Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse und einem Ansaugtrakt . Der Ansaugtrakt weist eine Drosselklappe auf.
Im Rahmen strenger gesetzlicher Vorschriften bezüglich der von Kraftfahrzeugen emittierten Schadstoffemissionen, ist eine wichtige Maßnahme Schadstoffemissionen gering zu halten, die während der Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches in dem jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine entstehen. Eine weitere Maßnahme ist auch in Brennkraftmaschinen Abgasnachbehandlungssysteme einzusetzen, die die Schadstoffemissionen, die während des Verbrennungsprozesses des Luft/Kraftstoff-Gemisches in den jeweiligen Zylindern erzeugt werden, in unschädliche Stoffe umwandeln. Zu diesem Zweck werden Abgaskatalysatoren eingesetzt, die Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff und Stickoxide in unschädliche Stoffe umwandeln.
Darüber hinaus ist auch sicherzustellen, dass möglichst wenige Schadstoffemissionen auf sonstige Weise von dem jeweiligen Kraftfahrzeug emittiert werden.
In diesem Zusammenhang ist regelmäßig eine entsprechende Überwachung insbesondere im Rahmen einer Diagnose von entsprechend Schadstoffrelevanten Komponenten der Brennkraftmaschine und der Brennkraftmaschine zugeordneten Komponenten erforderlich.
Aus der DE 197 573 45 ist ein Blow-by-Gaskanalabnormalitäts- erfassungssystem für eine Brennkraftmaschine bekannt, Es weist auf eine Leerlaufzustandserfassungseinrichtung zum Erfassen,
dass der Laufzustand der Brennkraftmaschine der Leerlauf ist. Ferner weist es auf eine Leckerfassungseinrichtung zum Erfassung eines Leckens eines Blow-By Gases, das von einem Blow-By Gaskanal kommt, der das Blow-By Gas, das in der Brennkraftmaschine erzeugt wird, in den Einlasskanal zurückführt, auf der Grundlage eines Parameters, der sich mit einer Veränderung der Luftströmung, die in die Brennkraftmaschine zu saugen ist, verändert, wenn der Leerlaufzustand durch die Leerlaufzustandserfassungseinrich- tung erfasst wird. Ein Lecken des Blow-By Gases wird bei- spielsweise auf Grundlage eines Luft/Kraftstoff-Verhältnis ses der Brennkraftmaschine erfasst oder auf Grundlage eines Einlassdrucks der Brennkraftmaschine erfasst.
Aus der DE 10 140 987 B4 ist eine Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs bekannt mit einem Kraftstofftank, einem mit diesem verbundenen Aktivkohlefilter, welcher über ein Tankentlüftungsventil mit einem Ansaugrohr verbunden ist, und mit einer Kurbelgehäuseentlüftung. Die Kurbelgehäuseentlüftung ist über ein Rückschlagventil mit einer Drossel mit dem Aktiv- kohlebehälter verbunden.
Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das beziehungsweise die einen Beitrag zu einem zuverlässigen Betrieb der Brennkraftmaschine leistet. Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine korrespondierende Vorrichtung zum Betreiben einer Brennkraftmaschine mit einem Kurbelgehäuse und einem Ansaugtrakt mit einer Drosselklappe. Ein erster Kanal zweigt stromaufwärts der Drosselklappe von dem Ansaugtrakt ab. Abhängig von einer
Schaltstellung eines schaltbaren Absperrventils in dem ersten Kanal ist der erste Kanal pneumatisch mit einem freien Volumen des Kurbelgehäuses gekoppelt beziehungsweise entkoppelt. Ein zweiter Kanal mündet stromabwärts der Drosselklappe in den Ansaugtrakt. Der zweite Kanal ist derart ausgebildet, dass das freie Volumen des Kurbelgehäuses über den zweiten Kanal pneumatisch gekoppelt ist mit dem Ansaugtrakt.
