Vorrichtung zum Entleeren von Behältnissen
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entleeren von verformbaren Behältnissen und insbesondere Kunststoffbehältnissen. Derartige Vorrichtungen, teilweise auch als Zapf- oder Schankanlagen bezeichnet, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Dabei wurde in der Vergangenheit üblicherweise ein Holz- oder Metallfass, insbesondere auch unter Zuhilfenahme von Druck, entleert.
In jüngerer Zeit sind jedoch auch Vorrichtungen und Verfahren bekannt, bei denen Kunststofffässer eingesetzt werden. Derartige Kunststofffässer haben den Vorteil, dass sie wäh- rend des Entleerungsvorgangs deformiert werden können.
So beschreibt beispielsweise die DE 2007 054 431 A1 eine Vorrichtung zum Entnehmen von Flüssigkeiten aus einem Behältnis. In dieser Vorrichtung wird ein Stempel eingesetzt, der an einen Querschnitt des Behältnisses so angepasst ist, dass dieses während des Deformati- onsvorgangs umgefaltet wird. Auf diese Weise wird eine sehr weitgehende Entleerung des Kunststoffbehältnisses erreicht. Es wurde dabei herausgefunden, dass ein derartiges Umfal- ten des Kunststoffmaterials auch zu bewerkstelligen ist, ohne dass dieses während des Entleerungsvorgangs reißt oder platzt.
Der Offenbarungsgehalt der DE 10 2007 054 431 A1 wird hiermit durch Bezugnahme vollständig zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht. Insbesondere werden die Absätze [0010]-[0022] auch zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung gemacht. Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich jedoch die Aufgabe, eine noch weitergehende Entleerung für derartige Behältnisse aus einem verformbaren Material zu erreichen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche erreicht. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entnehmen von Flüssigkeiten aus verformbaren Behältnissen und insbesondere aus Kunststoffbehältnissen weist eine erste Halteeinrichtung auf, welche zum Halten eines ersten Abschnitts des Behältnisses vorgesehen und geeignet ist. Weiterhin weist die Vorrichtung eine zweite Halteeinrichtung auf, welche zum Halten eines zweiten Abschnitts des Behältnisses vorgesehen und geeignet ist. Dabei ist der zweite Abschnitt des Behältnisses beabstandet von dem ersten Abschnitt des Behältnisses. Weiterhin sind die Halteeinrichtungen derart angeordnet, dass das Behältnis wenigstens abschnittsweise zwischen diesen Halteeinrichtungen anordenbar ist und so durch eine Relativ- bewegung einer Halteeinrichtung gegenüber der anderen Halteeinrichtung deformierbar ist. Weiterhin ist bevorzugt eine Antriebseinrichtung vorgesehen, um diese Relativbewegung zwischen der ersten Halteeinrichtung und der zweiten Halteeinrichtung zu erzeugen, um so das zwischen diesen Halteeinrichtungen angeordnete Behältnis derart zu deformieren, dass dessen Innenvolumen verkleinert wird.
Weiterhin weist die Vorrichtung eine Entnahmeeinrichtung auf, welche in Strömungsverbindung mit dem Innenraum des Behältnisses steht oder in eine solche Strömungsverbindung bringbar ist und über welche die Flüssigkeit infolge einer Kompression des Behältnisses entnehmbar ist.
Erfindungsgemäß sind die aufeinander zugerichteten Oberflächen der ersten Halteeinrichtung und der zweiten Halteeinrichtung wenigstens abschnittsweise aufeinander derart abgestimmt, dass ein Volumen zwischen diesen Halteeinrichtungen bei Zustellung der Halteein-
richtungen aufeinander zu minimierbar bzw. gegenüber dem Stand der Technik verkleinert ist.
Es wird also im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen vorge- schlagen, die beiden Halteeinrichtungen bzw. deren aufeinander zuweisende Oberflächen aneinander geometrisch anzupassen. Bislang wurde derartiges vermieden, da davon ausgegangen worden war, dass eine derart vollständige oder weitgehende Kompression des Kunststoffbehältnisses nicht möglich sei und daher eine derartige geometrische Anpassung nicht zweckdienlich sei, sondern zu einer Beschädigung des Behältnisses noch während des Entnahmevorgangs führen könnte.
