DE102014211690A1 - Fluidenergiemaschine, Verfahren zum Betrieb - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Fluidenergiemaschine (FEM) und ein Verfahren zum Betrieb dieser Maschine, wobei eine Tandemtrockengasdichtung (TDGS) eine innere Dichtung (SLI) und eine äußere Dichtung (SLO) umfasst, wobei die äußere Dichtung (SLO) eine erste Sperrgaszufuhr (SGS1) aufweist, wobei die Wellendichtung (SLS) eine primäre Ableitung (PV) aufweist. Damit die Maschine zuverlässig und mit wenig Sperrgas arbeitet, ist vorgesehen, dass die erste Sperrgaszufuhr (SGS1) ein erstes Regelorgan (V1) aufweist zur Steuerung des Sperrgases, wobei die primäre Ableitung (PV) ein zweites Regelorgan (V2) aufweist zur Steuerung eines primären Ableitefluids (PVF), wobei das erste Regelorgan (V1) und das zweite erstes Regelorgan (V2) aufeinander abgestimmt sind, dass in einem ersten Schritt zunächst die Öffnungsstellung des zweiten Regelorgans (V2) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird und das erste Regelorgan (V1) geschlossen ist und in einem zweiten Schritt, wenn bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V2) der erste Druck (P1) kleiner bleibt als der erste Solldruck (P1SET) das erste Regelorgan (V1) bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V2) geöffnet wird und die Öffnungsstellung von dem ersten Regelorgan (V1) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird, bis der erste Druck (P1) an den ersten Solldruck (P1SET) eingeregelt ist und in einem dritten Schritt, wenn bei geschlossenem ersten Regelorgan (V1) der der erste Druck (P1) größer bleibt als der erste Solldruck (P1SET) wieder der erste Schritt eingeleitet wird.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Fluidenergiemaschine, insbesondere einen Turboverdichter, umfassend einen sich entlang einer Achse erstreckenden Rotor, umfassend ein Gehäuse, wobei das Gehäuse ein Inneres von einem Äußeren trennt, umfassend mindestens eine Wellendichtung zur Abdichtung eines Spaltes zwischen dem Rotor und dem Gehäuse, wobei die Wellendichtung als Tandemtrockengasdichtung ausgebildet ist, wobei die Tandemtrockengasdichtung eine innere Dichtung und eine äußere Dichtung umfasst, wobei die äußere Dichtung eine erste Sperrgaszufuhr aufweist, die axial zwischen der äußeren Dichtung und der inneren Dichtung in den Spalt einmündet, wobei die Wellendichtung eine primäre Ableitung zwischen der inneren Dichtung und der äußeren Dichtung aufweist, die aus dem Spalt primäres Ableitefluid absaugt.
- Fluidenergiemaschinen, insbesondere Turboverdichter, werden an den Wellenenden eines Rotors häufig mit Trockengasdichtungen in Tandembauweise abgedichtet (Tandem Dry Gas Seals), um zu verhindern, dass das zu verdichtende Prozessgas über die Wellenspalte in die Umwelt gelangt. Diese Trockengasdichtungen müssen mit trockenem und gefiltertem Sperrgas versorgt werden, um Verschmutzungen und Befeuchtungen, die die Funktion der Dichtung beeinträchtigen, zu vermeiden. Zum sicheren und stabilen Betrieb ist ein Druck in dem Zwischenraum zwischen der inneren Dichtung und der äußeren Dichtung erforderlich, der sich auch überwachen lässt. Nur wenn sich auf diese Weise ein Druckgefälle in der äußeren Gasdichtung einstellt, ist eine Überwachung der Funktion auf der äußeren Gasdichtung möglich. Insbesondere ist dieses Druckgefälle über die äußere Gasdichtung auch erforderlich, um Überhitzung und Instabilitäten im Gasfilm zwischen einem Gleitring und einem rotierenden Ring dieser Dichtung zu vermeiden.