Ferner sind der Brennkraftmaschine mehrere Sensoren zugeordnet, die jeweils verschiedene Betriebsgrößen erfassen, die der Brennkraftmaschine zugeordnet sind, und ein die jeweilige erfasste Betriebsgröße repräsentierendes Messsignal erzeugen. Zumindest einer der Sensoren erzeugt ein Messsignal, das repräsentativ ist für eine Lastgröße der Brennkraftmaschine. Abhängig von den verschiedenen erfassten Betriebsgrößen wird mittels eines dynamischen Modells zumindest eine geschätzte Lastgröße ermittelt. Abhängig von einer Abweichung der geschätzten Lastgröße zu der erfassten Lastgröße wird ein Korrekturwert eines Kennwertes ermittelt . Der Korrekturwert und der Kennwert werden im Rahmen des dynamischen Modells eingesetzt.
Das dynamische Modell umfasst insbesondere das dynamische Modell des Ansaugtraktes, welches auch als Saugrohrmodell bezeichnet wird .
Die Lastgröße repräsentiert insbesondere einen Saugrohrdruck oder einen Luftmassenstrom. Mittels des Korrekturwertes wird das dynamische Modell insbesondere angepasst und zwar im Sinne eines Angleichens der erfassten und der geschätzten Lastgröße.
Zum Durchführen einer Diagnose des Absperrventils werden ein oder mehrere Diagnoseschaltzyklen gesteuert, bei dem beziehungsweise denen das Absperrventil für eine vorgegebene erste Zeitdauer in eine Schließstellung gesteuert wird und das Absperrventil für
eine vorgegebene zweite Zeitdauer in eine Offenschaltstellung gesteuert wird. Abhängig von einer Veränderung des Korrekturwertes in Antwort auf den einen oder die mehreren Diagnoseschaltzyklen wird ein Diagnosewert ermittelt, der repräsentativ ist für einen ordnungsgemäßen beziehungsweise nicht ordnungsgemäßen Zustand des Absperrventils. Dieser kann dann beispielsweise eingesetzt werden zum Abspeichern in einen FehlerSpeicher im Falle des nicht ordnungsgemäßen Zustands des Absperrventils. Der Diagnosewert kann beispielsweise in einer Werkstatt ausgelesen werden. Ferner kann alternativ oder zusätzlich auch eine entsprechende Signalisierung des Diagnosewertes an den Fahrzeugführer erfolgen.
Die Erfindung nutzt in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass bei dem Betrieb der Brennkraftmaschine eine geringe Menge unverbrannten Kraftstoff und eine bedeutende Menge an Abgas als sogenannter Blow-By aus den Zylindern über die Kolbenringe in das Kurbelgehäuse strömt und sich in dort befindlichen Abgas-Luft-Gemisch und im Öl einlagert . Dies führt zu unerwünschten Eigenschaften. So können sich die Eigenschaften des Öls durch die Anreicherung mit Kraftstoff ungünstig verändern, zum Beispiel durch eine Ölverdünnung . Ferner können auf diesem Wege unverbrannte Kohlenwasserstoffe in die Umgebung austreten. Konstruktiv lässt sich Blow-By jedoch nicht vermeiden.
Um die genannten negativen Auswirkungen des Blow-By möglichst gering zu halten, kann mittels des ersten oder des zweiten Kanals das freie Volumen des Kurbelgehäuses in den Ansaugtrakt entlüftet werden. Mittels der jeweiligen Schaltstellung des schaltbaren Absperrventils kann eine Spülung des Kurbelgehäuses mit entsprechender Frischluft, die über den ersten Kanal angesaugt wird, geeignet eingestellt werden. Insbesondere für verschiedene Betriebs zustände oder Betriebs Situationen ist so ein gezieltes Unterbinden der Spülung des Kurbelgehäuses beispielsweise
erforderlich für eine Adaption eines KraftstoffSystems, da die durch den zweiten Kanal in den Ansaugtrakt eintretende Luft gegebenenfalls stark mit Kraftstoffdampf angereichert sein kann. Durch ein Abschalten der Belüftung lässt sich die Gesamtmenge des während der Diagnose eingebrachten Kraftstoffdampfes vermindern. In diesem Zusammenhang ist es so auch erforderlich die Diagnose eines Absperrventils durchzuführen.