Die Anmelderin konnte jedoch herausfinden, dass die üblichen verwendeten Kunststoffbehältnisse derart widerstandsfähig sind, dass sie auch sehr weitgehende Deformierungen ohne Aufreißen oder Platzen aushalten können. Unter einer Minimierung des Volumens zwi- sehen den Halteeinrichtungen wird daher nicht verstanden, dass notwendigerweise das kleinste geometrische Volumen erzeugt wird, es wird lediglich gefordert, dass die aufeinander zuweisenden Oberflächen der Halteinrichtungen zum Zweck der Verkleinerung dieses Volumens wenigstens abschnittsweise aufeinander angepasst sind, etwa indem bestimmten Krümmungen oder Vorsprüngen in der einen Halteeinrichtung entsprechende Krümmungen bzw. Ausnehmungen in der anderen Halteeinrichtung gegenüberliegen.
Bei der Antriebseinrichtung kann es sich um diverse Antriebe handeln, wie etwa pneumatische Antriebe, hydraulische Antriebe oder auch Elektromotoren. Denkbar wären jedoch auch manuelle Antriebe, insbesondere unter Verwendung von Untersetzungen. Vorteilhaft handelt es sich bei dem Antrieb um einen Spindelantrieb, das heißt eine Spindel kann bewirken, dass die eine Halteeinrichtung auf die andere Halteeinrichtung zubewegt wird.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Halteeinrichtung stationär angeordnet und die andere dieser gegenüber beweglich. Bevorzugt ist diejenige Halteeinrichtung, welche den Bodenabschnitt des Behältnisses trägt, beweglich, da auf diese Weise auch die Entnahmeeinrichtung im Wesentlichen stationär gehalten werden kann.
Bevorzugt erfolgt die Bewegung der einen Halteeinrichtung gegenüber dieser anderen Halteeinrichtung entlang einer Längsrichtung des Behältnisses. Dies bedeutet, dass das Behält-
nis zur Flüssigkeitsentnahme in seiner Längsrichtung gestaucht wird. Es wäre jedoch auch möglich, dass zum Entleeren des Behältnisses beide Halteeinrichtungen bewegt werden.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist ein Träger vorgesehen, an den wenigs- tens eine Halteeinrichtung angeordnet ist. Vorteilhaft ist auch die andere Halteeinrichtung an einem entsprechenden Träger angeordnet.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich eine Halteeinrichtung in der Längsrichtung des Behältnisses und weist bevorzugt eine Länge auf, welche wenigstens einem Drittel der Gesamtlänge des Behältnisses entspricht. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, besonders kleinbauend zu sein.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform dient die erste Halteeinrichtung zum Halten eines Bodenbereichs des Behältnisses. Zu diesem Zweck kann beispielsweise die erste Hal- teeinrichtung eine Ausnehmung aufweisen, in welche ein Bodenbereich des Behältnisses eingebracht werden kann. Dabei wäre es möglich, dass die Halteeinrichtung an eine Form des Bodens des Behältnisses angepasst ist. Es wäre jedoch auch möglich, dass diese Halteeinrichtung beispielsweise halbkugelförmig oder in ähnlicher Weise ausgebildet ist. Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart ausgebildet, dass sie zur Flüssigkeitsent- nähme aus handelsüblichen Behältnissen geeignet ist. Insbesondere ist dabei die Vorrichtung auch derart ausgebildet, dass sie zur Entnahme von Flüssigkeiten aus Behältnissen, welche Standardverschlüsse, wie beispielsweise Kunststoffschraubverschlüsse, aufweisen, geeignet ist. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform dient die zweite Halteeinrichtung zum Halten eines Mündungsbereichs des Behältnisses. Es wäre dabei möglich, dass eine Innenoberfläche der ersten Halteeinrichtung hinsichtlich ihrer geometrischen Gestalt an eine Außenoberfläche des Behältnisses angepasst ist. In diesem Falle kann das Behältnis bei entsprechend starken Antrieben so stark komprimiert werden, dass nahezu die vollständige Flüssig- keit aus dem Behältnis entnommen werden kann. Anders als bei der in der DE 10 2007 054431 A1 gezeigten Vorrichtung, bei der ein spezielles Behältnis verwendet wird, ist dies auch bei solchen Behältnissen möglich, welche anders geformte Böden, wie beispielsweise bei PET-Flaschen übliche Böden, beispielsweise Petaloid-Böden, aufweisen. Vorteilhaft weist die zweite Halteeinrichtung eine Ausnehmung zur Aufnahme eines Verschlusses des
Behältnisses auf. Besonders geeignet ist die Vorrichtung demnach zum Entnehmen von Flüssigkeiten und insbesondere von Getränken aus PET-Kunststoffbehältnissen, welche in einem Halsbereich einen Halskragen aufweisen. Der Mündungsbereich mit Halskragen kann vorteilhaft in der zweiten Halteeinrichtung angeordnet werden, wodurch das Behältnis in der Vorrichtung stabilisiert wird.
