Beschreibung
FLUIDENERGIEMASCHINE MIT TANDEM-TROCKENGASDICHTUNG Die Erfindung betrifft eine Fluidenergiemaschine, insbesonde¬ re einen Turboverdichter, umfassend einen sich entlang einer Achse erstreckenden Rotor, umfassend ein Gehäuse, wobei das Gehäuse ein Inneres von einem Äußeren trennt, umfassend min¬ destens eine Wellendichtung zur Abdichtung eines Spaltes zwi- sehen dem Rotor und dem Gehäuse, wobei die Wellendichtung als Tandemtrockengasdichtung ausgebildet ist, wobei die Tandemtrockengasdichtung eine innere Dichtung und eine äußere Dichtung umfasst, wobei die äußere Dichtung eine erste Sperrgas¬ zufuhr aufweist, die axial zwischen der äußeren Dichtung und der inneren Dichtung in den Spalt einmündet, wobei die Wel¬ lendichtung eine primäre Ableitung zwischen der inneren Dichtung und der äußeren Dichtung aufweist, die aus dem Spalt primäres Ableitefluid absaugt. Fluidenergiemaschinen, insbesondere Turboverdichter, werden an den Wellenenden eines Rotors häufig mit Trockengasdichtungen in Tandembauweise abgedichtet (Tandem Dry Gas Seals) , um zu verhindern, dass das zu verdichtende Prozessgas über die Wellenspalte in die Umwelt gelangt. Diese Trockengasdichtun- gen müssen mit trockenem und gefiltertem Sperrgas versorgt werden, um Verschmutzungen und Befeuchtungen, die die Funktion der Dichtung beeinträchtigen, zu vermeiden. Zum sicheren und stabilen Betrieb ist ein Druck in dem Zwischenraum zwischen der inneren Dichtung und der äußeren Dichtung erforder- lieh, der sich auch überwachen lässt. Nur wenn sich auf diese Weise ein Druckgefälle in der äußeren Gasdichtung einstellt, ist eine Überwachung der Funktion auf der äußeren Gasdichtung möglich. Insbesondere ist dieses Druckgefälle über die äußere Gasdichtung auch erforderlich, um Überhitzung und Instabili- täten im Gasfilm zwischen einem Gleitring und einem rotierenden Ring dieser Dichtung zu vermeiden.
Entsprechende Anordnungen mit Trockengasdichtungen an Fluid- energiemaschinen, insbesondere Turboverdichtern sind bereits aus den Druckschriften WO 2010/034601 AI, WO 2010/034605 AI, WO 2010/102940 AI, WO 2010/118977 AI und WO 2014/037149 AI bekannt. Insbesondere aus der WO 2010/034601 AI ist bereits die Problematik der Überwachung der äußeren Trockengasdichtung bekannt, weil es aufgrund der niedrigen Leckage insbe¬ sondere bei Betriebszuständen, die nicht der Volllast ent¬ sprechen, zu einem zu niedrigen Druckgefälle über die äußere Trockengasdichtung kommen. Hierbei ist die Leckage der inneren Trockengasdichtung bisweilen derartig niedrig, dass der Druck in dem Zwischenraum zwischen der inneren Trockengasdichtung und der äußeren Trockengasdichtung abfällt. Ein weiteres Problem ist die fehlende Versorgung der äußeren Tro- ckengasdichtung mit einem kühlenden Fluid, insbesondere einem unter Druck von innen an der äußeren Trockengasdichtung anliegenden Prozessfluid oder einem Gemisch mit dem Prozessfluid, so dass die Schmierung und Kühlung dieser Dichtung gewährleistet ist. Um diesem Problem zu begegnen, ist es mög- lieh, in dem Zwischenraum oder in die Dichtung selber Sperr- fluid in größeren Mengen zuzuspeisen, so dass Kühlung und Schmierung gewährleistet sind. Dies hat jedoch den zusätzlichen Nachteil, dass eine größere Menge Sperrfluid benötigt wird, dessen Aufbereitung bzw. Bereitstellung sehr kostspie- lig ist und gegebenenfalls sogar den Wirkungsgrad der Maschi¬ ne beeinträchtigt.
