Beschreibung Titel
Verfahren zur Überwachung einer Rotation eines Verdichterrades
Stand der Technik
In Personenkraftwagen- sowie Nutzkraftwagen-Anwendungen werden zur
Effizienzsteigerung der Motorleistung zunehmend Abgasturbolader eingesetzt. Nach heutigem Stand weisen bereits mit steigender Tendenz ca. 30 % der Nutzkraftwagen einen Abgasturbolader auf. Bekanntermaßen werden derartige Anwendungen von Abgasturboladern zur Sicherung und zur Erhöhung der Zuverlässigkeit sowie zwecks einer besseren Ausnutzung der Systemgrenzen eingesetzt. Zur Überwachung der Abgasturbolader werden hierbei üblicherweise Sensoren eingesetzt, welche die Rotation beispielsweise der in dem Abgasturbolader rotierenden Turbinenräder oder
Verdichterräder überwachen. Bei Bi-Turbo-Systemen oder Registeraufladung werden die Sensoren auch zur Reglung des Abgassystems und/oder zur Gleichstellung der Turbolader benötigt.
Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Sensoren bekannt, welche mindestens eine Rotationseigenschaft rotierender Elemente, wie beispielsweise dem Verdichterrad oder dem Verdichterrad eines Abgasturboladers, erfassen. Unter Rotationseigenschaften sind dabei allgemein Eigenschaften zu verstehen, welche die Rotation des rotierenden Elements zumindest teilweise beschreiben. Hierbei kann es sich beispielsweise um Winkelgeschwindigkeiten, Drehzahlen, Winkelbeschleunigungen, Drehwinkel,
Winkelstellungen oder andere Eigenschaften handeln, welche eine kontinuierliche oder diskontinuierliche, gleichförmige oder ungleichförmige Rotation oder Drehung des rotierenden Elements charakterisieren können. Beispiele derartiger Sensoren sind in Konrad Reif: Sensoren im Kraftfahrzeug, 1 . Auflage 2010, auf den Seiten 63 bis 73 und 120 bis 129 beschrieben. Ein besonderer Schwerpunkt der vorliegenden Erfindung, auf welche die Erfindung jedoch grundsätzlich nicht beschränkt ist, liegt in einer
Drehzahlerfassung.
Zur Erfassung beispielsweise einer Turbolader-Drehzahl kann die Drehzahl des
Verdichterrades des Turboladers über eine Detektion der einzelnen bewegten
Verdichterschaufeln ermittelt werden. Hierzu können beispielsweise Sensoren zum Einsatz gelangen, welchen ein passiv-induktives Messprinzip zu Grunde liegt. Nach diesem Messprinzip werden die einer Rotationsbewegung folgenden Verdichterschaufeln durch ein stationäres primäres Magnetfeld geführt, wodurch in bekannter Weise in den bevorzugt aus Leichtmetall gefertigten Verdichterschaufeln Wirbelströme hervorgerufen werden, welche abermals ein eigenes, so genanntes sekundäres Magnetfeld erzeugen. Durch das sekundäre Magnetfeld wird im Bereich des Sensors, welcher üblicherweise eine Spule als Sensorelement aufweist, ein mit der Rotation der Verdichterschaufeln periodischer, sich zeitlich verändernder Induktionsstrom erzeugt, welcher von dem Sensor als Ausgangssignal beispielsweise zur Berechnung der Drehzahl des Verdichterrades verwendet werden kann. Der in der Spule des Sensorkopfes induzierte Wechselstrom ist üblicherweise abhängig von beispielsweise der Geschwindigkeit der vorbeilaufenden Verdichterschaufeln, der Stärke des Material-spezifischen Wirbelfeldes der
Verdichterschaufeln, dem Abstand zwischen den Verdichterschaufeln untereinander sowie auch der Abstand zwischen den Verdichterschaufeln zum Sensorkopf. Insbesondere im Nutzfahrzeugbereich werden hohe Zuverlässigkeitsanforderungen an eine Funktion des Fahrzeugs gestellt, da ein Ausfall, insbesondere aufgrund eines Versagens eines Abgasturboladers, meist mit einer zeitaufwendigen Reparatur und einem gleichermaßen zeitaufwendigen Nutzungsausfall des Fahrzeugs verbunden ist. Dieser hat bei der üblicherweise gewerblichen Nutzung der Fahrzeuge negative wirtschaftliche Folgen.