Durch das Vorgehen zum Durchführen der Diagnose kann das in der Regel ohnehin vorhandene dynamische Modell einfach eingesetzt werden, um so besonders zuverlässig eine Aussage machen zu können über den ordnungsgemäßen beziehungsweise nicht ordnungsgemäßen Zustand des Absperrventils. In diesem Zusammenhang wird ferner die Erkenntnis genutzt, dass durch eine geeignete Vorgabe der ersten und zweiten Zeitdauer je nach Ausgestaltung in dem Falle eines ordnungsgemäßen oder dann im Falle eines nicht ordnungsgemäßen Zustande eine entsprechende Veränderung des Korrekturwertes während der Diagnose des Ab- Sperrventils erfolgt und so der jeweilige Zustand, also ordnungsgemäß beziehungsweise nicht ordnungsgemäß, des Absperrventils einfach und zuverlässig erkannt werden kann.
In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn der Kennwert einen reduzierten Dros selguerschnitt des Ansaugtrakts im Bereich der Drosselklappe repräsentiert.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein geschätzter Spülluftmassenstrom des Luftmassenstroms durch den zweiten Kanal während des Durchführens des beziehungsweise der Diagnoseschaltzyklen bereitgestellt und im Rahmen des dynamischen Modells berücksichtigt. Auf diese Weise kann wirksam vermieden werden, dass im Rahmen der Diagnose ein Motorbetriebspunkt aktiv verändert wird, was die Gefahr birgt, dass das
Durchführen der Diagnose für den Fahrzeugführer spürbar werden kann, in dem sich zum Beispiel die Motordrehzahl, das Motorgeräusch oder FahrZeugbeschleunigungen merklich ändern. Ebenso kann auf diese Weise ein Beitrag geleistet werden, dass durch eine entsprechend unzureichende Berücksichtigung des durch den zweiten Kanal in den Ansaugtrakt während der Diagnose eingebrachten Kraftstoffdampfes oder des Abgases beim Ermitteln und Einstellen der zuzumessenden Kraftstoffmasse zu entspre- chenden Schadstoffemissionen führt, die gegebenenfalls zeitverzögert durch einen entsprechenden Regler, wie beispielsweise einen Lambdaregler , wieder kompensiert werden.
Durch das Vorgehen gemäß dieser vorteilhaften Ausgestaltung kann ein Beitrag geleistet werden, dass ein Luft/Kraftstoff-Verhältnis des Gemisches in dem jeweiligen Zylinder während der Diagnose jeweils präzise eingestellt werden kann und somit keine oder eine lediglich sehr geringe Schadstoffemissionsver- schlechterung erfolgt. Darüber hinaus können so auch uner- wünschte Reaktionen der Brennkraftmaschine im Hinblick auf ihre Fahrbarkeit vermieden werden.
Bei dieser Ausgestaltung ergibt sich der Vorteil, dass gerade im ordnungsgemäßen Zustand des Absperrventils eine unwesentliche Verschlechterung der Schadstoffemissionen während des Durchführens der Diagnose eintritt, während lediglich gegebenenfalls bei einem nicht ordnungsgemäßen Zustand eine entsprechend relevante Verschlechterung der Schadstoffemissionen während der Diagnose eintritt. Aufgrund des zu erwartenden wesentlich selteneren Auftretens des nicht ordnungsgemäßen Zustande ist somit insgesamt über die Lebensdauer der Brennkraftmaschine eine geringere Schadstoffemission während des Durchführens der Diagnose zu erwarten.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird der beziehungsweise werden die Diagnoseschaltzyklen in einem Betriebszustand des Leerlaufs und/oder einer niedrigen Teillast durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass gerade diese Be- triebszustände besonders geeignet sind und eine besonders zuverlässige Diagnose ermöglichen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden die Diagnoseschaltzyklen in einem guasi stationären Betrieb durchgeführt. Auf diese Weise ist eine besonders präzise Diagnose möglich .