- Entsprechende Anordnungen mit Trockengasdichtungen an Fluidenergiemaschinen, insbesondere Turboverdichtern sind bereits aus den Druckschriften
WO 2010/034601 A1 WO 2010/034605 A1 WO 2010/102940 A1 WO 2010/118977 A1 WO 2014/037149 A1 WO 2010/034601 A1 - Ausgehend von dem Problem und Nachteilen des Standes der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht, die Funktion insbesondere der äußeren Dichtung der Tandemanordnung sicherer zu gewährleisten und besser zu überwachen, ohne den Bedarf an kühlenden und schmierenden Sperrfluiden zu erhöhen.
- Zur Lösung wird eine Fluidenergiemaschine der eingangs definierten Art vorgeschlagen mit den zusätzlichen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1. Daneben wird ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Fluidenergiemaschine gemäß dem unabhängigen Verfahrensanspruch vorgeschlagen. Die jeweils rückbezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. Die Erfindung umfasst auch Ausgestaltungen, die sich aus Kombinationen der Unteransprüche ergeben, die nicht durch explizite Rückbezüge hergestellt werden, sofern diese Kombinationen technisch möglich sind.
- Die beschriebene primäre Ableitung führt zu einem Entsorgungssystem. Dies ist in den meisten Fällen ein Fackelsystem und hat einen geringen Überdruck zur Umgebung.
- Geometrische Angaben, wie axial, radial, tangential und ähnliche beziehen sich auf die in Anspruch 1 definierte Achse des Rotors, sofern keine davon abweichende Definition in dem jeweiligen Zusammenhang eingeführt wird. Die Angaben „innere(s)“ und „äußere(s)“ beziehen sich auf das in Anspruch 1 eingeführte „Innere“ beziehungsweise „Äußere“ der Fluidenergiemaschine bzw. des Gehäuses der Fluidenergiemaschine. Hierbei werden diese Attribute der Sprachlichen Gefälligkeit wegen auch derart verwendet, dass im Verhältnis zueinander ein Bauteil als inneres Bauteil bezeichnet wird, wenn es weiter zum Inneren hin gelegenen ist als das in Verhältnis gesetzte andere Bauteil, dass vergleichsweise weiter zu Äußeren angeordnet ist.
- Bei der inneren Dichtung und bei der äußeren Dichtung der Tandemtrockengasdichtung handelt es sich jeweils um eine Trockengasdichtung zur Abdichtung des Spaltes zwischen Rotor und Gehäuse.
- Trockengasdichtungen sind kontaktfreie, trocken laufende Dichtringpaare, die jeweils eine dichtende Stirnseite aufweisen, wobei ein Dichtring rotiert und der andere Dichtring steht. Während des Betriebes verursachen Ausnehmungen in mindestens einer der beiden Stirnseiten eine dynamische Kraft, die zu einem Spalt zwischen den beiden Ringen führt. Der Einsatz der so genannten Trockengasdichtungen insbesondere bei zentrifugalen Verdichtern findet jüngst immer häufiger statt, weil die Leckage und damit die Kontamination der umgebenden Komponenten äußerst gering sind und kein Schmieröl für den Einsatz dieser Dichtungen erforderlich ist.
- Ein entscheidender Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die erfindungsgemäße Aufpufferung der primären Ableitung mittels des zweiten Regelorgans den Differenzdruck über die äußere Dichtung gewährleistet, ohne zusätzliches Sperrgas zu erfordern. Auf diese Weise ist der Sperrgasverbrauch stark reduziert und dennoch ist eine sichere Überwachung und Funktion der äußeren Dichtung gewährleistet. Gleichzeitig ermöglicht die Erfindung einen sicheren Betrieb der Fluidenergiemaschine auch bei vollständig geschlossener primärer Ableitung und einem Druckabfall unter einen ersten Sollwert zwischen der äußeren Dichtung und der inneren Dichtung, so dass über die äußere Dichtung ein noch geringerer Druckabfall zu verzeichnen ist, indem koordiniert mit der Stellung des ersten Regelorgans ein zweites Regelorgan die Zuspeisung zusätzlichen Sperrgases mittels der ersten Sperrgaszufuhr veranlasst bzw. erhöht. Bei einem Defekt der äußeren Dichtung und einem Ansteigen des Sperrgasverbrauchs bzw. einem Abfall des ersten Drucks zwischen der inneren Dichtung und der äußeren Dichtung ist zunächst ein Alarm vorgesehen und gegebenenfalls bei weiterem Abfall ein Abschalten der Fluidenergiemaschine, so dass weder die äußere Dichtung noch die Fluidenergiemaschine selbst oder umliegende Komponenten gefährdet sind.
- Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die äußere Dichtung zum Inneren zugewendet eine erste Labyrinthdichtung zur Abdichtung des Spaltes zugeordnet und benachbart ist. Die erste Labyrinthdichtung sorgt dafür, dass das zugespeiste Sperrgas primär zur Schmierung und Kühlung der äußeren Dichtung dient und nicht ohne Weiteres in Richtung der inneren Dichtung abfließt.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die primäre Ableitung axial zwischen der ersten Labyrinthdichtung und der inneren Dichtung in den Spalt einmündet. Insbesondere in Kombination mit der Einmündung der ersten Sperrgaszufuhr auf der äußeren Seite der ersten Labyrinthdichtung ergibt sich aufgrund der ersten Labyrinthdichtung zwischen der Sperrgaszufuhr und der primären Ableitung eine Druckdifferenz, die der Schmierung und Kühlung der äußeren Dichtung bei gleichzeitig minimiertem Sperrgasverbrauch dient.
- Als Hinweis auf die Annäherung an einen kritischen Zustand sieht eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass bei einem Unterschreiten des ersten Drucks unter einen Druckalarmschwellwert die Regeleinheit einen Alarm meldet. Auf diese Weise ist es dem Bedienpersonal möglich, die Annäherungen an einen kritischen Betriebszustand zu registrieren und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen im Betrieb vorbeugend zu ergreifen, damit es nicht zur Abschaltung der Maschine kommt.
- Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Regeleinheit eine Abschaltung der Fluidenergiemaschine veranlasst, wenn der erste Druck unter einen zweiten Druckschwellwert absinkt und damit der beschädigungsfreie Betrieb insbesondere der äußeren Dichtung nicht mehr gewährleistet ist. Zum Schutz der inneren Dichtung vor etwaigem aggressiven Prozessgas oder Fremdkörpern ist es nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung zweckmäßig, wenn eine zweite Labyrinthdichtung der inneren Dichtung zum Inneren zugewendet zur Abdichtung des Spaltes zugeordnet und benachbart ist.
- Insbesondere zweckmäßig ist die zweite Labyrinthdichtung dann, wenn nach einer eigenständigen Weiterbildung der Erfindung eine zweite Sperrgaszufuhr der inneren Dichtung zugeordnet ist, die axial dem Inneren zugewendet neben der inneren Dichtung in den Spalt einmündet, insbesondere zwischen der inneren Dichtung und der zweiten Labyrinthdichtung.
- Eine andere vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die zweite Sperrgaszufuhr an die erste Sperrgaszufuhr derart angeschlossen ist, dass eine Veränderung der Öffnungsstellung des ersten Regelorgans auch einen zweiten Druck in der zweiten Sperrgaszufuhr verändert. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine Erniedrigung des ersten Drucks in der ersten Sperrgaszufuhr mittels des ersten Regelorgans auch eine Erniedrigung des zweiten Drucks in der zweiten Sperrgaszufuhr verursacht. Zweckmäßig ist hierbei die erste Sperrgaszufuhr direkt an einer Sperrgasversorgung angeschlossen unter Zwischenschaltung des ersten Regelorgans, so dass der erste Druck in der ersten Sperrgaszufuhr mittels der Regeleinheit gesteuert wird. Hinsichtlich des Sperrgasstroms stromabwärts des ersten Regelorgans ist sinnvoll die zweite Sperrgaszufuhr an die Leitung der ersten Sperrgaszufuhr angeschlossen. Zwischen den Einmündungsstellen des Sperrgases der ersten Sperrgaszufuhr und der zweiten Sperrgaszufuhr ist es sinnvoll jeweils ein Drosselelement vorzusehen, das sich eine entsprechende Druckabstufung zwischen dem ersten Druck und dem zweiten Druck in dem Spalt ergibt, so dass die innere Dichtung und die äußere Dichtung jeweils die für einen sicheren Betrieb der Dichtungen notwendigen Druckdifferenzen haben.