Ausgehend von dem Problem und Nachteilen des Standes der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, die Funktion insbesondere der äußeren Dichtung der Tandemanordnung sicherer zu gewährleisten und besser zu überwachen, ohne den Bedarf an kühlenden und schmierenden Sperrfluiden zu erhöhen . Zur Lösung wird eine Fluidenergiemaschine der eingangs defi¬ nierten Art vorgeschlagen mit den zusätzlichen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Daneben wird ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Fluidenergiemaschine ge-
maß dem unabhängigen Verfahrensanspruch vorgeschlagen. Die jeweils rückbezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. Die Erfindung umfasst auch Ausgestaltungen, die sich aus Kombinationen der Unteransprü- che ergeben, die nicht durch explizite Rückbezüge hergestellt werden, sofern diese Kombinationen technisch möglich sind.
Die beschriebene primäre Ableitung führt zu einem Entsor¬ gungssystem. Dies ist in den meisten Fällen ein Fackelsystem und hat einen geringen Überdruck zur Umgebung.
Geometrische Angaben, wie axial, radial, tangential und ähn¬ liche beziehen sich auf die in Anspruch 1 definierte Achse des Rotors, sofern keine davon abweichende Definition in dem jeweiligen Zusammenhang eingeführt wird.
Die Angaben „innere (s) " und „äußere (s)" beziehen sich auf das in Anspruch 1 eingeführte „Innere" beziehungsweise „Äußere" der Fluidenergiemaschine bzw. des Gehäuses der Fluidenergie- maschine. Hierbei werden diese Attribute der Sprachlichen Ge- fälligkeit wegen auch derart verwendet, dass im Verhältnis zueinander ein Bauteil als inneres Bauteil bezeichnet wird, wenn es weiter zum Inneren hin gelegenen ist als das in Verhältnis gesetzte andere Bauteil, dass vergleichsweise weiter zu Äußeren angeordnet ist.
Bei der inneren Dichtung und bei der äußeren Dichtung der Tandemtrockengasdichtung handelt es sich jeweils um eine Trockengasdichtung zur Abdichtung des Spaltes zwischen Rotor und Gehäuse .
Trockengasdichtungen sind kontaktfreie, trocken laufende Dichtringpaare, die jeweils eine dichtende Stirnseite aufwei¬ sen, wobei ein Dichtring rotiert und der andere Dichtring steht. Während des Betriebes verursachen Ausnehmungen in min- destens einer der beiden Stirnseiten eine dynamische Kraft, die zu einem Spalt zwischen den beiden Ringen führt. Der Einsatz der so genannten Trockengasdichtungen insbesondere bei zentrifugalen Verdichtern findet jüngst immer häufiger statt,
weil die Leckage und damit die Kontamination der umgebenden Komponenten äußerst gering sind und kein Schmieröl für den Einsatz dieser Dichtungen erforderlich ist. Ein entscheidender Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die erfindungsgemäße Aufpufferung der primären Ableitung mittels des zweiten Regelorgans den Differenzdruck über die äußere Dichtung gewährleistet, ohne zusätzliches Sperrgas zu erfordern. Auf diese Weise ist der Sperrgasverbrauch stark reduziert und dennoch ist eine sichere Überwachung und Funk¬ tion der äußeren Dichtung gewährleistet. Gleichzeitig ermög¬ licht die Erfindung einen sicheren Betrieb der Fluidenergie- maschine auch bei vollständig geschlossener primärer Ablei¬ tung und einem Druckabfall unter einen ersten Sollwert zwi- sehen der äußeren Dichtung und der inneren Dichtung, so dass über die äußere Dichtung ein noch geringerer Druckabfall zu verzeichnen ist, indem koordiniert mit der Stellung des ersten Regelorgans ein zweites Regelorgan die Zuspeisung zusätzlichen Sperrgases mittels der ersten Sperrgaszufuhr veran- lasst bzw. erhöht. Bei einem Defekt der äußeren Dichtung und einem Ansteigen des Sperrgasverbrauchs bzw. einem Abfall des ersten Drucks zwischen der inneren Dichtung und der äußeren Dichtung ist zunächst ein Alarm vorgesehen und gegebenenfalls bei weiterem Abfall ein Abschalten der Fluidenergiemaschine, so dass weder die äußere Dichtung noch die Fluidenergiema¬ schine selbst oder umliegende Komponenten gefährdet sind.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die äußere Dichtung zum Inneren zugewendet eine erste Laby- rinthdichtung zur Abdichtung des Spaltes zugeordnet und be¬ nachbart ist. Die erste Labyrinthdichtung sorgt dafür, dass das zugespeiste Sperrgas primär zur Schmierung und Kühlung der äußeren Dichtung dient und nicht ohne Weiteres in Rich¬ tung der inneren Dichtung abfließt.