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine Brennkraftmaschine mit einer Steuervorrichtung,
Figur 2 ein Ablaufdiagramm eines Programms zum Betreiben der
Brennkraftmaschine und
Figur 3 ein Diagramm, in dem verschiedene Signalverläufe aufgetragen sind.
Elemente gleicher Konstruktion und Funktion sind figuren- übergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Eine Brennkraftmaschine (Figur 1) umfasst einen Ansaugtrakt 1, einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst eine Drosselklappe 11, ferner einen Sammler 12 und ein Saugrohr 13, das hin zu einem Zylinder Zl über einen Einlasskanal in den Motorblock 2 geführt ist.
Der Motorblock 2 umfasst ferner ein Kurbelgehäuse 20, das eine Kurbelwelle 21 aufnimmt und auch eine Pleuelstange 25, welche mit
einem Kolben 24 des Zylinders Zl gekoppelt ist und die so die Kurbelwelle 21 mit dem Kolben 24 des Zylinders Zl koppelt. Das Kurbelgehäuse 20 ist ferner teilweise mit Öl, also Motoröl, gefüllt und umfasst darüber hinaus ein freies Volumen. Das freie Volumen kann sich gegebenenfalls auch hin zu dem Zylinderkopf 3 erstrecken .
Der Zylinderkopf 3 umfasst einen Ventilantrieb mit einem Gaseinlassventil 30 und einem Gasauslassventil 31 und Ven- tilantrieben 32, 33. Der Zylinderkopf 3 umfasst ferner ein
Einspritzventil 34 und eine Zündkerze 35. Alternativ kann das Einspritzventil 34 auch in dem Ansaugtrakt 1 angeordnet sein.
Der Abgastrakt 4 umfasst einen Abgaskatalysator 40, der bei- spielsweise als 3-Wege-Katalysator ausgebildet ist.
Ferner ist ein erster Kanal 51 vorgesehen, der stromaufwärts der Drosselklappe 11 von dem Ansaugtrakt 1 abzweigt. Darüber hinaus ist ein schaltbares Absperrventil 52 so angeordnet und aus- gebildet, dass abhängig von seiner Schaltstellung der erste Kanal 51 pneumatisch mit dem freien Volumen des Kurbelgehäuses 20 gekoppelt ist beziehungsweise von diesem entkoppelt ist. Ein zweiter Kanal 53 mündet stromabwärts der Drosselklappe 11 in den Ansaugtrakt 1. Der zweite Kanal 53 ist derart ausgebildet, dass das freie Volumen des Kurbelgehäuses 20 über den zweiten Kanal pneumatisch gekoppelt ist mit dem Ansaugtrakt 1. Mittels des ersten und zweiten Kanals 51 und 53 kann eine Entlüftung des freien Volumens des Kurbelgehäuses 20 erfolgen. Darüber hinaus kann in dem zweiten Kanal 53 ein Regelventil angeordnet sein, das einen effektiven Querschnitt des zweiten Kanals 53 selbstständig anpasst und zwar derart, dass sich in dem Kurbelgehäuse 20 ein definierter Unterdruck gegen den Umgebungsdruck einstellt.