Wie oben erwähnt, kann dabei die Vorrichtung zur Entnahme der Flüssigkeit mit relativ einfachen Mitteln durchgeführt werden. Beispielsweise kann das PET-Behältnis mittels Gewindespindeln und einem elektrischen Antrieb so zusammengepresst werden, dass das Behält- nis auf ein sehr geringes Volumen reduziert werden kann, um das Behältnis auf ein sehr geringes Restvolumen zu entleeren. Vorteilhaft handelt es sich bei dem Behältnis um ein Behältnis, welches eine Größe bzw. ein Volumen zwischen 2 und 10 Litern und in einer gewerblichen Anwendung zwischen 10 und 30 Litern aufweist.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die erste Halteeinrichtung und die zweite Halteeinrichtung derart angeordnet, dass das Behältnis stehend und mit seiner Mündung nach oben weisend zwischen diesen angeordnet werden kann. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass beispielsweise bei einer Fehlerhaftigkeit des Entnahmesystems Flüssigkeit ungewollt ausläuft.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die erste Halteeinrichtung ein Stempelelement auf, welches einen kleineren Querschnitt aufweist, als ein Grundkörper des Behältnisses. Auf diese Weise kann das Behältnis derart gefaltet werden, dass sein Innenvolumen bestmöglich verkleinert wird. Dies wurde in der oben erwähnten DE 10 2007 054 431 A1 erläutert.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann in einem Ausgangszustand (wobei es sich insbesondere um den Zustand bei Einsetzen des Behältnisses handelt) ein Abstand zwischen der ersten Halteeinrichtung und der zweiten Halteeinrichtung verändert werden, um so eine Anpassungsmöglichkeit auf unterschiedliche Behältnisse zu erreichen. Auch wäre es möglich, dass die Halteeinrichtungen austauschbar sind oder Adapterelemente vorgesehen sind, welche eine Anpassung an unterschiedliche Behältnisse ermöglichen.
Vorteilhaft ist wenigstens ein Abschnitt zwischen den beiden Halteeinrichtungen gehäuselos ausgebildet. Dies bedeutet, dass wenigstens ein Abschnitt des zu komprimierenden Behältnisses während des Kompressionsvorgangs nicht von einem unmittelbar anliegenden Gehäuse umgeben ist. Ein derartiges unmittelbar umgebendes Gehäuse würde die Bewegun- gen der Halteeinrichtungen stören. Während im Stand der Technik bei vielen Entnahmevorrichtungen Gehäuse vorgesehen sind, welche die Behältnisse bei deren Entleerung abstützen, hat die Anmelderin herausgefunden, dass derartige Gehäuse, an welchen das Behältnis direkt anliegt, nicht unbedingt nötig sind. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist eine Gestalt der zweiten Halteeinrichtung an eine Gestalt eines Bodens des zu entleerenden Behältnisses angepasst. So kann es beispielsweise möglich sein, dass auch die Halteeinrichtung eine petaloidförmige Gestalt aufweist, wenn der Boden des zu entleerenden Behältnisses ebenfalls eine derartige Gestalt aufweist. Auf diese Weise kann ein noch genaueres bzw. vollständigeres Entleeren des Be- hältnisses erreicht werden. Damit ist bevorzugt die den Behältnisboden tragende Halteeinrichtung an eine Gestalt dieses Behältnisbodens angepasst. Besonders bevorzugt bildet der Behältnisboden wenigstens teilweise eine Standfläche des Behältnisses aus.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die zweite Halteeinrichtung austausch- bar. Dies bedeutet, dass eine bevorzugt schnelle Umrüstung auf unterschiedliche Behältnisse mit insbesondere unterschiedlichen Behältnisböden stattfinden kann.