Demnach besteht nicht nur die Notwendigkeit der Überwachung und Sicherung einer aktuellen Funktionstüchtigkeit des Turboladers, vielmehr sind weiterhin eine Prognose der Ausfallwahrscheinlichkeit sowie eine hierauf basierende frühzeitige Warnung vor einem Ausfall des Turboladers erforderlich.
Offenbarung der Erfindung
Es werden daher ein Verfahren zur Überwachung einer Rotation eines Verdichterrades, insbesondere eines Verdichterrades eines Abgasturboladers, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen, die gegenüber bekannten Verfahren und Vorrichtungen den Vorteil aufweisen, dass eine Aussage oder Prognose über die
Wahrscheinlichkeit einer Störung der Rotation ermöglicht wird. Das vorgeschlagene Verfahren dient der Überwachung einer Rotation eines
Verdichterrades eines Abgasturboladers. Das Verdichterrad weist hierbei eine
vorbestimmte Anzahl n an umfangsseitig angeordneten Schaufeln auf, wobei n eine ganze Zahl ist. Ferner gelangt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Sensor zur Erfassung wenigstens einer Rotationseigenschaft des Verdichterrades zum Einsatz. Bei dem Sensor handelt es sich bevorzugt um einen induktiven Sensor, welcher nach dem Stand der Technik beispielsweise einen Magnetfelderzeuger zur Erzeugung eines magnetischen Feldes am Ort der Schaufeln des Verdichterrades, sowie einem
Magnetsensor, beispielsweise in Form einer Spule, umfassen kann. Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erzeugt der Sensor in Abhängigkeit der durch
Vorbeiführen der Schaufeln erzeugten Wirbelströme mindestens ein Ausgangssignal. Bei dem Ausgangssignal des Sensors kann es sich bevorzugt um ein Wechselstromsignal und/oder Wechselspannungssignal handeln.
Bei dem vorgeschlagenen Verfahren wird weiterhin von einer Grundfrequenz des Ausgangssignals auf die Rotationseigenschaft, insbesondere die Drehzahl des
Verdichterrades geschlossen. Gemäß dem zu Grunde liegenden induktiven
Messverfahren des Sensors wird bevorzugt ein sinusförmiges Wechselstrom-, bzw.
Wechselspannungssignal erzeugt, welches in Abhängigkeit der Vorbeiführung einer jeden Schaufel des Verdichterrads am Sensor einen positiven oder negativen Ausschlag des Ausgangssignals erzeugt. Das auf diese Weise generierte Ausgangssignal weist demnach eine sogenannte Grundschwingung mit einer Frequenz auf, welche dem Produkt aus der Anzahl n an Schaufeln des Verdichterrades multipliziert mit der aktuellen Drehzahl des Verdichterrades entspricht. Diese Grundfrequenz kann auch als
Inkrementfrequenz verstanden werden, also als die Frequenz der erfassten magnetischen Ereignisse.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht es weiter vor, dass weiterhin aus mindestens einer Modulation des Ausgangssignals, insbesondere einer additiven
Amplitudenmodulation, eine Information über eine Störung des Verdichterrades entnommen wird. Hierunter ist insbesondere zu verstehen, dass das Ausgangssignal neben der in Abhängigkeit der Grundfrequenz generierten Sinusschwingung von einem
weiteren Teilsignal mit einer von der Grundfrequenz verschiedenen Frequenz additiv überlagert ist. Demnach wird nunmehr vorgeschlagen, dass durch Anwendung bekannter Demodulationsverfahren und/oder Filterverfahren das aufmodulierte Signal aus dem Ausgangssignal zu extrahieren und/oder dieses von der Grundschwingung zu separieren, um dem extrahierten Signal eine Information über eine Störung des Verdichterrades entnehmen zu können.
Durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahren wird in besonders vorteilhafter Weise die Möglichkeit geschaffen, dass eine Aussage oder Prognose über die
Wahrscheinlichkeit einer Störung der Rotation getroffen werden kann. Insbesondere, da durch eine zeitgleiche Auswertung des Ausgangssignals des Sensors eine etwaige vorliegende Störung frühzeitig erkannt werden kann und entsprechende weitere Schritte zur Vermeidung einer Verschlechterung des Störungszustands eingeleitet werden können. Die simultane Auswertung des Ausgangssignals des Sensors kann ebenso wie beispielsweise einer Auswertung zur Gewinnung der Drehzahl auf bereits bekannte
Methoden der Signalaufbereitung und Signalverarbeitung zurückgegriffen werden. Nach einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens kann es sich bei der entnommenen Information über eine Störung des Verdichterrades bevorzugt um eine Information über eine Art der Störung oder aber um eine Information über einen Grad der Störung handeln. Die Information über die Art und/oder den Grad der Störung kann in weiter vorteilhafter Weise zur genaueren Abschätzung einer noch im Entstehen befindlichen Beschädigung oder Störung, oder einer bereits vorliegenden Störung im Hinblick auf einen temporären und/oder endgültigen Ausfall des Verdichterrades und/oder des Turboladers dienen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens, ergeben sich, wenn die Störung eine Unwucht des Verdichterrades ist, die weiteren Vorteile, dass das rotierende
Verdichterrad aufgrund der Unwucht keine rotationssymmetrische Massenverteilung mehr aufweist und eine in radiale Richtung schwingende Bewegung ausführt. Aufgrund dieser radial zur Rotationsachse des Verdichterrades schwingenden Bewegung variiert proportional hierzu der Abstand zwischen der äußeren Kontur der Schaufeln, bzw. des Verdichterrades und dem induktiven Sensor. Da wie bereits eingangs beschrieben, bei dem passiv-induktiven Messprinzip der als Messgröße genutzte Induktionsstrom, bzw. die Induktionsspannung direkt von der Stärke des magnetischen Wirbelfeldes und somit bekanntermaßen auch von dem Abstand insbesondere zwischen den Schaufeln und den in Richtung des Verdichterrades weisenden Kopfende des Sensors abhängt. Dieses
folglich periodische Annähern und Entfernen einer oder mehrerer Schaufeln des
Verdichterrades zum Sensor wirkt sich folglich im Wesentlichen auf die Amplitude des der jeweiligen Schaufel entsprechenden Ausschlags des beispielsweisen Induktionsstroms aus. Diese Änderungen, bzw. Varianzen in der Amplitude der jeweiligen Signalausschläge des Induktionsstroms lassen sich auf einfache Weise detektieren, wodurch in vorteilhafter Weise eine Erkennung einer Störung, insbesondere einer Unwucht des Verdichterrades ermöglicht wird.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens kann es besonders von Vorteil sein, wenn die Grundfrequenz dem n-fachen der Drehzahl des Verdichterrades entspricht. Dies wird insbesondere dadurch begünstigt, dass das Verdichterrad eine Anzahl n an Schaufeln aufweist. Weiterhin wird hierbei bevorzugt, das Ausgangssignal des Sensors auf eine Modulation des Ausgangssignals hin untersucht, insbesondere im Bereich einer Frequenz mit dem Ein- bis Zweifachen des n-ten Teil der Grundfrequenz. Insbesondere aus dem Verhältnis der Frequenz des aufmodulierten Signalanteils zu der Grundfrequenz kann auf eine Art und/oder einen Grad der Störung geschlossen werden.
Darüber hinaus kann es gemäß einer weiteren Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens besonders von Vorteil sein, wenn in Abhängigkeit eines Momentanwertes und/oder einer Änderung der Amplitude des Ausgangssignals, die Art und/oder der Grad der Störung ermittelt wird. Bevorzugt wird hierbei ein Verlauf der Änderung der Maxima und Minima einer Kurve des Ausgangssignals zur Ermittlung der Art und/oder des Grades der Störung herangezogen.
Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass bei Durchführung des vorgeschlagenen Verfahrens in Abhängigkeit von der Art und/oder des Grades der ermittelten Störung die Drehzahl des rotierenden Elements reduziert und/oder begrenzt wird. Hierdurch wird in vorteilhafter Weise die Möglichkeit geschaffen, einer Verschlechterung der Störung oder sogar ein Totalausfall des Turboladers zu verhindern.