Bei einem geeigneten niedrigen Druck in dem Ansaugtrakt 1 stromabwärts der Drosselklappe 11 und zwar in dem Bereich, in dem der zweite Kanal 53 in den Ansaugtrakt 1 mündet, strömen entsprechend die in dem freien Volumen des Kurbelgehäuses 20 befindliche Gase über den zweiten Kanal 53 zurück in den Ansaugtrakt 1. Durch die jeweilige Schaltstellung des Absperrventils 52 kann ein Druck in dem freien Volumen des Kurbelgehäuses 20 beeinflusst werden. So wird beeinflusst ob und in gegebenenfalls welchem Maße Spülluft durch den zweiten Kanal 53 in den Ansaugtrakt 1 strömt. Somit kann durch entsprechendes Ansteuern des Absperrventils 52 in seine Schließ Stellung beispielsweise unter bestimmten Betriebsbedingungen die Spülung des Kurbelgehäuses 20 unterbunden werden. Ferner ist eine Steuervorrichtung 6 vorgesehen, der Sensoren zugeordnet sind, die jeweils verschiedene Betriebsgrößen erfassen, die der Brennkraftmaschine zugeordnet sind und ein die jeweilige erfasste Betriebsgröße repräsentierendes Messsignal erzeugen. Zumindest einer der Sensoren erzeugt ein Messsignal, das repräsentativ ist für eine Lastgröße der Brennkraftmaschine. Dies ist insbesondere ein Saugrohrdruck oder ein Luftmassenstrom .
Die Steuervorrichtung 6 ist dazu ausgebildet, abhängig von mindestens einer der Betriebsgrößen, Stellglieder, die der
Brennkraftmaschine zugeordnet sind, anzusteuern und zwar mittels entsprechender Stellantriebe, für die entsprechende Stellsignale zum Ansteuern dieser erzeugt werden. Die Steuervorrichtung 6 kann also auch als Vorrichtung zum Betreiben der Brennkraftmaschine bezeichnet sein.
Die Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 71, welcher die Stellung eines Fahrpedals 7 erfasst, ein Luftmassenmesser 14,
welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 11 als erfassten Luftmassenstrom MAF erfasst, ein Temperatursensor 15, welcher eine Ansauglufttemperatur TAL erfasst, ein
Drucksensor 16, welcher einen Saugrohrdruck als erfassten Saugrohrdruck MAP erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 22, welcher einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl N zugeordnet wird, und eine Abgassonde 41, welche einen Restsauerstoffgehalt des Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft-/Kraftstoff-Verhältnis in dem Zylinder Zl bei der Verbrennung des Luft-/Kraftstoff-Gemisches .
Je nach Ausgestaltung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren vorhanden sein oder es können auch zusätzliche Sensoren vorhanden sein.
Die Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 11, die Gaseinlass- und Gasauslassventile 30, 31, das Einspritzventil 34, die Zündkerze 35 oder das Absperrventil 52. Neben dem Zylinder Zl sind auch noch weitere Zylinder Z2 bis Z4 vorgesehen, denen dann auch entsprechende Stellglieder zugeordnet sind. Bevorzugt ist jeder Abgasbank an Zylindern, die auch als Zylinderbank bezeichnet werden kann, jeweils ein Abgasstrang des Abgastraktes 4 zugeordnet und dem jeweiligen Abgasstrang jeweils eine Abgassonde 41 entsprechend zugeordnet.
Die Steuervorrichtung 6 umfasst bevorzugt eine Recheneinheit und einen Speicher zum Abspeichern von Daten und Programmen. In der Steuervorrichtung 6 sind ein oder mehrere Programme zum Betreiben der Brennkraftmaschine gespeichert, die während des Betriebs der Brennkraftmaschine abgearbeitet werden können.
Ferner ist in diesem Zusammenhang in der Recheneinheit auch ein dynamisches Modell vorgesehen, das beispielsweise auch in Form
eines Programms ausgebildet sein kann und das auch als Saugrohrmodell bezeichnet werden kann. Das dynamische Modell ist dazu ausgebildet, abhängig von den verschiedenen erfassten Betriebsgrößen, zumindest eine geschätzte Lastgröße zu ermitteln.