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines speziellen Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Darstellung der Anordnung und Funktion der erfindungsgemäßen Fluidenergiemaschine und des erfindungsgemäßen Verfahrens, -
2 der axiale Druckverlauf über die Dichtung, die in der1 auf der linken Seite des Turboverdichters dargestellt ist. -
1 zeigt eine schematische Darstellung der Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Fluidenergiemaschine FEM und eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb dieser Fluidenergiemaschine FEM. - Die
2 zeigt schematisch den Druckverlauf über eine Wellendichtung SLS der Fluidenergiemaschine FEM. Hierbei zeigt die2 den Druckverlauf bezogen auf die linke Wellendichtung SLS der1 . - Die erfindungsgemäße Fluidenergiemaschine FEM der
1 ist als Turboverdichter TC ausgebildet, wobei der Turboverdichter TC einen Rotor R mit einem Impeller IMP und ein Gehäuse C aufweist. Zwischen dem Rotor R und dem Gehäuse C ergibt sich in einem Bereich eines Durchtritts des Rotors R aus einem Inneren IN des Gehäuses C in ein Äußeres EX außerhalb des Gehäuses C zwischen dem Gehäuse C und dem Rotor R beidseitig jeweils ein Spalt GP. Um diesen Spalt abzudichten, sieht die Fluidenergiemaschine FEM eine Wellendichtung SLS vor, die als Tandemtrockengasdichtung TDGS ausgebildet ist. In einer Abfolge von dem Inneren IN zu dem Äußeren EX sind bei der Tandemtrockengasdichtung TDGS die folgenden Module vorgesehen: eine zweite Labyrinthdichtung LB2, eine innere Dichtung SLI, eine erste Labyrinthdichtung LB1, und eine äußere Dichtung SLO. Die innere Dichtung SLI und die äußere Dichtung SLO sind jeweils als Trockengasdichtungen ausgebildet, jeweils umfassend einen rotierenden Ring RR und einen stehenden Ring SR. Der rotierende Ring RR ist Bestandteil des Rotors R und der stehende Ring SR ist an dem Gehäuse C mittelbar – in der Regel sind diese Wellendichtungen Bestandteile einer in eine Gehäuseausnehmung an den Wellendurchführungen durch das Gehäuse einzusetzenden Patrone – angebracht. - In dem Inneren IN des Gehäuses C der Fluidenergiemaschine FEM ist ein Prozessfluiddruck PFEM im Betrieb vorgesehen, der in der Regel höher ist als der Druck PEX im Äußeren EX. Optional kann – wie auf der rechten Seite der rechts abgebildeten Wellendichtung SLS in
1 dargestellt – noch ein drittes Labyrinth LBEX vorgesehen sein, welches insbesondere die äußere Dichtung SLO gegenüber der Umgebung dichtend schützt. Axial zwischen dem zweiten Labyrinth LB2 und der inneren Dichtung FLI befinden sich auf beiden Seiten eine zweite Sperrgaszufuhr SGS2 mit dem Druck PSGS2, die in den Spalt GP einmündet. Axial zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der inneren Dichtung SLI ist eine primäre Ableitung PV vorgesehen, mittels der der Druck in den Spalt zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der inneren Dichtung SLI auf einen ersten Druck P1 bzw. einen ersten Solldruck P1SET eingeregelt wird. Zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der äußeren Dichtung SLO ist axial eine erste Sperrgaszufuhr SGS1 vorgesehen, die Sperrgas mit einem Druck PSGS1 in den Spalt GP bei Bedarf einspeist. Der Druck PSGS2 der zweiten