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die primäre Ableitung axial zwischen der ersten Labyrinthdichtung und der inneren Dichtung in den Spalt ein-
mündet. Insbesondere in Kombination mit der Einmündung der ersten Sperrgaszufuhr auf der äußeren Seite der ersten Labyrinthdichtung ergibt sich aufgrund der ersten Labyrinthdichtung zwischen der Sperrgaszufuhr und der primären Ableitung eine Druckdifferenz, die der Schmierung und Kühlung der äußeren Dichtung bei gleichzeitig minimiertem Sperrgasverbrauch dient .
Als Hinweis auf die Annäherung an einen kritischen Zustand sieht eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass bei einem Unterschreiten des ersten Drucks unter einen Druckalarmschwellwert die Regeleinheit einen Alarm mel¬ det. Auf diese Weise ist es dem Bedienpersonal möglich, die Annäherungen an einen kritischen Betriebszustand zu regist- rieren und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen im Betrieb vorbeu¬ gend zu ergreifen, damit es nicht zur Abschaltung der Maschine kommt .
Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Regeleinheit eine Abschaltung der Fluidener- giemaschine veranlasst, wenn der erste Druck unter einen zweiten Druckschwellwert absinkt und damit der beschädigungs¬ freie Betrieb insbesondere der äußeren Dichtung nicht mehr gewährleistet ist. Zum Schutz der inneren Dichtung vor etwai- gern aggressiven Prozessgas oder Fremdkörpern ist es nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zweckmäßig, wenn eine zweite Labyrinthdichtung der inneren Dichtung zum Inneren zugewendet zur Abdichtung des Spaltes zugeordnet und benachbart ist.
Insbesondere zweckmäßig ist die zweite Labyrinthdichtung dann, wenn nach einer eigenständigen Weiterbildung der Erfindung eine zweite Sperrgaszufuhr der inneren Dichtung zugeordnet ist, die axial dem Inneren zugewendet neben der inne- ren Dichtung in den Spalt einmündet, insbesondere zwischen der inneren Dichtung und der zweiten Labyrinthdichtung.
Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die zweite Sperrgaszufuhr an die erste Sperrgaszufuhr derart angeschlossen ist, dass eine Veränderung der Öffnungsstellung des ersten Regelorgans auch einen zweiten Druck in der zwei- ten Sperrgaszufuhr verändert. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine Erniedrigung des ersten Drucks in der ersten Sperrgaszufuhr mittels des ersten Regelorgans auch eine Erniedrigung des zweiten Drucks in der zweiten Sperrgaszufuhr verursacht. Zweckmäßig ist hierbei die erste Sperrgaszu- fuhr direkt an einer Sperrgasversorgung angeschlossen unter Zwischenschaltung des ersten Regelorgans, so dass der erste Druck in der ersten Sperrgaszufuhr mittels der Regeleinheit gesteuert wird. Hinsichtlich des Sperrgasstroms stromabwärts des ersten Regelorgans ist sinnvoll die zweite Sperrgaszufuhr an die Leitung der ersten Sperrgaszufuhr angeschlossen. Zwischen den Einmündungssteilen des Sperrgases der ersten Sperrgaszufuhr und der zweiten Sperrgaszufuhr ist es sinnvoll jeweils ein Drosselelement vorzusehen, das sich eine entspre¬ chende Druckabstufung zwischen dem ersten Druck und dem zwei- ten Druck in dem Spalt ergibt, so dass die innere Dichtung und die äußere Dichtung jeweils die für einen sicheren Be¬ trieb der Dichtungen notwendigen Druckdifferenzen haben.
Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines speziellen Aus- führungsbeispiels unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher er¬ läutert. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung der Anordnung und
Funktion der erfindungsgemäßen Fluidenergiemaschine und des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Figur 2 der axiale Druckverlauf über die Dichtung, die in der Figur 1 auf der linken Seite des Turboverdichters dargestellt ist.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung der Funktionswei¬ se einer erfindungsgemäßen Fluidenergiemaschine FEM und eines
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb dieser Fluidenergie- maschine FEM.