Zu diesem Zweck sind dem dynamischen Modell 61 eingangsseitig insbesondere die Drehzahl N, ein Drosselklappenöffnungsgrad DK der Drosselklappe 11, gegebenenfalls die Ansauglufttemperatur TAL und/oder der erfasste Luftmassenstrom MAF und und/oder der erfasste Saugrohrdruck MAP zugeführt. Ein derartiges dynamisches Modell ist beispielsweise in dem Handbuch Verbrennungsmotor, 2. Auflage, Juni 2002, Friedrich Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig/Wiesbaden, 2002, ISBN 3-528-13933-1 auf Seite 557 bis 559 offenbart, dessen Inhalt hiermit diesbezüglich einbezogen ist . Ferner ist ein derartiges dynamisches Modell auch in WO 97/351106 A2 offenbart, deren Inhalt hiermit auch diesbezüglich einbezogen ist.
Dabei kann das dynamische Modell auch weitere Eingangsgrößen aufweisen. Insbesondere wird mittels des dynamischen Modells ein geschätzter Saugrohrdruck abhängig von der Drehzahl N und dem Drosselklappenöffnungsgrad DK ermittelt, wobei beispielsweise auch ein Druck stromaufwärts der Drosselklappe 11 berücksichtigt wird. Es wird so der geschätzte Saugrohrdruck MAP_EST dynamisch ermittelt mittels des so geschätzten Saugrohrdrucks MAP_EST kann unter Berücksichtigung der Motorschlucklinien ein geschätzter Luftmassenstrom MAF_CYL in den jeweiligen Zylinder ermittelt werden und abhängig davon eine zuzumessende Kraftstoffmasse ermittelt werden und ein entsprechendes Stellsignal zum An- steuern des Einspritzventils 34 erzeugt werden.
Alternativ oder zusätzlich kann auch ein geschätzter Luftmassenstrom MAF_EST beispielsweise im Bereich des Luftmassensensors 14 mittels des dynamischen Modells, insbesondere
abhängig auch von dem Drosselklappenöffnungsgrad DK und der Motordrehzahl N ermittelt werden.
Darüber hinaus umfasst das dynamische Modell eine Regelung, mittels der der geschätzte Luftmassenstrom MAF_EST dem erfassten Luftmassenstrom MAF angepasst wird und/oder eine Regelung mittels dessen der geschätzte Saugrohrdruck MAP_EST dem erfassten Saugrohrdruck MAP angepasst wird. In diesem Zusammenhang wird ein Korrekturwert für einen Kennwert ermittelt, wobei beide dann wieder im Rahmen des dynamischen Modells eingesetzt werden. So wird beispielsweise als Kennwert ein reduzierte Drosselquerschnitt des Ansaugtrakts im Bereich der Drosselklappe eingesetzt und als Korrekturwert der Korrekturwert D_ARED des reduzierten Drosselklappenquerschnitts ermittelt und zwar als ReglerStellsignal eines Reglers, dem eine Abweichung des geschätzten Luftmassenstroms MAF_EST und des erfassten Luftmassenstroms MAF oder des geschätzten Saugrohrdrucks MAP_EST und des erfassten Saugrohrdrucks MAP zugeführt ist. Der Kennwert kann beispielsweise auch ein Saugrohrdruck stromaufwärts der Drosselklappe 11 sein, wobei der Korrekturwert in diesem Fall insbesondere bei hoher Last entsprechend angepasst wird mittels des Reglers. Demgegenüber ist der Regler bezüglich des Korrekturwertes D_ARED bezüglich des reduzierten Dros- selklappenquerSchnitts insbesondere bei niedriger Last aktiviert .
Das so abgeglichene dynamische Modell stellt einen Beobachter der in den Zylinder einströmenden Luftmasse dar. Grundsätzlich stellt der jeweilige Korrekturwert ein Maß für die Abweichung der jeweiligen Brennkraftmaschine von einer Referenzbrennkraftmaschine dar.