Sperrgaszufuhr SGS2 wird bestimmt durch den Bereitstellungsdruck PSGS eines Sperrgassystems SGS. Dieses Sperrgassystem SGS liefert trockenes und sauberes Sperrgas gewünschter chemischer Zusammensetzung mit dem Druck PSGS in die zweite Sperrgaszufuhr SGS2. Die erste Sperrgaszufuhr SGS1 ist an die zweite Sperrgaszufuhr SGS2 angeschlossen mittels eines regelbaren Regelorgans V1, so dass sich ein Druck PSGS1 in die Sperrgaszufuhr mittels des Regelorgans V1 einstellen lässt. Bei dem Regelorgan V1 handelt es sich hier um ein regelbares Ventil mit entsprechender Ansteuerung und Antrieb. Bevor das Sperrgas mittels der ersten Sperrgaszufuhr SGS1 in den Spalt GP zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der äußeren Dichtung SLO eintritt, passiert es zunächst ein manuelles Ventil VM und eine erstes Drosselelement TH1. Das manuelle Ventil VM dient im Rahmen der Inbetriebsetzung dazu, den Sperrgaszufluss unterbrechen und den Bereich isolieren zu können. Das erste Drosselelement TH1 verhindert eine überhöhte Sperrgaszufuhr im Falle einer Fehlfunktion des ersten Regelorgans. Auf diese Weise stellt sich zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der äußeren Dichtung SLO ein erster Spaltdruck PGPS1 ein. Der Druck PSGS wird in der zweiten Sperrgaszufuhr SGS2 mittels eines zweiten Drosselelements TH2 ebenfalls abgesenkt, bevor das Sperrgas in den Spalt GP zwischen dem zweiten Labyrinth LB2 und der inneren Dichtung SLI eintritt. - Die zwischen dem ersten Labyrinth LB1 und der inneren Dichtung SLI in den Spalt GP einmündende primäre Ableitung PV zur Ableitung eines primären Ableitefluids PVF wird mittels eines regelbaren zweiten Regelorgans V2 auf einem Druck PPV eingeregelt. Das zweite Regelorgan kann hierbei im Wesentlichen wie das erste Regelorgan als regelbares Ventil ausgebildet sein. Ein drittes Drosselelement TH3 befindet sich in der Leitung dieser primären Ableitung PV, so dass sich aufgrund der ableitenden Strömungsrichtung stromaufwärts des dritten Drosselelementes TH3 in dem Spalt GP ein Druck P1 ergibt.
- Eine Regeleinheit CU steht in Verbindung mit dem ersten Regelorgan V1, dem zweiten Regelorgan V2 und einer Druckmessstelle PIT, die den Druck P1 in dem Spalt GP mittelbar durch die primäre Ableitung PV misst. Die Regeleinheit CU stellt die Öffnungsstellungen von dem ersten Regelorgan V1 und dem zweiten Ventil V2 derart ein, dass sich in dem Spalt GP axial zwischen der inneren Dichtung SLI und dem ersten Labyrinth LB1 der Druck P1 zu dem ersten Solldruck P1SET ergibt. Hierbei ist die Regeleinheit CU derart ausgebildet, dass der erste Druck P1 auf den ersten Druck P1SET geregelt wird, indem in einem ersten Schritt zunächst die Öffnungsstellung des zweiten Ventils V2 gesteuert wird und das erste Ventil V1 geschlossen ist und in einem zweiten Schritt bei geschlossenem ersten Ventil und einem ersten Druck P1 kleiner als dem ersten Solldruck P1SET das zweite Ventil V2 geöffnet wird und in einem dritten Schritt bei geschlossenem zweiten Ventil V2 die Öffnungsstellung von dem zweiten Ventil V2 gesteuert wird, bis der erste Druck P1 dem ersten Solldruck P1SET entspricht und bei geschlossenem ersten Ventil wieder der erste Schritt eingeleitet wird.
