenten z.B. aus DE 10 2008 009 600 A1 bekannt. Derartige Facettenspiegel sind aus einer Vielzahl von Einzelspiegeln oder Spiegelfacetten aufgebaut, welche jeweils zum Zwecke der Jus- tage oder auch zur Realisierung bestimmter Beleuchtungswinkelverteilungen über Festkörpergelenke kippbar ausgelegt sein können. Diese Spiegelfacetten können wiederum ihrerseits eine Mehrzahl von Mikrospiegeln umfassen.
Des Weiteren ist auch in einer Beleuchtungseinrichtung einer für den Betrieb bei Wellenlängen im VUV-Bereich ausgelegten mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage zur Einstellung definierter Beleuchtungssettings (d.h. Intensitätsverteilungen in einer Pupillenebene der Beleuchtungseinrichtung) der Einsatz von Spiegelanordnungen, z.B. aus WO 2005/026843 A2, bekannt, welche eine Vielzahl unabhängig voneinander einstellbarer Spiegelelemente umfassen. Wenngleich die vorstehend genannten Spiegelanordnungen eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Einstellung unterschiedlicher Beleuchtungssettings ermöglichen, ist die Ansteuerung der einzelnen Spiegelelemente bzw. Spiegelfacetten der betreffenden Spiegelanordnung in der Praxis mit Problemen verbunden, welche aus der typischerweise relativ großen Anzahl anzusteuernder Spiegelelemente bzw. Spiegelfacetten resultieren.
In diesem Zusammenhang ist insbesondere die aus einer Verwendung von Kabelzuleitungen zu den Spiegelelementen resultierende erhebliche Kontami-
nationsgefahr der optischen Elemente zu nennen, welche etwa in einer für den EUV-Bereich ausgelegten Projektionsbelichtungsanlage daraus resultiert, dass die vergleichsweise energiereiche EUV-Strahlung dazu in der Lage ist, chemische Bindungen zahlreicher Materialien (wie z.B. Kunststoffe) aufzubrechen. Eine Ausgasung von kontaminierenden Stoffen aus den Kabelzuleitungen erfolgt unter anderem auch durch den sehr geringen Druck (Vakuum). Eine Kontaminationsgefahr resultiert ferner daraus, dass beim Betrieb im EUV Wasserstoff eingesetzt wird, wobei dieser (atomare oder ionisierte) Wasserstoff gegebenenfalls mit chemischen Elementen der in besagten Zuleitungen enthaltenen Materialien Reaktionsprodukte bildet, die sich im optischen System verteilen und bei Niederschlag auf den reflektiven optischen Elementen einen Reflektivitätsverlust zur Folge haben können.
Weitere Probleme resultieren aus einer durch die besagten Kabelzuleitungen bzw. Kontakte bewirkten mechanischen Kopplung, welche wiederum eine unerwünschte Übertragung von Vibrationen auf die jeweiligen Spiegelelemente bzw. Spiegelfacetten zur Folge haben können.
Nicht zuletzt führt die Realisierung von Kabelzuleitungen und Kontakten zum Zwecke der Ansteuerung der einzelnen Spiegelelemente bzw. Spiegelfacetten zu einer signifikanten Steigerung des konstruktiven Aufwandes bei Montage und gegebenenfalls Austausch der einzelnen Komponenten, wobei infolge der vergleichsweise komplexen Montage auch die Fehleranfälligkeit zunimmt. Die vorstehend beschriebenen, mit der Verwendung von Kabelzuleitungen einhergehenden Probleme der Kontamination, der Vibrationsübertragung und des Montageaufwandes bestehen auch im Projektionsobjektiv einer für den Betrieb im EUV ausgelegten mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage. Das Projektionsobjektiv umfasst eine Mehrzahl von Spiegeln, zu deren Positionie- rung jeweils eine Vielzahl von Sensoren und Aktoren sowie gegebenenfalls weitere Elektronikkomponenten eingesetzt werden muss. Die Realisierung der entsprechenden Signalübertragung stellt auch insofern eine anspruchsvolle Herausforderung dar, als diese über eine Vakuumgrenze hinweg zu erfolgen
hat, welche sich zwischen der im Ultrahochvakuum befindlichen Optik und der in normalen Umgebungsbedingungen (Atmosphäre) befindlichen externen Elektronik existiert. Die Realisierung entsprechender elektrischer und faseroptischer Vakuumdurchführungen beinhaltet einen erheblichen Aufwand
Als weitere, im Betrieb zu beachtende Anforderung ist auch die Realisierung eines - trotz diverser vorhandener Wärmequellen sowohl auf Seiten der im Ultrahochvakuum befindlichen Optik als auch auf Seiten der in normalen Umgebungsbedingungen (Atmosphäre) befindlichen externen Elektronik - möglichst stabilen Betriebs in thermischer Hinsicht zu nennen, wozu es erforderlich ist, die Wärme von besonders wärmesensitiven Komponenten fernzuhalten. Auch in diesem Zusammenhang führt die Realisierung von Kabelzuleitungen und Kontakten in der erforderlichen hohen Anzahl zu Problemen der unvermeidbaren Wärmeübertragung.
Zum Stand der Technik wird lediglich beispielhaft auf US 2005/0140955 A1 und DE 10 2008 049 616 B4 verwiesen.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Baugruppe eines optischen Systems, insbesondere einer mikrolithographischen Projektionsbelich- tungsanlage bereitzustellen, welche eine zuverlässige und effiziente individuel- le Ansteuerung auch einer Vielzahl von Komponenten einer Spiegelanordnung oder dergleichen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Baugruppe gemäß den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst.
Eine erfindungsgemäße Baugruppe eines optischen Systems, insbesondere einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage, weist auf:
eine Spiegelanordnung, welche eine Mehrzahl unabhängig voneinander verstellbarer Spiegelelemente aufweist; und eine Daten- und Spannungserzeugungseinheit, welche Ansteuerungsda- ten sowie eine Versorgungsspannung zur Ansteuerung einer Verstellung der jeweiligen Spiegelelemente erzeugt; wobei die Baugruppe zur galvanisch getrennten Übertragung der An- steuerungsdaten und/oder der Versorgungsspannung von der Daten- und Spannungserzeugungseinheit an die Spiegelelemente ausgelegt ist.