Alternativ oder zusätzlich kann es hierbei vorgehsehen sein, dass ein beispielsweise für den Führer eines Kraftfahrzeuges wahrnehmbares optisches und/oder akustisches Warnsignal erzeugt wird, und dieser frühzeitig über die Störung in Kenntnis gesetzt werden kann. Hierdurch würde es dem Führer des Kraftfahrzeugs ermöglicht, rechtzeitig
beispielsweise eine Reparaturwerkstatt anzufahren, um die Störung sowie auch etwaige Ursachen der Störung beseitigen zu lassen.
Weiterhin wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens beschrieben und vorgeschlagen.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung zur Überwachung einer Rotation eines Verdichterrades weist mindestens einen Sensor zur Erfassung wenigstens einer
Rotationseigenschaft des Verdichterrades auf, wobei der Sensor ein induktiver Sensor ist. Der Sensor erzeugt hierbei in Abhängigkeit der durch Vorbeiführen der Schaufeln an dem Sensor erzeugten Wirbelströme mindestens ein Ausgangssignal. Weiterhin umfasst die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung weiterhin mindestens eine Auswerteeinheit zur Auswertung des Ausgangssignals. Die vorgeschlagene Vorrichtung ist weiterhin eingerichtet, um das zuvor beschriebene Verfahren durchzuführen, insbesondere um aus mindestens einer Modulation des Ausgangssignals, insbesondere einer
Amplitudenmodulation, eine Information über eine Störung des Verdichterrades zu entnehmen.
Hieraus ergeben sich dieselben Vorteile wie in dem zuvor beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtung kann es insbesondere vorgesehen sein, dass die Auswerteeinheit einen Demodulator, insbesondere einen Hüllkurven- Demodulator, aufweist, wobei der Demodulator eingerichtet ist, um aus dem
Ausgangssignal ein demoduliertes Signal zu erzeugen und dem demodulierten Signal eine Information über die Störung des Verdichterrades zu entnehmen. Durch die
Demodulation, insbesondere durch eine Hüllkurvendetektion, kann ein durch die Störung des Verdichterrades hervorgerufenes Signal erzeugt werden, welches im Sensor beispielsweise aus einer additiven Amplitudenmodulation des Signals und einem störungsfreien Messsignals erzeugt wird. Des Weiteren bietet ein Hüllkurvendemodulator oder ein Hüllkurvendetektor insbesondere den Vorteil, dass dieser in der Auswerteeinheit auf besonders einfache Weise durch das Vorsehen einer entsprechenden elektrischen Schaltung realisiert werden kann. Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass die Vorrichtung und/oder die Auswerteeinheit mit einer Motorsteuerung insbesondere über entsprechende elektrische Leitungen
verbunden ist und ferner die Vorrichtung eingerichtet ist, um in Abhängigkeit von der Art und/oder dem Grad der Störung ein Warnsignal zu erzeugen. Ergänzend hierzu, kann es weiter von Vorteil sein, wenn das Warnsignal ein analoges oder digitales Warnsignal ist, und dieses von der Vorrichtung und/oder der Auswerteeinheit an die Motorsteuerung übertragen wird.