- Das Ergebnis dieser Druckregelung in der Wellendichtung SLS ist in der
2 wiedergegeben. Die2 zeigt, wie ausgehend von einem Prozessfluiddruck PFEM im Inneren IN aufgrund eines zweiten Spaltdrucks PGPS2 von der zweiten Sperrgaszufuhr SGS2 der Druck im zweiten Labyrinth LB2 ansteigt, um mit fortschreitender Annäherung an das Äußere EX im Bereich der inneren Dichtung SLI stark abzufallen auf den ersten Druck P1, in Folge des hohen Differenzdrucks über die innere Dichtung SLI und der primären Ableitung PV. - Über die innere Dichtung steht nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung im Betrieb immer der höhere Differenzdruck an – verglichen mit der äußeren Dichtung SLO.
- Ein weiterer leichter Druckabfall ergibt sich an einem ersten Labyrinth LB1 auf einen ersten Spaltdruck PGPS1, der mit weiterer Annäherung an das Äußere EX in der äußeren Dichtung SLO auf den Umgebungsdruck PEX abfällt.
- Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass bei Unterschreitung des ersten Drucks unter einen Alarmdruck PAL die Regeleinheit einen Alarm meldet.
- Darüber hinaus ist es zweckmäßig, wenn bei Unterschreitung des ersten Drucks unter einen Abschaltdruck die Regeleinheit eine Abschaltung der Fluidenergiemaschine veranlasst.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- WO 2010/034601 A1 [0003, 0003]
- WO 2010/034605 A1 [0003]
- WO 2010/102940 A1 [0003]
- WO 2010/118977 A1 [0003]
- WO 2014/037149 A1 [0003]
Claims (19)
- Fluidenergiemaschine (FEM), insbesondere Turbokompressor (TC), umfassend einen Rotor (R) sich erstreckend entlang einer Achse (X), umfassend ein Gehäuse (C), wobei das Gehäuse (C) ein Inneres (IN) von einem Äußeren (EX) trennt, umfassend mindestens eine Wellendichtung (SLS) zur Abdichtung eines Spaltes (GP) zwischen Rotor (R) und Gehäuse (C), wobei die Wellendichtung (SLS) als Tandemtrockengasdichtung (TDGS) ausgebildet ist, wobei die Tandemtrockengasdichtung (TDGS) eine innere Dichtung (SLI) und eine äußere Dichtung (SLO) umfasst, wobei die äußere Dichtung (SLO) eine erste Sperrgaszufuhr (SGS1) aufweist, die axial zwischen der äußeren Dichtung (SLO) und der inneren Dichtung (SLI) in den Spalt (GP) einmündet, wobei die Wellendichtung (SLS) eine primäre Ableitung (PV) zwischen der inneren Dichtung (SLI) und der äußeren Dichtung (SLO) aufweist, die aus dem Spalt (GP) ein primäres Ableitefluid (PVF) ableitet, wobei die Fluidenergiemaschine (FEM) dadurch gekennzeichnet ist, dass die erste Sperrgaszufuhr (SGS1) ein erstes Regelorgan (V1) aufweist zur Steuerung der Durchflussmenge des Sperrgases aus einem Sperrgassystem (SGS), wobei die primäre Ableitung (PV) ein zweites Regelorgan (V2) aufweist zur Steuerung der Durchflussmenge eines primären Ableitefluids (PVF), wobei das erste Regelorgan (V1) und das zweite erstes Regelorgan (V2) derart aufeinander abgestimmt sind, dass dass der erste Druck (P1) auf einen ersten Drucksollwert (P1SET) eingeregelt wird, indem in einem ersten Schritt zunächst die Öffnungsstellung des zweiten Regelorgans (V2) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird und das erste Regelorgan (V1) geschlossen ist und in einem zweiten Schritt, wenn bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V2) der erste Druck (P1) kleiner bleibt als der erste Solldruck (P1SET) das erste Regelorgan (V1) bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V2) geöffnet wird und die Öffnungsstellung von dem ersten Regelorgan (V1) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird, bis der erste Druck (P1) an den ersten Solldruck (P1SET) eingeregelt ist und in einem dritten Schritt, wenn bei geschlossenem ersten Regelorgan (V1) der der erste Druck (P1) größer bleibt als der erste Solldruck (P1SET) wieder der erste Schritt eingeleitet wird.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 1, wobei die Wellendichtung (SLS) eine Druckmessstelle (PIT) zwischen der inneren Dichtung (SLI) und der äußeren Dichtung (SLO) oder in der primären Ableitung (PV) aufweist, die einen ersten Druck (P1) mittelbar oder unmittelbar in dem Spalt (GP) misst,