10 Der Erfindung liegt insbesondere das Konzept zugrunde, eine galvanisch getrennte (bzw. zumindest streckenweise drahtlose) Übertragung von Ansteue- rungsdaten und/oder einer Versorgungsspannung an unabhängig voneinander verstellbare Spiegelelemente einer Spiegelanordnung (z.B. eines Facettenspiegels einer Beleuchtungseinrichtung einer mikrolithographischen Projektil s onsbelichtungsanlage) zu realisieren, wobei insbesondere auf galvanische
Kontaktierungen der jeweiligen Spiegelelemente verzichtet wird. Aufgrund der erfindungsgemäßen galvanischen Trennung hinsichtlich der Datenübertragung und/oder Spannungsversorgung können die eingangs beschriebenen Probleme hinsichtlich einer bestehenden Kontaminationsgefahr, einer unerwünschten
20 mechanischen Kopplung bzw. Vibrationsübertragung sowie der mit einer (gerade bei einer hohen Anzahl von Spiegelelementen ansonsten unvermeidbaren) Komplexität des Aufbaus verbundenen komplexen Montage sowie Fehleranfälligkeit bei Montage und Austausch der einzelnen Komponenten vermieden werden.
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Des Weiteren beinhaltet die Erfindung insbesondere auch das Konzept, die einzelnen (unabhängig voneinander verstellbaren) Spiegelelemente der Spiegelanordnung individuell zu adressieren, um auch in Verbindung mit dem vorstehend beschriebenen Konzept der galvanisch getrennten Ansteuerung einen
30 zuverlässigen und fehlerfreien Betrieb der Spiegelanordnung bzw. des optischen Systems zu gewährleisten. Hierbei können insbesondere den einzelnen
Spiegelelementen, wie im Weiteren noch detaillierter erläutert, voneinander verschiedene Datenübertragungskanäle zugeordnet sein.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die Spiegelelemente bei der galvanisch getrennten Übertragung der Ansteue- rungsdaten und/oder der Versorgungsspannung individuell adressiert werden.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die individuelle Adressierung der Spiegelelemente durch Nutzung unterschiedli- eher Datenübertragungskanäle für voneinander verschiedene Spiegelelemente erfolgt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die individuelle Adressierung der Spiegelelemente durch Nutzung unterschiedli- eher Trägerfrequenzen für voneinander verschiedene Spiegelelemente erfolgt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die individuelle Adressierung der Spiegelelemente durch Nutzung unterschiedlicher gerichteter Übertragungsstrecken für voneinander verschiedene Spie- gelelemente erfolgt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die individuelle Adressierung der Spiegelelemente über eine in den Ansteuerungs- daten jeweils enthaltene Adressinformation erfolgt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die individuelle Adressierung der Spiegelelemente über ein Zeitmultiplex-Verfahren erfolgt. Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die galvanisch getrennte Übertragung der Ansteuerungsdaten induktiv erfolgt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die galvanisch getrennte Übertragung der Ansteuerungsdaten über Funk erfolgt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe derart ausgelegt, dass die galvanisch getrennte Übertragung der Ansteuerungsdaten optisch erfolgt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe für einen Betrieb bei einer Arbeitswellenlänge von weniger als 250nm, insbesondere bei einer Arbeitswellenlänge von weniger als 200nm, ausgelegt.
Gemäß einer Ausführungsform ist die Baugruppe für einen Betrieb bei einer Arbeitswellenlänge von weniger als 30nm, insbesondere bei einer Arbeitswellenlänge von weniger als 15nm, ausgelegt. Gemäß einer Ausführungsform ist die Spiegelanordnung ein Facettenspiegel, insbesondere ein Feldfacettenspiegel oder ein Pupillenfacettenspiegel.
Die Erfindung betrifft weiter ein optisches System einer mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage, insbesondere Beleuchtungseinrichtung oder Projektionsobjektiv, wobei das optische System eine Baugruppe mit den vorstehend beschriebenen Merkmalen aufweist, sowie eine mikrolithographische Projektionsbelichtungsanlage mit einem solchen optischen System.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der Beschreibung sowie den Un- teransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in den beigefügten Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN Es zeigen:
Figur 1 -5 schematische Darstellungen zur Erläuterung möglicher Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Baugruppe; Figur 6 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des möglichen
Aufbaus einer für den Betrieb im EUV ausgelegten mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage;
Figur 7-15 schematische Darstellungen zur Erläuterung möglicher weiterer Ausführungsformen der Erfindung.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
Im Weiteren wird zunächst ein möglicher Aufbau einer erfindungsgemäßen Baugruppe unter Bezugnahme auf die lediglich schematische Darstellung von Fig. 1 anhand einer ersten Ausführungsform beschrieben. Bestandteil der Baugruppe gemäß Fig. 1 ist insbesondere eine Spiegelanordnung 1 10, welche eine Mehrzahl unabhängig voneinander verstellbarer Spiegelelemente aufweist, wobei in Fig. 1 der Einfachheit halber lediglich zwei Spiegelelemente 1 10a, 1 10b eingezeichnet sind. Die Anzahl der Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... kann jedoch wesentlich größer sein und lediglich bei- spielhaft mehrere Hundert betragen. Des Weiteren können die einzelnen Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... ihrerseits in weitere, kleinere Spiegelsegmente bzw. Mikrospiegel unterteilt sein.
Bei der Spiegelanordnung 1 10 kann es sich beispielhaft um einen Facettenspiegel (z.B. einen Feld- oder Pupillenfacettenspiegel) der Beleuchtungseinrichtung einer für den Betrieb in EUV ausgelegten mikrolithographischen Projektionsbelichtungsanlage handeln. In weiteren Anwendungen kann es sich bei der Spiegelanordnung 1 10 auch z.B. um eine (auch als MMA bezeichnete) Spiegelanordnung einer für den Betrieb bei Wellenlängen im VUV-Bereich ausgelegten Beleuchtungseinrichtung handeln.
Die Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... der Spiegelanordnung 1 10 sind unabhän- gig voneinander über geeignete Aktoren verstellbar, wobei diese individuelle Verstellung auf Basis von Ansteuerungsdaten erfolgt, deren Erzeugung und Übertragung im Weiteren näher erläutert wird. Des Weiteren erfolgt die individuelle Verstellung der Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... unter Nutzung einer elektrischen Versorgungsspannung, welche ebenfalls an die jeweiligen Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... wie im Weiteren beschrieben übertragen wird.