Die Figur 2 zeigt schematisch den Druckverlauf über eine Wel- lendichtung SLS der Fluidenergiemaschine FEM. Hierbei zeigt die Figur 2 den Druckverlauf bezogen auf die linke Wellen¬ dichtung SLS der Figur 1.
Die erfindungsgemäße Fluidenergiemaschine FEM der Figur 1 ist als Turboverdichter TC ausgebildet, wobei der Turboverdichter TC einen Rotor R mit einem Impeller IMP und ein Gehäuse C aufweist. Zwischen dem Rotor R und dem Gehäuse C ergibt sich in einem Bereich eines Durchtritts des Rotors R aus einem In¬ neren IN des Gehäuses C in ein Äußeres EX außerhalb des Ge- häuses C zwischen dem Gehäuse C und dem Rotor R beidseitig jeweils ein Spalt GP. Um diesen Spalt abzudichten, sieht die Fluidenergiemaschine FEM eine Wellendichtung SLS vor, die als Tandemtrockengasdichtung TDGS ausgebildet ist. In einer Abfolge von dem Inneren IN zu dem Äußeren EX sind bei der Tan- demtrockengasdichtung TDGS die folgenden Module vorgesehen: eine zweite Labyrinthdichtung LB2, eine innere Dichtung SLI, eine erste Labyrinthdichtung LB1, und eine äußere Dichtung SLO. Die innere Dichtung SLI und die äußere Dichtung SLO sind jeweils als Trockengasdichtungen ausgebildet, jeweils umfas- send einen rotierenden Ring RR und einen stehenden Ring SR. Der rotierende Ring RR ist Bestandteil des Rotors R und der stehende Ring SR ist an dem Gehäuse C mittelbar - in der Re¬ gel sind diese Wellendichtungen Bestandteile einer in eine Gehäuseausnehmung an den Wellendurchführungen durch das Ge- häuse einzusetzenden Patrone - angebracht.
In dem Inneren IN des Gehäuses C der Fluidenergiemaschine FEM ist ein Prozessfluiddruck PFEM im Betrieb vorgesehen, der in der Regel höher ist als der Druck PEX im Äußeren EX. Optional kann - wie auf der rechten Seite der rechts abgebildeten Wellendichtung SLS in Figur 1 dargestellt - noch ein drittes Labyrinth LBEX vorgesehen sein, welches insbesondere die äußere Dichtung SLO gegenüber der Umgebung dichtend schützt. Axial
zwischen dem zweiten Labyrinth LB2 und der inneren Dichtung FLI befinden sich auf beiden Seiten eine zweite Sperrgaszufuhr SGS2 mit dem Druck PSGS2, die in den Spalt GP einmündet. Axial zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der inneren Dich- tung SLI ist eine primäre Ableitung PV vorgesehen, mittels der der Druck in den Spalt zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der inneren Dichtung SLI auf einen ersten Druck PI bzw. einen ersten Solldruck P1SET eingeregelt wird. Zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der äußeren Dichtung SLO ist axial eine erste Sperrgaszufuhr SGS1 vorgesehen, die Sperrgas mit einem Druck PSGS1 in den Spalt GP bei Bedarf einspeist. Der Druck PSGS2 der zweiten Sperrgaszufuhr SGS2 wird bestimmt durch den Bereitstellungsdruck PSGS eines Sperrgassystems SGS . Dieses Sperrgassystem SGS liefert trockenes und sauberes Sperrgas gewünschter chemischer Zusammensetzung mit dem Druck PSGS in die zweite Sperrgaszufuhr SGS2. Die erste Sperrgaszu¬ fuhr SGS1 ist an die zweite Sperrgaszufuhr SGS2 angeschlossen mittels eines regelbaren Regelorgans VI, so dass sich ein Druck PSGS1 in die Sperrgaszufuhr mittels des Regelorgans VI einstellen lässt. Bei dem Regelorgan VI handelt es sich hier um ein regelbares Ventil mit entsprechender Ansteuerung und Antrieb. Bevor das Sperrgas mittels der ersten Sperrgaszufuhr SGS1 in den Spalt GP zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der äußeren Dichtung SLO eintritt, passiert es zunächst ein manuelles Ventil VM und eine erstes Drosselelement TH1. Das manuelle Ventil VM dient im Rahmen der Inbetriebsetzung dazu, den Sperrgaszufluss unterbrechen und den Bereich isolieren zu können. Das erste Drosselelement TH1 verhindert eine überhöh¬ te Sperrgaszufuhr im Falle einer Fehlfunktion des ersten Re- gelorgans. Auf diese Weise stellt sich zwischen dem ersten
Labyrinth LB1 und der äußeren Dichtung SLO ein erster Spaltdruck PGPS1 ein. Der Druck PSGS wird in der zweiten Sperrgaszufuhr SGS2 mittels eines zweiten Drosselelements TH2 eben¬ falls abgesenkt, bevor das Sperrgas in den Spalt GP zwischen dem zweiten Labyrinth LB2 und der inneren Dichtung SLI eintritt .