Vorteilhaft ist auch eine Gestalt der ersten Halteeinrichtung wenigstens abschnittsweise an die Gestalt eines Bodens des zu entleerenden Behältnisses angepasst. Bei dieser Ausfüh- rungsform wird vorgeschlagen, dass insbesondere auch diejenige Halteeinrichtung, die beispielsweise einen Kopf- oder Schulterbereich des Behältnisses hält, in ihrer Gestalt an diejenige des Bodens angepasst wird. Auf diese Weise kann bei einer Zustellung der beiden Halteeinrichtungen aufeinander ebenfalls wieder das zwischen diesen beiden Halteeinrichtungen liegende Volumen verkleinert werden. Vorteilhaft ist auch die zweite Halteeinrichtung austauschbar, um so eine Anpassung an unterschiedliche Behältnisböden zu erreichen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Vorrichtung eine Führungseinrichtung auf, welche eine Relativbewegung zwischen der ersten Halteeinrichtung und der zweiten Halteeinrichtung derart führt, dass die erste Halteeinrichtung und die zweite Halteeinrich-
tung entlang einer geraden Richtung zueinander verschiebbar, jedoch nicht bezüglich einander verdrehbar sind. Dies bedeutet, dass die beiden Halteeinrichtungen drehfest bezüglich einander angeordnet sind, wodurch auch gewährleistet werden kann, dass insbesondere die aufeinander zuweisenden Oberflächen der beiden Halteeinrichtungen zueinander passen, beispielsweise nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Dadurch können insbesondere auch Behältnisse komprimiert werden, welche einen nicht-rotationssymmetrischen Querschnitt aufweisen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die erste Halteeinrichtung in einem zentralen Bereich der ersten Halteeinrichtung einen Vorsprung auf, der in Richtung der zweiten Halteeinrichtung weist. So kann beispielsweise bei der Ausgestaltung eines rotationssymmetrischen Behältnisses in einem zentralen Bereich, beispielsweise einer kreisförmigen Fläche um den Mittelpunkt dieses Bereichs, dieser Vorsprung ausgebildet sein. Vorteilhaft handelt es sich hierbei um einen Bereich, der eine Zentralachse eines zu entleerenden Behältnisses enthält. Bei Behältnissen, welche einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, ist dies ein Bereich, der eine Symmetrieachse des Behältnisses enthält und bevorzugt auch einen Bereich, bezüglich dessen die erwähnte Symmetrieachse ebenfalls eine geometrische Symmetrieachse ist. Vorteilhaft kontaktiert der zentrale Bereich während der Entleerung einen Anspritzpunkt des Kunststoffbehältnisses.
Damit gibt es bevorzugt um diesen Bereich bzw. diesen Vorsprung herum tiefer liegende Bereiche, d.h. von dem Innenraum des Behältnisses wegweisende Bereiche.