Wie in Fig. 1 lediglich schematisch angedeutet, befindet sich die Spiegelanordnung 1 10 innerhalb eines durch ein Gehäuse 101 umschlossenen Vakuumbereichs. Außerhalb dieses Vakuumbereichs (d.h. in„Umgebungsatmosphäre") befindet sich zum einen eine Daten- und Spannungserzeugungseinheit 120 zur Berechnung bzw. Erzeugung von Ansteuerungsdaten, welche gemäß Fig. 1 eine Berechnungseinheit 121 (z.B. mit einem Kippwinkelregler zur Berechnung der für einen gewünschten Kippwinkel benötigten Ansteuerung), eine Protokoll- erzeugungs- und Modulationseinheit 122, einen Treiber 123 und ein Stecker- panel 124 in elektrischer Verbindung mit einer Versorgungsspannungsquelle
126 aufweist.
In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 erfolgt die Übertragung sowohl der Ansteuerungsdaten als auch der Versorgungsspannung an die einzelnen Spie- gelelemente 1 10a, 1 10b, ... induktiv, wobei zur Ansteuerungsdatenübertragung jeweils Sendespulen 131 a, 131 b, ... und (auf Seiten der Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... befindliche) Empfangsspulen 1 1 1 a, 1 1 1 b, ... vorgesehen sind. Entsprechend sind zur Übertragung der Versorgungsspannung Sendespulen
132a, 132b, ... und (auf Seiten der Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... befindliche) Empfangsspulen 1 12a, 1 12b, ... vorgesehen. Die Empfangsspulen 1 1 1 a, 1 1 1 b, ... bzw. 1 12a, 1 12b, ... stehen jeweils mit einer Datenempfangselektronik 1 13a, 1 13b, ... bzw. einer Spannungsformungselektronik 1 14a, 1 14b, ... in elektrischer Verbindung.
Wie ferner in Fig. 1 angedeutet befinden sich sowohl für die Übertragung der Ansteuerungsdaten als auch für die Übertragung der Versorgungsspannung die jeweiligen Sendespulen 131 a, 131 b, ... bzw. 132a, 132b, ... innerhalb eines separaten Gehäuses („Elektronikbox") 130, welches gegenüber dem umgebenden Gehäuse 101 vakuumdicht abgedichtet ist und in welchem wiederum „normale" Umgebungsatmosphäre vorliegt. Des Weiteren sind sowohl das Gehäuse 101 als auch das Gehäuse 130 mit entsprechenden Vakuumdurchführungen 102 bzw. 103 ausgestattet, um sowohl die Ansteuerungsdaten als auch die Versorgungsspannung von der Daten- und Spannungserzeugungs- einheit 120 in den Bereich innerhalb des Gehäuses 130 und an die jeweiligen Sendespulen 131 a, 131 b, ... bzw. 132a, 132b, ... zu übertragen.
Des Weiteren sind in Fig. 1 mit 1 15a, 1 15b, ... weitere, spiegelelementseitige Komponenten (D/A-Wandler, Treiberelektronik etc.) angedeutet.
Der vorstehend anhand von Fig. 1 beschriebene Aufbau zeichnet sich zunächst dadurch aus, dass die Daten- und Spannungserzeugungseinheit 120 (einschließlich der Treiberelektronik für die Spannungsversorgung sowie der Elektronik für die Erzeugung der Ansteuerungsdaten) außerhalb des Vakuumbereichs angeordnet ist. Des Weiteren sind in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 1 auch die jeweiligen Sendespulen 131 a, 131 b, ... bzw. 132a, 132b, ... sowie die unmittelbar hieran angeschlossenen Kabel aufgrund deren Einkapse- lung in dem Gehäuse 130 lediglich der„normalen" Umgebungsatmosphäre ausgesetzt und somit ebenfalls vom durch das Gehäuse 101 umgrenzten
Vakuumbereich getrennt, was insoweit jeweils die Verwendung von Standardkomponenten bzw. -materialien in den entsprechenden („verkapselten") Bauteilen ermöglicht.
Die Erfindung ist jedoch auf die Verkapselung der jeweiligen Sendespulen 131 a, 131 b, ... bzw. 132a, 132b, ... einschließlich der hieran angeschlossenen Kabel nicht beschränkt, so dass diese Komponenten bzw. Kabel in weiteren Ausführungsformen auch im Vakuumbereich angeordnet sein können (wobei der Umstand ausgenutzt wird, dass es sich bei den betreffenden Komponenten um passive Komponenten handelt, da die eigentliche Spannungs- bzw. Datenerzeugung in der Daten- und Spannungserzeugungseinheit 120 außerhalb des durch das Gehäuse 101 umgrenzten Vakuumbereichs erfolgt).
Ein weiterer Vorteil des in Fig. 1 gezeigten Aufbaus besteht darin, dass die Sendespulen 131 a, 131 b, ... für die Datenübertragung bzw. die Sendespulen 132a, 132b, ... für die Spannungsübertragung jeweils in Parallelschaltung an ein- und dieselbe Übertragungsleitung angeschlossen sein können, was eine signifikante Vereinfachung u.a. hinsichtlich Montage und Austausch der Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... der Spiegelanordnung zur Folge hat.
Die Erfindung ist nicht auf die galvanisch getrennte (insbesondere induktive) bzw. streckenweise drahtlose Übertragung der Versorgungsspannung von der Daten- und Spannungserzeugungseinheit 120 an die Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... beschränkt. So kann in weiteren Ausführungsformen die Spannungsversorgung zur Ansteuerung der Spiegelelemente auch in herkömmlicher Weise (d.h. per Kabelverbindung) realisiert sein. Ferner kann in noch weiteren Ausführungsformen auch nur die Übertragung der Versorgungsspannung gal- vanisch getrennt (bei herkömmlicher Übertragung der Ansteuerungsdaten per
Kabel) erfolgen, wobei in diesem Falle z.B. immer noch ein erhöhter Berührschutz durch die galvanisch getrennte Übertragung der Versorgungsspannung erzielt werden kann. Fig. 2 zeigt in lediglich schematischer Darstellung eine mögliche Realisierung einer erfindungsgemäßen Baugruppe in einer weiteren Ausführungsform, wobei zu Fig. 1 analoge bzw. im Wesentlichen funktionsgleiche Komponenten mit um„100" erhöhten Bezugsziffern bezeichnet sind.