Der Spülluftmassenstrom zum Spülen des Kurbelgehäuses ist in einem weiten Motorbetriebsbereich annähernd konstant, da in dem Kurbelgehäuse 20 in der Regel ein konstanter Unterdruck eingeregelt wird, der Querschnitt des ersten Kanals 51 konstant ist und der Druck nach einem Luftfilter, also im Bereich der Abzweigung des ersten Kanals 51, in diesem Motorbetriebsbereich nur wenig variiert. Grundsätzlich kann dieser reguläre Spülluftmassenstrom in dem dynamischen Modell bei dem reduzierten Drosselklappenquerschnitt berücksichtigt sein und zwar in Bezug auf die entsprechende Referenzbrennkraftmaschine.
Ein Verfahren zum Betreiben der Brennkraftmaschine, das insbesondere zum Durchführen einer Diagnose DIAG eingesetzt wird, wird in einem Schritt Sl (Figur 2) gestartet, in dem gegebe- nenfalls Variablen initialisiert werden.
In einem Schritt S3 wird geprüft, ob Voraussetzungen zum Durchführen der Diagnose DIAG erfüllt sind. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Brennkraftmaschine in einem Betriebs zustand des Leerlaufs sich befindet oder sich in einem Betriebs zustand einer niedrigen Teillast befindet und/oder ein quasi stationärer Betrieb vorherrscht. Darüber hinaus kann auch eine Bedingung zum Durchführen der Diagnose DIAG sein, dass eine vorgegebene Zeitdauer seit dem letztmaligen Durchführen der Diagnose DIAG abgelaufen ist oder eine vorgegebene Fahrtstrecke zurückgelegt wurde. Sind die Voraussetzungen für das Durchführen der Diagnose in dem Schritt S3 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung erneut, gegebenenfalls nach einer vorgegebenen Wartezeitdauer, in dem Schritt S3 fortgesetzt.
Ist die Bedingung des Schrittes S3 hingegen erfüllt, so wird die Bearbeitung in einem Schritt S5 fortgesetzt, in dem ein oder auch mehrere Diagnoseschaltzyklen DIAG_CYC gesteuert werden, bei dem beziehungsweise denen das Absperrventil 52 für eine vorgegebene
erste Zeitdauer in eine Schließschaltstellung gesteuert wird und das Absperrventil 52 für eine vorgegebene zweite Zeitdauer in eine Offenschaltstellung gesteuert wird. Anhand der Figur 3 sind anhand des Signalverlaufs SVl drei solcher Diagnoseschaltzyklen DIAG_CYC dargestellt. Dabei ist der hohe Pegel des Signalverlaufs SVl repräsentativ für die Offenschaltstellung des Absperrventils 51 und der niedrige Pegel repräsentativ für die Schließschaltstellung des Absperrventils 52. Während des Durchführens der Diagnosezyklen DIAG_CYC wird ein Signalverlauf SV2 des Korrekturwertes D_ARED des reduzierten Drosselguerschnitts erfasst und in einem anschließenden Schritt S7 dann eingesetzt zum Ermitteln eines Diagnosewertes DIAGW, der repräsentativ ist für einen ordnungsgemäßen beziehungsweise nicht ordnungsgemäßen Zustand des Absperrventils 52. Der Diagnosewert DIAGW wird so in dem Schritt S7 ermittelt abhängig von einer Veränderung des Korrekturwertes D_ARED in Antwort auf den einen oder die mehreren Diagnoseschaltzyklen DIAG_CYC. In einer Ausgestaltung wird in diesem Zusammenhang die jeweilige Schaltstellung des Absperrventils 52 in dem dynamischen Modell nicht berücksichtigt. Dies führt somit zu einer entsprechenden Reaktion des Korrekturwertes D_ARED auf die Sprünge in dem Signalverlauf SVl, wie dies anhand der Figur 3 ersichtlich ist. Auf diese Weise kann so ein beispielsweise ständig tatsächlich in seiner Offenschaltstellung befindliches Absperrventil 52 als nicht ordnungsgemäß erkannt werden oder auch ein sich ständig in seiner Schließschaltstellung befindliches Absperrventil 52 als nicht ordnungsgemäß erkannt werden, da in diesem Fall in Antwort auf die Sprünge des Signalverlaufs SV2 keine signifikante Reaktion des Signalverlaufs SV2 des Korrekturwertes D_ARED erfolgt. Durch geeignete Auswertung, beispielsweise mittels eines Vergleichs der jeweiligen relevanten Änderungen mit einem
oder mehreren vorgegebenen Schwellenwerten lässt sich so der Diagnosewert DIAGW präzise ermitteln.