Weiterhin kann es bei einer möglichen Ausführungsform der Vorrichtung vorgesehen sein, dass die Auswerteeinheit einen Fehlerspeicher umfasst oder mit einem Fehlerspeicher einer Motorsteuerung verbunden ist und die Vorrichtung darüber hinaus eingerichtet ist, um einen Eintrag über die Störung im Fehlerspeicher vorzunehmen. Insbesondere kann sich hieraus der Vorteil ergeben, dass ein Eintrag über eine ggf. fortdauernde Störung im Fehlerspeicher in bestimmten Zeitintervallen wiederholt vorgenommen werden kann. Hieraus wird ferner in vorteilhafter Weise die Möglichkeit geschaffen, dass beispielsweise ein KFZ-Mechaniker den Fehlerspeicher elektronisch auslesen kann und somit weitere Informationen über die Art und/oder den Grad der Störung erhält, um diese möglichst zeitsparend und somit auch kostensparend beheben zu können. Alternativ oder ergänzend hierzu kann in vorteilhafter Weise die Vorrichtung weiter eingerichtet sein, um in Abhängigkeit von der Art und/oder dem Grad der Störung die Drehzahl des
Verdichterrades zu reduzieren und/oder zu begrenzen. Hierdurch wird ein unmittelbares Eingreifen der Vorrichtung ermöglicht, welches in Abhängigkeit im Wesentlichen des Grades der Störung eine Reduzierung der Drehzahl des Verdichterrades vornimmt, um insbesondere eine Zerstörung und einen Totalausfall des Verdichterrades zu verhindern und ggf. durch eine weitere vorgenommene Begrenzung der Drehzahl des
Verdichterrades eine weitere Verschlechterung des Störungszustandes zu verhindern. In dem Falle, dass die Vorrichtung aufgrund einer Störung die Drehzahl des Verdichterrades reduziert und ggf. zeitlich fortdauernd begrenzt, kann es entsprechend vorgesehen sein, dass eine ggf. von der Vorrichtung vorgenommene dauerhafte Begrenzung der Drehzahl des Verdichterrades erst nach einer erfolgten Wartung und/oder Reparatur des
Verdichterrades und insbesondere der Beseitigung der Störung durch einen KFZ- Fachmann, die Begrenzung ebenfalls von diesem zurückgesetzt, bzw. aufgehoben werden muss.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 Einen schematischen Aufbau einer Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Vorrichtung, und
Fig. 2 einen graphisch dargestellten Signalverlauf eines erfassten
Ausgangssignals eines Turboladers mit starker Unwucht.
Ausführungsformen der Erfindung
Der Darstellung von Fig. 1 ist eine mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung 10 zur Überwachung einer Rotation eines Verdichterrades 12, insbesondere eines
Verdichterrades 12 eines Turboladers, sowie zur Durchführung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens zu entnehmen, wobei das Verdichterrad 12 umfangsseitig eine Anzahl n an Schaufeln 14 aufweist. Weiterhin umfasst die Vorrichtung 10 mindestens einen Sensor 16, bevorzugt ein induktiver Sensor 16, zur Erfassung wenigstens einer Rotationseigenschaft des Verdichterrades 12. Das Verdichterrad 12 rotiert hierzu bevorzugt um die Rotationsachse 18.
Der Sensor 14 erzeugt in Abhängigkeit der durch Vorbeiführen der Schaufeln 14 erzeugten Wirbelströme mindestens ein Ausgangssignal 20, wobei die Vorrichtung 10 weiterhin mindestens eine Auswerteeinheit 22 zur Auswertung des Ausgangssignals 20 aufweist. Bei der Auswertung des Ausgangssignals 20 kann aus einer Grundfrequenz des Ausgangssignals 20 auf die Rotationseigenschaft, insbesondere die Drehzahl, des Verdichterrades 12 geschlossen werden kann. Die Auswerteeinheit 22 ist insbesondere dazu eingerichtet, aus mindestens einer Modulation des Ausgangssignals 20,
insbesondere einer Amplitudenmodulation, eine Information über eine Störung des Verdichterrades 12 zu entnehmen.
Die Vorrichtung 10 ist weiter bevorzugt in einem Verdichtergehäuse 24 angeordnet. Der Darstellung von Fig. 1 ist hierbei insbesondere zu entnehmen, dass die an einem
Verdichterrad 12 angeordneten Schaufeln 14 bei ihrer gemeinsamen Bewegung um die Rotationsachse 18 im Bereich eines Gehäuseabschnitts 26 des Verdichtergehäuses 24 an der Stirnfläche des Sensors 16 vorbeigeführt werden. Hierbei wird insbesondere ein
von dem Magnetfelderzeuger 28 des Sensors 16 erzeugtes Magnetfeld von den bevorzugt aus Leichtmetall bestehenden Schaufeln 14 eingefangen. Aufgrund ihrer Bewegung im Wesentlichen senkrecht zur Ausrichtung des Magnetfeldes werden die durch den Polstift 30 zu dem Magnetfelderzeuger 28 geleiteten magnetischen Feldlinien derart beeinflusst, dass eine Schwankung des magnetischen Flusses innerhalb des Polstiftes 30 einen Strom in dem den Polstift 30 umschließenden Spule 32 induziert. Dieser in der Spule 32 erzeugte Induktionsstrom kann von dem Sensor 16 erfasst werden und wahlweise unmittelbar als Ausgangssignal 20 des Sensors 16 oder aber zur
Erzeugung eines entsprechenden Ausgangssignals 20 genutzt werden.