Die Ausführungsform von Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen aus Fig. 1 dadurch, dass die Übertragung der Ansteuerungsdaten von der Daten- und Spannungserzeugungseinheit 220 zu den Spiegelelementen 210a, 210b, ... nicht induktiv, sondern per Funk erfolgt, wobei die Übertragung bzw. Einkopp- lung der Versorgungsspannung analog zur Ausführungsform von Fig. 1 weiterhin induktiv realisiert wird.
Zur besagten Datenübertragung per Funk dient gemäß Fig. 2 eine mit Sende- antennen bzw. Antennenstrukturen 245 versehene (z.B. keramische), an einem Flansch angeordnete Leiterplatte 244, welche am Gehäuse 201 angeordnet und mit einem Elektronik-Modul 240 aus einer Datenstrom- Dekodierungseinheit 241 , einer Modulationseinheit 242 und einem HF-Treiber 243 gekoppelt ist. Der von der Daten- und Spannungserzeugungseinheit 220 erzeugte Datenstrom mit den betreffenden Ansteuerungsdaten für die Spiegelelemente 210a, 210b, ... wird nach Verarbeitung in besagten Einheiten 241 - 243 von den Sendeantennen bzw. Antennenstrukturen der Leiterplatte 245 in Form von Funksignalen, wie in Fig. 2 angedeutet, zu spiegelelementseitig vorhandenen Empfangsantennen 21 1 a, 21 1 b, ... übertragen. Die Nutzung einer auf Keramik basierenden Leiterplatte 245 gemäß dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 hat dabei u.a. den Vorteil günstiger Ausgaseigenschaften sowie auch vergleichsweise guter Hochfrequenzeigenschaften zur Implementierung der Funktechnologie. Fig. 3 zeigt ebenfalls in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Baugruppe, wobei wiederum zu Fig. 2 analoge bzw. im Wesentlichen funktionsgleiche Komponenten mit um„100" erhöhten Bezugsziffern bezeichnet sind. Die Ausführungsform von Fig. 3 unterscheidet sich von den vorstehend anhand von Fig. 1 und Fig. 2 beschriebenen Ausführungsformen dadurch, dass zur Übertragung der durch die Daten- und Spannungserzeugungseinheit 320 erzeugten Ansteuerungsdaten zu den Spiegelelementen 310a, 310b, ... eine op-
tische Dateneinkopplung genutzt wird. Genauer (jedoch ohne dass die Erfindung hierauf beschränkt wäre) erfolgt diese optische Datenübertragung mit diffusem Licht, d.h. nicht mit einer gerichteten Lichtquelle bzw. Strahlführung, sondern unter diffuser, gemeinsamer Ausleuchtung einer Mehrzahl lichtsensiti- ver Elemente, welche unterschiedlichen Spiegelelementen zugeordnet sind. Dabei kann eine gezielte Adressierung der einzelnen Spiegelelemente in unterschiedlicher Weise, wie nachfolgend noch detaillierter beschrieben, realisiert werden. Dabei kann z.B. eine Lichtmodulation mit Frequenzen im Bereich von 1 MHz bis 10 MHz, bis zu mehreren 100 MHz oder auch bis zu mehreren GHz zur Datenübertragung genutzt werden.
Hingegen erfolgt die Übertragung der Versorgungsspannung gemäß Fig. 3 analog zu den Ausführungsformen von Fig. 1 und Fig. 2 auch auf induktivem Wege.
Zur optischen Datenübertragung bzw. Datenübertragung per Lichteinkopplung ist gemäß Fig. 3 auf Seiten des Gehäuses 301 eine Sende-Lichtquelle 345 vorgesehen, welche gemäß Fig. 3 wiederum an eine Datenstrom- Dekodierungseinheit 341 , eine Modulationseinheit 342 und einen Lichtquellen- treiber 343 gekoppelt ist. Der von der Daten- und Spannungserzeugungsein- heit 320 erzeugte Datenstrom mit Ansteuerungsdaten wird nach entsprechender Verarbeitung in den Einheiten 341 -343 über die (auf einer an einem Flansch angeordneten Leiterplatte 344 befindliche) Sende-Lichtquelle 345 zu spiegelelementseitig angeordneten, lichtsensitiven Elementen (z.B. Dioden) 31 1 a, 31 1 b, ... übertragen.
Wenngleich gemäß Fig. 3 die Sende-Lichtquelle 345 innerhalb des von dem Gehäuse 301 umschlossenen Vakuumbereichs angeordnet ist, kann in weiteren Ausführungsformen die Sende-Lichtquelle 345 auch außerhalb des Vaku- umbereichs vorgesehen sein, wobei in diesem Falle die optische Einkopplung z.B. über ein geeignetes Vakuumfenster oder eine Glasfaser erfolgen kann. Fig. 4 zeigt hierzu in schematischer Darstellung eine weitere Ausführungsform,
wobei wiederum zu Fig. 3 analoge bzw. im Wesentlichen funktionsgleiche Komponenten mit um„100" erhöhten Bezugsziffern bezeichnet sind.
Die Ausführungsform von Fig. 4 unterscheidet sich von derjenigen aus Fig. 3 dadurch, dass die Sende-Lichtquelle 445 innerhalb des Gehäuses 430 und somit nicht im Vakuumbereich (sondern auf „normaler" Umgebungsatmosphäre) angeordnet ist. Durch besagte Anordnung der Sende-Lichtquelle 445 außerhalb des Vakuumbereichs können kostengünstigere Komponenten verwendet werden, da die Sende-Lichtquelle 445 nicht vakuumtauglich sein muss und keine strengeren Anforderungen bzgl. Ausgasung und Kontamination erfüllen muss. Gemäß Fig. 4 erfolgt die Lichtübertragung zu den spiegelelementseitig vorhandenen Datenempfangselektronikeinheiten 413a, 413b, ... über Fenster 450a, 450b, welche an den entsprechenden Stellen des Gehäuses 430 vorgesehen sind.
In weiteren Ausführungsformen können in Abwandlung der Ausführungsformen von Fig. 3 und Fig. 4 auch mehrere Sende-Lichtquellen 345 bzw. 445 vorgesehen sein, wobei die hierdurch geschaffene Redundanz dazu beitragen kann, auch bei Ausfall einer der (vergleichsweise schwer zugänglichen) Sende- Lichtquellen eine ordnungsgemäße Funktion bzw. Ansteuerung der Spiegelelemente der Spiegelanordnung zu gewährleisten.
In weiteren Ausführungsformen kann das vorstehend anhand von Fig. 3 und Fig. 4 beschriebene Konzept der optischen Datenübertragung auch mit gerich- tetem Licht erfolgen.