Vorteilhaft ist der besagte Vorsprung wenigstens abschnittsweise gekrümmt und bevorzugt wenigstens abschnittsweise und besonders bevorzugt vollständig domartig ausgeprägt, bzw. weist ein halbkugel- oder halbelipsenformiges Profil auf. Vorteilhaft weist der Vorsprung bzw. die Erhöhung einen rotationssymmetrischen Querschnitt auf, insbesondere einen kreisförmigen Querschnitt. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist an einer Oberfläche dieses Vorsprungs wenigstens ein Kanal zum Leiten einer Flüssigkeit insbesondere des zu entleerenden Mediums angeordnet. Dabei dient dieser Kanal insbesondere während des Kompressionsvorgangs zum Formen eines entsprechenden Kanals in dem komprimierten Behältnis.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in einem dieser Vorsprünge eine Kontur ausgebildet, welche vorteilhaft auch zum Leiten von Flüssigkeiten dienen kann. Dabei kann auch in der gegenüberliegenden Fläche der anderen Halteeinrichtung eine derartige geometrisch angepasste Kontur angeordnet sein.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bildet die erste Halteeinrichtung eine wenigstens abschnittsweise kreisringförmige und insbesondere nutartige bzw. vertieft liegende Kontaktfläche für das Behältnis aus. Insbesondere ist dabei diese Kontaktfläche umlaufend ausgebildet. In dieser Kontaktfläche kann dabei beispielsweise eine ringförmige Standfläche des zu entleerenden Behältnisses angeordnet sein. Dabei greift die Bodenstruktur des Behältnisses in die Kontaktfläche ein. Ein Eingreifen der Bodenstruktur des Behältnisses ermöglicht ein Einrasten der Bodenstruktur in die Kontaktfläche und einen bestmögliche Halterung und einen bestmöglichen Stand des Behältnisses in der ersten Halteeinrichtung.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Entnahmeeinrichtung eine Stecheinrichtung zum Durchstechen wenigstens einer Wandung des Behältnisses oder eines Behältnisverschlusses des Behältnisses auf. Bei dieser Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass die Behältnisse nicht vor ihrer Entnahme geöffnet werden, sondern direkt in die Vorrichtung eingebracht werden und diese eine Behältniswandung und insbesondere eine Wandung des Verschlusses durchsticht. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist die besagte Stecheinrichtung als rohrförmiger Körper ausgebildet, der bevorzugt eine Schneidkante aufweist. Diese Schneidkante dient dazu, um beispielsweise den Verschluss einzuschneiden, damit anschließend der rohrförmige Körper durch den Behältnisverschluss hindurch in das Behältnis eingeführt werden kann.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Entnahmeeinrichtung in einer Halteeinrichtung integriert. Dabei kann die Entnahmeeinrichtung an der Halteeinrichtung angeordnet sein. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die zweite Halteeinrichtung gegenüber der Stecheinrichtung verschiebbar. Dabei ist es möglich, dass beispielsweise die zweite Halteeinrichtung zunächst einen Schulterbereich des Behältnisses hält und anschließend die Stecheinrichtung in das Behältnis eingeführt wird, bzw. den Behältnisverschluss durchsticht.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Halteeinrichtungen und die Stecheinrichtung insbesondere in der Längsrichtung des Behältnisses bezüglich einander bewegbar. Dabei ist es auch denkbar, dass die Stecheinrichtung stationär angeordnet ist. Die vorliegende Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zur Entnahme von Flüssigkeiten aus einem Behältnis gerichtet, wobei ein Behältnis derart mit einem ersten Abschnitt an einer ersten Halteeinrichtung und mit einem zweiten Abschnitt, welche von dem ersten Abschnitt beabstandet ist, an einer zweiten Halteeinrichtung angeordnet wird, dass sich das Behältnis wenigstens abschnittsweise zwischen der ersten Halteeinrichtung und der zweiten Halteein- richtung befindet, wobei eine Halteeinrichtung auf die andere Halteeinrichtung zubewegt wird, um das Behältnis zu verformen und, um so das Innenvolumen des Behältnisses zu verkleinern. Dabei wird mittels einer Entnahmeeinrichtung Flüssigkeit aus dem Behältnis entnommen. Erfindungsgemäß sind die aufeinander zugerichteten Oberflächen der ersten Halteeinrichtung und der zweiten Halteeinrichtung wenigstens abschnittsweise derart aufeinander abgestimmt, dass ein Volumen zwischen diesen Halteeinrichtungen bei Zustellung der Halteeinrichtungen aufeinander zu klein ist bzw. minimiert wird. Bevorzugt sind die besagten Oberflächen wenigstens abschnittsweise geometrisch aufeinander angepasst, etwa nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip.