In einer zweiten Ausführungsform wird ein geschätzter Spül- luftmassenstrom MAF_CRK bereitgestellt, dieser wird beispielsweise unter der Annahme ermittelt, dass das Absperrventil 52 sich auch tatsächlich in der jeweiligen Schaltstellung befindet. Dies hat dann zur Folge, dass bei einer ordnungsgemäßen Funktionsweise des Absperrventils 52 während des Durchführens der Diagnosezyklen DIAG_CYC sich nur eine letztlich vernachlässigbare Veränderung des Korrekturwertes D_ARED ergibt, während bei einer nicht ordnungsgemäßen Funktionsweise des Absperrventils 52 sich eine entsprechend signifikante Änderung des Verlaufs SV2 des Korrekturwertes D_ARED ergibt. Dies kann dann ausgenutzt werden durch beispielsweise Vergleiche mit einem oder mehreren entsprechenden vorgegebenen Stellenwerten den Diagnosewert DIAGW zu ermitteln.
Der Diagnosewert DIAGW wird dann bevorzugt gespeichert und zwar beispielsweise insbesondere im Falle eines erkannten nicht ordnungsgemäßen Betriebs des Absperrventils 52 in einem Fehlerspeicher der Steuervorrichtung 6. Darüber hinaus kann auch abhängig von dem Diagnosewert eine entsprechende Signalisierung an den Fahrzeugführer erfolgen.
Das Programm wird in einem Schritt S9 beendet.
In der Figur 3 ist ferner ein Signalverlauf SV3 eines Stellsignals eines Lambdareglers dargestellt.
Bezugszeichenliste
I Ansaugtrakt
II Drosselklappe
12 Sammler
13 Saugrohr
14 Luftmassensensor
15 Temperatursensor
16 Saugrohrdrucksensor
2 Motorblock
20 Kurbelgehäuse
21 Kurbelwelle
22 Kurbelwellenwinkelsensor
24 Kolben
25 Pleuelstange
3 Zylinderkopf
30 Gaseinlassventil
31 Gasauslassventil
32,33 Ventilantrieb
34 Einspritzventil
35 Zündkerze
36a Nockenwellenwinkelsensor
4 Abgastrakt
40 Abgaskatalysator
41 Abgassonde
51 erster Kanal
52 Absperrventil
53 zweiter Kanal
6 Steuereinrichtung
61 dynamisches Modell des Ansaugtrakts
7 Fahrpedal
71 Pedalstellungsgeber
Z1-Z4 Zylinder
N Drehzahl
DK Dros selklappenoffnungsgrad
MAF erfasster Luftmassenstrom
MAP erfasster Saugrohrdruck
TAL Ansauglufttemperatur
MAF_EST geschätzter Luftmassenstroms
MAF_CYL geschätzter Luftmassenstrom in Zylinder
D_ARED Korrekturwert reduzierter Drosselklappenguerschnitt
DIAG Diagnose
DIAG_CYC Diagnoseschaltzyklus
DIAGW Diagnosewert
MAF_CRK geschätzter Spülluftmassenstrom