Bei sämtlichen der vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis Fig. 4 beschriebenen Ausführungsformen müssen die einzelnen Spiegelelemente der Spiegelanordnung bei der Ansteuerung gezielt adressiert werden, d.h. es ist jeweils dafür Sorge zu tragen, dass die korrekten Ansteuerungsdaten auch zu dem entsprechenden Spiegelelement gelangen. Im Weiteren werden für diese Adressierung unterschiedliche mögliche Ausführungsformen erläutert.
In Ausführungsformen der Erfindung kann die Adressierung der Spiegelelemente„auf Datenebene" erfolgen. Beispielsweise kann - unter erneuter Bezugnahme auf Fig. 2 - im Falle der Übertragung der Ansteuerungsdaten per Funk jedes Spiegelelement das gleiche (analoge) Funksignal erhalten, wobei sämtliche Spiegelelemente den gleichen Funkkanal (beispielsweise die gleiche Trägerfrequenz) nutzen, jedes Spiegelelement also auch die Ansteuerungsdaten der übrigen Spiegelelemente empfängt. Die Adressierung„auf Datenebene" hat zur Folge, dass jeweils die für andere Spiegelelemente bestimmten Ansteuerungsdaten anhand der Adresse in den Ansteuerungsdaten verworfen werden, also nur die für das betreffende Spiegelelement bestimmten Ansteuerungsdaten für dessen Verstellung berücksichtigt werden. Hierbei muss auf Seiten jedes Spiegelelements die jeweilige eigene Adresse bekannt sein bzw. vorliegen, was z.B. durch Programmierung in einen nicht-flüchtigen Speicher innerhalb der Spiegelelemente (alternativ auch z.B. über eine Widerstandsko- dierung) realisiert werden kann.
Die vorstehend beschriebene Adressierung „auf Datenebene" kann analog auch bei induktiver Übertragung der Ansteuerungsdaten (vgl. Fig. 1 ) oder auch bei optischer Übertragung der Ansteuerungsdaten gemäß Fig. 3 oder Fig. 4 er- folgen. Im Falle der induktiven Übertragung der Ansteuerungsdaten gemäß Fig. 1 sind sämtliche Sendespulen parallel geschaltet (können jedoch alternativ auch in Serie geschaltet sein), wobei die Spiegelelemente jeweils das gleiche Analogsignal empfangen und z.B. die gleiche Trägerfrequenz verwenden. Analog empfangen in den Ausführungsformen von Fig. 3 und Fig. 4 sämtliche Spiegelelemente jeweils das gleiche Lichtsignal und verwenden z.B. die gleiche Trägerfrequenz. Auch hier kann die Adressierung jeweils auf Datenebene erfolgen, wobei nur die für das jeweilige Spiegelelement bestimmten Ansteuerungsdaten von diesem auch verwendet und die übrigen Ansteuerungsdaten der restlichen Spiegelelemente jeweils verworfen werden.
In einer weiteren Ausgestaltung der Adressierung der einzelnen Spiegelelemente, welche ebenfalls in den anhand von Fig. 1 bis Fig. 4 beschriebenen Ausführungsformen analog realisierbar ist, empfangen zwar sämtliche Spie-
gelelemente das gleiche Signal (d.h. das gleiche Analogsignal gemäß Fig. 1 , das gleiche analoge Funksignal gemäß Fig. 2 bzw. das gleiche Lichtsignal gemäß Fig. 3 und 4), arbeiten jedoch auf unterschiedlichen Trägerfrequenzen. In diesem Falle muss auf Seiten des jeweiligen Spiegelelements die betreffende Trägerfrequenz (entsprechend der eigenen Adresse) bekannt sein, wobei die entsprechende Information z.B. durch Tuning analoger Bauteile kodiert sein kann.
Fig. 5a, 5c und 5e zeigen zur Veranschaulichung beispielhafte Spektren der Signale S 1 (f ) , S2(f), ... SN(f), welche die Ansteuerungsdaten für die N Spiegelelemente 1 10a, 1 10b, ... , 210a, 210b, ... etc. tragen (wobei fB die zur Informationsübermittlung benötigte Bandbreite bezeichnet) und zur Adressierung der einzelnen Spiegelelemente auf unterschiedliche Trägerfrequenzen gelegt werden. Fig. 5b, 5d und 5f zeigen die Spektren der zugehörigen Trägerfre- quenzschwingungen bzw. -Signale (wobei Fig. 5b zu Fig. 5a, Fig. 5d zu Fig. 5c und Fig. 5f zu Fig. 5e gehört). Fig. 5g zeigt das Spektrum des Gesamtsignals S(f), welches je nach Ausführungsform von den Sendespulen 131 a, 132a, ... , den Sendeantennen bzw. Antennenstrukturen 245 oder der Sende-Lichtquelle 345 bzw. 445 übertragen wird.
In weiteren Ausgestaltungen der Adressierung kann jedem der Spiegelelemente auch jeweils eine separate Sendeeinrichtung (Sendespule bei induktiver Übertragung der Ansteuerungsdaten gemäß Fig. 1 , Sende-Lichtquelle bei optischer Übertragung der Ansteuerungsdaten gemäß Fig. 3 oder Fig. 4 bzw. Realisierung einer jeweils eigenen Richtfunkstrecke bei der Übertragung der
Ansteuerungsdaten per Funk gemäß Fig. 2) zugeordnet sein. Eine solche Ausgestaltung hat jeweils den Vorteil, dass die Spiegelelemente nicht mit eigenen Adressinformationen oder dergleichen ausgestattet sein müssen, sondern alle Spiegelelemente vollständig identisch ausgestaltet sein können. Im Gegenzug wird hierbei eine Komplexitäts- sowie Kostensteigerung infolge der mehrfach vorzusehenden Treiber- und Signalerzeugungselektronik in Kauf genommen.
Eine weitere Ausgestaltung der Adressierung der einzelnen Spiegelelemente besteht in einem Zeitmultiplex-Verfahren zur Adressierung, wobei jedem Spiegelelement ein eigenes Zeitfenster zugeordnet ist, wobei nur die jeweils in diesem Zeitfenster empfangenen Ansteuerungsdaten als gültig angesehen bzw. berücksichtigt werden. Hierbei wird wiederum ein erhöhter Aufwand bei der Realisierung der zur Synchronisation der Zeitfenster auf Sende- und Empfangsseite benötigten Elektronik in Kauf genommen.