Bevorzugt wird das Behältnis aufrecht stehend zwischen diesen Halteeinrichtungen angeordnet. Unter einer Minimierung des Volumens wird dabei nicht notwendigerweise verstanden, dass das geometrisch minimal mögliche Volumen erreicht wird, was bei einer exakten Anpassung der Halteeinrichtungen aneinander erreicht würde. Es wird jedoch hierunter verstanden, dass die geometrische Gestalt diese Halteeinrichtungen zumindest abschnittsweise aufeinander abgestimmt ist, sodass eine Minimierung des Volumens zumindest gefördert wird. Vorteilhaft ist eine der beiden Halteeinrichtungen im Wesentlichen stationär angeordnet und die andere bewegt sich relativ zu dieser.
Besonders bevorzugt erfolgt eine geführte Relativbewegung zwischen den Halteeinrichtungen unter Einhaltung der exakten Ausrichtung der Halteeinrichtungen zueinander.
Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus den beigefügten Figuren: Darin zeigen:
Fig. 1 Eine erste schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2a, 2b zwei Darstellungen des Vorsprungs der ersten Halteeinrichtung;
Fig. 3a, 3b zwei weitere Darstellungen einer Ausgestaltung des Vorsprungs; und
Fig. 4 eine weitere schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Entleeren von Behältnissen 10. Dabei weist diese Vorrichtung 1 eine erste Halteeinrichtung 2 auf, welche hier einen Schulterbereich 10b des Behältnisses hält. Dieser Schulterbereich 10b weist dabei auch einen Mündungsabschnitt 10c auf. Das Bezugszeichen 30 kennzeich- net eine Entnahmeeinrichtung, welche hier ein Einstechelement 32 aufweist, welches durch den Verschluss des Behältnisses in dieses eingeführt werden kann.
Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet eine zweite Halteeinrichtung, welche hier einen Bodenbereich 10a des Behältnisses hält. Diese beiden Halteeinrichtungen 2 und 4 können in der Richtung L, welche gleichzeitig auch eine Längsrichtung des Behältnisses ist, aufeinander zugestellt werden. Man erkennt, dass die aufeinander zuweisenden Bereiche 2a und 4a der Halteeinrichtungen hinsichtlich ihrer Gestalt teilweise aufeinander abgestimmt sind und bei maximaler Zustellung ineinandergreifen können. So ist beispielsweise an der zweiten Halteeinrichtung 4 ein (insbesondere umlaufender) Vorsprung 46 ausgebildet, welcher zum ei- nen in eine entsprechende Ausnehmung 10f des Behältnisses 10 bzw. dessen Bodenabschnitt 10a eingreift, zum anderen auch bei einer Zustellung der beiden Halteeinrichtungen 2 und 4 in eine entsprechende Ausnehmung 124, die in der ersten Halteeinrichtung 2 angeordnet ist.
Das Bezugszeichen 122 kennzeichnet einen Vorsprung, der ebenfalls hier umlaufend ausgebildet ist und bei einer Zustellung der Halteeinrichtungen 2, 4 aufeinander zu in die Ausnehmung 44 eingreifen kann. Auch das Behältnis 10 weist einen entsprechenden Vorsprung 10d auf. Das Bezugszeichen 126 kennzeichnet hier einen gekrümmten Bereich, der eben- falls in eine entsprechende gekrümmte Ausnehmung 45 der zweiten Halteeinrichtung eingreifen kann. Auch dieser Abschnitt ist in seiner Gestalt an den Boden des Behältnisses 10 angepasst.
Das Bezugszeichen 8 kennzeichnet einen Vorsprung bzw. die Erhebung 8, der in einem zentralen Bereich der zweiten Halteeinrichtung 4 ausgebildet ist. Dieser Vorsprung weist hier eine domartige Struktur auf, welche ebenfalls an eine entsprechende Ausnehmung 10g des Behältnisses angepasst ist. Dieser Vorsprung hilft zu einer noch besseren Entleerung des Behältnisses, da Flüssigkeit sich nicht in diesem Bereich anstauen kann und dieser Bereich bei Umstülpen des Behältnisses in einen Schulterbereich bzw. Mündungsabschnitt 10c ein- tritt, wie durch die gestrichelte Linie V angedeutet ist.