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 2, wobei eine Regeleinheit (CU) mit der Druckmessstelle (PIT), dem ersten Regelorgan (V1) und dem zweiten Regelorgan (V2) in Verbindung steht, wobei die Regeleinheit (CU) derart ausgebildet ist, dass der erste Druck (P1) auf einen ersten Drucksollwert (P1SET) eingeregelt wird, indem in einem ersten Schritt zunächst die Öffnungsstellung des zweiten Regelorgans (V2) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird und das erste Regelorgan (V1) geschlossen ist und in einem zweiten Schritt, wenn bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V2) der erste Druck (P1) kleiner bleibt als der erste Solldruck (P1SET) das erste Regelorgan (V1) bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V2) geöffnet wird und die Öffnungsstellung von dem ersten Regelorgan (V1) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird, bis der erste Druck (P1) an den ersten Solldruck (P1SET) eingeregelt ist und in einem dritten Schritt, wenn bei geschlossenem ersten Regelorgan (V1) der der erste Druck (P1) größer bleibt als der erste Solldruck (P1SET) wieder der erste Schritt eingeleitet wird.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 1, wobei die Steuerung der Regelorgane (V1, V2) mittels direkt an den Regelorganen (V1, V2) einstellbaren Drucksollwerten erfolgt.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 1, wobei an dem zweiten Regelorgan (V2) ein höherer Drucksollwert eingestellt ist als an dem ersten Regelorgan (V1).
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 1, wobei der äußeren Dichtung (SLO) zum Inneren (IN) zugewendet eine erste Labyrinthdichtung (LB1) zur Abdichtung des Spaltes (GP) zugeordnet und benachbart ist.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 6, wobei die erste Sperrgaszufuhr (SGS1) axial zwischen der äußeren Dichtung (SLO) und der ersten Labyrinthdichtung (LB1) in den Spalt (GP) einmündet.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 6 oder 7, wobei die primäre Ableitung (PV) axial zwischen der ersten Labyrinthdichtung (LB1) und der inneren Dichtung (SLI) in den Spalt (GP) einmündet.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 3, wobei bei Unterschreitung des ersten Drucks (P1) unter einen Alarmdruck (PAL) die Regeleinheit (CU) einen Alarm meldet.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 3, wobei bei Unterschreitung des ersten Drucks (P1) unter einen Abschaltdruck (PST) die Regeleinheit (CU) eine Abschaltung der Fluidenergiemaschine (FEM) veranlasst.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 1, wobei der inneren Dichtung (SLI) zum Inneren zugewendet eine zweite Labyrinthdichtung (LB2) zur Abdichtung des Spaltes (GP) zugeordnet und benachbart ist.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 1, wobei die innere Dichtung (SLI) eine zweite Sperrgaszufuhr (SGS2) aufweist, die axial dem Inneren (IN) zugewendet neben der inneren Dichtung (SLI) in den Spalt (GP) einmündet.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 12, wobei die zweite Sperrgaszufuhr (SGS2) axial zwischen der inneren Dichtung (SLI) und der zweiten Labyrinthdichtung (LB2) in den Spalt (GP) einmündet.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 12 oder 13, wobei die erste Sperrgaszufuhr (SGS1) an die zweite Sperrgaszufuhr (SGS2) derart angeschlossen ist, dass eine Veränderung des Drucks des Sperrgases aus dem Sperrgassystem (SGS) auch eine Veränderung des Drucks der ersten Sperrgaszufuhr (SGS1) bewirkt.
- Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 12, 13, oder 14, wobei die erste Sperrgaszufuhr (SGS1) und/oder die zweite Sperrgaszufuhr (SGS2) jeweils ein Drosselelement (TH1, TH2) aufweisen, mittels dessen der Durchfluss des in den Spalt (GP) einströmenden Sperrgases auf einen maximalen Durchfluss begrenzt wird.
- Verfahren zum Betrieb einer Fluidenergiemaschine (FEM), insbesondere einer Fluidenergiemaschine (FEM) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die Fluidenergiemaschine (FEM) einen Rotor (R) umfasst, sich erstreckend entlang einer Achse (X), ein Gehäuse (C) umfasst, wobei das Gehäuse (C) ein Inneres (IN) von einem Äußeren (EX) trennt, mindestens eine Wellendichtung (SLS) zur Abdichtung eines Spaltes (GP) zwischen Rotor (R) und Gehäuse (C) umfasst, wobei die Wellendichtung (SLS) als Tandemtrockengasdichtung (TDGS) ausgebildet ist, wobei die Tandemtrockengasdichtung (TDGS) eine innere Dichtung (SLI) und eine äußere Dichtung (SLO) umfasst, wobei die äußere Dichtung (SLO) eine erste Sperrgaszufuhr (SGS1) aufweist, die axial zwischen der äußeren Dichtung (SLO) und der inneren Dichtung (SLI) in den Spalt (GP) einmündet, wobei die Wellendichtung (SLS) eine primäre Ableitung (PV) zwischen der inneren Dichtung (SLI) und der äußeren Dichtung (SLO) aufweist, die aus dem Spalt (GP) ein primäres Ableitefluid (PVF) ableitet, wobei die erste Sperrgaszufuhr (SGS1) ein erstes Regelorgan (V1) aufweist zur Steuerung der Durchflussmenge des Sperrgases aus einem Sperrgassystem (SGS), wobei die primäre Ableitung (PV) ein zweites Regelorgan (V2) aufweist zur Steuerung der Durchflussmenge eines primären Ableitefluids (PVF), wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass der erste Druck (P1) auf einen ersten Drucksollwert (P1SET) eingeregelt wird, indem in einem ersten Schritt zunächst die Öffnungsstellung des zweiten Regelorgans (V2) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird und das erste Regelorgan (V1) geschlossen ist und in einem zweiten Schritt, wenn bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V1) der erste Druck (P1) kleiner bleibt als der erste Solldruck (P1SET) das erste Regelorgan (V2) bei geschlossenem zweiten Regelorgan (V1) geöffnet wird und die Öffnungsstellung von dem ersten Regelorgan (V2) zur Regelung des ersten Drucks (P1) gesteuert wird, bis der erste Druck (P1) an den ersten Solldruck (P1SET) eingeregelt ist und in einem dritten Schritt, wenn bei geschlossenem ersten Regelorgan (V1) der erste Druck (P1) größer bleibt als der erste Solldruck (P1SET) wieder der erste Schritt eingeleitet wird.
- Verfahren zum Betrieb einer Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 15, wobei die Wellendichtung (SLS) eine Druckmessstelle (PIT) zwischen der inneren Dichtung (SLI) und der äußeren Dichtung (SLO) oder in der primären Ableitung (PV) aufweist, die einen ersten Druck (P1) mittelbar oder unmittelbar in dem Spalt (GP) misst, wobei eine Regeleinheit (CU) mit der Druckmessstelle (PIT), dem ersten Regelorgan (V1) und dem zweiten Regelorgan (V2) in Verbindung steht.
- Verfahren zum Betrieb einer Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 15, wobei die Steuerung der Regelorgane (V1, V2) mittels direkt an den Regelorganen (V1, V2) einstellbaren Drucksollwerten erfolgt.
- Verfahren zum Betrieb einer Fluidenergiemaschine (FEM) nach Anspruch 18, wobei an dem zweiten Regelorgan (V2) ein höherer Drucksollwert eingestellt ist als an dem ersten Regelorgan (V1).
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