In dem Zeitmultiplex-Verfahren wertet jedes Spiegelelement Ansteuerungsda- ten jeweils nur in bestimmten Zeitfenstern aus (so dass in einem ersten Zeitintervall Daten nur für das erste Spiegelelement, in einem zweiten Zeitintervall Daten nur für das zweite Spiegelelement übertragen werden, etc). Dabei kann die Frequenz, mit der jeweils neue Ansteuerungsdaten für sämtliche Spiegelelemente übertragen werden, in einen weiten Bereich variieren und z.B. von 0.1 Hz (geeignet etwa für eine Driftkompensation zum Ausgleich eine Temperaturänderung der Aktoren zur Spiegelverstellung und einer damit einhergehenden Variation der eingestellten Kippwinkel) bis zu 1000Hz (geeignet etwa für die Dämpfung von Resonanzen) reichen kann. Fig. 6 zeigt eine schematische Darstellung einer beispielhaften für den Betrieb im EUV ausgelegten Projektionsbelichtungsanlage, in welcher die vorliegende Erfindung realisierbar ist.
Gemäß Fig. 6 weist eine Beleuchtungseinrichtung in einer für EUV ausgeleg- ten Projektionsbelichtungsanlage 600 einen Feldfacettenspiegel 603 und einen
Pupillenfacettenspiegel 604 auf. Auf den Feldfacettenspiegel 603 wird das Licht einer Lichtquelleneinheit, welche eine Plasmalichtquelle 601 und einen Kollektorspiegel 602 umfasst, gelenkt. Im Lichtweg nach dem Pupillenfacettenspiegel 604 sind ein erster Teleskopspiegel 605 und ein zweiter Teleskopspie- gel 606 angeordnet. Im Lichtweg nachfolgend ist ein Umlenkspiegel 607 angeordnet, der die auf ihn treffende Strahlung auf ein Objektfeld in der Objektebene eines sechs Spiegel 651 -656 umfassenden Projektionsobjektivs lenkt. Am Ort des Objektfeldes ist eine reflektive strukturtragende Maske 621 auf einem
Maskentisch 620 angeordnet, die mit Hilfe des Projektionsobjektivs in eine Bildebene abgebildet wird, in welcher sich ein mit einer lichtempfindlichen Schicht (Photoresist) beschichtetes Substrat 661 auf einem Wafertisch 660 befindet.
Ohne dass die Erfindung hierauf beschränkt wäre, ist die erfindungsgemäße Baugruppe insbesondere vorteilhaft auf die Ansteuerung des Feldfacettenspiegels 603 aus Fig. 6 anwendbar, weiter insbesondere dann, wenn die einzelnen Feldfacetten des Feldfacettenspiegels 603 ihrerseits aus einzelnen Spie- gelelementen bzw. Mikrospiegeln zusammengesetzt sind. Generell ist die Erfindung jedoch auf sämtliche Spiegelanordnungen bzw. Facettenspiegel vorteilhaft anwendbar, bei denen ansteuerbare bzw. kippbare Spiegelelemente vorhanden sind. Im Folgenden werden weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erläutert, in welchen eine jeweils kabellose bzw. galvanisch getrennte sowie auch thermal getrennte (d.h. ohne Wärmeleitung erfolgende) Signalübertragung zur Spiegelpositionierung auf Seiten des Projektionsobjektivs realisiert wird. Diesen Ausführungsformen ist jeweils gemeinsam, dass eine kabel- bzw. berührungslose Signal-, Daten- und/oder Energieübertragung unter Realisierung einer vollständigen mechanischen Entkopplung erreicht wird, wobei die betreffende Übertragung je nach konkreter Ausführungsform optisch, kapazitiv, induktiv oder elektromagnetisch bzw. über Funkwellen realisiert wird. Den betreffenden Ausführungsformen ist weiter gemeinsam, dass diese zugleich über eine Trennung zwischen einem die eigentliche Optik enthaltenden (Ultrahoch-) Vakuumbereich und einem in„normaler" Umgebungsatmosphäre befindlichen Bereich hinweg realisiert werden mit der Folge, dass jeweils eine (etwa im Vergleich zu elektrischen und faseroptischen Vakuumdurchführungen) erheblich vereinfachte Vakuumdurchführung verwirklicht wird.
Fig. 7 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels, in dem eine mechanisch entkoppelte, kabellose Übertragung als optische Übertragung unter Ausnutzung des Optokoppler-Prinzips realisiert ist.
Hierbei ist der die optischen Komponenten des Projektionsobjektivs enthaltende, im Ultrahochvakuum befindliche Bereich mit„V" und der die externen (z.B. Elektronik- und Ansteuerungs-) Komponenten enthaltende, in normaler Umgebungsatmosphäre befindliche Bereich mit„A" bezeichnet, wobei diese Berei- che durch eine im Weiteren als„Vakuumwand" 701 bezeichnete Gehäusewand getrennt sind. Ebenfalls in Fig. 7 schematisch dargestellt sind die zur Realisierung jeweils eines Signalpfades eingesetzten Sende- bzw. Empfangseinheiten, wobei einer auf Atmosphärenseite„A" befindlichen Sendeeinheit 71 1 und Empfängereinheit 712 jeweils eine auf Vakuumseite„V" befindliche Empfangsein- heit 722 bzw. Sendeeinheit 721 zugeordnet ist und wobei eine optische Datenübertragung zwischen diesen Einheiten über in der Vakuumwand 701 in entsprechenden Positionen vorhandene, vakuumdichte Fenster 705 in der jeweils durch gestrichelte Pfeile angedeuteten Übertragungsrichtung erfolgt. Die Fenster 705 sind derart ausgestaltet, dass sie für elektromagnetische Strahlung der jeweils verwendeten Wellenlänge transparent sind (wobei sie in anderen Wellenlängenbereichen wie z.B. dem sichtbaren Wellenlängenbereich durchaus auch nicht durchsichtig sein können).