Fig. 2a zeigt eine erste Darstellung des Vorsprungs 8. Dieser Vorsprung (hier schematisch dargestellt) weist eine Vielzahl von Kanälen 84 auf, über welche das flüssige Medium fließen kann. Alternativ können die Kanäle 84 auch als Erhebungen ausgeprägt sein.
Fig. 2b zeigt eine Draufsicht auf den Vorsprung 8 aus Fig. 2a. Man erkennt hier wieder die einzelnen Kanäle 84, die ausgehend von einer zentralen Ausnehmung 82 sich jeweils über den Vorsprung 8 nach unten erstrecken. Vorteilhaft ist dieser Vorsprung 8 bzw. Erhebung derart ausgebildet, dass er bei einer Zustellung der beiden Halteeinrichtungen 2 und 4 in die Innenkontur der Mündung 10c, des Behältnisses trifft und auf diese Weise zu einer noch besseren Restentleerung führt. Wie in den Figuren 2a und 2b gezeigt, kann diese Erhöhung durch ein sternstrahlenförmiges Relief ausgeprägt sein, wodurch sich zwischen der Mündungsinnenwand und der Erhöhung kleine Ka- näle bilden, die auch noch den letzten Rest aus der zusammengequetschten Flasche fließen lassen. Diese Erhöhung kann dabei auch Teil eines Reliefs sein und wird durch die Halterung bzw. die Halteeinrichtung 4 unterstützt. Dabei ist es auch möglich, dass dieses Relief in dem Vorsprung 8 kreisringförmig ausgebildet ist und bevorzugt einen Innendurchmesser aufweist, der größer oder gleich ist und bevorzugt gleich dem Innendurchmesser der Mün-
dungsaufnahme. Auch auf diese Weise wird das Abrollverfahren auf der Schulter 10b des Behältnisses besser (im Vergleich zu beispielsweise Petaloid-Flaschen) erreicht.
Die Fig. 3a und 3b zeigen eine weitere Darstellung des Vorsprungs, bei dem hier die Kanäle 84 reliefartig ausgebildet sind. Auch hier können diese Reliefs wieder die entsprechenden oben beschriebenen Kanäle 84 ausbilden. So ist es beispielsweise, wie in Fig. 3b gezeigt möglich, dass in den Boden der Halteeinrichtung ein Negativabdruck eingebracht ist. Dabei ist es auch möglich, dass ein derartiger Boden der Halteeinrichtung größer ist als ein Flaschenboden des Großbehälters. Das Bezugszeichen 88 kennzeichnet einen Rahmen bzw. die Begrenzung der Halteeinrichtung.
Das Bezugszeichen 46 bezeichnet wieder den umlaufenden Vorsprung, der wieder die Standfläche des jeweiligen Behälters ausbildet. Auch ein entsprechender reliefartiger Behältnisboden kann derart ausgebildet sein, dass der Behältnisboden eine Standfläche bildet, sodass das Behältnis bzw. der Großbehälter auf den Boden gestellt werden kann, ohne umzufallen. Auf diese Weise kann auch die Stabilität des Behälters innerhalb der Vorrichtung gegeben sein, aber auch die Standsicherheit, wenn das Behältnis 10 auf einer ebenen Unterlage steht.
Zur Entnahme von Flüssigkeiten wird, wie oben erwähnt, das Behältnis in die Vorrichtung 1 eingebracht und anschließend angezapft. Durch das oben erwähnte Relief im Behältnisboden und den Einsatz des Behältnisses im Boden wird das Behältnis durch die beiden Halteeinrichtungen 2 und 4 auch stabilisiert, da dessen Boden in den entsprechenden Negativa- bdruck der zweiten Halteeinrichtung 4 passt.