Die zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der inneren Dichtung SLI in den Spalt GP einmündende primäre Ableitung PV zur Ableitung eines primären Ableitefluids PVF wird mittels eines regelbaren zweiten Regelorgans V2 auf einem Druck PPV
eingeregelt. Das zweite Regelorgan kann hierbei im Wesentli¬ chen wie das erste Regelorgan als regelbares Ventil ausgebil¬ det sein. Ein drittes Drosselelement TH3 befindet sich in der Leitung dieser primären Ableitung PV, so dass sich aufgrund der ableitenden Strömungsrichtung stromaufwärts des dritten Drosselelementes TH3 in dem Spalt GP ein Druck PI ergibt.
Eine Regeleinheit CU steht in Verbindung mit dem ersten Re¬ gelorgan VI, dem zweiten Regelorgan V2 und einer Druckmessstelle PIT, die den Druck PI in dem Spalt GP mittelbar durch die primäre Ableitung PV misst. Die Regeleinheit CU stellt die Öffnungsstellungen von dem ersten Regelorgan VI und dem zweiten Ventil V2 derart ein, dass sich in dem Spalt GP axial zwischen der inneren Dichtung SLI und dem ersten Labyrinth LB1 der Druck PI zu dem ersten Solldruck P1SET ergibt. Hier- bei ist die Regeleinheit CU derart ausgebildet, dass der ers¬ te Druck PI auf den ersten Druck P1SET geregelt wird, indem in einem ersten Schritt zunächst die Öffnungsstellung des zweiten Ventils V2 gesteuert wird und das erste Ventil VI ge¬ schlossen ist und in einem zweiten Schritt bei geschlossenem ersten Ventil und einem ersten Druck PI kleiner als dem ersten Solldruck P1SET das zweite Ventil V2 geöffnet wird und in einem dritten Schritt bei geschlossenem zweiten Ventil V2 die Öffnungsstellung von dem zweiten Ventil V2 gesteuert wird, bis der erste Druck PI dem ersten Solldruck P1SET entspricht und bei geschlossenem ersten Ventil wieder der erste Schritt eingeleitet wird.
Das Ergebnis dieser Druckregelung in der Wellendichtung SLS ist in der Figur 2 wiedergegeben. Die Figur 2 zeigt, wie aus- gehend von einem Prozessfluiddruck PFEM im Inneren IN aufgrund eines zweiten Spaltdrucks PGPS2 von der zweiten Sperrgaszufuhr SGS2 der Druck im zweiten Labyrinth LB2 ansteigt, um mit fortschreitender Annäherung an das Äußere EX im Be-
reich der inneren Dichtung SLI stark abzufallen auf den ersten Druck PI, in Folge des hohen Differenzdrucks über die in¬ nere Dichtung SLI und der primären Ableitung PV. Über die innere Dichtung steht nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung im Betrieb immer der höhere Differenzdruck an - verglichen mit der äußeren Dichtung SLO.
Ein weiterer leichter Druckabfall ergibt sich an einem ersten Labyrinth LB1 auf einen ersten Spaltdruck PGPS1, der mit weiterer Annäherung an das Äußere EX in der äußeren Dichtung SLO auf den Umgebungsdruck PEX abfällt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass bei Unter- schreitung des ersten Drucks unter einen Alarmdruck PAL die Regeleinheit einen Alarm meldet.
Darüber hinaus ist es zweckmäßig, wenn bei Unterschreitung des ersten Drucks unter einen Abschaltdruck die Regeleinheit eine Abschaltung der Fluidenergiemaschine veranlasst.