Fig. 8a zeigt ein mögliches konkretes Ausführungsbeispiel einer optischen Übertragungsstrecke, wobei die optische Übertragung von einer Sendeeinheit 81 1 über eine Einkoppeloptik 815 und eine optische Faser 816 zu einer Empfangseinheit 812 erfolgt, und wobei an der Sende- bzw. der Empfangseinheit 81 1 , 812 jeweils eine elektrisch-optische bzw. optisch-elektrische Signalumwandlung erfolgt. Gemäß Fig. 8b kann in weiteren Ausführungsformen auch unter Verzicht auf eine solche Umwandlung in elektrische Signale eine rein optische Signalübertragung realisiert werden, wobei hier ein optischer Fasersender 821 und ein optischer Faserempfänger 822 über eine Übertragungsoptik 825 sowie eine optische Freistrahlübertragung in den verbleibenden Zwischenbereichen gekoppelt werden.
Wie in Fig. 9a-c angedeutet kann das vorstehend beschriebene Prinzip wiederum zur vereinfachten Realisierung einer Vakuumdurchführung genutzt werden, wobei die entsprechende Vakuumwand 901 gemäß Fig. 9a auf Seiten des
optischen Fasersenders 91 1 , gemäß Fig. 9b im Bereich der Übertragungsoptik 925 oder gemäß Fig. 9c im Bereich des optischen Faserempfängers 932 angeordnet sein kann. Dabei kann die jeweilige Vakuumdurchführung unter Verwendung (z.B. klebstoffbasierter) Dichtungen 901 a realisiert sein. In Fig. 9b und Fig. 9c sind die zu Fig. 9a analogen bzw. im Wesentlichen funktionsgleichen Komponenten mit um„10" bzw.„20" erhöhten Bezugsziffern bezeichnet.
Fig. 10 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform der berührungslosen, optischen Signalübertragung, wobei hier wiederum im Bereich der (mit„1001 " be- zeichneten) Vakuumwand Fenster 1005 zur Ermöglichung der optischen Signalübertragung zwischen den auf Atmosphärenseite„A" befindlichen optischen Übertragungskomponenten (Fasersender 101 1 und Übertragungsoptik 1015) und der auf Vakuumseite„V" befindlichen Komponente (Faserempfänger 1021 ) vorhanden sind. Auch hier sind die Fenster 1005 so ausgestaltet, dass sie für elektromagnetische Strahlung der jeweils verwendeten Wellenlänge transparent sind (wobei sie in anderen Wellenlängenbereichen wie z.B. dem sichtbaren Wellenlängenbereich auch nicht durchsichtig sein können).
In Fig. 1 1 a und Fig. 1 1 b sind weitere Ausführungsformen der Erfindung darge- stellt, in welchen eine mechanisch entkoppelte, kabellose Signal-, Daten- und/oder Energieübertragung auf kapazitivem Wege sowie wiederum über eine die Atmosphärenseite„A" von der Vakuumseite„V" trennende Vakuumwand 1 101 hinweg realisiert ist. Dabei ist wiederum analog zu den vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 7ff. beschriebenen Ausführungsformen einer auf Atmo- sphärenseite„A" befindlichen Sendeeinheit 1 1 1 1 und einer Empfangseinheit
1 122 jeweils eine auf Vakuumseite„V" befindliche Empfangseinheit 1 1 12 bzw. eine Sendeeinheit 1 121 zur Realisierung jeweils eines Signalpfades zugeordnet. Die betreffenden Einheiten 1 1 1 1 , 1 1 12 besitzen zur kapazitiven Übertragung jeweils Kondensatorelektroden 1 107 bzw. 1 108, welche jeweils zu beiden Seiten der Vakuumwand 1 101 angeordnet und über jeweils ein in dem entsprechenden Übergangsbereich in der Vakuumwand 1 101 vorgesehenes dielektrisches Material 1 106 kapazitiv gekoppelt sind.
Die Ausführungsform von Fig. 1 1 b unterscheidet sich von derjenigen aus Fig. 1 1 a dadurch, dass die Kondensatorelektroden der atmosphärenseitigen Sendeeinheit sowie der atmosphärenseitigen Empfangseinheit als eingebettete Elektroden in der Vakuumwand 1 101 (sowie gegenüber dieser Vakuumwand 1 101 elektrisch isoliert) angeordnet sind, wobei in Fig. 1 1 b die zu Fig. 1 1 a analogen bzw. im Wesentlichen funktionsgleichen Komponenten mit entsprechenden, mit einem„Strich" versehenen Bezugszeichen bezeichnet sind.
In weiteren Ausführungsformen kann, wie in Fig. 12 und Fig. 13 angedeutet, die erfindungsgemäße mechanisch entkoppelte, kabellose Signal-, Daten- und/oder Energieübertragung auch induktiv realisiert werden, wobei in Fig. 12 eine atmosphärenseitig angeordnete Sende- bzw. Empfangseinheit mit„121 1 " und eine vakuumseitig angeordnete Empfänger- bzw. Sendeeinheit mit„1212" bezeichnet ist. Mit„1205" sind ein Eisenkern und mit„1204" bzw.„1206" eine Primär- bzw. Sekundärspule der induktiven Kopplung bezeichnet. Zur Vermeidung eines direkten mechanischen Kontakts zwischen Eisenkern 205 und Sekundärspule 1206 ist ein mit„1209" bezeichneter Luftspalt vorgesehen. In Ausführungsformen kann der Eisenkern 1205 in die (in Fig. 12 nicht dargestellte) Vakuumwand zwischen Atmosphärenseite„A" und Vakuumseite„V" eingelas- sen sein.
Fig. 13 zeigt eine schematische Darstellung zur Erläuterung einer möglichen, konkreten Ausführungsform, wobei analog zu den vorstehend unter Bezugnahme auf Fig. 7ff. beschriebenen Ausführungsformen einer auf Atmosphären- seite„A" befindlichen Sendeeinheit 131 1 und Empfangseinheit 1322 jeweils eine auf Vakuumseite„V" befindliche Empfangseinheit 1312 bzw. Sendeeinheit 1321 zugeordnet ist, und wobei der zur jeweiligen induktiven Kopplung gehörige Eisenkern 1305 auf Seiten der jeweiligen Primärspule über Klebstoff- bzw. Dichtungsbereiche 1301 b in die Vakuumwand 1301 eingelassen und von dem jeweils der Sekundärspule zugeordneten Eisenkern 1306 über einen Luftspalt
1309 getrennt ist.
Im Weiteren werden unter Bezugnahme auf Fig. 14 und Fig. 15 weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung erläutert, in welchen jeweils eine vorteilhafte Signalbündelung bei der Signal- bzw. Datenübertragung zwischen den einzelnen, im (Ultrahoch-)Vakuum befindlichen opto-mechatronischen Komponenten des Projektionsobjektivs (im Weiteren als„Spiegelmodul 1 " bis „Spiegelmodul N" bezeichnet) und der in„normaler" Umgebungsatmosphäre befindlichen externen Elektronik realisiert wird.