Der Darstellung von Fig. 1 ist ebenso zu entnehmen, dass die Auswerteeinheit 22 der Vorrichtung 10 bevorzugt durch Leitungen 34 mit dem Sensor 16 verbunden ist. Über die Leitungen 34 wird das Ausgangssignal 20 des Sensors 16 an die Auswerteeinheit 22 übertragen. Ebenso ist in Fig. 1 dargestellt, dass die Vorrichtung 10 bevorzugt mit einer Motorsteuerung 36 in Verbindung steht und gegebenenfalls Einträge in einem nicht dargestellten Fehlerspeicher der Motorsteuerung 36 vornehmen kann. Anders
ausgedrückt, kann die Motorsteuerung 36 eingerichtet sein, um die ausgewerteten Ausgangssignale 20 von der Auswerteeinheit 22 auszulesen und im Falle einer erfassten Störung einen entsprechenden Eintrag in dem Fehlerspeicher der Motorsteuerung 36 vorzunehmen.
In der Darstellung von Fig. 2 ist ein entsprechender Kurvenverlauf eines gemessenen Ausgangssignals 20 eines Sensors 16 zur Erfassung wenigstens einer
Rotationseigenschaft des Verdichterrades 12 gezeigt. Das gemessene Ausgangssignal 20 weist hierbei eine Frequenz, insbesondere eine Grundfrequenz, auf, welche der
Inkrementfrequenz entspricht. Die Inkrementfrequenz gibt lediglich an, wie viele einzelne, durch das Vorbeiführen der Schaufeln 14 des Verdichterrades 12 erzeugte magnetische Ereignisse erfasst werden konnten. Somit entspricht die Grundfrequenz bevorzugt dem n- fachen der Drehzahl des Verdichterrades 12, wobei n die konstante Anzahl der Schaufeln 14 des Verdichterrades 12 ist. Aufgrund des dem Sensor 16 weiter bevorzugt zugrunde liegenden induktiven Messprinzips, besteht eine eindeutige proportionale Abhängigkeit zwischen den Spitzenwerten 38 der Ausschläge des Ausgangssignals 20 und der Entfernung zwischen den jeweiligen vorbeigeführten Schaufeln 14 des Verdichterrads 12 und dem Sensor 16, insbesondere einem möglicherweise in einem Kopfbereich des Sensors 16 angeordneten Polstift 30 und/oder einer bevorzugten Spule 32, selbst.
Wie der Darstellung von Fig. 2 weiterhin entnommen werden kann, variieren die einzelnen Ausschläge in ihren Spitzenwerten 38. Hieraus kann auf einen sich verändernden Abstand zwischen dem Sensor 16 und den vorbeigeführten Schaufeln 14 geschlossen werden. Wie in Fig. 2 weiter gezeigt ist, ist unterhalb der Kurve für das Ausgangssignal 20 eine weitere Kurve eingezeichnet, welche dem aufmodulierten Signal 40 entspricht.
Zugleich entspricht das aufmodulierte Signal 40 einer sogenannten einhüllenden Kurve des Ausgangssignals 20. Das aufmodulierte Signal 40 kann hierbei insbesondere eine Frequenz im Bereich der Drehzahl des Verdichterrades 12 aufweisen. Anders
ausgedrückt, kann das aufmodulierte Signal 40 insbesondere eine Frequenz im Bereich des n-ten Teils der Grundfrequenz des Ausgangssignals 20 aufweisen. Dies
insbesondere dann, wenn sich eine Störung, insbesondere eine Unwucht, beispielsweise durch eine Verlagerung des Massenschwerpunktes des Verdichterrades 12 ergibt, unabhängig davon, ob das durch eine einzelne oder mehrere Beschädigungen verursacht ist.
Bei möglichen Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, kann es
insbesondere vorgesehen sein, dass aus dem Spitze-Spitze-Wert 42 des aufmodulierten Signals 40 auf die Varianz des Abstandes zwischen Sensor 16 und den vorbeigeführten Schaufeln 14 und weiter daraus folgend eine Stärke der Störung, insbesondere einer Unwucht, oder aber auf die Stärke der Verlagerung des Massen Schwerpunktes geschlossen werden.