Ein entsprechender Negativabdruck des Behältnisses im Boden der Vorrichtung kann auch bereits in die Halteeinrichtung 2 bzw. den Stempel integriert sein, der die Behältnisse in sich verformt und zusammenpresst. Diese Halteeinrichtung 2 kann dabei ebenfalls das in den Figuren 2a bis 3b gezeigte reliefartige Muster aufweisen. Dabei ist es auch möglich, dass die zweite Halteeinrichtung 4 drehbar gelagert ist, damit der Anwender an den Großbehälter (der auch sehr schwer ist) besser in den entsprechenden Negativabdruck der zweiten Halteeinrichtung 4 einbringen kann. Wird das Behältnis ordnungsgemäß in den besagten Negativabdruck der Halteeinrichtung 4 eingebracht, besteht auch die Möglichkeit, dass diese drehbare
Lagerung arretiert wird und dann das System ordnungsgemäß gelagert ist und nicht mehr drehbar ist.
Weiterhin ist es möglich, dass eine drehbare Lagerung und Entfernung des Großbehälters erreicht wird, wenn der Großbehälter leer und verkleinert ist oder auch durch eine erneute mit vermehrtem Kraftaufwand getätigte Drehung des Großbehälters in eine Richtung.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 . Bei dieser Ausführungsform ist auch eine Führungseinrichtung 90 gezeigt, welche hier zwei Führungs- stangen 92 aufweist, denen gegenüber mittels eines Schlittens 94 die erste Halteeinrichtung 2 verschiebbar angeordnet ist. Auch die Entnahmeeinrichtung 30 bzw. der rohrförmige Körper ist hier verschiebbar gegenüber der ersten Halteeinrichtung 2 angeordnet. Vorteilhaft ist hier die Entnahmeeinrichtung 30 bzw. Stecheinrichtung 32 stationär angeordnet. Vorteilhaft würde jedoch die Erfindung derart ausgestaltet sein, dass, anders als in Fig. 4 gezeigt, die Entnahme der Flüssigkeit dadurch erfolgt, dass die zweite Halteeinrichtung 4 auf die erste Halteeinrichtung 2 zugestellt wird.
Damit sind bei dieser Ausführungsform der Stempel bzw. die Halteeinrichtung 2 und die Bo- denhalterung bzw. die zweite Halteeinrichtung 4 durch eine Führung gegeneinander ver- schiebbar, jedoch drehversichert miteinander verbunden, sodass die Konturen zur Restentleerung immer genau einander gegenüber liegen. Die Bodenkontur bzw. der Vorsprung 8 in der Flucht der Mündungsaufnahme ist hier kein wesentlicher Bestandteil des Bodenreliefs für das Schlüssel-Schloss-Prinzip, da in diesem Teil ja die Mündungsaufnahme der Halteeinrichtung 2 gegenüberliegt. Es wird daher vorgeschlagen, dass die oben dargestellte Anpassung der beiden Halteeinrichtungen nicht in einem Zentralbereich der Halteeinrichtungen vorgenommen wird, sondern in einem hierzu radial äußeren Bereich.
Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination ge- genüber dem Stand der Technik neu sind.
Bezugszeichenliste
1 Vorrichtung
2 erste Halteeinrichtung
2a Oberfläche der ersten Halteeinrichtung
4 zweite Halteeinrichtung
4a Bereiche der Halteeinrichtung
8 Vorsprung im zentralen Bereich der zweiten Halteeinrichtung 4
10 Behältnis
10a Bodenbereich
10b Schulterbereich
10c Mündungsabschnitt
10d Vorsprung
10f Ausnehmung
10g Ausnehmung des Behältnisses
30 Entnahmeeinrichtung
32 Stecheinrichtung
44 Ausnehmung
45 gekrümmte Ausnehmung
46 Vorsprung
82 zentrale Ausnehmung
84 Kanäle
88 Rahmen der Halteeinrichtung
90 Führungseinrichtung
92 Führungsstangen
94 Schlitten
122 umlaufender Vorsprung
124 Ausnehmung
126 gekrümmter Bereich
L Längsrichtung des Behältnisses, Bewegungsrichtung