Gemäß der schematischen Darstellung von Fig. 14 ist zur Positionsregelung jedes der Spiegelmodule (in Fig. 14 für ein„Spiegelmodul 1 " gezeigt) in sechs Freiheitsgraden eine Sensoranordnung 1412 aus wenigstens sechs Positionssensoren vorgesehen, wobei diesen Positionssensoren jeweils Speiselicht einer auf Atmosphärenseite„A" befindlichen Lichtquelleneinheit 141 1 z.B. über Fasern zugeführt wird. Eine ebenfalls auf Vakuumseite „V" befindliche, in einem ein Vakuumfenster 1415a aufweisenden Gehäuse befindliche Sammeleinheit 1415 umfasst einen (mehrkanaligen) Verstärker 1416, einen A/D- Wandler 1417 zur Analog-Digital-Wandlung der von den Sensoren der Sensoranordnung 1412 gelieferten analogen Signale und eine digitale Kontrolleinheit (z.B FPGA-Einheit) 1418 zur Zusammenführung der von dem A/D-Wandler 1417 bereitgestellten digitalen Signale. Der A/D-Wandler 1417 kann dabei auch mehrkanalig sein, d.h. der A/D Wandler 1417 kann mehrere analoge (verstärkte) Sensorsignale digitalisieren (zeitlich abtasten und quantisieren). Mit „1419" ist eine Treiberelektronik einschließlich eines D/A-Wandlers bezeichnet, über welche Lichtquellen 1419a zur Realisierung einer berührungslo- sen bzw. galvanisch getrennten Signalübertragung im Wege einer optischen Übertragung angesteuert werden, wobei die optische Übertragungsstrecke bis zu einer auf Atmosphärenseite„A" befindlichen, ebenfalls in einem Gehäuse angeordneten Empfänger-Einheit 1420 reicht und durch ein in besagtem Gehäuse befindliches Vakuumfenster 1420a verläuft. Mit„1421 " ist die entspre- chende Empfänger-Elektronik und mit„1422" ein Empfänger-Element z.B. in Form einer PIN-Diode bezeichnet.„1430" bezeichnet die von der Empfänger- Einheit 1420 zur externen Elektronik 1410 verlaufende Datenverbindung, und
„1450" die von der externen Elektronik 1410 zur Sammeleinheit 1415 verlaufende Übertragungsstrecke für die elektrische Versorgungsspannung.
Der vorstehend anhand von Fig. 14 beschriebene Aufbau besitzt zum einen den Vorteil, dass aufgrund der in der Sammelgruppe 1415 erfolgenden Zusammenführung der durch die Mehrzahl von Sensoren der Sensoranordnung 1412 bereitgestellten analogen Signale eine erhebliche Reduzierung des Ver- kabelungs- und Anschlussaufwandes (einschließlich der benötigten Steckverbindungszahlen sowie Steckzeiten) erzielt wird, wodurch auch die bereits zuvor beschriebenen Vorteile einer Reduzierung der unerwünschten dynamischen Kopplung bzw. Vibrationsübertragung sowie einer Verringerung unerwünschter Wärmeeinträge erzielt werden. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Anordnung von Fig. 14 besteht darin, dass der zur Sammeleinheit 1415 gehörende (mehr- kanalige) Verstärker 1416 vergleichsweise nahe an den betreffenden Sensoren der Sensoranordnung 1412 angeordnet ist, wodurch eine Verbesserung der Signalqualität (der typischerweise schwachen und über vergleichsweise große Distanzen zu führenden) Sensorsignale erreicht werden kann.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend anhand von Fig. 14 beschriebene optische Übertragung von der Sammeleinheit 1415 zur Empfänger-Einheit 1420 über die Vakuumwand 1401 hinweg beschränkt. Fig. 15 zeigt eine mögliche alternative Ausgestaltung, wobei zu Fig. 14 analoge bzw. im Wesentlichen funktionsgleiche Komponenten mit um„100" erhöhten Bezugsziffern bezeichnet sind. Gemäß Fig. 15 wird analog zu Fig. 14 eine Signalbündelung bzw. - zusammenführung auf Vakuumseite„V" erzielt, wobei hier jedoch die Datenverbindung 1530 zur externen Elektronik 1510 nicht berührungslos, sondern über eine Kabelverbindung realisiert ist. Auch bei dieser Ausführungsform wird jedoch infolge der vorstehend beschriebenen Signalbündelung eine wesentliche Reduzierung des insgesamt erforderlichen Verkabelungs- sowie An- Schlussaufwandes erreicht.
In weiteren Ausführungsformen kann die Signal- bzw. Datenübertragung der gemäß Fig. 14 oder Fig. 15 auf Vakuumseite„V" zusammengeführten bzw. ge-
bündelten Signale auch in anderer Weise (z.B. wie zuvor unter Bezugnahme auf Fig. 7-13 beschrieben als glasfasergebundene, kapazitive oder induktive Übertragung) realisiert werden. In weiteren Ausführungsformen können die eingesetzten Regelkreise zur Positionierung der einzelnen Spiegelmodule vollständig auf Vakuumseite„V" geschlossen werden mit der Folge, dass die gesamte Anordnung aus Elektronik (zum Auslesen der Sensoren und Ansteuern von Aktuatorik) und (digitalem) Regler in einem Gehäuse wie dem der Sammeleinheit 1415 bzw. 1515 unter- gebracht werden kann und über die Vakuumwand 1501 lediglich noch Versorgungsspannung sowie die Sollwerte für die entsprechenden Regler (welche vergleichsweise geringe Datenraten erfordern) transportiert werden müssen. Hierdurch kann der erforderliche Datentransport über die Vakuumgrenze hinweg weiter vereinfacht werden.
Wenn die Erfindung auch anhand spezieller Ausführungsformen beschrieben wurde, erschließen sich für den Fachmann zahlreiche Variationen und alternative Ausführungsformen, z.B. durch Kombination und/oder Austausch von Merkmalen einzelner Ausführungsformen. Dementsprechend versteht es sich für den Fachmann, dass derartige Variationen und alternative Ausführungsformen von der vorliegenden Erfindung mit umfasst sind, und die Reichweite der Erfindung nur im Sinne der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalente beschränkt ist.